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  • Thema von Waldi44 im Forum 2. Weltkrieg

    Wie ein "Glühwürmchen" verglühte - der Untergang der "Glowworm".
    Als seinerzeit die "Admiral Hipper" im Zuge der "Weserübung"* nach Trondheim fuhr, kam es am Morgen des 8. April mit dem britischen Zerstörer Glowworm zu einem fast unbekannten aber denkwürdigem Gefecht mit dem britischen Zerstörer Glowworm, der den Anschluß an seinen Verband verloren hatte.
    Die "Glowworm" war Bestandteil eine britischen Flottenverbandes, der in Norwegischen Gewässern Minen legen sollte. Deckname des Unternemens lautete "Wilfrid" und sollte am 8. April mit dem Schlachtkreuzer "Renown" und vier Zertörern stattfinden. In rauer See bis zu Windstärke 9 ging am 6. April, man war erst vor kurzem ausgelaufen, ein Mann der Besatzung über Bord. Das Schiff stoppte und machte kehrt um den Mann zu retten. Da man sofort eine Rettungsboje hinterher geworfen hatte, fand man ihn auch relativ schnell und konnte ihn wieder an Bord nehmen.
    Dennoch verlor die "Glowworm" den Anschluß an ihren eigenen Flottenverband. Dafür traf sie nach längerem umherirren am Morgen des 8. April auf den deutschen Zerstörer "Bernd von Arnim", der ebenfalls den Kontakt zu seinem Flottenverband verloren hatte. Beide Schiffe lieferten sich ein Gefecht und der deutsche Zerstörer rief über Funk um Hilfe.
    Auf der "Hipper" hatte man sowohl das ferne Grollen der Geschütze gehört, als auch um 09:22 Uhr den Hilferuf empfangen und sofort kehrt gemacht.
    Zuerst hielt man den Zerstörer für einen Kanadier, ehe man ihn als die "Glowworm" ausmachte. Außerdem hielt man ihn für einen sogenannten "Fühlungshalter" eines größeren Verbandes.
    Um 9:50 Uhr gesellte sich zu dem Geschützdonner auch noch das Blitzen der Mündungsfeuer der Zerstörer. Aber wieder kam es zu einer Verwechslung: Die "Glowworm" hielt die Hipper für die "Renown" und wollte sich in ihren Schutz begeben und die "Bernd von Arnim" auch und eröffnete auf die "Hipper" das Feuer. Zum Glück trafen ihre Granaten nicht aber auch die der dann auf die "Glowworm" das Feuer eröffnende "Hipper" trafen nicht.
    In 30 Minuten verschoß die "Admiral Hipper"31 203 mm Granaten, wobei die erste Salve (8 Granaten), abgefeuert um 09:57 Uhr zwar deckend lagen aber nichts trafen. "Deckend" heißt, die Granaten gingen links und rechts oder hinten und vorne vorbei! Das geschieht durch die Streuung.
    Hinzu kamen 130 Schuß der 105 mm Mittelartillerie und 288 Schuß der Flak.
    Bei der zweiten Salve wurde durch einen Doppeltreffer die Brücke des Zerstörers zerschmettert. Zudem die Feuerleiteinrichtung, so dass die vier Geschütze selbständig ohne Feuerleitung schossen. Später fiel eines von ihnen aus.
    Schlußendlich nebelte sich die "Glowworm" ein und rauchte schwarz. Die "Hipper" fuhr in die Nebelsuppe rein und entdeckte den Zerstörer, der einen Ruderschaden hatte. Die Gefahr für die "Hipper" war sehr groß, hatte der Zerstörer doch noch seine Torpedos** (von denen er erfolglos schon zwei (drei) abgeschossen hatte) und beide Schiffe standen sich so nahe, dass ein Ausweichen für die "Hipper" unmöglich war.
    Es mußte schnell gehandelt werden, eher die "Glowworm" sich in Schußposition gedreht hatte!
    Viel Zeit zum Treffen einer Entscheidung blieb nicht. Der Kapitän der "Hipper" sah die einzige Chance darin, den Zerstörer zu rammen. Hier unterscheidet sich mein kleiner Beitrag von Wiki. Dort wird behauptet, die "Glowworm" hätte versucht die "Hipper" zu rammen. Meine Quelle hingegen behauptet das Gegenteil. Jedenfalls kam die "Hipper" nicht schnell und weit genug herum und statt die "Glowworm" mit dem Bug zu rammen, rammte sie den Zerstörer mit der rechten Vorderseite, was zu einem 40 m langen Riss und über 500 t Wassereinbuch führte. Das war genau um 10:13 Uhr.
    35*** (40) Mann der wenig später explodierten (wiki spricht von gekenterten) "Glowworm" wurden gerettet und die Hipper nahm wieder Kurs auf Trondheim!
    Anmerkung: Während der Operation Weserübung verschlechterte sich das Wetter und es gab Strumböen bis zu Windstärke neun. Dafür waren viele der an dem Unternehmen beteiligten Schiffe und Boote nicht vorgesehen bzw eigentlich auch ungeeignet. Gerade die Zerstörer hatten erheblich Probleme und etliche Soldaten und Seeleute, sowie einiges an Gerät, ging über Bord. Deutscherseits wurden keinerlei Rettungsmaßnahmen eingeleitet, weil eine Rettung sinnlos und zeitrauben erschien und wohl auch war. Die "Glowworm" tat es und wir sehen, was ihr passierte!

    * Beim „Unternehmen Weserübung“ war der Kreuzer Führungsschiff der Gruppe 2, die Gebirgsjäger in Trondheim landen sollte. Mit den Zerstörern Paul Jacobi, Theodor Riedel, Bruno Heinemann und Friedrich Eckoldt nahm die Admiral Hipper am 6. April 1940 in Cuxhaven 1.200 Mann vom Gebirgsjäger-Regiment 138 an Bord.
    ** Zwei Abschußvorrichtungen mit je 5 553 mm Torpedos
    *** 145 Mann Besatzung
    Die Zahlenangaben schwanken von Quelle zu Quelle und wie man sehen kann, auch der beschriebene Ablauf

  • Die Brigade DirlewangerDatum28.03.2019 09:48
    Thema von Waldi44 im Forum Die SS und Waffen SS

