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  • ReichsluftschutzkellerDatum13.12.2016 12:55
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...

    Als "Reichsluftschutzkeller" wurde ab 1939, Niederschlesien genannt. Weite Teile Schlesiens lagen weit außerhalb der Reichweite Westalliierter Bomber und wurden Zufluchtsort hunderttausender Menschen, vor allem Kinder, aus dem bombenbedrohten Reich! Die russischen Bomber traten hier kaum nennenswerte in Erscheinung. 1945 dann saßen viele der Bombenflüchtlinge und der vor der Roten Armee flüchtenden Deutschen in Schlesien praktisch in der falle. Der zu spät erteilte Evakuierungsbefehl verschärfte deren Lage weiter. So befanden sich in der Festung Breslau noch weit über hunderttausend Zivilisten, als der Sturm der Roten Armee auf die Stadt begann. Gauleiter Hanke hingegen setzte sich Anfang Mai in Richtung Westen ab.

  • Wer gewann die Schlacht bei Tannenberg?Datum06.12.2016 14:00
    Thema von Waldi44 im Forum Ostfront

    Eine alte Weisheit besagt, dass ein Sieg viele Väter hat. Was auch stimmt. Manchmal nur, weil viele "Köche" ihn für sich beanspruchen oder weil sie meinen einen bedeutenden Anteil dazu beigetragen zu haben oder weil dem tatsächlich so war. Mitunter aber heften sich auch die Falschen den Lorbeer an und alle anderen gehen leer aus. Die Schlacht von Tannenberg ist so ein typischer Fall.
    Diese Schlacht und ihr erfolgreicher Ausgang ist unzertrennlich mit den Namen Hindenburg und Ludendorff verbunden. Hindenburg, der greise Sieger von Tannenberg und sein Stabschef Ludendorff.
    In Bezug auf die Rolle dieser beiden ist sich die neuere Geschichtsforschung zum Thema 1. Weltkrieg weitestgehend einig. Der greise reaktivierte Hindenburg war der Oberbefehlshaber zum abnicken und der wesentlich jüngere Ludendorff der aktive Macher, der Schlachtenlenker.
    Der Schlieffenplan, der einzige den man hatte, sah einen schnellen Sieg im Westen vor und einen hinhaltenden Kampf im Osten, bis das im Westen siegreiche Heer an der Ostfront erscheinen konnte. Ein größeres Problem sah man darin nicht, denn man unterschätzte den Kampfeifer der Russen und deren Mobilisierungstempo. Da sie schon recht frühzeitig mit der Teilmobilisierung (29. Juli 1914) und anschließender Vollmobilmachung begannen, wenn auch offiziell nur gegen Österreich-Ungarn, hatten sie gleich zu Kriegsbeginn immerhin gegen Deutschland zwei Armeen zur Verfügung, die sie auch einzusetzen gedachten.
    Es waren die nördlichere Njeman Armee unter General Alexander Wassiljewitsch Samsonow und die weiter südlich stehende Narewarmee unter General Rennenkampff. Der Verlauf dieser Schlacht kann in diversen Publikationen nachgelesen werden und soll hier nicht Bestandteil meiner Betrachtungen sein. Vielmehr geht es mir um die Feststellung, wer denn nun diese Schlacht tatsächlich gewonnen hat. Waren Hindenburg und Ludendorf tatsächlich die alles und alle überstrahlenden Sieger der Schlacht von Tannenberg, die übrigens erst auf Wunsch Hindenburgs von Schlacht bei Allenstein in Schlacht von Tannenberg* umbenannt wurde?
    Dazu bedarf es einiger Vorworte. Der erste große Lapsus der den Russen unterlief, war die Ernennung zweier Totfeinde zu Befehlshabern zweier unmittelbar nebeneinander operierender und sich unterstützender Armeen. Seit dem Russisch Japanischen Krieg waren sich beide bis aufs Blut Todfeinde und keiner gönnte dem anderen einen Sieg über was oder über wen auch immer! Gegenseitige Hilfe? Zusammenarbeit? Fehlanzeige! Ein Umstand, der den Deutschen nur in die Hände spielte.
    Die zweite Tatsache erweist sich im ersten Moment eher als für die Deutschen wenig günstig, nämlich die Rückzugspläne des kommandierenden Generalsoberst der 8. Deutschen Armee, von Prittwitz bis hinter die Weichsel. Dieses Vorhaben blieb den Russen natürlich nicht verborgen und ihre weitere Planung beruhte eben auf der Annahme, die Deutschen zögen sich zurück. Was wiederum sich für die Deutschen als Günstig erwies.
    Vom 19. bis 20. August 1914 schlug er bei Gumbinnen eine Schlacht gegen die Njemanarmee, die er im Grunde grundlos abbrach und darauf verfiel, sich hinter die Weichsel zurück zu ziehen und die Verteidigung dort auf die Festungen gestützt fortzusetzen. Für den äußersten Notfall war ein solcher Rückzug auch vorgesehen aber in Koblenz, Sitz der Obersten Heeresleitung sah man diesen "äußersten Notfall" noch nicht gekommen.
    Dieses Ansinnen von Prittwitzes wurde von der deutschen 1. Obersten Heeresleitung*** abgelehnt und er abgesetzt. Die Militärhierarchie sah damals wie heute an der Armeespitze einen Oberkommandierenden und seinen Stabschef vor. Den Stabschef fand man gleich, nämlich Ludendorff, den "Helden von Lüttich" und auch der Oberbefehlshaber in Gestalt des schon längst pensionierten von Hindenburg, der sich einerseits zu seiner Wiederverwendung förmlich aufdrängte und sich gleichzeitig durch seine zurückhaltende Art für diesen Posten empfahl. Er sollte Ludendorff freie Hand in seinen Entscheidungen lassen und nur als Galionsfigur alles abnicken was dieser ihm vorschlug!
    Die Russen bekamen von diesem Wechsel an der Spitze der Militärführung der 8. Armee nichts mit, wie sie anscheinend sowieso nicht viel von dem mit bekamen, was sich vor ihrer Front so alles abspielte. Sie verfügten über eine relativ starke Luftflotte und starke Kavallerieeinheiten. Alles Truppen, die sich hervorragend zur Aufklärung eigneten aber nichts dergleichen geschah. Man vermutete die Deutschen nach der Schlacht bei Gumbinnen noch immer im Raum, südlich von Königsberg und wollte deren Rückzug hinter die Weichsel verhindern.
    Inzwischen war klar, dass die Oberste Heeresleitung einen Rückzug hinter die Weichsel nicht gestatten würde. Deshalb arbeitete der Nochstabschef der 8. Armee, Max Hoffmann, einen Angriffsplan aus, der genau den Vorstellungen Ludendorffs entsprach aber eben nicht von ihm stammte. Auch später noch sollte Hoffmann Ludendorff militärisch zur Hand gehen.
    Somit setzten sich Hindenburg und Ludendorff quasi ins "gemachte Nest" und ließen den Dingen ihren Lauf. Hindenburg sowieso, der auch zu Kriegszeiten auf sein Mittagsschläfchen nicht verzichten wollte. Allerdings nahmen manche Dinge eben nicht den Lauf, den sich vor allem Ludendorff wünschte. Einer seiner Befehlshaber Hermann Karl Bruno von François**** kommandierender General das I. Armee-Korps (Königsberg) hatte seine eigenen Vorstellungen und erst nachdem Hindenburg, von Ludendorff gedrängt, er selbst und Hoffmann bei von François in dessen Hauptquartier vorstellig wurden. Befolgte er den Angriffsbefehl halbherzig (25. August 1914 auf Usdau).
    Vordergründig wollte er noch auf die Artillerie und die Vollzähligkeit seiner Truppen warten. Tatsächlich aber ging es ihm darum, Samsonow und seine Armee weiter vorrücken zu lassen um HINTER ihnen dann die Tür zuzuschlagen. Angeblich wurde er bei diesem Vorhaben von Hoffmann stillschweigend unterstützt. Still und Schweigend war auch Hindenburg die ganze Zeit und richtete an von François als dessen Oberbefehlshaber kein Wort. Das Reden und Befehlen überließ er Ludendorff.
    Der Angriff des 1. Korps am nächsten Tag gab von François dann recht! Erleichtert wurde das Ganze auch noch dadurch, dass die Deutschen einen Funkspruch, wie überhaupt fast ALLE Funksprüche der Russen, im Klartext von den beiden russischen Oberbefehlshabern abfingen, gerade so als seine sie an sie gerichtet, in denen im Klartext deren Vorgehen für den nächsten Tag bis ins Kleinste beschrieben wurde. Dieser einmalige Glücksfall erlaubte es Ludendorff ALLE verfügbaren Truppen, bis auf eine aus 2 Divisionen bestehende Sicherung, gegen Samsonow zu werfen und somit eine Übermacht zu schaffen. Als Luftaufklärer unbekannte Bewegungen bei Rennenkampf entdeckten, herrschte im deutschen HQ helle Aufregung, die sich aber auch rasch wieder legte - die Würfel waren bereits gefallen.
    Für den Mittag des 26. August war der Angriff festgesetzt aber einer griff wieder nicht an - von François. Dieser wartete angeblich noch immer auf seine Artillerie. Vermutlich aber eher auf einen ihm genehmen Angriffstermin und die Zeit arbeitete für ihn. Samsonow rückte immer weiter nach Westen vor und entfernte sich damit nicht nur von Rennenkampf, sondern auch noch von seinem Nachschub und es machte seine Soldaten müde.
    Auch im russischen Oberkommando verkannte man die wahre Lage völlig und traf weitab der Front Entscheidungen, die letztendlich in die Katastrophe führten. Man war überzeugt, die deutschen Truppen befänden sich vor der Armee Rennenkampf auf der Flucht und Samsonow brauchte nur noch den "Sack" zuzumachen! Aber seine Soldaten waren halbverhungert und völlig erschöpft und auch das Land gab nichts mehr her um diesen Zustand zu ändern. Außerdem bemerkte Sansonow, dass ihm durchaus keine Armee auf der Flucht gegenüberstand aber seine Meldungen und Bedenken wurden weit hinter der Front einfach ignoriert - ein Umstand übrigens, der sich später bei den Deutschen unter ähnlichen Bedingungen an der Westfront wiederholen sollte! Er sollte angreifen und den "Sack" zumachen.
    Rennenkampf hatte ähnliche Gedanken und beabsichtigte die Deutschen in ihrem "Rückzug" nicht unnötig zur Eile zu drängen und vielleicht doch noch hinter die Weichsel zu verschwinden und bemerke dabei nicht, dass vor seiner ganzen Armee lediglich zwei Divisionen eine hauchdünnen Verteidigungsschleier bildeten.
    Am 26. August begann dann ein allgemeiner Angriff von jeden auf jeden und niemand wußte, wer wo was und warum machte. Das traf sowohl für die deutschen Truppen, um so mehr aber für die Russen zu, die sich bald in vollem Durcheinander und fast überall im Rückzug befanden. Dabei wurde sogar das Mittagsmahl ihres Oberbefehlshabers und seines britischen Gastes Major Knox unterbrochen, der als Beobachter bei Samsonow weilte. Lediglich von François wartete noch immer.... Erst am 27. morgens um vier Uhr, noch vor Tagesanbruch, eröffnete seine Artillerie ein vernichtendes Feuer auf die Russen.
    Am 28. schließlich griff von François erneut mit voller Wucht an und ignorierte neuerlich einen Befehl Ludendorffs, der seinen Angriff in eine andere Richtung lenken wollte. Doch wieder blieb von François stuhr und wieder behielt er recht. Durch sein Vorgehen wurde die Armee Samsonow vollkommen eingeschlossen und in der Folge vernichtet. Ludendorff ließ seinen Befehl an von François, die Angriffsrichtung zu ändern, nachträglich revidieren, so als habe er dessen Vorgehen befohlen oder doch zumindest gut geheißen.
    Die letzten Gefechte fanden am 30. August statt, als die Reste XIII. russischen Korps mit vier deutschen Beutekanonen erbitterten Widerstand leisteten, bis sie alle Munition verschossen hatten und die Reste aller Korps unter General Artomonow (I. Korps) in Stärke einer Division gegen Neidenburg angriffen und die Stadt eroberten. Die Stadt hatte während der Kämpfe vier mal den Besitzer gewechselt. Samsonow, der Oberbefehlshaber war aber zu diesem Zeitpunkt schon tot! Er erschoss sich am 30. August 1914 im Wald bei Willenberg.
    Insgesamt dauerte die Schlacht 3 Tage und es war ein unbeschreibliches Gemetzel und durcheinander, in dem sich auch der einzelne russische Soldat durchaus bewehrte. 300.000 Menschen schossen, stachen und schlugen aufeinander ein. Die Schlacht bei Tannenberg war übrigens die einzige während des ganzen Krieges, die den Namen Vernichtungsschlacht verdient. Aber während dieser Zeit geschah noch etwas viel wichtigeres, dass nach Meinung mancher Historiker den ganzen Krieg entschied; Besorgt über die militärische Entwicklung in Ostpreußen entschloss sich die Oberste Heeresleitung zwei Korps von der Westfront in den Osten zu verlegen. Für die Schlacht bei Tannenberg kamen sie zu spät aber noch rechtzeitig für die bei den Masurischen Seen - im Westen aber fehlten sie.......
    Hoffmann gab nach der Schlacht bei der Besichtigung des Schlachtfeldes durch Besucher, folgende Worte von sich: "Hier hat der Feldmarschall vor der Schlacht geschlafen, hier hat er nach der Schlacht geschlafen, hier hat er während der Schlacht geschlafen."