    Die Idee zu einer "Wildschützeneinheit" kam Himmler, der sie Hitler vortrug und dieser dann als Befehl an Himmler zurück gab. Von ende März 40 bis mitte Mai 41 dauerten die Formalitäten, bis die ersten gut 50 Mann ausgewählt waren und zur Aufstellung ins KZ (KL) Oranienburg überstellt wurden.
    Gleichzeitig wurde der mehrfach vorbestrafte Dr. Dirlewanger (Landfriedensbruch, vollendete und versuchte Vergewaltigung und Veruntreuung zu Zuchthaus und Schutzhaft verurteilt.), der sich zwischenzeitlich, 1936 - 1939, bei der Legion Condor" bewährt" hatte und auf Betreiben seines alte Freundes und Kampfgefährten aus der sogenannten "Kampfzeit", Gottlob Berger ( Chefs des SS-Hauptamtes ), im Mai als wehrwürdig befunden, in die Waffen SS übernommen und zum Chef der "Wilddiebeinheit Oranienburg", die bald schon (01. Sep. 1940) seinen Namen trug; „SS-Sonderkommando Dirlewanger“ ernannt.
    Um genügend "Wilddiebe" zu bekommen, wurden die Anforderungen an diese Soldaten auf Bewährung kontinuierlich herabgeschraubt, bis man auch von Wilddieben auf Räuber, Mörder und Vergewaltiger, von denen ja Dirlewanger auch einer war, zurückgriff. Am Ende sogar auf politische Gefangene, die aber in Scharen der Mörderbande den Rücken zuwandten und zu den Russen flohen, wo sie wider Erwarten nicht allesamt erschossen wurden.
    Übrigens handelte es sich bei den Wilddieben nur um diejenigen, die mit Schußwaffen wilderten, nicht weil man gegen Schlingenwilddiebe eine besondere Abneigung gehabt hätte, sondern weil diese Wilddiebe ursprünglich zu einer Scharfschützeneinheit formiert und auf einzelne Wehrmachts- bzw SS- truppenteile aufgeteilt werden sollten.
    Anfänglich wurde diese Einheit nur zur Bewachung von Arbeitsjuden im Distrikt Lublin in Polen eingesetzt. Aber schon dabei zeigte sich, welche "Qalitäten" diese Männer außer der Wilddieberei noch hatten. Schon hier fiehlen sie durch ihre Brutalität und ihre Übergriffe sogar der SS auf, die daraufhin Untersuchungen wegen Mord an Juden(!), Diebstahl, Raub, Schwarzhandel, Korruption, Misshandlungen, Vergewaltigung aufnahmen und selbst Dirlewanger wurde darüber hinaus des rassenschänderisches Verhältnis' bezichtigt.
    Gottlob Berger verhinderte weitere Ermittlungen und zog Dirlewanger mit seiner Truppe aus der juristischen Feuerlinie um sie in die des Partisanenkampfes in Weißrußland zu schicken. Hängen blieb natürlich der schlechte Ruf Dirlewangers und seiner Einheit und die Erinnerung an ihn, die ihn erst viel Später in der französischen Gefangenschaft einholen sollte.
    Hier in Weißrußland konnte sich Dr. Dirlewanger nach herzenslust austoben: an den vermeindlichen oder echten Partisanen und natürlich auch an seinen eigenen Leuten! Selbstverständlich gehört auf einen "groben Klotz ein grober Keil" aber bei Dirlewanger regierte die Peitsche (auch mit und ohne Bock, mit Peitsche oder Knüppel und war nichts dergleichen zur Hand, die Faust oder Fußtritte), der Stehbunker oder das Erschießungskommando. Dirlewanger hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, jeden Donnerstag irgendwelche Menschen aufzuhängen. Polen, Weißrussen oder als Gerichtsurteil auch seine eigenen Leute. Wer hing war ihm egal. Oft trat er selbst die Stühle oder Schemel unter den Füßen seiner Opfer weg. Dafür hat ihm Himmler sogar Sondervollmachten eingeräumt, jenseits aller Militärgerichtsbarkeit!
    Ausgenommen davon waren lediglich offiziell von der SS und Wehrmacht zur Bewährung überstellte Militärpersonen. Diese mußten zur Aburteilung vor ein ordentliches Gericht gestellt werden.
    Das Sonderkommando, mauserte sich im Laufe der Zeit bis zur Division, wobei sie personell ständig unterbesetzt war, da der Nachschub mit den Verlusten nicht schritthalten konnte. Neben Deutschen gab es auch noch Russenkompanien mit mehreren hundert Mann und 1944 auch noch zwischen 400 und 800 Turkmenen. Dirlewanger selbst war Mitglied der SS und seine Unterführer auch und führte seine Einheit anfänglich kurzzeitig als Obersturmführer (Oberleutnant) und schon wenig später als Haupsturmführer (Hauptmann). Die Einheit unterstand der SS, obwohl viele, anfangs sogar die allermeisten, nicht der SS angehörten. Außer Dirlewanger und sein Führungsstab trugen alle SS Uniformen ohne Rangabzeichen und ohne SS Runen an den schwarzen Kragenspiegeln aber mit Hoheitsadler an der rechten Brustseite.
    Erst im Januar 1943 bekam die Einheit eigene Kragenspiegel - zwei gekreuzte Gewehre über einer liegenden Handgranate (nicht, wie manchmal geschrieben steht: ein mit einer Handgranate gekreuztes Gewehr!). Als aus der Sturmbrigade Dirlewanger Ende Februar 1945 die 36. Waffen-Grenadier-Division der SS geformt wurde, wurden sie abgeändert - nun kreuzten sich zwei Stielhandgranaten. Das wird von den Neonazis im Osten gerne getragen (T-Shirts).
    Allein das Tragen der SS Uniform macht ihren Träger nicht automatisch zum SS Mitglied, wie Himmler selbst persönlich schriftlich feststellte. Der Stab bestand aus festen SS Männern aber wurde gelegentlich auch durch "rehabilitierte" Bewährungssoldaten ergänzt. Diese wurden befördert und erhielten ihre alten Dienstgrade zurück und damit ihre Rangabzeichen.
    Mitunter forderte Dirlewanger neben Verstärkung an Soldaten auch Unterführer an. Diese wurden ihm zeitweilig vom SS Wachbataillion aus Sachsenhausen oder anderen SS Einheiten leihweise gestellt.
    In der Regel wurden die Führer der größeren Einheiten (Bataillion) durch Dirlewanger bestimmt und diese suchten sich dann ihre eigenen Unterführer (Kompanie, Zug) aus. Gekennzeichnet wurden diese Führer durch Armbänder. In der Regel wurden ehemalige Offiziere der Waffen SS oder der Wehrmacht dazu ernannt. Fehlten diese, eben irgendwer. Überhaupt hatten die "Dirlewangers" der ersten Stunde so gut wie keinerlei militärische Erfahrung und Kenntnisse und auch die dann später folgenden kriminellen KZler nicht. Gestern noch in Mauthausen Steine gekloppt, fanden sich einige vier Wochen später in Polen oder Weißrußland, von den Nazis als Weißruthenien bezeichnet, wieder.
    Als Himmler nach dem 20. Juli auch Kommandierender des Ersatzheeres wurde, öffnete er für Dirlewanger die Militärgefängnisse der Wehrmacht (Anklam* und Glatz**) und der SS (Danzig-Matzkau***) und schickte vorbestrafte Wehrmachtsangehörige und SSler zur Bewährung zu ihm.
    Während der Kämpfe lagen die Verluste zeitweilig bei fast bis zu 80% des Kampfbestandes. Rücksichtslos ließ er und seine Unterführer auch dort angreifen, wo jeder Menschenverstand es verbot. Entsprechend hoch waren die Verluste. Die SS Unterführer trieben ihre Soldaten mit vorgehaltener Waffe und Fußtritten zum Angriff. Dabei achteten sie aber immer darauf, nie vor ihnen zu sein. Mancher von ihnen kam im Gefecht nicht durch Feindeinwirkung ums Leben. Dennoch blieb das die Ausnahme - man sah sich eben vor!
    Ab mitte - ende 44 änderte sich die Struktur der Einheit und es kamen immer mehr politische Gefangene zu ihr. Damit stieg zwar die ethische Moral der Truppe aber ihr ohnehin immer fragwürdiger Kampfwert sank weiter! Bei den Kämpfen in Ungarn desertierten die Soldaten gleich zu hunderten ohne aber bei den Sowjets auf die erhoffte Gegenliebe zu stoßen. Zwar wurden die allermeisten nicht erschossen aber auch nicht besser (weil man sich als politisch Verfolgter und Nazigegner betrachtete) oder anders behandelt als jeder andere Kriegsgefangene. Damit aber immerhin besser, als man es ihnen von Seiten Dirlewangers prophezeit hatte.
    Militärisch betrachtet hatte die Einheit kaum einen Wert. Ihre "Leistungen" bezogen sich meist auf Mord, Raub, Plünderung und einen besonderen Namen machte sie sich bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944. Obwohl die Heimatarmee vom OKW als kriegsführende Macht anerkannt wurde, metztelten die "Dirlewangers" sie meist einfach nieder, ähnlich wie ihre Kollegen von Kaminski. Auch hier wurde die Brigade noch vor Beendigung der Operation auf Wunsch anderer Kommandeure abgezogen und zur Partisanenbekämpfung in die Slovakei verlegt.
    Jede dieser Verlegungen war von umfangreichen Auffüllmaßnahmen begleitet, da die Einheit in den vorrangegangenen Kämpfen, aus den oben geschilderten Gründen, stets hohe Verluste hatte. In den KZ wurden die Gefangenen durch Arbeit vernichtet, bei Dirlewanger durch Feindfeuer. Auch deshalb wurde es immer schwieriger für Nachschub aus den Lagern zu sorgen. Freiwillige waren sowieso nur die allerwenigsten und die Gefangenen wußten sehr genau, was ihnen bei Dirlewanger blühte, denn hin und wieder wurden "Dirlewanger" in die Lager zurück geschickt und konnten über diese Truppe Bericht ablegen - so sie lange genug ihre Rückkehr überlebten.
    Am 14. Februar 1944 schließlich wurde die inzwischen zur Sturmbrigade umbenannte Einheit, auf Befehl Hitlers in die 36. Waffen-Grenadier der SS umbenannt und aufgestockt (6.000 Mann). Da sie aber nie ihre volle Sollstärke erreichte, wurde sie auch nur als Kampfgruppe und nicht als Division geführt. Diese Aufstellung geschah in Cottbus und die ersten Einsätze erfolgten an der Neiße. Ein kurzzeitiges Abflauen der Kämpfe mitte März 44 nutzte Oberführer**** Dr. Oskar Dirlewanger um sich von seiner Einheit zu einem Erholungs- (Genesungs-) urlaub abzumelden (5. März 1945) , den er dann in französischer Gefangenschaft im Allgäu beendete. Die Einheit selber wurde in dieser Zeit von SS-Brigadeführer Schmedes geführt. Manche sprechen auch davon, er sei wegen Überforderung als Divisionskommandeur abgelöst worden. Dann wäre es ihm so ergangen wie seinem Chef Himmler als Kommandeur der Heeresgruppe Weichsel.
    Südlich von Berlin erlebte die Kampfgruppe dann die Einschließung im Kessel von Halbe und den anschließenden Ausbruch in Richtung Westen. Zu diesem Zeitpunkt war sie weder eine Division, noch eine Kampfgruppe, sondern ein fliehender Haufen geschlagener demoralisierter Soldaten, die nur noch ein Ziel kannten - Flucht zu den Westalliierten!
    Ihr eigentlicher Chef Dirlewanger hatte sich inzwischen ins Allgäu abgesetzt. Am 22. April 1945, also noch VOR der Kapitulation wechselte er seine Uniform gegen Zivilkleidung. Ein ehemaliger KZ Häftlinge erkannte ihn aber und schon am 7. Mai, geriet er in französische Gefangenschaft. Dort blieb er bis zum 7. Juni am Leben, bis ihn dort (Altshausen, damals Kreis Saulgau in Württemberg) polnische Wachsoldaten des Nachts erschlugen! Zum Glück ist man fast gehalten zu sagen, denn die deutsche Nachkriegsjustiz hätte ihn mit einer nur geringen Strafe laufen gelassen ("Von 35 bei der Justiz in den 1960er Jahren eingeleiteten Strafverfahren führte nur eines zur Anklage und zur Verurteilung, und zwar von vier ehemaligen Sondereinheitsangehörigen, wegen der Beteiligung an Straftaten gegenüber jüdischen Arbeitslagerhäftlingen.").
    Dem Gerücht, Dirlewanger sei lebend entkommen, wie so viele seiner Kollegen, bereitete eine Exhumierung in den 60er Jahren ein Ende!


    * Zuständig für die Wehrkreise I, II und XX, der Marinestation Ostsee sowie aus den Luftgauen I und XI sowie auf die Heeresgruppe Nord und das Feldheer in Skandinavien und Nordosteuropa.
    ** Bis 1938 diente die Festung als justiz Haftanstalt. Danach, aber noch vor dem Zweiten Weltkrieg, wurde die Glatzer Festung zu einem Wehrmachtsgefängnis umgewandelt.
    *** Das Strafvollzugslager der SS und Polizei in Danzig-Matzkau war ein deutsches Strafgefangenenlager bei Danzig. Es unterstand der Waffen-SS nund war für Angehörige des SS- und Polizeidienstes bestimmt, denen Disziplinarvergehen vorgeworfen wurden. Am 20. September 1944 wurden 1.500 Insassen aus Danzig-Matzkau zur Niederschlagung des Warschauer Aufstands abkommandiert. Die Insassen kamen zum SS-Regiment Dirlewanger.
    **** Rangmäßig zwischen dem SS-Standartenführer bzw. dem Oberst und dem SS-Brigadeführer bzw. den Generalsrängen einzuordnen. Dieser SS-Dienstgrad hatte keine militärische Entsprechung. Hier entsprach dieser Dienstgrad dem eines dienstälteren Oberst, der berechtigt war, die silbergrauen Aufschläge und die Aluminium-Mützen-Paspelierung eines Generals zu tragen, obwohl er aber noch die Schulterstücke eines Obersten aufwies

  • Die schweren Kanonen der "Bismarck"Datum23.01.2019 12:00
    Thema von Waldi44 im Forum 2. Weltkrieg

    Als im August 1940 die Bismarck in Dienst gestellt wurde, erhielt die Kriegsmarine ihr erstes vollwertiges Schlachtschiff. Es galt als das seinerzeit größte, modernste und schlagkräftigste Kriegsschiff der Welt und war das erste und Namensgeber der Bismarckklasse.
    Berühmt wurde das Schiff durch die Versenkung des größten britischen Kriegsschiffes, dem Schlachtkreuzer HMS "Hood", während der Operation "Rheinübung". Dies geschah mittels der schweren Artillerie.
    Insgesamt dauerte das Gefecht zwischen der "Bismarck" und der "Prinz Eugen" auf der einen und der "Hood" und der "Prinz of Wales" auf der anderen Seite 15 Minuten. Die "Prinz of Wales" drehte nach mehreren Treffern beschädigt ab, konnte aber vorher noch 3 schwere Treffer seiner 356 mm Hauptgechütze auf der Bismarck landen. Während dieses Gefechts, verschoß die Bismarck 93 Granten im Kaliber 380 mm. 8 Minuten zuvor war die "Hood" explodiert.
    Um 5:55 Uhr begann die "Bismarck" das Feuer der Hood zu erwiedern und um 6:01 ereilte das Schicksal die "Hood" und 1415 von 1418* Mann seiner Besatzung und nur 2 Minuten nach der Explosion war das mächtigste britische Kriegsschiff in den Fluten des Nordatlantik versunken.
    Was waren das für Geschütze, welche in so kurzer Zeit ihren Gegner in den Keller schickten?
    Die Hauptbewaffnung der "Bismarck" bestand aus vier Doppeltürmen mit einem Kaliber von je 380 mm S.K. C/34 (L/52). Wobei "S.K." für Schnellladekanone, Schnellfeuergeschütz steht. Allein ein einziges seiner insgesamt 12 Geschützrohre war über 19 Meter lang und wog 111 Tonnen. Jeder Turm mit Rohren brachte es auf 1.050 Tonnen, bei einer Panzerung von 360 mm.
    Die Granaten waren gut 1700 mm lang und wogen 800 Kg. Die Mündungs oder Anfangsgeschwindigkeit (V0) betrug 820 Meter pro Sekunde und das Geschoß hatte eine maximale Reichweite von 36.000 Meter. Noch auf 20.000 Meter durchschlugen die Geschosse eine 364 mm starke Panzerung. Die Panzerung der Hood bestand in der aus Zitadelle 127–152 mm und das Oberdeck hatte 32 mm.
    Die Gefechtsentfernung betrug nur noch 17.373 Meter, als die Granaten der Bismack in einem steilen Winkel das Deck der Hood durchschlugen.
    Bei der doch relativ dünnen Panzerung muß man bedenken, dass es sich bei der Hood um einen Schlachtkreuzer und nicht wie bei der Bismarck, um ein Schlachtschiff handelte. Schlachtkreuzer haben eine den Schlachtschiffen ebenbürtige Bewaffnung aber zu Gunsten einer höheren Geschwindigkeit eine deutlich geringere Panzerung.
    Die Granate war keine sogenannte Patronengranate, bei der Granate und Treibladung durch eine Hülse fest miteinander verbunden sind. Um die der Bismarck abschießen zu können bedurfte es zwei Kartuschen mit insgesamt 212 Kg Treibladung.
    Um die Kanone im Turm zu laden , bzw die Granaten und Kartuschen überhaupt in diesen zu bekommen, gab es verschiedene, durch starke Panzerung geschützte Vorrichtungen, wie Munitionsaufzüge, Lademulden, Hydraulische Ansetzer, Rauchabsorber und viele weitere Ein- und Vorrichtungen mehr.
    Verschossen wurden drei verschiedene Munitionstypen. Erstens die Panzersprenggranaten mit Bodenzünder im Gefecht gegen Schlachschiffe. Zweitens die Sprenggranaten mit Kopf- oder Aufschlagzünder für leicht gepanzerte Ziele und drittens die Sprenggranate mit Bodenzünder, vorwiegend gegen Kreuzer. Bodenzünder befanden sich, wie schon der Name sagt, nicht an der Spitze der Granaten, sondern an deren Boden. Dadurch war es dem Geschoß möglich die Panzerung zu durchschlagen, ehe es detonierte. Die Spitze, die einer jeden Granate ihre Typische Form gibt, nennt man ballistischer Haube.
    Wie brachte man nun diese Mordsdinger im wahrsten Sinne das Wortes ins Ziel? Nun, zuallerst mit einer guten Feuerleutanlage, guten Artillerieoffizieren (AO) und einer gut ausgebildeten und eingespielten Mannschaft an den Messgeräten. Dazu Hatte die Bismarck einen Hauptartillerieleitstand und zwei weitere. Überhaupt waren auf größeren Kriegschiffen gleich mehrere Gefechtsstände und Kommandobrücken vorhanden, die während des Gefechts auch besetzt waren und beim Ausfall des einen Gefechtsstandes sofort dessen Arbeit übernehmen konnten. Daraus resultiert der oft hohe Mannschaftsbestand.
    Auf das Feuerleitsythem will ich nicht weiter eingehen aber darauf, wie die "Bismarck" ihre Granaten ins Ziel lenkte. Dazu bediente man sich des "Eingabelns". Bevor durch den mechanischen Schußwertrechner exakte Schußwerte ermittelt werden konnten mußte optisch geschätzt werden. Man gab daher verschiedene Entfernungen für die einzelnen Salven ein. Meist lag die erste zu kurz oder zu lang und es wurde entsprechend korrigiert. Auch wenn exakte Werte vom Rechner vorlagen, hieß das nicht, dass auch alle Granaten das Ziel trafen.
    Warum nicht? Nun, jede Granate bzw jede Kartusche hatte eine, wenn auch nur geringfügige Gewichtsabweichung in der Treibladung. Bei 20.000 Meter Flugweite macht sich so etwas durchaus bemerkbar. Hatte die eine Kartusche vielleicht 5-10 Gramm zu wenig, so hatte die andere genau diese 5-10 Gramm mehr und schon flog die eine 15 Meter weiter und die andere 15 Meter kürzer. Auch brennt nicht jede Treibladung gleichmäßig ab. Die Hood hatte eine Breite von rund 31 Meter.....
    Immerhin brauchte die "Bismarck" 5 Salven und somit 40 Granaten, ehe die Geschosse deckend auf der Hood lagen. Die "Bismarck" hatte insgesamt 1004 solcher Granaten an Bord.

    * Die Zahl der Toten schwankt im Gegensatz zu den Überlebenden, von Quelle zu Quelle.

  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Samstag, 22.12.2018
    Simcha Rotem starb im Alter von 94 Jahren. Er galt als der letzte Widerstandskämpfer des Warschauer Ghettos. Israels Regierungschef Netanyahu würdigte den Zeitzeugen als Helden.
    Der letzte jüdische Widerstandskämpfer aus dem Warschauer Ghetto ist tot. Simcha "Kazik" Rotem sei laut israelischer Medien im Alter von 94 Jahren in Jerusalem gestorben.
    Rotem, bekannt auch als Kazik Ratajzer, konnte 1943 nach schweren Kämpfen gegen die Deutschen mit anderen Kameraden durch einen Abwasserkanal aus dem zerstörten Warschauer Ghetto fliehen. Nach seiner Einwanderung in Israel habe er laut Regierungschef Benjamin Netanyahu zahlreichen Menschen von seinen Heldentaten berichtet.
    "Seine Geschichten werden unser Volk immer begleiten"
    Gemeinsam mit dem Staatspräsident Reuven Rivlin würdigte ihn der Regierungschef als den letzten Kämpfer des Ghettos. Rotem habe "gegen die Nazis gekämpft und Juden gerettet", schrieb der Präsident auf Twitter. "Seine Geschichte und die Geschichte des Aufstands werden unser Volk für immer begleiten."
    Ab dem 19. April 1943 rebellierten jüdische Aufständische im Warschauer Ghetto gegen SS-Einheiten. Der fast einmonatige Kampf gegen die überlegenen Deutschen scheiterte am 16. Mai 1943. Eine blutige Niederschlagung besiegelte das Schicksal der meisten bis dahin überlebenden Warschauer Juden.

  • Germersheim - Die Franzosen kommen.Datum05.07.2018 10:38
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Germersheim ist ein an und für sich kleines, verschlafenes und auch recht unbedeutendes Städtchen in der Südpfalz am Rhein gelegen. Zur besseren Lokalisierung wird meist noch hinzugefügt: Das liegt bei Speyer (13 Kilometer südlich davon).
    Bekannt ist es, wenn überhaupt, den Menschen nur durch seine Festungswerke, die zu einem doch beachtlichen Teil noch erhalten sind und teilweise begangen und besichtigt werden können.
    Neulich fiel mir durch einen glücklichen Zufall, ein Buch über Germersheim und seiner Geschichte in die Hand. Da gab es einiges neues zu entdecken, zur Festung und zum damaligen Zeitgeschehen.
    In Erinnerung der Napoleonischen Kriege fasste der Deutschen Bundes 1815 den Beschluss die kleine Stadt am Rhein zu einer starken und wehrhaften Festung mit Garnison auszubauen, um zusammen mit Landau das linke Rheinufer gegen drohende Angriffe aus Frankreich zu schützen.*
    Zu der Zeit war Elsaß-Lothringen noch französisch, dass sich ja bekanntlich erst nach dem Krieg 1870/71 änderte.
    Nachdem das bayrische Kriegsministerium den Ingenieur-Major Friedrich Schmauß beauftragt hatte, einen Befestigungsplan auszuarbeiten, wurde 1834 mit den Arbeiten zum Bau der Festung begonnen. Am 18. Oktober 1834 fand im Auftrag des bayrischen Königs Ludwig I. die Grundsteinlegung statt. Der bau dauerte 1834 bis 1861 und galt bei Baubeginn als uneinnehmbare Festung und als "Bollwerk gegen Frankreich". Damit hatte Germersheim die größte bayerische Festung außerhalb Bayerns doch bereits bei ihrer Fertigstellung war die zuvor als uneinnehmbar geltende Festung überholt(Ziegelbau) und durch den Fortschritt der Militärtechnik als veraltet anzusehen. **
    Die Stadt zählte im Jahr 1867 genau: 3554 Zivilisten, die fast allesamt vom Bedarf des Militärs lebten und 6627 Militärangehörige.
    Es kam aber ohnehin zu keinen ernsthaften Gefechten. Im Krieg von 1870/71 kam Germersheim eine strategische Bedeutung zu, da von hier aus die Operationen der 3. Preußischen Armee unter Führung des Kronprinzen Friedrich ausgingen. Die Festung selbst war nie umkämpft. Während des 1. Weltkrieges war Germersheim Garnisonsstadt. Auch in diesem Krieg fanden keine Kämpfe um die Festung statt. In den Jahren 1920/21 wurde die Festung aufgrund des Artikel 180 des Versailler Vertrages geschleift.
    ABER, zum Glück blieben für uns heute noch genügend Bauwerke der Festung erhalten, auch weil einige von ihnen "entfestet" und einer zivilen Nutzung zugeführt wurden!
    Soweit so gut. Die Germersheimer Festung war also als "Bollwerk gegen Frankreich" gedacht, war aber auch nie umkämpft und dennoch kam der "Erbfeind" über den Rhein und ließ die Festung, deren militärischer Wert ohnehin kaum der Rede wert war, schleifen. Die Franzosen besetzten Germersheim erstmals im Jahre 1918.
    Die letzten deutschen Soldaten hatten die Stadt, unter zurücklassung eines mit russischen und italienischen Kriegsgefangenen gefüllten Lager, rund 10.000 Mann, am 24. November 1918 verlassen und schon am 25. rückte ein französisches Vorauskommando in die Stadt ein. Es bestand aus 9 Offizieren, die im Hotel "Salmen" Quartier nahmen.
    Am 2. Dezember dann, kam ein französisches Jägerbataillon, welcher zu aller erst mit, den auch in Germersheim ausgebrochenen revolutionären, revolutionären Unruhen Schluss machte!
    Wie nun empfanden die Germersheimer diese Besetzung durch den "Erbfeind"? Hier ein Bericht aus dem Jahre 1919:
    "Im Übrigen benehmen sich die Franzosen Maßvoll, zu Besorgnissen ist kein Grund vorhanden. Von gewissen Seiten bringt man ihnen Sympathien entgegen, was in einem solchen Maß nicht am Platz ist.
    Im Allgemeinen ist die Haltung der Bevölkerung würdig; man beklagt sich nur über die Vernachlässigung seitens der anderen Rheinseite."
    Dennoch blieb das Zusammenleben der Germersheimer mit den Besatzungssoldaten nicht spannungsfrei und es galt viele Probleme zu meistern und zu überwinden.*** Die Besetzung endete dann im Juni 1930.
    1936 marschierte die Wehrmacht in die laut Versailler Vertrag entmilitarisierte Zone des Rheinlandes ein und stellte die deutsche Wehrhoheit wieder her und in Germersheim wurden wieder Soldaten stationierte - allerdings nur um ein Bataillon.
    Im Januar 1945 wurden einige Häuser durch einen britischen Luftangriff beschädigt. Bedeutsamer für die Stadt war aber die Sprengung der Eisenbahnbrücke durch die zurückziehende Wehrmacht, die, nachdem die Speyrer Brücke am 23. März gegen 12 Uhr gesprengt wurde, die letzte intakte Brücke über den Rhein war. Um möglichst starke Feindverbände zu binden, bildete sich der Brückenkopf Germersheim. Gleichzeitig wurde Germersheim Fluchtpunkt für tausende Flüchtlinge, die alle über die mit Bohlen ausgelegte Brücke vor den Alliierten über den Rhein zu fliehen versuchten. Am 24. März schließlich wurde die Brücke gesprengt und blieb es bis 1967, als die neue Eisenbahnbrücke in Betrieb genommen werden konnte.
    Bevor die Amerikaner die Stadt stürmten, gab es noch eine kurze Artillerievorbereitung, so dass nach der Besetzung rund 35% des Wohnraums unbewohnbar war. Außerdem waren zahlreiche Brände ausgebrochen, als die Amerikaner am Nachmittag des 24. März die Stadt kampflos besetzten.
    Am nächsten Tag schon durften die auf die Dörfer geflohenen Germersheimer wieder in ihre Häuser bzw das, was von ihnen übrig geblieben war, zurück kehren.
    Doch wie schon lange vor Kriegsende beschlossen, sollte Germersheim wieder französisch werden, zumindest französisch besetzt. Die Amerikaner zogen wieder ab und die folgende französischen Besetzung schuf das Land „Rheinland-Pfalz“.
    Wie nun vollzog sich die Besetzung Germersheim durch die Franzosen. Lassen wir einen Augenzeugen sprechen, Hans Keller:
    "Am Karfreitag den 30. März 1945, einem sonnig hellen Frühlingstag, saß ich am Nachmittag auf der Treppe des Hauses, harrend der Dinge, die nun noch kommen würden. Ich war mutterseelenallein, der einzige Zivilist weit und breit. Da kam von der Hauptstraße her eine Kolonne farbiger Soldaten. Es waren Kolonialtruppen der ersten Französischen Armee, die von Süden her in die Stadt gekommen war, um sie zu besetzen bzw von den Amerikanern zu übernehmen.
    Im Zeughaus nahmen sie Quartier. Dann überfielen sie die Häuser und Wohnungen der naheliegenden Straßen wie ein Heuschreckenscharm und plünderten und raubten, was ihnen gefiel. Als die Dämmerung eintrat fuhren sie mit Lastwagen an und schleppten fort , was diese Wagen trugen."
    Sie stammten aus Madagaskar, Marokko, Algerien , dem Senegal und Tunesien.