    * Tannenberg war schon 1410 Austragungsort einer großen Schlacht. Damals besiegte ein vereinigtes polnisch- littauisches Heer das Heer des Kreuzritterordens. Diese Schlacht nennt man auch Schlacht bei Grunwald nach dem polnischen Grunwaldem.
    ** Maximilian „Max“ Wilhelm Gustav Moritz von Prittwitz und Gaffron - 27. November 1848 in Bernstadt; † 29. März 1917 in Berlin.
    *** Es gab deren drei!
    **** Hermann Karl Bruno von François - 31. Januar 1856 in Luxemburg; † 15. Mai 1933 in Berlin-Lichterfelde.

    Quellennachweis: "August 1914", Barbara Tuchmann, Fischer Taschenbuch.

  • Der BT Panzer, "Vater" des T-34Datum04.11.2016 13:51
    Thema von Waldi44 im Forum Russische Waffen und G...

    Der BT Panzer, "Vater" des T-34

    Die Behauptung, die Panzer der BT Serie seien von den Sowjets gezielt für eine Invasion Mittel- und Westeuropas entwickelt und gebaut worden, begegnet mir in der Kausalkette der Beweise für eine Erstschlagstheorie der Roten Armee immer wieder. Zuerst die Absicht, dann der Panzer. Klingt einfach und einleuchtend.
    Was nun zeichnete diesen Panzer gegenüber den anderen aus, dass er sozusagen zur "Speerspitze" eines bolschewistischen Angriffs auf Europa werden sollte. Er gehörte quasi am Baum der Panzerevolution zu einer Unterart an einem später abgestorbenen Ast. Er war ein durchaus vollwertiger Panzer, der sowohl auf Ketten, wie bei Panzern im Allgemeinen so üblich, als auch auf Rädern (4 Paare) fahren konnte. Die Umstellung auf die je andere Betriebsarte dauerte um die 30 Minuten. Als Radpanzer brachte es der BT-5 auf der Straße und mit Rädern auf beachtliche 75 Km/h und der BT-7M(BT-8) gar auf 86 Km/h, was der ganzen Panzerserie ihren Namen einbrachte; BT = Bystrochodni Tank = schneller Panzer.
    So nun die Logik der Erstschlagsapologeten, war es doch logisch, dass die Radfahrfunktion im fast strassenleeren russischen Raum kaum Sinn machte und ganz eindeutig für das dichte Straßennetz in Mittel- und Westeuropa gedacht war. Dass man das aber auch andersrum sehen konnte, nämlich, dass auf den wenigen russischen Straßen auf Rädern und im riesigen straßenlosen Raum, wo ein Vorwärtskommen auf Rädern sehr problematisch werden konnte, wie später auch die Wehrmacht festellen mußte, eben mit Ketten gefahren wurde, fällt bei der Betrachtug einfach unter dem Tisch.
    Unter das besagte Möbel fällt auch meist die Tatsache, dass der BT eigentlich KEINE sowjetische Entwicklung war, sondern eine US amerikanische. Aber wie so oft, galt der Prophet nichts im eigenem Land und so war es mit dem Ingenieur und Konstrukteur John Walter Christie nicht viel anders. Seit 1916 konstruierte er gepanzerte Fahrzeuge, von denen man aber bei der US Army nicht besonders viel wissen wollte. Man hatte damals über den Einsatz von Panzern eben noch ganz andere Vorstellungen und war gedanklich dem 1. Weltkrieg verhaftet.
    Worin bestand denn nun Christis bahnbrechende Idee beim Panzerbau? 1928 entwarf er sein Modell "M1928", dem er selbst den Namen "M1940" gab, um auf die Fortschrittlichkeit seiner Konstruktion hinzuweisen. Seine Räder/Laufrollen hatten alle eine Einzelaufhängung und seine Panzerplatten waren schräg montiert. Womit auch die Mähr, die Russen hätte die angewinkelte Panzerung erfunden, beseitigt ist. 109 Km/h erreichte sein Prototyp auf der Straße, wobei man hinzufügen muß; Ohne Turm!
    Warum eigentlich konstruierte Christie eine "Radpanzer", eine Domän, die später den Radschützenpanzern vorbehalten blieb? Eines der größten Probleme damals bildeten die Ketten. Sie waren wenig haltbar. Glieder brachen oder verformten sich, Kettenbolzen brachen oder die Ketten sprangen einfach vom Leit- oder Antriebsrad und das eben schon oft, bevor der Panzer zum Kampfeinsatz kam. Um das verhindern, sollte der Panzer den Anmarsch zum Gefecht auf Rädern bewerkstellingen. Sicherer und schneller als auf Ketten. Der Transport von Panzern per LKW stand damals noch nicht zur Debatte.
    Anders als die US Armee, interessierten sich andere für Christies Panzer, unter anderem auch die Sowjets, die nichts vergleichbares hatten und sehr richtig das Potential dieses Panzers oder besser gesagt Panzerprototyps erkannten. Aha, werden nun die Erstschlagsbefürworter sagen! Also hat man diesen Panzer eben nicht selber erfunden aber, weil er in militärische Konzept der Sowjets passte, gekauft. Aber selbst wenn dem so gewesen sein sollte, bleibt dann die Frage, warum die Sowjets dieses Projekt nicht weiterführten, beim A20 mit dem kombinierten Antrieb aufhörten und stattdessen den T-34 entwickelten?
    Die Russen gründeten eine Scheinfirma in den USA und unter ihrem Deckmantel kauften sie 2 Prototypen und sämtlich Baupläne. Ausprobiert wurden die BT Panzer im "scharfen Schuß" dann in Spanien, wohin die Sowjets 50 BT-5 Panzer entsandten, wo sich die Panzerung trotz abgeschrägter Panzerplatten als viel zu gering erwies. Über den A20, A30 und A34 (die Zahl besagt die jeweilige Panzerung), gelangte man schließlich zum T-34 (hier besagt die Zahl das Datum des Beginns der Konstruktion), die alle Christies Laufwerk und abgeschrägte Panzerplatten aber am Schluß nur noch einen Kettenantrieb besaßen.
    Übrigens sei zu der Erstschlagtheorie noch folgendes gesagt: Dass es über kurz oder lang zum Krieg zwischen der Sowjetunion und Deutschland gekommen wäre, steht im Grunde außer Zweifel. Außer Zweifel steht auch, dass die Zeit für die Sowjets arbeitete aber den BT als Beweis für ihre Absichten anzuführen, ist vielleicht doch etwas weit hergeholt.
    Allerdings passte er durchaus in die Militärstrategie der Roten Armee. Ihre Militärdoktrien sahen eine grenznahe Abwehrschlacht mit anschließendem Durchbruch durch die feindlichen Linien und einen weiten raumgreifenden Vorstoß in das gegnerische Territorium vor. Dafür war in Verbindung mit größeren Kavallerieeinheiten, der BT durchaus das ideal Begleit- bzw Angriffsfahrzeug.
    Aufgrund dieser Strategie, läßt sich auch die relativ grenznahe Aufstellung der Roten Armee zu Kriegsbeginn erklären, so man das als Erklärung annimmt und auch der zum Teil äußerst zähe Widerstand einiger Verbände der Roten Armee, die lange auf den erwarteten Gegnschlag ihrer Armeen warten ohne auch nur zu ahnen, dass dieser nie kommen würde, da die Armeen, die den Krieg im Gegenschlag auf das Territorium des Gegners tragen sollten, bereits zerschlagen, auf dem Rückzug oder auf den Weg in die Gefangenschaft waren!