    *Das französische Germersheim
    Mit dem Frieden von Campo Formio (1797) wurde schließlich die linke Rheinseite, so auch Germersheim, Frankreich zuerkannt. Ein Jahr darauf wurde die Stadt Teil des französischen Département du Mont Tonnerre (Donnersbergkreis). Bis zu Napoleons Niederlage nutzten die Franzosen die Stadt als Quartier und wichtigen Rheinüberquerungspunkt.

    **Das bayerische Germersheim
    Nach dem Wiener Kongress aus dem Jahr 1814 (1815) wurde Germersheim zunächst von Österreichern verwaltet, bis 1816 die Pfälzer Lande an König Maximilian I.Joseph von Bayern (1756–1825) abgetreten wurden. Dieser teilte sein neues Gebiet in „Landeskommissariate“, den Vorläufern der „Landkreise“. 1818 entsteht das Landeskommissariat Germersheim

    ***Der „Fall Rouzier“
    Den Höhepunkt dieser Konflikte stellte der „Fall Rouzier“ dar, der weit über die Grenzen Germersheims für Aufsehen sorgte. In der Nacht auf den 27. September 1926 hatten in einem Wirtshaus Deutsche und Franzosen einen Streit, der darin endete, dass der französische Unterleutnant Rouzier einen Deutschen erschossen und weitere angeschossen hat. Rouzier wurde daraufhin von der französischen Militärjustiz freigesprochen,....

    Die "." Zitate stammen aus "Germersheimer Geschichte(n), Ludwig Hans.

  • Die Haager LandkriegsordnungDatum29.06.2018 10:22
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    In Diskussionen über kriegerische Ereignisse der Neuzeit, wird sie oft und gerne zur Argumentation in die eine oder andere Richtung genutzt, ohne dass die Diskutanten überhaupt wissen, worum es in dieser Kriegsordnung eigentlich geht. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, die einzelnen Artikel zu kennen, sondern einfach nur erst einmal, worum es in dieser Landkriegsordnung eigentlich geht. Die 1899 fertiggestellte und 1907 noch leicht revidierte Haager Landkriegsordnung ist eines der bedeutendsten Dokumente des noch heute gültigen Rechts im Krieg(Ius in Bello).
    Darin wurde erstmals eine Kodifizierung der völkergewohnheitsrechtlich bestehenden Verpflichtungen zur Mäßigung in Kriegen vorgenommen. Geregelt wurden dabei der Kombattantenstatus, die Behandlung von Kriegsgefangenen, die
    Zulässigkeit von Kriegsmitteln, die Behandlung von Spionen und Parlamentären sowie die Rechte einer Besatzungsmacht. Die 1899 noch enthaltene Regelung betreffend die Internierung von Soldaten und Offizieren in neutralen Staaten wurde 1907 in eine gesonderte Konvention ausgelagert. In all denjenigen Fällen, die nicht abschließend geregelt werden konnten, sollte die so genannte Martens'sche-Klausel die Betroffenen vor der Willkür der kriegführenden Mächte schützen.
    Zum Umgang mit verletzten und erkrankten Soldaten verweist die Haager Landkriegsordnung auf die erste Genfer Konvention in den Fassungen von 1864 beziehungsweise 1906. Baden war damals, 1864, das erste Land überhaupt, das diese Konvention unterzeichnete. Diese Landkriegsordnung bezieht sich zwar auf völkerrechtliche Gewohnheiten, darf aber nicht mit dem Völkerrecht als eine überstaatliche, auch aus Prinzipien und Regeln bestehende Rechtsordnung, durch die die Beziehungen zwischen den Völkerrechtssubjekten (meist Staaten) auf der Grundlage der Gleichrangigkeit, verwechselt werden.
    Die Martens’sche Klausel, englisch "Martens Clause", ist ein wichtiger Grundsatz des humanitären Völkerrechts. Sie wurde vom russisch-estnischen Diplomaten und Juristen Friedrich Fromhold Martens im Rahmen der Haager Friedenskonferenz von 1899 formuliert und gibt für Situationen in Kriegen und bewaffneten Konflikten, die nicht ausdrücklich durch geschriebenes internationales Recht reguliert sind, Brauch, Gewissen und Menschlichkeit als Maßstäbe zur Bewertung von Handlungen und Entscheidungen vor. Die Klausel ist in einer Reihe von völkerrechtlichen Verträgen explizit enthalten und gilt darüber hinaus als Völkergewohnheitsrecht. Obwohl sie mehrfach in Gerichtsentscheidungen zitiert wurde, ist ihre konkrete praktische Relevanz unter Juristen allerdings umstritten.
    Wie aber die bewaffneten Konflikte seit dieser Zeit, bis in die Gegenwart hinein zeigten, gilt auch hier der Spruch: Papier ist geduldig, auch wenn inzwischen der Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag durch Verurteilungen von Kriegsverbrechern versucht, das Völkerrecht und die Landkriegsordnung in Konflikten, durchzusetzen bzw deren Verletzungen gerichtlich zu ahnden!
    Interessant auch der Versuch, die Landkriegsordnung überflüssig zu machen, in dem man den Krieg überflüssig machte.
    Dazu sollte der Briand-Kellogg-Pakt (auch Kellogg-Pakt, Kellogg-Briand-Pakt oder Pariser Vertrag) dienen. Er ist ein völkerrechtlicher Vertrag zur Ächtung des Krieges, der am 27. August 1928 in Paris von zunächst elf Nationen unterzeichnet wurde und den man nach dem US-Außenminister Frank Billings Kellogg und dem französischen Außenminister Aristide Briand benannte. Auf eben diesen Pakt bezogen sich dann auch die alliierten Ankläger in Nürnberg, als sie die Anklage wegen "Verbrechens gegen den Frieden" erhoben. Ein schon damals umstrittenes Verfahren.
    Interessant in diesem Zusammenhang mag es auch sein, dass 1863, also ein Jahr vor der ersten Genfer Konferenz von 1864, auf Anregung von Henry Dunant 1863 das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gegründet wurde.
    Das Rote Kreuz (Roter Halbmond) ist die einzige Organisation, die im humanitären Völkerrecht erfasst und als dessen Kontrollorgan genannt ist. Seine erste Bewährungsprobe bestand es am 16. April 1864 an den Düppeler Schanzen im Deutsch-Dänischen Krieg.

  • Thema von Waldi44 im Forum Die Seeschlachten und...

    Schiffe, zumal wenn ihnen durch glückliche Umstände ein langes "Leben" beschert wird, haben mitunter ein interessantes, oft merkwürdiges und mehr oder weniger glückhaftes oder eben unglückliches Dasein. Es gibt "glückliche Schiffe", die zwei Weltkriege heil überstanden und andere, die schon während ihres erstens Gefechts sanken und wieder anderen, die magisch die Geschosse und Bomben ihrer Gegner anzogen, während wenige Meter neben ihnen ein solch "glückliches Schiff" fuhr und schadlos alle Angriffe überstand.
    Solche "glücklichen Schiffe" waren natürlich von den Seeleuten begehrt und wurden innig geliebt. Nichtdestotrotz ereilte auch den allermeisten dieser "glücklichen Schiffe" ihr Schicksal. Das eine früher, das andere später.
    Eines dieser "glücklichen Schiffe" war der amerikanische Leichter Kreuzer der Brooklyn-Klasse mit dem Namen USS "Phoenix" und der Kennung CL-46.
    Die Kiellegung, finanziert aus einem Etat von 1934, erfolgte am 15. April 1935 bei New York Shipbuilding in Camden. Am 12. März 1938 wurde das Schiff vom Stapel gelassen und am 3. Oktober 1938 in Dienst gestellt.
    Das Schiff befand sich am 7. Dezember 1941, dem Tag des japanischen Angriffs in Pearl Harbor, blieb aber unbeschädigt. Noch am gleichen Tag wurde es zusammen mit den Kreuzern "St. Louis" und "Detroit" eingesetzt, um nach der japanischen Flotte zu suchen.
    Danach nahm es am gesamten weiteren Pazifikkrieg und alle größeren Seeschlachten und einigen Landeoperationen teil. 1944 war es an der Schlacht in der Surigao-Straße beteiligt und war an der Versenkung des japanischen Schlachtschiffes "Fuso" beteiligt.
    Am 4. Juni 1944erlitt das Schiff Leichte Beschädigung durch einen Bombenangriff, wobei es einen Toten und vier Verwundete zu beklagen gab und am 3. Juli 1946 wurde es außer Dienst gestellt, um dann am 9. April 1951 gemeinsam mit einem seinem Schwesterschiff, der USS "Boise", für 7,8 Mio. US-Dollar an Argentinien verkauft zu werden.
    Die nunmehrige "General Belgrano" (erster Name "17 de Octubre ") wurde in Argentinien mehrmals umgebaut und erhielt unter anderem Sea-Cat-Starter und neue niederländische Radaranlagen. Die Katapultanlage auf dem Achterdeck wurde entfernt und die Bordflugzeuge gegen zwei Bord-Hubschrauber ausgetauscht.
    1982, im sogenannten "Falklandkrieg", ereilte nun auch diesem "Glücklichen Schiff", sein Schicksal!In Begleitung zweier Zerstörer patrouillierte die "Belgrano" seit dem 26. April 1982,um die Falklandinseln, um welche die Briten eine 200 Sm Zone errichteten, innerhalb der sie ALLE feindlichen Schiffe oder solche, die sie dafür hielt, zu versenken drohte. Die Argentinier wussten, dass die Briten ihrer Task Force ein Atom U-Boot vor raus geschickt hatten. Deshalb und auch um sich mit neuem Treibstoff zu versorgen, verließen die Argentinier die 200 Sm Zone und betankten sich einige Sm außerhalb.
    Am 30. April wurden die Schiffe durch das Atom-U-Boot "Conqueror" (Churchill-Klasse) dabei gesichtet und beobachtet. Um nicht entdeckt zu werden, befand sich das Boot in 50 M Tiefe, genau unter dem Kreuzer. Das Boot hatte 103 Mann Besatzung und war mit 8 MARK Torpedo, Tigerfish Torpedos und RN Sub Harpoon Missile bewaffnet.
    Schließlich zogen die Argentinier den Flottenverband aus der Falklandregion ab und beorderten die Schiffe in den Flottenstützpunkt Ushuaia (Südargentinen) zurück. Diese Absetzbewegung wurde von der "Conqueror"" natürlich bemerkt und nach London gemeldet! Dort meinte man dennoch, dass die "Belgrano" für die Landungstruppen und die Task Force eine permanente Bedrohung darstellte und mit "fleet in being" hatten die Briten in zwei Weltkriegen so ihre eigenen Erfahrungen gemacht.
    Die damalige Premierministerin Margaret Thatcher, auch als "Eiserne Lady" bekannt, erteilte die Abschusserlaubnis, obwohl sich der Flottenverband auf dem Rückmarsch befand und deutlich weit außerhalb der 200 Sm Zone!
    Captain Chris Wreford-Brown,Kommandant der "Conqueror" schoss daraufhin am 2. Mai um 15.57 Uhr drei Torpedos des Typ Mark VIII auf die General Belgrano ab. Man wählte ganz bewußt die Mark Torpedos aus, weil die auch mitgeführten Tigerfish Torpedos, einen schlechten Ruf hatten und als unzuverlässig galten.
    Hier unterscheiden sich dann die Berichte. Die einen sprechen davon, der erste Torpedo hätte einen der Zerstörer getroffen, die "Hipólito Bouchard", andere, der dritte wäre es gewesen. Im Grunde aber ist das für die folgenden Ereignisse völlig uninteressant, da der Torpedo, ob nun erster oder dritter, nicht explodierte. Zwei der drei Torpedos jedenfalls trafen die "Belgrano" und versenkten sie. Innerhalb einer Stunde versank das Schiff, das Pearl Harbor überlebt hatte, im Südatlantik in einem der unsinnigsten Kriege, der jemals in der Neuzeit geführt wurde.
    Von den über 1.100 Mann an Bord konnten 770 gerettet werden und 321 ertranken. Die hohe Zahl der Toten überrascht doch etwas, befanden sich doch die Rettungsschiffe, die zwei Begleitzerstörer, in unmittelbarer Nähe - sollte man meinen. Denn diese drehten nachdem sie die Torpedoabschüsse geortet hatten, sofort mit hoher Fahrt ab und ließen den Kreuzer allein zurück. Als dieser dann tödlich getroffen wurde, fiel auch seine Funkanlage aus und man konnte kein SOS funken. Um 16.24 Uhr wurde das Schiff aufgegeben, aber erst weit in der Nacht liefen die Rettungsmaßnahmen an."Conqueror" verließ nach erfolgreichem Auftrag den Ort des Dramas.
    Als die Geschehnisse um die Versenkung des Kreuzers später von einem Untersuchungsausschuss untersucht werden sollten, war das Logbuch der "Conqueror" verschwunden. Außerdem machte man der Regierung Thatcher auch einen Vorwurf daraus, dass sie ausgerechnet ein atomgetriebenes Kriegsschiff zu so einem riskanten Einsatz befohlen hatte.

  • Die Wehrmacht und die Einsatzgruppen.Datum18.06.2018 10:58
    Thema von Waldi44 im Forum Allgemeines zu den Kri...

    Apologeten der Wehrmacht sind immer besonders empört, wenn man bestimmte Verbrechen, die im Rücken der Front begangen wurden, der Wehrmacht anlastet. Durchaus berechtigt verweisen sie dann auf die alleinige Schuld und Täterschaft daran, auf die Einsatzgruppen der Polizei und des SD. Wie war das damals eigentlich geregelt und wo lagen die Verantwortlichkeiten für die Morde und Massaker an Juden und anderen Zivilisten hinter der Front?
    Die oberste vollziehende Gewalt oblag dem Oberbefehlshaber eine bestimmten Abschnittes, zB. dem Armeeoberbefehlshaber. Dieser wurde dann von einer ganzen Reihe nach- und untergeordneten Offizieren und Dienststellen in seiner Tätigkeit als OB beraten und unterstützt und auch seine Tätigkeit im Stab bei Abwesenheit übernahmen bzw fortführten.
    WAS versteht bzw verstand man "unter vollziehender Gewalt"?
    "Vollziehende Gewalt umfasst die gesamte Staatsgewalt unbeschadet der Unabhängigkeit der Rechtsprechung. (Das heißt, dass auf richterliche Entscheidungen kein Einfluss genommen werden kann.)
    Die Inhaber der vollziehenden Gewalt können in ihrem Befehlsbereich Rechtsverordnungen erlassen, die von den bestehenden Gesetzen abweichen. Sie können alle Behörden, soweit sie nicht oberste Reichsbehörden oder oberste preußische Landesbehörden sind, sowie den Dienststellen der NSDAP Weisungen erteilen." ( Handbuch für den Generalstabsdienst im Kriege S. 90)
    Die weitestgehende Aufhebung der bisherigen Militärgerichtsbarkeit über die Zivilbevölkerung durch den Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 13.o5.1941 schränkte die Unabhängigkeit der Rechtsprechung in erheblichem Maße ein, indem sie die Offiziere zu Richtern machte, die dann statt der unabhängigen Richter über Leben und Tod der Angeklagten entschieden bzw selber Anklage erhoben.
    Wie wir sehen, gab es schon vor dem Russlandfeldzug Einschränkungen juristischer Art, die durch weitere Einschränkungen der "vollziehenden Gewalt" des Armeeoberbefehlshabers, ergänzt wurden.
    Ein am 3. Mai 1941 erlassener Befehl verfügte für die noch zu besetzenden Gebiete besondere sicherheitspolizeiliche und wirtschaftliche Maßnahmen an. Wenig später, am 28. Mai erging ein weiterer Befehl (Oberbefehlshaber des Heeres) zur "Regelung des Einsatzes der Sicherheitspolizei und des SD im Verband des Heeres.
    Darin wurden die "besonderen sicherheitspolizeilichen Aufgaben AUßERHALB der Truppe" im rückwärtigen Armeegebiet, geregelt.
    Diese "...besonderen... Aufgaben..." sollten dann durch noch zu bildende Sonderkommandos unter Anleitung und Führung vom Chef der Sicherheitspolizei und des SD (zu der Zeit Reinhard Heydrich) durchgeführt werden. Diese Sonderkommandos unterstanden dem Armeeoberkommando nur in Bezug auf "..Marsch, Versorgung und Unterbringung." Ihre Operationen führten sie weitestgehend "...in eigener Verantwortlichkeit" durch. Auch wenn den Befehlshabern dieser Gruppen eine enge Zusammenarbeit mit bestimmten Dienststellen der Wehrmacht empfohlen wurde, waren sie der Befehlsgewalt des Armeeoberkommandos entzogen.
    Lediglich, wenn die Operationen der Sondergruppen militärische Operationen der Armee gefährdeten oder behinderten, konnte der Oberbefehlshaber eingreifen. Deshalb kam es gelegntlich zu Protesten des OB oder seiner Offiziere, wenn die Mordtaten der Einsatzgruppen zu offensichtlich wurden und die Moral der eigenen Soldaten zu schädigen drohten.
    Soweit die Fakten. Daraus entsprechende Schlüsse zu ziehen, überlasse ich gerne den Lesern.....

  • "Roter Esel"Datum18.06.2018 10:03
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...

    Als "Roter Esel" bezeichnete man wegen seines roten Einbandes, das "Handbuch für den Generalstabsdienst im Kriege" vom 1. August 1939. Die oberen Militärführer und ihre Gehilfen (Generalstab), verwendeten diese "Bibel" des Generalstabsoffiziers als ständiges Nachschlagewerk. Es war gleichzeitig eine Art Ratgeber und Richtlinie zum Handeln unter Kriegsbedingungen.

  • Facebook und die Meinungsfreiheit!Datum17.06.2018 10:54
    Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch

    Heute nun wurde ich mal wieder bei Facebook gesperrt. Hier der beanstandete Beitrag zu einem Attentat mit einem Auto in Moskau http://www.sueddeutsche.de/thema/Terroranschlag_Moskau
    Gesperrter Text.
    "Auch Russland hat sein Islamistenproblem. Millionen Muslime leben im Bereich des heutige Russland und weitere zig Millionen an seinen Grenzen in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Da können solche Anschläge nicht ausbleiben und ich vermute, es kommen noch einige mehr! Aber anders als bei uns haben diese Bestien in Menschengestalt, werden sie lebend erwischt, nichts zum Lachen. Das macht zwar keine Toten wieder lebendig und wird auch keine Anschläge verhindern aber es gibt den Menschen ein gewisses Maß an Befriedigung, wenn sie sehen, dass diese Verbrecher so bestraft werden, wie sie es verdienen!"
    DAS lasse ich mir nicht mehr gefallen. Das ist Willkür und verstößt eindeutig gegen Artikel 19 des Grundgesetzes. Ich habe mich deswegen schriftlich an den Verfassungsschutz gewandt.

    Sehr geehrte Dame/Herr,
    ich weiß nicht, ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin aber ich habe seit längerem Zweifel an dem demokratischen Verhalten bestimmter Mitarbeiter, die bei Facebook wohl die Funktion von Zensoren ausüben.
    Laut Grundrecht steht mir das Recht auf freie Meinungsäußerung zu, mit den entsprechenden Einschränkungen, die sich zum Teil auch in der von Facebook vorgeschriebenen Netiquette wiederfinden.
    Nun bin ich von Facebook zum vierten oder fünften mal wegen eine politisch orientierten Beitrages gesperrt worden, der meiner Meinung weder gegen das Grundgesetz, noch die Netiquette, noch den demokratischen und gesellschaftlichen Spielregeln verstößt!
    Inzwischen sehe ich in den Praktiken bei Facebook einen derben Verstoß gegen mein Grundrecht der freien Meinungsäußerung.
    Ich bitte Sie daher, diesen Vorgang etwas näher zu untersuchen, da es sich meiner Meinung nach um keinen Einzelfall handelt!