  • Der Held vom Skagerrak?Datum25.10.2016 12:18
    Thema von Waldi44 im Forum 1. Weltkrieg

    Da es die einzig wirklich große Seeschlacht war, füllen Berichte über sie ganze Wandregale. Ebenso viele Bücher wurden über die Frage geschrieben, wer denn nun der wahre Sieger dieser Seeschlacht war. Rein rechnerisch natürlich die Deutschen. Strategisch aber blieb alles beim Alten. Zum Ablauf der Schlacht drängen sich zumindest mir auch immer wieder einige Fragen auf. Das fängt bei der wegen schlechtem Wetter nicht vorhandenen Aufklärung an und geht bis zu einer mieserabelen Schlachtführung von v. Scheer. Das zu behaupten grenzt natürlich schon an ein Sakrileg. Immerhin verfolgten beide Flotten die gleiche Taktik und die Deutsche Hochseeflotte fiel darauf rein.
    Was heißt "fiehl darauf rein"? Nun, ein Ziel des "Ausflugs" in die Nordsee war, einzelne britische Kriegsschiffe zu erwischen und zu versenken und wenn irgend möglich, das britsische Schlachtkreuzergeschwader, von dem man wußte, dass es in See war. Die Briten wußten aber dank abgefangener und dechifrierter Funksprüche mehr als Scheer, der eben nur um die Schlachtkreuzer vor seiner Flotte wußte. Aber dennoch wußte man genaues nicht, denn es kamen auch Ungenauigkeiten und Falschmeldungen durch.
    An dieser Stelle muß erwähnt werden, dass das Zusammentreffen mit den Schlachtkreuzer ein purer Zufall war. Die Briten, sowohl die aufklärenden Schlachtkreuzer und die sie begleitenden Kreurzer, als auch weiter weg stehende Hauptflotte, sahen ihren Auftgabe als erfüllt an, allerdings ohne auf die Deusche Hochseeflotte gestoßen zu sein. Beide Flottenteile waren dabei sich zu vereinen und in ihre Basen zurück zu kehren, als ein kleiner dänischen Dampfer, die „N.J. Fjord“, Geschichte schrieb. Sowohl deutsche Kriegsschiffe als wenig später auch britische sichteten das Schiff und wenig später sich gegenseitig. Ohne die "N.J. Fjord", wären beide Flotten wohl aneinander vorbei gefahren und die Skagerakschlacht hätte wahrscheinlich nicht stattgefunden.
    Nach einem kurzen Kreuzergefecht, zogen sich die britischen Kreuzer auf ihre Schlachtkreuzer zurück und die Deutschen Kreuzer und Schlachtkreuzer folgten ihnen. Als die britischen Schlachtkreuzer nach zwei versenkten eigenen Schiffen schleunigst abdrehten, folgent die deutschen Schlachtkreuzer mit der gesamten deutschen Hochseeflotte im Schlepp und landete mit der gesamten Hochseeflotte in der für Kriegsschiffe ungünstigsten Position, dem "Crossing the T". Mehr noch, die deutlich schwächer gepanzerten Schlachtkreuzer standen plötzlich unter dem konzentrierten Feuer britischer Schlachtschiffe und kassierten Treffer um Treffer.
    Als Scheer dann den verhängnisvollen Fehler erkannte, befand er sich schon, wie oben erwähnt, mitten VOR der gegnerischen Schlachtlinie. Admiral Jellicoe brauchte nichts weiter zu machen, als den Feuerbefehl zu erteilen.
    Scheer, mit der Flotte in einer aussichtslosen Lage, sah sich zu einer Gefechtskehrtwendung gezwungen und dampfte den Briten quasi davon. Man könnte bissig auch sagen: Er floh. Angesichts der gegnerischen Überlegenheit aber die einzige Möglichkeit der Vernichtung zu entgehen. Doch dann vollführte Scheer eine erneute Kehrtwendung und begab sich mit der Flotte in die selbe Falle aus der er eben glücklich entkommen war. In seinen Memoiren spricht er davon, der "Wiesbaden" zu Hilfe kommen zu wollen, was Blödsinn war! Jellicoe war über die Rückkehr der Deutschen Hochseeflotte mehr als überrascht und so verstrichen wertvolle Minuten eher tatenlos. Doch dann lagen die deutschen Schlachtkreuzer, die nun wieder an der Spitze der Schlachtordnung standen wieder im konzentrierten Feuer der gesamten britischen Flotte. Dass die Schlachtkreuzer das überlebten, anders als zwei britische nur Stunden zuvor, lag erstens an der schlechteren Munition der Briten, zweitens an der standhafteren Bauweise der Schiffe zu Lasten der Kaliber und der besseren Ausbildung der Besatzungen. Und wieder mußte sich Scheer zu einer Gefechtskehrtwendung entschließen um der Vernichtung zu entgehen. Diese Manöver, dass zu den schwersten in der Gefechtsführung gehörte, gelang den Deutschen zum zweiten mal hervorragend und sie entkamen dem konzentrierten Feuer der Briten. Scheer floh somit zum 2. Mal oder freundlicher, er zog sich zum 2. Mal zurück. Im Nachtgefecht ging es dann eher chaotisch als geordnet zu und beide Seiten erlitten Verluste - einige durch Unfälle. Für die Marinehistoriker war es gut, dass diese Schlacht stattfand, für den Verlauf des Krieges aber unerheblich!