    Außerdem: Selbst nach nunmehr fünf Versuchen mich bei Facebook über die Sperrung zu beschweren, kam folgender Text: "Wir konnten deine Anfrage nicht verarbeiten. Bitte versuche es später nochmal-

    Facebook filtert ganz offensichtlich politische Meinungen andersdenkender User aus und löscht sie nicht nur, sondern sperrt auch ihre Verfasser! Wie dumm und arrogant Facebookmitarbeiter dabei vorgehen, belegen zwei Fälle:
    1. Die Sperrung bzw Löschung von Beiträgen der Journalistin Dunja Hayali und 2. dem Löschen eines weltbekannten und preisgekrönten Vietnamfotos https://www.huffingtonpost.de/2016/09/10...n_11931242.html
    Mal sehen was passiert und ob was passiert. Bin auf die Reaktion gespannt, habe aber wenig Hoffnung.

    Natürlich stelle auch ich mir die Frage, ob so eine Kontosperrung überhaupt etwas für den Verfassungsschutz ist. ICH meine JA!
    Facebook bietet den Leuten jede Menge Unterplattformen, auf die sie nicht selten auch gelockt werden. Zum Teil bezahlen sie dafür sogar Geld und dann kommt Facebook und sperrt die User, für mich grundlos, weil der entsprechende Zensor ein anderes Parteibuch in der Tasche hat!
    Artikel 19 gilt auch für Facebook, zumal sie immer betonen, Facebook sei kein rechtsfreier Raum! Also müssen auch sie sich an geltendes Recht handeln. Wer dagegen verstößt, verstößt gegen das Grundgesetz und solche Verstöße sind sehr wohl etwas für den Verfassungsschutz, denn es handelt sich um einen Artikel unserer Verfassung!
    Übrigens kann ich Facebook über die Beschwerdefunktion noch immer nicht erreichen. Zufall? Die wurde doch extra für solche Fälle eingerichtet!

  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Die Bremer CDU trauert um ihr ältestes Mitglied: Der ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete Reinhard Hardegen ist am vergangenen Samstag gestorben. Reinhard Hardegen wurde 105 Jahre alt. Er war von 1959 bis 1979 Abgeordneter in Bremen und gehörte nach Angaben der Bremischen Bürgerschaft zu den Mitgründern der Bremer CDU nach dem Zweiten Weltkrieg. Er setzte sich vor allem für wirtschaftliche Themen ein, darunter den Ausbau der Kaje in Bremerhaven. Mit 31 Jahren Tätigkeit in der Deputation für Häfen, Schifffahrt und Verkehr halte Hardegen einen bis heute unerreichten Rekord, teilte die Bürgerschaft mit.
    Der CDU-Landesverband Bremen verliert mit ihm sein ältestes Mitglied. Landesvorsitzender Jörg Kastendiek sagte am Donnerstag, Hardegen habe stets das Wohl Bremens über die eigenen oder parteipolitischen Interessen gestellt. „Gegenüber dem politischen Wettbewerber aber auch innerhalb der eigenen Partei scheute Reinhard Hardegen nie die klaren Worte“, so Kastendiek. „Wir verlieren mit Reinhard Hardegen einen Menschen und Politiker, der über Jahrzehnte das politische Leben in Bremen mit geprägt hat.“ Er sei, so Kastendike weiter, ein besonderer Mensch gewesen. Hardegen war Mitglied im Beirat Horn-Lehe.
    Dem Parlament verbunden
    „Reinhard Hardegen hat sein Leben immer in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt“, sagte Bürgerschaftspräsident Christian Weber. „Mit Reinhard Hardegen verliert dieses Haus auch ein Stück seiner Vergangenheit. Bis ins hohe Alter ist er dem Parlament verbunden geblieben und hat es sich nicht nehmen lassen, jedes Jahr der Einladung zum Neujahrsempfang zu folgen.“ Er sei, so Weber weiter, immer sehr offen mit seiner Biografie umgegangen und habe nie verschwiegen, was er als U-Boot-Kapitän im Zweiten Weltkrieg erlebt habe. „Wir werden Reinhard Hardegen als einen Menschen in Erinnerung behalten, dem der Erfolg Bremens stets wichtiger war als Parteidogmen.“
    Soweit der Nachruf seiner Partei, der angesichts der Vergangenheit von Hardegen doch etwas eigenartig wirkt! immerhin wird dieser Zeit ein ganzer Halbsatz gewidmet.
    Für 22 versenkte Schiffe erhielt er am 23. April 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (da waren es aber wohl erst 16). Für die acht Versenkungen in der Operation Paukenschlag, wurde er von Dönitz persönlich belobigt: „An den Paukenschläger Hardegen. Bravo! Gut gepaukt. Dönitz.“, was ihm das Ritterkreuz einbrachte. Auch wurde ihm die Ehre erwiesen, ihn in zwei Wehrmachtsberichte namentlich zu erwähnen.Er war auch Träger des U-Boot-Kriegsabzeichens mit Brillanten. Alles weitere findet sich im Nachruf der Bremer CDU.

  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Nachdem ich in dem Beitrag t327f35-Cher-Ami.htmleinen geflügelten Helden der US Armee vorgestellt habe, soll es diesmal ein großer vierbeiniger sein. Ok, dabei handelt es sich um keinen Amerikaner, sondern um einen Koreaner aber im Dienste der US Armee. Das Tier um das es geht war ein Pferd und es wurde Reckless getauft. Es war eine Stute, die dem US Marine Corps verkauft wurde, dem das Recoilless Rifle Platoon des 5th Marine Regiments angehörte. man benötigte es als Lasttier im unwegsamen Gelände.
    Es scheint, Reckless war ein sehr gelehriges Tier und es lernte wie man Hindernissen auswich, Stacheldraht umging und bei Beschuss auf Kommando einen Unterstand suchte. Es muss aber auch in etwa wie ihre "Herrchen" gewesen sein. Es soff und fraß einfach alles! Bier, Cola, Wasser und fraß gelegentlich seine Pferdecke als Nachtisch. Das scheint ihm aber nicht weiter geschadet zu haben, denn er verrichtete seinen Dienst wie ein "Ackergaul" das Feld pflügt! Unter Beschuss schleppte es während verschiedener Kämpfe Munition an die Geschütze und in die MG Stellungen und wurde dabei auch verwundet.
    Ihr unermüdlicher und unerschrockener Einsatz und die dabei erlittene Verwundung bescherte ihr außer einen Genesungsurlaub auch noch den offiziellen Rang eines Corporals ein! Danach nahm sie als erstes Pferd bei den Marines an einer Landeoperation von See aus teil.
    Nach dem Krieg wurde sie noch zum Sergeanten befördert und mit zwei Purple Hearts ausgezeichnet und der Korea Service Medal. 1959 wurde die Stute noch zum Staff Sergeant befördert und 1960, fast 30jährig aus dem Militärdienst entlassen. Das US Magazin Life-Magazin" schließlich erklärte die Stute zu einem der 100 größten Helden, eigentlich Heldin, der USA!

  • Aha ein neues Mitglied. Erst einmal herzlich willkommen, auch wenn der erste Beitrag gleich zu Denken gibt. Sowohl im Ton als auch inhaltlich. Wenn Sie dieses Forum richtig gelesen haben, zumindest die für das Thema relevanten Beiträge, werden Sie erkannt haben oder zumindest sollten Sie erkannt haben, dass hier kein "Scheiß" über den Holocaust verbreitet wird.
    In dem von Ihnen kritisierten Beitrag geht es darum, dass Polen die Mitschuld an der Judenverfolgung leugnet! Polen und die Polen selbst haben zwar nichts mit dem Holocaust zu tun, ebenso wenig die von Ihnen angesprochenen Lager Dachau und Buchenwald, aber Polen wart das Land, in dem der Antisemitismus bis heute am weitesten weltweit verbreitet ist! Von den Staaten des Nahen Ostens mal abgesehen.
    Außerdem geht es den Polen um die Formulierung "Polnische Vernichtungslager". DAMIT allerdings haben sie, die Polen, recht, denn es waren deutsche Vernichtungslager auf vormals polnischem Boden.
    Ich dachte allerdings, dass das aus dem Beitrag eindeutig hervor ging und glaubte nicht, dass er so missverständlich formuliert sei!

  • Der "Reichserntehelfer" Mussolini!Datum28.04.2018 11:34
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    "Reichserntehelfer" nannten die Landser den "Duce" spöttisch, als seine Truppen am 21. Juni 1940, die an sich schon geschlagenen Franzosen im Süden angriff. Er wollte sozusagen als "Erntehelfer" seinen Anteil an der zu erwartenden , nunmehr leichten Beute, einfahre. Kurz zuvor hatte er eine Teilnahme am Frankreichfeldzug noch abgelehnt - warum auch immer.
    Diese Haltung brachte ihm einen weiteren Spottvers ein: "Er kam, als er sah, dass wir siegten" in Anlehnung an "veni vidi vici" ("Ich kam, ich sah, ich siegte."). Selbst in dieser für die Italiener günstigen strategischen Situation, die Franzosen waren so gut wie besiegt, kam der Angriff kaum über die Ausgangstellungen hinaus und weckte bei den Deutschen schon schlimme Befürchtungen für die Zukunft, die sich dann alle bewahrheiten sollten.
    Als die Franzosen dann kapitulierten, taten sie das nur vor den deutschen und nicht vor den Italienern, worauf sich der Mussolini bei Hitler natürlich beschwerte und der Waffenstillstand von Compiegne trat erst in Kraft, nachdem die Franzosen auch vor den Italienern offiziell kapituliert hatten.
    Die Italiener erhielten als beute einige geringe Grenzkorrekturen und eine Art Besatzungszone in Südostfrankreich.
    Ähnlich heldenhaft verlief etwas später der italienische Angriff auf Griechenland. Nachdem ihnen die Wehrmacht zum "Sieg" verholfen hatte, kapitulierten die Griechen nur vor der deutschen Wehrmacht und erst ein Machtwort Hitlers, bescherte den Italienern auch ihre Kapitulation.
    Spätestens ab hier wusste man im deutschen Führungsstab, was man von der italienischen Kampfkraft zu halten hatte.

  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Die Weltkriegsveteranen des 1. Weltkrieges sind inzwischen wohl alle verschieden und auch die des 2. Weltkrieges haben sich schon meistens auf die "Große Reise" begeben.
    Einen von ihnen ereilte vor genau einem Jahr sein irdisches Schicksal.
    Sergeant Dan Figuracio, verstarb am 3. April 2017. Er war gebürtiger Filipino und Angehöriger der "Philippine Scouts", einer US Truppe, die am 2. Februar 1901 offiziell gegründet wurde. Daneben gab es später auch noch die philippinische reguläre Armee, die "Philippine Commonwealth Army".
    Beide Einheiten nahmen an der Verteidigung der philippinischen Halbinsel Bataan teil und erlitten dabei schwerste Verluste. Nicht zuletzt wegen des sogenannten "Todesmarsches von Bataan". Aber nur als Scout und Verteidiger von Bataan, hätte es Figuracio wohl kaum zu einer gewissen Beachtung geschafft. WAS war das besondere an ihm?
    Nun, seine Einheit, das 26th Cavalery Regiment ritt am 16. Januar 1942 mit ihm als Private Dominador (Dan) Figuracio, einen Angriff gegen das von den Japanern besetzte Dorf Morong, an der Westküste von Luzon. Der Angriff war ein voller Erfolg, was natürlich an der Gesamtlage der US Truppen und ihrer Verbündeten nichts wesentlich änderte.
    Währen an anderen Fronten des 2. Weltkrieges auch noch weiterhin Reiterattacken geritten wurden, war dies für die US Cavallery ihre letzte Attacke und Figuracio, der letzte bis 2017 noch lebende Soldat dieser Einheit, auch der letzte US Soldat, der im Kriege an einer Reiterattacke teilnahm!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Philippine_Scouts

  • Das nasse Grab der "USS Lexington".Datum07.03.2018 12:30
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Ein Suchteam des Microsoft-Mitbegründers Paul Allen hat vor der Küste Australiens das Wrack eines amerikanischen Flugzeugträgers entdeckt. Das Kriegsschiff wurde 1942 im Pazifik versenkt.
    Rund 800 Kilometer vor der Ostküste Australiens ist das Wrack des im Zweiten Weltkrieg versenkten amerikanische Flugzeugträgers „USS Lexington“(CV-2) entdeckt worden. Ein Suchteam unter Leitung von Microsoft-Mitbegründer Paul Allen fand das Wrack im Korallenmeer in einer Tiefe von rund 3000 Metern, wie das Team am Montag mitteilte. Fotos und Videoaufnahmen zeigen Bordkanonen und gut erhaltene Kampfflugzeuge, die zusammen mit der „USS Lexington“ untergegangen waren.

    Die „USS Lexington“ und der ebenfalls amerikanische Flugzeugträger „USS Yorktown“ hatten sich im Mai 1942 eine Schlacht mit drei japanischen Flugzeugträgern geliefert. Die „USS Lexington“ – Spitzname „Lady Lex“ – wurde bei der sogenannten Schlacht im Korallenmeer schwer beschädigt und geriet in Brand. Der Flugzeugträger mußte aufgegeben werden, sank aber nicht. Der Zerstörer Phelps versenkte den Flugzeugträger deswegen nach Beendigung der Schlacht mit 6 Torpedos. Bei den Gefechten wurden 216 Besatzungsmitglieder der „USS Lexington“ getötet, mehr als 2000 weitere wurden verwundet.

    Das Wrack wurde am Sonntag vom Forschungsschiff „R/V Petrel“ im Korallenmeer aufgespürt, welches zum Pazifik gehört. Das Suchteam entdeckte auch elf der 35 Kampfflieger, die mit dem Flugzeugträger versunken waren. Auf den Flugzeugen ist das Symbol der „Army Air Force“ gut zu erkennen. Auf einem Kampfflieger befinden sich zudem die Cartoonfigur „Felix the Cat“ und vier kleine japanische Flaggen – vermutlich ein Symbol für abgeschossene Gegner.
    Der Oberbefehlshaber des amerikanischen Pazifik-Kommandos, Harry Harris, gratulierte Paul Allen und seinem Team zu dem Fund. Harris’ Vater hatte während der Schlacht auf der „USS Lexington“ gedient und die Gefechte überlebt. Microsoft-Mitbegründer Allen hat mit Suchteams bereits eine Reihe von untergegangenen Kriegsschiffen entdeckt.
    Das Wrack des Kriegsschiffes „USS Lexington“ wird laut Informationen der BBC nicht geborgen, da es sich aus Sicht der amerikanischen Marine um ein Kriegsgrab handelt.

  • Nicht nur die geographische Nähe zu England, 70sm statt 340sm bis zur Themsemündung, machte Ostende und Zeebrügge für die deutsche Seekriegsführung so wichtig. Die Werft- und Hafenanlagern beider belgischen Städte waren den Deutschen unbeschädigt in die Hände gefallen und wurden dann großzügig ausgebaut. Neben den Werftanlagen entstanden auch U-Bootbunker mit meterdicken Betonwänden. Das waren also keine Erfindungen der Kriegsmarine während des 2. Weltkrieges.
    So vorteilhaft diese gegen England vorgeschobene Position auch war, so gefährdet schien sie auch. Tatsächlich aber ignorierten die Briten diese Gefahr lange Zeit sträflich und ließen den deutschen alle Zeit der Welt, starke Befestigungen zu bauen und vor allem artilleristisch zu sichern.
    Ab 1915 fuhren nach und nach folgende Batterien auf und gingen in Stellung:
    Westlich von Ostende die Batterie "Tirpitz" mit ach 280mm Geschützen.
    Nahe von Knocke die Batterie "Kaiser Wilhelm II." mit vier 305mm Geschützen.
    Östlich von Ostende, im Jahre 1917, die Batterie "Deutschland" mit drei 380mm Geschützen.
    1917-1918 kamen die modernen 280mm Eisenbahngeschütze der Batterie "Preußen" hinzu, sowie zur gleichen Zeit fünf weitere Batterien mit 170 mm Rohren.
    Vervollständigt wurde das Verteidigungspotential noch durch zahlreiche 88mm bis hoch zu 210mm Kanonen aller Art.
    Insgesamt befanden sich im Raum Ostende Zeebrügge zum Zeitpunkt des britischen Angriffs 37 deutsche Batterien mit zusammen 229 Rohren.
    Nach dem gescheiterten Raid zählten die Briten 214(227) Tote und 383(352) Verwundete und 19 Gefangene, die Deutschen hingegen nur 8 Tote und 14(16)* Verwundete und en Totalverlust des Zerstörers HMS "North Star". Der Angriff muss deshalb als gescheitert betrachtet werden, weil ALLE Blockschiffe entweder ihren Blockadepunkt erst gar nicht erreichten oder längs statt quer zur Fahrrinne sanken. Die dennoch entstandenen Schäden konnten innerhalb weniger Tage beseitigt werden und die Einsatzbereitschaft der U-Bootbasen war zu keiner Zeit gefährdet.

    * Die Zahlen schwanken je nach Quelle.

  • Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch

    Diese tage hat die polnische Regierung ein Gesetz erlassen, das die Behauptung, Polen haben sich am Holocaust beteiligt, unter Strafe stellt. Unter Strafe gestellt wird auch die Bezeichnung "Polnische Vernichtungslager"! DAS allerdings stimmt. Es waren deutsche Vernichtungslager auf besetztem polnischen Boden. Polnische Lager wurden es erst, als die Polen die deutschen Lager in Lager für Deutsche umwandelten. Zwar handelte es sich dabei nicht um Vernichtungslager aber dennoch starben zehntausende Zivilisten und gefangene deutsche Soldaten in ihnen. Eine Praxis, die auch von den Sowjets angewandt wurde - zB. in Buchenwald und Sachsenhausen.
    Am Holocaust, von den Juden als Shoah bezeichnet waren die Polen nicht mehr beteiligt als die Tschechen, Holländer oder Franzosen. ABER die Polen hatten eine tiefverwurzelten Antisemitismus, der bis heute überlebt hat und der sich vor und sogar noch nach dem Krieg in verschiedenen Pogromen äußerte, so im Pogrom von Kielce vom 4. Juli 1946 in dem über 40 polnische Juden ermordet und weitere 80 verletzt wurden. Dieses Pogrom löste eine polenweite Emigrationswelle unter den überlebenden polnischen Juden (rund 300.000) aus. Die Beteiligung offizieller polnischer Stellen an diesem Pogrom ist bis heute umstritten.
    Zwölf Personen wurden am 9. Juli 1946 wegen ihrer Teilnahme am Pogrom vor Gericht gestellt und am 11. Juli davon neun zum Tode, drei zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Hinrichtung der neun Verurteilten fand ganz auf stalinistisch, heimlich am 12. Juli 1946 um 21.45 Uhr in einem Wald bei Kielce durch Erschießen statt, ohne dass Angehörige und Verteidiger informiert wurden.
    In Kielce lebten vor der deutschen Besetzung etwa 25.000 Juden, danach keine mehr! Zur Zeit des Pogroms waren es wohl wieder um die 200.
    auch in der Zwischenkriegszeit und in der Zeit davor unter österreichischer und russischer Oberhoheit kam es immer wieder zu antisemitischen Ausschreitungen, Pogromen und Boykotts jüdischer Läden und Firmen und schon damals lebten viele Juden in Ghettos, den sogenannten Schtetl. Allerdings waren diese nicht mit denen zu vergleichen, welche die Deutschen später errichteten.
    Auch wenn das alles eine eindeutige antijüdische Haltung der Polen belegt und auch deutlich antisemitisch zu nennen ist, so ist das dennoch Welten von der "Endlösung der Judenfrage" entfernt, wie sie den Deutschen vorschwebte! Wohl deshalb will sich nun das offizielle Polen von jedweder Holocaustbeteiligung distanzieren und jedweden Hinweis darauf unter Strafe stellen.

  • Flüchtlingsschiff "Struma".Datum24.02.2018 10:01
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Vor einigen Jahren erschien in der türkischen Tageszeitung Hürriyet ein Beitrag zum Thema Holocaust. Dieser Artikel beschäftigte sich mit einem speziellen türkischen Ereignis im Zusammenhang mit dem Holocaust. Ein Ereignis, von dem die Welt kaum Notiz nahm und auch in der Türkei gerne verschwiegen wird!
    Speziel geht es um das Flüchtlingsschiff "Struma", einem kleinen bulgarischem Motorschiff.
    Was passierte also auf der Struma, dem bulgarischen Motorschiff, die über 760 jüdische Flüchtlinge in das damals unter britischer Verwaltung stehende Palästina-Gebiet bringen sollte? Der in Warna ansässige und für verschiedene zionistische Organisationen tätige jüdische Augenarzt Baruch Konfino, der bereits 1939 die Ausfahrten der kleinen Flüchtlingsschiffe Rudnitchar und Bopha, dessen beste Tage auch schon weit hinter ihnen lagen, nach Palästina mitangeführt hatte, wurde auf die Struma aufmerksam. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt bereits 60 jahre alt. Konfino erwarb das Schiff und ließ es für den Transport einer größeren Zahl von Flüchtlingen herrichten. Der Umbau zog sich über mehrere Monate hin, Bulgarien trat währendessen dem Dreimächtepakt bei, weshalb deutsche Truppen in Bulgarien einmarschierten.