  • Piraten, Korsaren oder Soldaten?Datum24.10.2016 12:21
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Der wohl bekannteste und berühmteste deutsche "Pirat" neben Klaus Störtebecker(* um 1360; † vermutlich am 21. Oktober 1401 in Hamburg), war wohl der "Seeteufel" Felix Graf von Luckner (* 9. Juni 1881 in Dresden; † 13. April 1966 in Malmö), Kommandant des Segel- Hilfskreuzers SMS "Seeadler" im Ersten Weltkrieg. Sich selbst nannte er "Seeteufel", seine Gegner einen Piraten. Vielleicht trug auch sein Kriegsschiff etwas zu diesem Namen bei. Die SMS "Seeadler" war das letzte Segelkriegsschiff; eine dreimastige, 1888 gebaute, Windjammer.
    Bei den Angriffen auf feindliche Handelsschiffe hielt er sich, anders als es Piraten zu tun pflegten, an die Prisenordnung. Das führte sogar dazu, dass er zwei Schiffe aufbrachte, sie aber wieder fahren ließ. 14 Schiffe hatten da bei der sieben Monate dauernden Feindfahrt durch den Atlantischen und Pazifischen Ozean weniger Glück. Sie wurden versenkt. Allerdings führ auch er, wie die meisten Piraten, unter falschen Namen und falscher Flagge und zeigte letztere erst kurz vor Kampfbeginn.
    Allerdings fällt das führen der falschen Flagge noch unter "Kriegslist", solange VOR Eröffnung der Kampfhandlungen die wahre Identität durch Hissen der richtigen Flagge offenbart wurde.
    Im Grunde ist das ja keinen Beitrag wert aber man ließt eben immer wieder davon, dass deutsche Seeleute während beider Kriege als Piraten diffamiert werden. Bei Kriegsende 1945 mußten deutsche U-Boote, nachdem sie aufgetaucht waren, eine schwarze Flagge setzen - eine Piratenflagge. Ein Grund mehr, sich mal mit zwei Begriffen etwas näher zu beschäftigen, nämlich mit dem des Piraten und des Korsaren. Für den Laien kein großer Unterschied und in der Praxis eigentlich auch kaum aber rechtlich schon.
    "Korsar" kommt übrigens nicht von Korsika, obwohl auch ettliche Korsaren von dort stammten und sogar in der Korsichen Flagge der Kopf eines Piraten zu sehen ist, sondern vom: "Das Wort findet sich in den romanischen Sprachen des westlichen Mittelmeerraums (französisch corsaire, provenzalisch cursar, italienisch corsale, corsare, spanisch corsario, vgl. auch kroat. gusar) und geht letztlich auf das lateinische cursus „Beutezug“, eigentlich „Lauf“ oder cursor „Läufer“ zurück." (Wiki).
    Der Berühmteste Korsar aller Zeiten war Sir Francis Drake, der als Pirat anfing und dann zum Korsaren seiner Majestät wurde. Hier zeigt sich der entscheidende Unterschied: Als Pirat war man Vogelfrei und betrieb die Piraterie auf eigene Rechnung und eigenem Risiko. Als Kaperfahrer besaß man einen Kaperbrief, ähnlich wie "007" die Erlaubnis zum Töten hat, hatte man mit so einem Brief die Erlaubnis zur Seeräuberei.
    Allerdings war so ein Kaperbrief kein Freifahrtschein. Erstens mußte man dem Aussteller dieses Kaperbriefes einen gewissen Anteil der Beute abgeben und zweitens mußte man schon sehr darauf achten, wen man zu kapern gedachte. Freunde und Verbündete oder gar eigene Schiffe, mag ihr Ladung noch so verlockend sein, waren tabu - eigendlich! Und dann mußte man auch noch die ständig wechselnden Allianzen beachten, denn der Feind von gestern konnte der Freund von heute sein. Allerdings hielt sich nicht jeder Inhaber eines Kaperbriefes an die Auflagen, was so manchen von ihnen an den Galgen brachte. An dem landete man auch, wenn der Feind, den man zu kapern gedachte sich als der stärkere erwieß oder andere jagd auf einen selbst machten und erwischten. Darin unterschieden sich Piraten und Kaperer nicht.
    Schon damals gab es den Trick der Vortäuschung um Piraten/Kaperer zu erwischen. Man täuschte einen fetten dicker Kauffahrteisegler vor und lockte damit die Freibeuter an, um sie dann mit überlegenen Mitteln, die man zuvor getarnt hatte, zu überwältigen. Diese Praxis fand man dann später sowohl im 1. Weltkrieg, als auch im 2. wieder. Handelsschiffe wurden mehr oder weniger erkennbar bewaffnet und man schuf mit den "Q-Ships", die "U-Bootfallen".
    Andersrum gab es dann die Hilfskreuzer und Blockadebrecher. Ebenfalls Handelsschiffe mit getarnter Bewaffnung und die weltweit operierenden U-Boote. Letztere waren aber richtige Kriegsschiffe, die auch für den Kriegseinsatz geplant und gebaut wurden. Wobei gerade in England viele Handelsschiffe so gebaut wurden, dass sie im Kriegsfall schnell zu Hilfskreuzern umgerüstet werden konnten oder auch als Handelsschiffe Geschütze tragen konnten. Dafür zahlte die Regierung den Reedern sogar eine Prämie.
    Nun hatten die Kapitäne deutscher U-Boote und Hilfskreuzer keine Kaperbriefe aber die hatten sie auch nicht nötig, da sie Kombatanten einer kriegführenden Macht waren. Dennoch hielten sie sich, anders als Piraten, an die Regeln des Seekrieges, sprich Prisenordnung. Diese gab es in Deutschland seit dem 30. September 1909 als Verordnung und seit 28. August 1939 als Gesetz. http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/Priesenordnung sie galt nicht nur für U-Boote!
    Natürlich brachte diese Prisenordnung, so wie sie da stand, auch Probleme mit sich und zwar in erster Linie für die Deutschen, die zu Kriegsbeginn versuchten, sich weitestgehend daran zu halten.
    Im 1. Wk entstanden diese Probleme zT. durch den technischen Fortschritt. So verfügten die meisten Schiffe über Funk und nichts war für einen Hilfskreuzer oder ein U-Boot tödlicher als, dass der Feind und seine Kriegsmarine von seiner Anwesenheit und gar seinem Standort erfuhr. Funkte das aufgebrachte und gestoppte oder fliehende Schiff, wurde das Feuer eröffnet und meist versuchte man die Funkbude zu treffen oder die Antennen.
    Im Gegenzug gab es dann auch einen Befehl der britischen Marineführung, der da lautete, dass die Schiffe versuchen sollten die aufgetauchten U-Boote zu rammen. Gelang das, war das für das Boot das Todesurteil. Der U-Bootkommandant oder der eines Hilfskreuzers konnte sich bei seiner Entscheidungsfindung auch nicht auf die gezeigte Flagge verlassen, denn die war oft falsch. Gerade die U-Bootkommandanten mußten da den richtigen Riecher oder sechsten Sinn haben. Mit Piraterie hatte das aber nichts zu tun, denn die Beute fiehl ja weder dem Kapitän, noch der Besatzung zu. Wenn, gab es höchsten Orden, Beförderungen oder im schlimmsten Fall ein nasses Seemannsgrab.
    Natürlich sann man in England, als Inselstaat, auf Abhilfe gegen diese "Piratenplage". Das war zu Beginn des 1. Weltkrieges gar nicht so einfach. Die Erfindung des Radar lag noch in weiter Ferne, Funk war auch noch nicht überall verbreitet, die Fliegerei steckte noch in den Kinderschuhen..... Also besann man sich auf die antike Kampftechnik des Rammens bei U-Bootgefahr und der Tarnung und Täuschung durch die "Q-Ships"! DAS wiederum zwang die U-Bootkapitäne, aber auch die der Hilfskreuzer über Sinn und Unsinn der Prisenordnung nachzudenken und im Zweifelsfall erst zu schießen und dann zu fragen. Das sprach sich natürlich bis Berlin rum und führte ua. zum 1. totalen U-Bootkrieg.
    Im 2. Weltkrieg dann war die Ausgangslage ähnlich, allerdings waren die Boote besser aber in dennoch recht geringer Stückzahl und die Abwehrmittel waren entweder schon vorhanden oder standen kurz vor ihrer Einführung. Auch die Überwasserseekriegsführung gestaltete sich schwieriger. Die Reichweite der feindlichen Kriegsschiffe hatte sich vergrößert, alle hatten Funk und die Fliegerei reifte immer mehr aus, bis schließlich ua. Fluzeugträger das Blatt zu wenden begannen. Natürlich hatten die Alliierten, wie schon im 1. Weltkrieg, den Vorteil der weltweiten See- und Luftstützpunkte.
    Der Seekrieg nach Prisenordnung überlebte die ersten Kriegsmonate nicht. Lediglich die Hilfskreuzer führten ihn weiter, denn ihre Aufgabe bestand nicht nur darin feindliche Handelschiffe zu versenken, sondern, wenn möglich, diese auch als Prise aufzubringen. Es gab da sehr erfolgreiche Schiffe! Das Aufbringen von Prise erinnert nun wieder entfernt an die Gepflogenheiten der Korsaren, die aber auch, wie Piraten, an der Beute/Prise wertmäßig beteiligt wurden. Allerdings ging es weniger um Gold, Seide und Sklaven, als um Kautschuck, Baumwolle, Metalle und ähnliche kriegswichtige Rohstoffe und Geld bekamen die Seeleute auch nicht dafür.....
    Im Grunde gab es während der Seekriegsführung von deutscher Seite nur ganz wenige Akte, die man unter dem Begriff Piraterie und/oder Kriegsverbrechen zusammenfassen könnte. Diese wenigen Akte waren in der Regel auf das Fehlverhalten des führenden Offiziers* zurück zu führen und selbst beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess wurde der Oberbefehlshaber der U-Boote, Dönitz vom Vorwurf der Erteilung kriegsverbrecherischer Befehle freigesprochen. Trotz Haager Kriegsrechtsordnung und verschiedener anderer völkerechtlich bindender Anordnungen, Regeln und Gesetze, hat der Krieg dennoch seine eigenen Gesetze und viele davon sind Reaktionen auf bestimmte Aktionen, schlicht Interaktion genannt.**
    Im Grunde kann man die Begriffe Piraten und Korsaren wenden wie man will, sie passen weder auf die Seeleute/Soldaten des Kaisers, noch die der Kriegsmarine oder spitz formuliert, die des "Führers"! Die Wahl dieses Begriffes durch die maritimen Gegner Deutschlands, hier vor allem der Briten, resultiert wohl eher aus der Angst und der zeitweiligen Hilflosigkeit vor allem den U-Booten gegenüber.