    Mit 768 jüdischen Flüchtlingen verließ die Struma am 12. Dezember 1941 den Hafen von Constanta. Da man für die Überfahrt nach Istanbul nur 14 Stunden eingeplant waren, befanden sich auch keine größeren Vorräte an lebensmittel oder Trinkwasser an Bord. Die Fahrt verzögerte sich jedoch, die Maschinen setzten immer wieder aus und aus 14 Stunden wurden 4 Tage, ehe man in Istanbul anlegen konnte. Das Schiff wurde zunächst mit einem Schlepper in den Hafen gezogen, während die englische und türkische Regierung mit der Jewish Agency Geheimverhandlungen über den weiteren Verbleib der Flüchtlinge führten. Diese Verhandlungen zogen sich über 10 Wochen hin. England wollte die Flüchtlinge wegen fehlender Visa nicht nach Palästina einreisen lassen und die Türkei die Flüchtlinge nicht aufs Festland lassen, weil man befürchtete, dass sie für immer da bleiben und ein Risiko darstellen. Eine Befürchtung, die auch von anderen Staaten geteilt wurden, wann immer ein jüdisches Flüchtlingsschiff in ihren Hoheitsgewässern auftauchte. Für nur neun Passagiere wurden im Januar und Februar 1942 Ausnahmeregelungen erreicht.
    Bereits am 24. Dezember 1941 hatte Kapitän Gorbatenko die türkischen Hafenbehörden über die katastrophalen Zustände an Bord unterrichtet und zudem darauf hingewiesen, dass er die Verantwortung im Falle einer Weiterreise des Schiffes wegen der als mangelhaft einzustufenden Seetüchtigkeit nicht übernehmen könne. Am 10. Januar 1942 wurde Gorbatenko erneut bei den türkischen Hafenbehörden vorstellig und wies wiederum auf die menschenunwürdigen Zustände an Bord hin; inzwischen hatte es auf der Struma die ersten Fälle von Ruhr gegeben.

    Daneben hatte die türkische Regierung auch ein anderes Dilemma: als neutrales Land während des Zweiten Weltkrieges, wollte man der in Bulgarien mit Panzern einmarschierenden Wehrmacht keine Vorwände liefern, dass Risiko war der türkischen Regierung zu hoch. Zwar hatte man während des Kriegesverlaufes, etwa 20.000 Juden aus Europa herausgeschleußt, in dem türkische Diplomaten in zahlreichen europäischen Ländern Visa und Pässe ausstellte, doch die Repräsalien nahmen auch gegen die türkischen Diplomaten zu. Auf britischer(!) intervention hin schleppten die Türken die Struma am 23. Februar 1942 aufs offene Meer hinaus, wo das Schiff am 24. Februar 1942, etwa 14 Seemeilen nördlich des Bosporus im Schwarzen Meer durch ein sowjetisches U-Boot (Schtsch-213) versenkt wurde. Vermutlich wurde das Schiff für ein bulgarisches gehalten, das Land war inzwischen mit Deutschland verbündet. 762 Menschen starben, vermutlich überlebten nur vier Personen den Untergang der Struma. Andere Quellen sprechen von 781 Flüchtlinge sowie 10 Besatzungsmitglieder, die den Untergang nicht überlebten und nur einen einzigen Überlebenden.

    Im Juli 2004 fand ein türkisches Taucherteam etwa an der Stelle, an der die Struma gesunken war, ein Schiffswrack. Die Identität des Schiffes konnte jedoch nicht abschließend geklärt werden. Am 3. September 2004 trafen sich Angehörige der Struma-Passagiere, Vertreter der türkischen jüdischen Gemeinde, Delegierte aus Großbritannien und den USA sowie der israelische Botschafter zu einer Gedenkveranstaltung am Ort des Geschehens. Lange Zeit galt der Untergang als ein dunkles Kapitel der Türkei, weil sie das Schiff manövrierunfähig aufs offene Meer abgeschleppt hatte. Man ging bis in die jüngste Vergangenheit davon aus, auch durch Aussagen eines Überlebenden, dem damals 19-jährigen David Stoliar( erlebte noch bis 2014 in den USA), dass der Untergang der Struma von der türkischen Regierung hervorgerufen wurde oder das marode Schiff wegen technischen Problemen sank. Erst mit der Veröffentlichung eines Buches von Halit Kakinc wurde die ganze Dimension des Vorfalls bekannt. Nach dem Zerfall der UdSSR, tauchten auch Dokumente auf, wonach die Versenkung durch die Marineführung der Schwarzmeerflotte befohlen wurde.

  • Der Tiger I mit der Turmnummer 131Datum22.11.2017 12:50
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Ende November 1942 befanden sich zwei schwere Panzerabteilungen mit insgesamt 31 Tiger I in Tunesien. Der "Führer", hatte sie fast pünktlich zur Kapitulation des Afrikakorps geschickt. Die Kapitulation fand dann am 12/13 Mai 1943 statt, nachdem Rommel sozusagen aus er "Schußlinie" gebracht wurde bzw sich gebracht hat und somit mit der Kapitulation als solche nicht mehr in Verbindung gebracht werden konnte. Die Tiger I Panzer auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz lösten neben Erstaunen und Bewunderung bei den eigenen Truppen, eine "Tigerphobie" beim Gegner aus! Leider hielt dieser "Tigerschreck" nicht viel länger als im 1. Weltkrieg der "Tankschreck" auf deutscher Seite nach dem ersten Auftauchen der alliierten Tanks.
    Hier in etwa setzt auch das Spiel "WoT" an, "World of Tanks" (ein Hinweis für meine Clanfreunde im Spiel ;) ). Am 21. April 1943 traf der berühmt gewordene Tiger I im Rahmen der Schweren Panzerabteilung 504 und mit der taktischen Nummer 131 am Turm, bei Djebal Djaffa mit den Einheiten des 48. Royal Tank Regiments zusammen. Diese britische Einheit war erst anfang April 1943 in Tunesien eingetroffen. Das "Licht der Welt", also raus aus der Montagehalle, erblickte er seinerzeit im Februar 1943.
    Im nun folgenden Kampf wurde der Tiger schwer getroffen und aus welchen Gründen auch immer, von der Besatzung aufgegeben!
    Es gibt viele Gerüchte und Geschichten darüber, wie der Tiger 131 in Afrika seinen Besitzer wechselte und warum die Deutschen ihn nicht befehlsgemäß gesprengt hatten. Einige Behauptungen aus Büchern, die lange als Fakten galten, werden mittlerweile angezweifelt, da Briefe des nun verstorbenen Douglas Lidderdale an das Panzermuseum in Bovington widersprüchliche Aussagen enthalten.
    Schon Monate vor diesem Gefecht gab es Begegnungen britischer Churchill mit dem Tiger I, die allesamt für die Churchill katastrophal endeten! Deshalb war die Erbeutung eines Tigers vom alliierten Oberkommando damals zur obersten Priorität erklärt worden. Major Lidderdale, wurde deshalb die Aufgabe übertragen, einen Tiger I zu erbeuten bzw einen erbeuteten zur Inspektion zu bergen.
    "Der damals junge Lt. Gudgin erinnert sich an die Ereignisse die zur Erbeutung führten wie folgt: „Als wir uns unserem Missionsziel näherten, konnten wir zuerst keine Anzeichen des Gegners entdecken“, „Doch plötzlich zerbarst der Panzer meines Gruppenführers in einer heftigen Explosion. Noch bevor ich die Möglichkeit hatte, die Position des Schützen auszumachen, wurde mein eigener Panzer ebenfalls getroffen, der Schuss durchdrang die Frontpanzerung, wanderte durch den Kampfraum bis in den Motorblock und setzte diesen in Brand“.
    Der Lieutenant und seine Crew verließen sofort ihr brennendes Gefährt, glücklicherweise ohne Verluste und nur leicht verwundet. Er erinnert sich, wie er am nächsten Tag an den Ort des Geschehens zurückgekehrt war und dort einen unglaublichen Fund machte. Dort stand ein aufgegebener Tiger. Es war das erste Mal, das alliierte Truppen diesen Panzer, der so viel Leid verursacht hatte, aus der Nähe betrachten konnten."
    Aus der Nähe betrachtet ergab sich für die Briten folgendes Bild: " „Die Besatzung des Tigers 131 floh panisch nachdem ihr Panzer zwei harmlose Treffer von zwei Churchills einstecken musste.“, was sie auch in ihrem Kriegstagebuch so vermerkten. Allerdings sei es ihrer Unwissenheit um den Tiger I geschuldet, dass sie das wahre Ausmaß der Beschädigungen nicht erkannten. Duch einen Treffer im Turmdrehkranz, war der Panzer praktisch kampfunfähig und auch sein Funkgerät war zerstört. Allerdings war er noch fahrbereit. Er hatte also 2 Treffer, einen durch einen 6 Pfünder und einen durch einen 8 Pfünder erhalten. Auch die Beatzung, von deren weiteren Verbleib jede Spur fehlt, dürfte ihren Teil abbekommen haben.
    Nachdem der 131 vorort ausgiebig begutachtet worden war, überführte man ihn mit seinem eigenen Antrieb(!) in den Hafen von La Goulette.
    Danach wurde er mit einem Landungsboot nach Bizerte gebracht und erhielt die britische Bezeichnung Tank (4) No. 568. Von dort gelangte er auf der "Empire Candida" nach Bone (heutiges Annaba, Algerien) , dann weiter auf der SS(Steam Ship - Dampf Schiff) "Ocean Strength" (unter dem Befehl von Captain William Rickard) nach Glasgow, wo er am 8. Oktober 1943 eintraf. Am 20 Oktober 1943 wurde der Tiger 131 nach Surrey gebracht, wo das Department of Tank Design (Büro der Panzerentwicklung) ansässig war. Dort nahm er an der Horse Guards Parade teil. Im November desselben Jahres wurde 131 dann vollständig zerlegt um ihn technisch genau studieren zu können.
    Es war nicht reine Neugierde, die ihr Tun bestimmte, sondern die Suche nach Schwachstellen und Anregungen für den eigenen Panzerbau! Die genauere Untersuchung brachte auch einige Ernüchterungen, nämlich in Bezug auf Getriebe und Motor des Panzers!
    Erst am 25. September 1951 wurde er an das Bovington Panzermuseum übergeben. Dort erhielt er eine neue Nummer, eine Inventarnummer sozusagen E1951.23 und dort traf er auch einige alte Bekannte aus seiner Tigerfamilie wieder ;) ! Übrigens ließ es sich auch der britische König seinerzeit nicht nehmen, den Tiger I persönlich in Augenschein zu nehmen.
    Zu dieser Zeit war der Panzer aber nicht mehr fahrbereit, weil wohl das eine oder andere Teil seines Motor auf Abwege geraten war. Da aber der Tiger für das Museum eines der Highlights war, entschloß man sich in den 90er noch eins draufzusetzen und ihn wieder fahrbereit zu machen. Somit wäre er weltweit der einzige fahrbereite Tiger I gewesen.
    Schließlich gelang es statt des original Motors, Maybach HL210, einen HL230 zu finden und einzubauen. Dieser Motor wurde im Tiger erst ab Mai 1943 eingebaut. Neben anderen kleineren Teilen, die man sich zusammensuchen mußte, blieb der Tiger aber dennoch ein Original. ALLE Teile waren bzw sind autentisch. Wo aber nichts mehr vorhanden war, mußte man es anhand von Blaupausen welche nachbauen.
    Was auch im Originalzustand erhalten blieb, waren die im Kampf verursachten Schäden und Einschußlöcher und im Jahre 2003 stand der fertige und fahrbereite Tiger I wieder im Museum. Finanziert wird sein Erhalt überwiegend aus Spenden der Besucher. Übrigens sei hier auch angemerkt, dass im Jahre 2009 die Queen diesen Panzer besichtigte, wie Jahrzehnte vorher schon ihr Vater! God Save the Queen and the Tiger I!
    Ps: Eine Anmerkung. Der "Tiger II", auch "Königstiger" genannt, war nie in Afrika, auch wenn ein Filmtitel "Königstiger vor El Alamein" von 1969 etwas anderes suggeriert!

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