    * Hier sei an den Eck-Prozess vor dem Internationalen Militärgerichtshof erinnert. Der viertägige Prozess, in dem neben Eck, dem Hauptangeklagten, noch der Zweite Offizier, der Bordarzt, der Leitende Ingenieur und ein Matrose von U 852 angeklagt waren, fand vom 17. bis 21. Oktober 1945 im britisch besetzten Hamburg statt. Es war der einzige Kriegsverbrecherprozess, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten gegen Mitglieder deutscher U-Boot-Besatzungen geführt worden ist. In dem Prozess ging es um die Ereignisse nach der Versenkung des griechischen Frachtschiffs Peleus durch das von Eck kommandierte deutsche U-Boot U 852 in der Nacht vom 13. März auf den 14. März 1944 .
    Zum nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Eck-Prozess
    ** Hier sei auf den "Laconiabefehl" verwiesen, der Dönitz auf dem Internationalen Militärgerichtshof zur Last gelegt wurde. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_D%C3%B6nitz

  • Dreadnought vs U-BootDatum05.10.2016 11:00
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Das mit Abstand bekannteste "Dreadnought" ist wohl die HMS "Dreadnought" selbst. "Dreadnought" bedeutet soviel wie "Fürchtenichts" oder "Der Furchtlose". Nach nur 130 Tagen von der Kiellegung, lief das erste Dreadnought, der Namensgeber einer ganzen Schiffsgeneration, die HMS "Dreadnought" am 10. Februar 1906 von Stapel. Ab diesen Zeitpunkt nannte man alle neuen Schlachtschiffe "Dreadnought". Sinnigerweise kam dieses für den Krieg und die Schlacht gebaute Großkampfschiff mit seinen 12 riesigen 30,5 cm Geschützen, mit diesen nie zum scharfen Schuss.
    Seit ihrer Indienststellung als Flaggschiff der "Home Fleet" ging es mit der Weiterentwicklung im Schlachtschiffbau mit ihrer Stellung in der "Home Fleet" immer weiter bergab, bis sie wegen Veraltung noch während des Krieges ganz aus der "Home Fleet ausgeschlossen wurde. Dennoch sollte sie sich als Kriegsschiff doch noch einen Namen machen. Die HMS "Dreadnought" war nämlich das einzige Schlachtschiff der britischen Marine, welches ein deutsches U-Boot versenkte und das war SM "U-29".
    Nach erfolglosem Torpedobeschuss durch das dicht unter der Wasseroberfläche fahrende Boot "U-29" auf die HMS "Neptune", ging die "Dreadnought", auf der man das Periskop von SM "U-29" gesichtet hatte, auf Rammkurs und traf SM "U-29" mit dem Bug im achteren Rumpfteil. Vermutlich hatte man die HMS "Dreadnought" nicht bemerkt, da man sich auf die ebenfalls mitfahrende (man befand sich auf den Weg nach Cromarty bzw Scapa Flow) Schlachtschiff HMS "Neptune" konzentrierte. Besonders tragisch für die deutsche Seite war, dass sich an Bord von SM "U-29" einer der besten und berühmtesten U-Bootkapitäne seiner Zeit befand; Otto Weddingen.

  • Vom Panzerschiff zum "Dreadnought".Datum03.10.2016 12:25
    Thema von Waldi44 im Forum Waffen und Geräte

    Für jedes "Ding" gibt es seine Zeit. Nichts wird erfunden, wenn es keinen Bedarf dafür gibt und das trifft besonders auf Erfindungen oder Neuerungen im Militärwesen zu. In deisem Beitrag soll es um die "Erfindung" des "Dreadnoughts" gehen. Um das britische Superschlachtschiff wird bis heute viel Wirbel gemacht und es gilt als bahnbrechende Entwicklung im Kriegsschiffbau. Aber wie mit fast allem war auch die Dreadnought keine Entwicklung irgendwo im Nirwana, sondern fand in England statt. Nun hatten andere Marinen auch große Kriegsschiffe und auch Schlachtschiffe. Damals nannte man sie noch Linienschiffe oder Großlinienschiffe.
    Diese Schiffe unterschieden sich natürlich deutlich von den Linienschiffe der Holzschiffära im 18./19. Jahrhundert. Sie waren fast durchweg aus Eisen und Stahl, hatten Dampfmaschinen und riesige Geschützkaliber! Aber eines hatte sich nicht verändert, ihre Kampfweise. Der Begriff Linienschiffe deutet schon darauf hin. Sieht man sich die Aufstellung der Waffen an, weiß man auch warum sie in Linie nebeneinander fuhren und sich gegenseitig die Brocken an den Kopf bzw. auf das Schiff schossen.
    Zwar verfügten die Schiffe gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon über Drehtürme aber daneben auch noch über jede Menge Mittel- und leichte Artillerie, welche eben an den Seiten aufgestellt war. Die leichten Kanonen bis etwa 8,8 cm dienten der Torpedoabwehr und wurden später im Verlaufe des 1. Weltkrieges durch Luftabwehrgeschütze gleichen oder ähnlichen Kalibers ersetzt bzw teilweise ausgetauscht. Die ebenfalls zur Torpedoabwehr bestimmten Torpedonetze hingegen verschwanden ganz. Ihre Handhabung war zu umständlich und sie behinderten die Schiffe beim Manövrieren.
    Manch einer fragt sich nun, wozu man angesichts der Hauptbatterien von 240, 280 und 305 mm noch die Mittelartillerie brauchte, zumal der interessierte Leser weiß, dass die Panzerung teilweise schon 30 cm betrug. Da kam ein Geschütz mit 15 cm oder auch mehr bis 24 cm, nicht durch. Dem wäre nun auch so, hätte man das ganze Schiff 30cm stark panzern gekonnt. Aber das ging eben nicht. So blieben also viele Stellen beim gegnerischen Schiff entweder weniger stark gepanzert oder sogar garnicht gepanzert und diese Stellen waren für die Mittelartillerie. Das gegnerische Schiff sollte also sozusagen erst "sturmreif" geschossen werden. Dieser schwach gepanzerten Stellen hatten für die schwere Artillerie auch ihre Tücken; Die schweren Geschosse flogen ganz einfach hindurch ohne zu explodieren.
    Nun stand man bei den Marinen der Welt aber vor einem großen Dilemma. Man hatte keine geeigneten Zielgeräte und auch eine nur mangelhafte Kommunikation unter den Schiffen und sogar an Bord selbst. Man schoß mit Kanonen die spielend 6...7....8tausend Meter weit schießen konnten, nur 2.000 Meter weit, also auf unmittelabarer Sichtweite. Fast so wie noch unter Admiral Nelson. Bessere Geräte waren in der Entwicklung aber das dauerte eben seine Zeit. So blieb man auf die Beobachtung der Einschläge angewiesen und korrigierte danach das Feuer.
    Auf dieser geringen Entfernung war dies noch möglich, wenn auch schon schwierig, wenn eine volle Breitseite ins Wasser klatschte und man anhand der Wasserfontänen der Einschläge, den Schußwinkel korrigieren wollte. Man konnte nämlich nicht unterscheiden, welche Fontäne von welchem Geschütz stammte. Gab man Korrekturen an die Artillerie weiter, mußte man der schweren Artillerie andere Werte zuweisen als der Mittelartillerie aber wie wollte man das machen, wenn man nicht wußte, wer wieweit geschossen hatte?
    Man kann sich also auch vorstellen, dass bei größeren Gefechtsentfernungen auch das Chaos der Zielerfassung und Zielkorrektur zunahm. Ein mühsames Einschießen der einzelnen Waffensystheme war kaum anzuraten, da man selbst als auch der Gegner sich bewegten und BEIDE schossen.
    Hier nun kommt Admiral Sir John Arbuthnot Fisher ins Spiel. "Jacky" Fisher wie er flappsig auch genannt wurde. 1899 übernahm er das Kommando über die britische Mittelmeerflotte. Er setzte die 1898 begonnen Versuche mit der Schiffsartillerie fort und vergrößerte die Kampfdistanz auf immerhin 3.000 Meter. 1903 schließlich schoß man schon auf 8.000 Meter. Aber Treffer waren eher eine Zufallsangelegenheit und es zeigte sich, dass das Feuer durch die Beobachter hoch über den Schiffen in den Marsen sitzenden Beobachtern nur schwer zu korrigieren war und die "ermittelten" , eher geschätzten Daten, viel zu langsam an die Geschütze weitergeleitet wurden. Zwar war Abhilfe schon in Arbeit, aber erst kurz vor dem 1. Weltkrieg hatte man mit den "Fire Director" ein einigermaßen leistungsfähiges Feuerleitgerät.
    Ab 1912 erhielten die schweren Geschütztürme schon mal ein eigenes Funkleitgerät, womit sie im Notfall auch noch weiter schießen bzw zielen konnten, wenn das Hauptfeuerleitgerät ausfallen sollte.
    Fassen wir bis hierher mal zusammen. Im Grunde waren es die fehlenden Feuerleitgeräte, die zum Bau der "All big gun one calibers Battleships" führten und die mit der Erhöhung der Geschützkaliber einhergehende Erhöhung der Gefechtsentfernung. Das Problem war aber so neu nicht, sondern begann schon in der Zeit des Überganges von den Segelschiffen zu den moderne Dampfschiffen. Sie waren größer, sie waren schneller und sie waren oft stark gepanzert. Das verlangte natürlich nach größeren, schwereren und stärkeren Geschützen. Daneben behielt man für diverse andere Aufgaben noch die Mittelartillerie und die leichte Artillerie und nicht selten noch eine Zwischenartillerie zwischen den Kalibern.
    Um nun das Problem der Feuerleitung ohne Feuerleitgeräte zu umgehen, begann man schon in der "Vordreadnought" Zeit (Pre-Dreadnought), die Anzahl der kleineren Geschütze zu reduzieren und die der Hauptbatterien zu erhöhen. Das Ergebnis war das "Einheitslinienschiff" (Schlachtschiff).
    Wo eine bestimmte technische Entwicklung stattfindet, verhält es sich wie mit der Evolution in der Natur. Es gibt immer irgendwelche Wege, die in eine Sackgasse führen. Dazu gehörten die sogenannte "Semi- Dreadnought" oder "Halb- Dreadnought" oder, wenn man so will, Dreadnought für Arme. Es handelte sich dabei überwiegend um Kriegsschiffe, die noch vor der eigentlichen "Dreadnougth" vom Stapel liefen oder kurz davor standen. In der Regel hatten sie nur zwei Doppeltürme mit um die 30 cm (30,5 cm = zwölf englische Zoll) und der Rest bestand aus 23 - 24 cm Geschützen. Die Geschwindigkit dieser Schiffe lag bei 18+ Knoten in der Stunde und ihre Verdrängung lag im Schnitt bei 18 bis 19.000 ts. Außer Deutschland besaßen alle großen Marinen solche Semi-Dreadnoughts.
    Nach dem langsamen Ende der hölzernen Kriegsschiffe, begann weltweit die Ära der eisernen Panzerschiffe und wie immer, wenn man Neuland betritt, versucht jeder den ultimativen Weg zu finden bzw. eben das ultimative Panzerschiff zu bauen. So chaotisch diese Bauphase war, so chaotsich sahen die Schiffe aus und bei manchen Modellen wunderte man sich, dass sie sogar schwammen. Eine Seeschlacht zwichen diesen Monstren wäre sicher interessant gewesen, fand aber nie statt. Es gab zwar noch Kämpfe zwischen dampfbetriebenen Holzschiffen und auch zwischen Raddampfern und Raddampfern und Segelschiffe, aber keine zwischen 1870 und 1880 Jahre, also der klassischen Panzerschiffbauzeit. Panzerschiffe vor 1870 glichen eher noch den hölzernen Kriegsschiffen aus Nelsons Zeiten und erst 1873 gab es die ersten Panzerschiffe ohne Besegelung, womit die eigentliche Zeit der "Pre-Dreadnoughts" eingeläutet wurde.
    Danach, so ab 1890, setzten man dann die im Jahrzehnt davor gemachten Erfahrungen im weiteren Kriegsschiffbau um. Den ersten großen Test wie gelungen diese Entwicklungen (Einheitslinienschiffe) denn nun tatsächlich waren, fand am 27. Mai 1905 in der Seeschlacht bei Tsushima statt. Wobei sich hier besonders die Bedeutung der großen und weit schießenden Kaliber heraus kristalisierte.
    Die neuen aufstrebenden Seemächte, wie Deutschland, Japan und die USA, hatten es da besser als die traditionellen, wie England, Frankreich, Russland und Österreich-Ungarn. Die Flotten dieser Staaten waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch mit viel "Schrott" belastet, von dem man sich nur schwer und allmählich trennen konnte, denn erstens hat der Bau dieser nun veralteten Schiffe auch Geld gekostet und der Bau der neuen und modernen würde noch teurer werden. Dashalb wurden ja auch die schon veralteten "Semi-Dreadnughts" fertig gebaut und in Dienst gestellt.

  • Die Mackay-Bennett und die TitanicDatum21.09.2016 10:31
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Die Mackay-Bennett war ein eher unbekannter britischer Kabelleger, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts bei John Elder & Co. in Govan bei Glasgow gebaut wurde und 1884 seine Arbeit im Nordatlantik aufnahm. Hauptsächlich bestand die Arbeit in der Reparatur an Seekabeln im Nordatlantik. Der Heimathafen war eigentlich Halifax in Neuschottland, bei ihren häufigen Einsätzen im östlichen Atlantik hingegen war sie in Plymouth stationiert.
    Damit wäre schon das Wichtigste gesagt und die "Mackay-Bennett" wäre in den Analen der Seefahrt nie wieder aufgetaucht, wenn ein Teil ihres weiteren Lebens nicht mit einer der größten Schiffskatastrophen der Seefahrtsgeschichte verknüpft worden wäre.
    Am 14. April 1912 rammte die RMS "Titanic" einen Eisberg und versank. Dabei fand ein Großteil ihrer Passagiere den Tod in den eiskalten Fluten des Nordatlantik. Die meisten trugen ihre Schwimmwesten und nachdem sie erfrohren waren, trieben noch tagelang hunderte von Leichen auf dem Ozean. Deshalb entschlossen sich die Manager der " White Star Line", die Leichen zu bergen. Dafür charterten sie die "Mackay-Bennet", die am 20. April 1912, sechs Tage nach dem Untergang der Titanic, auf dem "Leichenfeld eintraf. Das Kommando hatte Kapitän Frederick Harold Larnder. Man hatte Geistliche verschiedener Konfessionen an Bord, Särge und Eis zum Kühlen der Leichen. Soweit so gut! Was dann aber geschah, sprengt irgendwie das menschliche Fassungsvermögen und läßt Wut und Abschäu aufkommen- zumindest bei mir!!
    Zuerst wurden alle Toten geborgen, doch dann stellte man fest, dass es derer zuviele waren und man beschloß, nur die Toten der 1. Klasse zu bergen und später an Land zu bringen. Also warf man die Passagiere, deren Kleidung oder eventuell vorhandene Dokumente auf Passagiere der 3. Klasse schließen ließ, wieder ins Meer zurück. Insgesamt wurden 333 Tote geborgen, von denen man 306* dann zurück an Land brachte. 338* weitere Tote wurden dann später von einem kanadischen Schiff geborgen. darunter auch die, welche man von der "Mackay-Bennet" wieder zurück ins Meer geworfen oder erst gar nicht an Bord genommen hatte, weil ihre Herkunft (3. Klasse) ersichtlich war.
    Lediglich ein Toter der 3. Klasse wurde an Bord belassen und später von der Besatzung bestatten lassen. Am Sonntag den, 21. April 1912,dümpelt inmitten von Wrackteilen die Leiche eines kleinen Jungen. http://www.zeit.de/wissen/geschichte/201...bekannter-junge
    Diese Episode läßt den Begriff "Klasengesellschaft" in einem besonders makaberen Licht erscheinen!
    1922 wurde die Mackay-Bennett außer Dienst gestellt und der Rumpf in Plymouth als Hulk benutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie bei einem Angriff der deutschen Truppen versenkt, später aber wieder gehoben. 1963 wurde die Mackay-Bennett endgültig verschrottet.

    * Aus irgend einem Grund schwanken die Zahlen je nach Quelle.

  • Was sind TTIP und Ceta?Datum20.09.2016 12:46
    Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch

    Das ist das Problem bei TTIP.

    Die Lander der Europäischen Union und die Vereinigten Staaten soll künftig eine Freihandelszone
    vereinen: TTIP, kurz fOr Transatlanic Trade and Investment Partnership. Zölle sollen fallen,
    Handelshemmnisse beseitigt werden. Vor allem Großkonzerne erhoffen sich davon
    Kosteneinsparungen. Doch es geht keineswegs allein um rein technische Normen, sondern auch
    um gesellschaftspolitische Standards. Europa würde sich verpflichten, alle Regulierungen künftig
    TTIP-konform zu gestalten. Handelsrelevante Gesetze könnten nur noch mit Zustimmung der USA
    zustande kommen. Künftige Verbesserungen von Umwelt-, Arbeitnehmer- und
    Verbraucherstandards in Europa würden damit erschwert. wenn nicht verhindert. Konzernen soll
    bei "TTlP" das Recht eingeraumt werden, Staaten vor nicht-staatlichen Gerichten auf Schadenersatz
    zu verklagen - eine Paralleljustiz mit Milliardenrisiken für alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
    TTIP ist ein Angriff auf unsere Demokratie. Und keinesfalls das einzige problematische Abkommen
    Auch "CETA" und "TiSA" bergen erhebliche Risiken.

    Das ist der Stand
    EU und USA nahmen im Juli2013 die Verhandlungen über TTIP auf. CETA, das
    Freihandelsabkommen zwischen EU und Kanada, liegt bereits ausverhandelt, aber noch nicht
    beschlossen auf dem Tisch - eine politische Entscheidung darüber soll 2016 fallen. TTIP soll
    bis Ende 2016 fertig verhandelt sein. Wenn es zur Abstimmang im Europaischen Parlament kommt,
    können die Abgeordneten keine Änderungen mehr durchsetzen, sondern nur mit Ja oder Nein
    stimmen. Der Handelsministerrat der EU könnte TTIP und CETA sogar "vorläufig" rechtskraftig zur
    Anwendung bringen, ohne das auch nur ein einziger Parlamentarier seine Hand gehoben hat.

    Was bedeutet CETA?

    Das europäische Verhandlungsmandat für das CETA-Abkommen mit Kanada wurde bisher
    unter Verschluss gehalten. Nun macht "Foodwatch" drei geleakte CETA-Dokumente öffentlich,
    klassifiziert mit der Geheimhaltungsstufe "Restreint UE/EU Restricted": Den urprünglichen
    Mandatstext von Apri1 2009, einen Änderungsentwurf von 2010 sowie die schließlich im Jun
    2011 vorgenommene Ergänzung des Mandats.
    Aus den Papieren geht hervor: Die so umstrittenen Schiedsgerichte waren bei der Aufnahme der
    Verhandlungen zumindest von der EU gar nicht vorgesehen. Schiedsgerichte waren
    also keineswegs immer ein so unverzichtbarer Bestandteil von CETA, wie es heute auch von der
    Bundesregierung dargestellt wird. Entsprechende Investorenschutzklauseln wurden erst zwei Jahre
    später, 2011 , endgü1tig in die Verhandlungsleitlinien aufgenommen. Jetzt, da der CETA-Vertrag
    ausgehandelt ist, heißt es jedoch p1ötzlich. daran ließe sich nichts mehr ändern. Die geleakten
    Dokumente zeigen: Die Debatte über die Freihandelsabkommen wird nach wie vor nicht offen und
    aufrichtig geführt.

    Selbst Parlamentarier, die Akteneinsicht haben, dürfen über den Inhalt keinerlei Auskunft geben. DAS hat nun mit Demokratie wahrlich nichts mehr zu tun!

  • Sinnloser Widerstand oder nicht?Datum11.09.2016 10:00
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Im letzten Haft "Zeitgeschichte" steht im Editorial ein merkwürdigen Beitrag. Geschrieben wurde dieser Artikel vom Chefredakteur Guido Kraus. Hierin äußert er seine Verwunderung darüber, dass in den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" in der Betrachtung zur 800 Jahrfeier des Örtchens Saarmund (hat nichts mit der Saar zu tun, sondern liegt zwischen Berlin und Potsdam)eine für ihn fragwürdige Formulierung benutz wurde. Dort bezeichnete man den noch am 21. April 1945 durch insgesamt 4 Kompanien der Wehrmacht und der Waffen SS geleisteten Widerstand als "sinnlos". Wer die "DMZ" kennt, "Zeitgeschichte" ist ein Ableger davon, wird sich denken können, dass das nicht unwidersprochen bleiben kann. Die Argumentation des Chefredakteurs allerdings ist eher hanebüchend denn nachvollziehbar!
    Die erste Frage die sich einem bei dem Begriff "sinnlos" im Zusammenhang mit bewaffneten Widerstand stellt, ist: WAS ist sinnlos und wann wird Widerstand tatsächlich sinnlos! Als Beweiß, dass "sinnloser" Widerstand durchaus Sinn macht, werden die Abwehrschlachten der Roten Armee von Leningrad, Moskau und später Stalingrad angeführt. Doch wer nur einen Funken historischen Verstand hat und sich ein klitzkleines Bischen in militärischen Fragen auskennt, wird sofort erkennen, dass ein Vergleich der "Abwehrkämpfe" von Saarmund, nicht nur wegen ihrer bescheidenen Ausmaße, überhaupt nicht mit den oben genannten "sinnlosen" Abwehrschlachten zu vergleichen ist!
    Warum nicht? Nun, die Wehrmacht war zu diesem Zeitpunkt schlichtweg geschlagen, die Rote Armee damals "nur" schwer angeschlagen. Die Wehrmacht hatte NULL Reserven, der Roten Armee standen noch alle Truppen aus Fernost zur Verfügung. Für die Wehrmacht gab es KEIN Hinterland mehr, während der Großteil der Sowjetunion noch unbesetzt war UND die Russen hatten Verbündete, die sie mit Waffen, Munition und Ausrüstungsgegenstände versorgten. Die Deutschen hatten zu diesem Zeitpunkt weder Verbündete, noch Nachschub.
    Wiederstand macht tatsächlich nur Sinn, wenn er einen Zweck erfüllt. Welchen Zweck konnte der Widerstand vor Saarmund noch erfüllen? Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive aber spätestens nach der Auflösung des Rurkessels hätte Deutschland kapitulieren müssen um sinnlose Opfer zu vermeiden. Natürlich wird argumentiert, dass man der Zivilbevölkerung die Flucht nach Westen ermöglichen und somit vor der Roten Armee retten wollte. Wie viele aber auf dieser Flucht und den Kämpfen ums Leben gekommen sind, wird verschwiegen, denn auch die alliierten Bombenangriffe gingen ja weiter!
    Nun kann man ja natürlich auch Widerstand des Widerstands willen leisten oder kämpfen, weil man es für seine Pflicht hält. Der Waffen SS, zumindest den Freiwilligen, mag man dieses "Recht" zugestehen aber leider findet deren Kampf nicht auf einem anderen Planeten statt.
    Aber bei dem Begriff "sinnloser Widerstand" scheiden sich die Geister. Bestes Beispiel dafür ist ja Stalingrad. Die einen Experten halten den Widerstand ab dem gescheiterten Entsatzversuch durch Hoth für Sinnlos, andere wiederum den ganze Widerstand bis zum bitteren Ende als Gerechtfertigt, weil dadurch große Teile der Roten Armee gebunden wurden und die Wehrmacht Zeit hatte, eine neue Front zu errichten. Wer hat Recht?
    Mitunter stellt sich auch die Frage, WER entscheidet, wann Widerstand sinnlos ist? Das kann in der Regel nur jemand, der den Überblick über das große und ganze hat. Klar, der einfache Soldat im Schützengraben braucht diesen "Überblick" nicht, wenn drei Gewehre auf ihn gerichtet sind aber der Kompaniechef, wenn seine Kompanie aufgerieben zu werden droht und er einen Befehl zum Durchhalten hat. Wenn er nicht weiß warum, wird er sich um die Kompanie zu retten, vielleicht doch zurück ziehen. Weiß er aber, dass er einen "Flaschenhals" offen halten muss, durch den sich andere aus der Umklammerung zurückziehen können, erscheint der "sinnlose" Widerstand wieder in einem ganz anderen Licht! Vor Saarmund aber gab es nichts mehr zu retten oder zu halten. Sinnloser konnte ein Widerstand nicht sein!

  • Die türkische Armee 1914/15Datum18.05.2016 18:12
    Thema von Waldi44 im Forum Türkei - Naher Osten

    Der letzte Balkankrieg hatte die türkische Armee nicht nur militärisch geschwächt, sondern sie auch noch vieler schwerer Waffen beraubt und sie weltweit in einem schlechten Licht erscheinen Lassen. Eine geschlagene Armee passend zum "Kranken Mann am Bosporus"! Gleichzeitig erkannten die Türken, dass sie von innen heraus wohl nicht fähig waren, ihre desolaten Streitkräfte schnell zu regenerieren und vor allem zu reformieren! Deshalb riefen sie französische, englische und deutsche Fachkräfte ins Land. Die Franzosen widmeten sich der Polizei, die Briten der Marine und die Deutschen dem Heer.
    Am 22.05.1913, also noch vor dem vertraglichen Ende des 2. Balkankrieges (10.8.1913 Vertrag von Bukarest), beantragten die "revolutionären Jungtürken" die Entsendung einer neuen deutschen Militärmission. Schon von 1835 bis 1839 führte der damalige Hauptmann von Moltke eine Militärmission mit acht Offizieren und sechzehn Unteroffizieren. Später wurden den Türken um 1885 500 schwere und schwerste Krupp-Geschütze geliefert, während Fachleute der Firma Krupp die alten Befestigungen der Çatalca-Linie westlich von Konstantinopel auf den modernsten technischen Stand brachten. 1886 setzte von der Goltz einen Auftrag für eine Torpedoboot-Flottille durch, die in Elbing gebaut wurde, und man setzte die Neubewaffnung des türkischen Heeres mit 500.000 Gewehren und 50.000 modernen Karabinern von Mauser und Loewe durch.
    Von der Goltz, der mit dem Großwesir und dem Finanzminister in einer (türkischen) Kommission zur Geldbeschaffung für die Rüstung tätig war, nutzte die ihm zur Verfügung stehende Summe von 30.000 Mark für das nötige Bakschisch (Geschenk, Bestechung) um obige Vorhaben durchzusetzen. Er selbst blieb unbestechlich: „Sie haben es gut gemeint, aber ein preußischer Offizier nimmt keine Trinkgelder!“. Außerdem konnte er den Sultan davon überzeugen, ausgewählte Offiziere nach Deutschland zur Fortbildung zu schicken, was sich sehr deutschlandfreundlich auf das türkische Offizierskorps auswirkte. Von der Goltz traf am 12. Dezember 1914, nach einem kurzen Amt als Generalgouverneur von Belgien, als militärischer Berater des Sultans in der Türkei ein. Später übernahm er das Oberkommando über die 5. dann 1. und letztlich 6. Armee und besiegte mit ihr die Briten in Persien.
    Goltz starb am 19. April 1916 in seinem Hauptquartier in Bagdad.
    Die enge Zusammenarbeit der deutschen Militärmission und die Übertragung weitreichender Vollmachten, brachte natürlich Franzosen und Briten, die ebenfalls an der türkischen Reformarbeit (Polizei/Marine) beteiligt waren (vor dem Krieg) gegen die Deutschen auf. Immerhin bekam General Liman von Sanders nicht nur das Kommando über die 1. in Konstantinopel stationierte Armee, sondern wurde auch Mitglied des Obersten Kriegsrates, Chef aller Militärschulen, erhielt das Besichtigungsrecht aller türkischen Armeeeinheiten und Befestigungen und die Strafgewalt eines kommandierenden Generals.
    Die Lösung dieses Problems bestand schließlich darin, dass von Sanders zum türkischen Marschall und zum kommandierenden General der Kavallerie befördert wurde und den Titel eines Generalinspekteurs erhielt.
    Die Meinung Moltkes (1906 bis 14. September 1914 Chef des Großen Generalstabes.), schätzte am 13.03.1914 die türkische Armee wie folgt ein:
    "Die Türkei ist militärisch eine Null! Die Berichte unserer Militärmission (Liman v. Sanders) lauten geradezu trostlos. Die Armee ist in einer Verfassung, die jeder Beschreibung spottet...............Unsere Militärmission gleicht einem Ärztekollegium, das am Sterbebett eines Todkranken steht."
    Als aber der Krieg vor der Tür stand, änderte sich die Meinung schlagartig. Die Militärmission meldete nach dem Attentat in Sarajevo (28.06.1914), die Türken könnten im Kriegsfall 4-5 gute, voll ausgerüstete und voll einsatzfähige Armeekorps ins Feld führen und dass sie "zum Kampf mit europäischen Gegnern im Allgemeinen geeignet war." Natürlich erweckte das im deutschen Generalstab gewisse Hoffnungen und Erwartungen hinsichtlich der Operationen gegen die russische Südflanke, Persien und dem Suezkanal.
    Übersehen wurde dabei aber, dass die Türkei die damals rund 22 Millionen Einwohnern und der 3 1/2 fachen Fläche des Deutschen Kaiserreiches hatte, eine 11.000 Km lange besaß, an der die Briten und Russen standen und im Innern viele den Türken nicht wohlgesonnene Völker, wie die Araber und Armenier!
    Interessant in diesem Zusammenhang war dann, dass die federführenden Jungtürken zwar den Deutschen ein Militärbündnis anboten aber das Kaiserreich durchaus nicht die erste Wahl war! Man sah sich um in der Welt und stellte fest: Keiner wollte sie bzw alle wollten etwas von ihnen, nämlich am besten die Zerschlagung und Aufteilung der Türkei. Nur das deutsche Kaiserreich nicht, zumindest solange die Türkei noch bestand. Für den Fall, dass man (England, Frankreich und Russland) sie doch zerschlagen und aufteilen würde, hatte Wilhelm II. auch seine Pläne:" Also Achtung, aufgfepaßt, daß die Aufteilung nicht ohne uns gemacht wird. Ich nehme Mesopotamien, Alexandrette, Mersin."
    Das Militärbündnis das dann zustande kam, verpflichteten den jeweiligen Partner nicht zwangsläufig im Kriegsfall ebenfalls in den Krieg einzutreten. Im Falle der Türkei bedurfte es noch einiger kleiner "Anstubser"! Zum einen machten die Alliierten kein lukratives Angebot, wie zuvor an die Italiener und später den Rumänen. Im Gegenteil: Die Brieten beschlagnahmten türkisches Eigentum, nämlich zwei fertige und bezahlte Schlachtschiffe. Das erste war die von Brasilien in Auftrag gegebene ex Rio de Janero als türkische Sultan Osman I. (Schlachtschiff mit 7 (!) 30,5 cm-Doppeltürmen) dass dann in HMS Agincourt umgetauft und die Reshadije, die den Namen HMS Erin erhielt . Am 3. August 1914 sollte die türkische Besatzung die Reshadije übernehmen. Eine Stunde vorher wurden sie aber von britischen Truppen besetzt und von der Royal Navy beschlagnahmt. Die türkische Besatzung, die wurde interniert.
    Den zweiten "Anstubser" gaben schließlich die "Goeben" und die "Breslau" mit ihrem Durchbruch nach Konstantinopel und dem symbolischen Verkauf an die türkische Marine samt Besatzung, die fortan unter türkischer Flagge und mit dem Türkenfes auf dem Kopf fuhr!

  • Schräge MusikDatum18.05.2016 11:34
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Schräge Musik

    Ergänzend dazu sei noch erwähnt, dass bereits im 1. Wk. britische Flieger ein ähnliches Verfahren anwandten um deutsche Luftschiffe von unten angreifen zu können. 1. weil die Luftschiffe zum Teil doch recht stark bewaffnet waren aber 2. vor allem, weil die Steigleistung der damaligen Flugzeuge zu gering war. Mit dem schräg nach oben gerichteten MG konnte man die Zeppeline relativ gefahrlos aus geringerer Höhe bekämpfen. Man musste nicht mühsam und zeitraubend mit ihnen auf gleicher Höhe sein (drüber ging sowieso kaum)! Bei der "schrägen Musik" im 2. Weltkrieg spielte letzteres bei den modernen Flugzeugen keine Rolle mehr!

  • Der letzte Politiker mit Ritterkreuz Datum18.03.2016 10:13
    Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch

    Reinhard Hardegen, im Krieg U-Boot-Kommandant, dann Bremer Abgeordneter für die CDU, wird 103 Jahre alt. Berühmt wurde er durch die Operation „Paukenschla




    "Was mich geärgert hat: Er bekam Apfelreis.“ Das sagt Reinhard Hardegen auf die Frage nach der Begegnung mit Adolf Hitler. Aus seiner Hand bekam Hardegen das Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Er war einer der erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkriegs und versenkte insgesamt 22 Schiffe mit 118.314 Bruttoregistertonnen. An diesem Freitag wird er 103 Jahre alt – und er erinnert sich noch klar an viele Szenen eines langen Lebens.
    Am 18. März 1913 wurde Reinhard Hardegen in Bremen geboren. Schon als Kind wollte er zur See fahren. „Ich hatte das Glück sitzenzubleiben“, erzählt er. Denn das damalige Ausbildungsschiff der Marine, auf dem Hardegen bei normalem Schulverlauf seinen Dienst verrichtet hätte, sank mit allen Kadetten. Er habe seinen vier Kindern später gesagt: „Sitzenbleiben erhält das Leben.“
    So kam er auf die Gorch Fock, wurde dann Marineflieger. Einen Absturz überlebte er schwer verletzt. Ein Bein war danach verkürzt; nur weil er das verschwieg, konnte er U-Boot-Fahrer werden. Als Kommandant war er auf Feindfahrten nach Westafrika und Neufundland. In Kriegszeiten berühmt wurde Reinhard Hardegen durch die Operation „Paukenschlag“. „Wir haben die amerikanische Ostküste abgegrast“, sagt Hardegen. Damals funkte Großadmiral Dönitz an den Kommandanten von U-123: „An den Paukenschläger Hardegen. Bravo! Gut gepaukt.“
    Im Januar 1942 erhielt Hardegen das Ritterkreuz, drei Monate später - als 89. Soldat der Wehrmacht - das Eichenlaub dazu. Später wurde er Leiter der U-Boot-Ausbildung und führte schließlich ein neu aufgestelltes Bataillon in schweren Abwehrkämpfen gegen die britische Armee in Norddeutschland.

    Zurück in die Marine wollte er nicht mehr

    Nach Kriegsende und Gefangenschaft engagierte sich Hardegen in der Politik. Er saß mit Freunden zusammen. Das Motto lautete, so erzählt Hardegen heute: „Wir müssen etwas tun.“ So ging man in politische Parteien oder gründete sie. Hardegen fand seine politische Heimat in der CDU. Von 1959 bis 1979 war er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und zeitweilig stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion. Zurück in die Marine wollte er nicht mehr. „Ich hätte kein Bordkommando mehr bekommen. Und ein Kommando an Land wollte ich nicht.“
    Hardegen wurde Unternehmer - nachdem er gemerkt hatte, dass er als Angestellter auf keinen grünen Zweig kommen würde. Er arbeitete zunächst als Vertreter einer dänischen Farbenfirma. Später baute er einen Ölhandel auf. Schon in seinem erfolgreichen Berufsleben als Kaufmann, das er bis zu seinem siebzigsten Geburtstag führte, war Hardegen gereist, bis zum Nordpol und zum Südpol.

    „Ein geschlossener Verein für sich“

    Was denkt er, wenn er heute die Nachrichten von Prozessen wegen NS-Verbrechen gegen Männer seiner Altersgruppe hört? „Wenn das Verbrecher waren, ist das in Ordnung.“ Ob er nicht Glück gehabt habe, bei der Marine gewesen zu sein, wo die Gefahr, in Kriegsverbrechen verstrickt zu werden, gering gewesen sei? „Da haben Sie recht“, sagt Hardegen. „Das war ein geschlossener Verein für sich.“ Und die Begegnung mit Hitler? Apfelreis bekam Hardegen nicht, nur Fleisch und Bratkartoffeln - „aber das hatte ich auch an Bord“. Zu dem Treffen im Führerhauptquartier sagt Hardegen noch: „Damals wusste keiner, was das für ein Verbrecher war.“

    Zum 103. Geburtstag erwartet Hardegen in seinem Haus zahlreiche Gäste. Er hofft, dass sich der Besuch gut lesbar in das Gästebuch einträgt, sonst könne er sich nicht bedanken. „Können Sie Latein?“, fragt er noch und zitiert: „Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.“ Fürwahr: Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen.

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/...t-14131021.html

  • Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch

    278,7 Milliarden Euro fordert Griechenland von Deutschland. Es soll sich um nie geleistete Reparationszahlungen handeln. Doch die Akte der NS-Reichsbank, die das belegen soll, zeigt etwas ganz anderes: Athen schuldet Deutschland eigentlich noch Tausende Goldpfund.
    278,7 Milliarden Euro fordert Athen von Deutschland als Reparationszahlungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Errechnet hat das ein Sonderausschuss im griechischen Parlament – in geheimen Sitzungen. Experten staunen über die astronomische Höhe der Forderungen. Und niemand konnte sie bislang nachvollziehen.
    Der Mannheimer Historiker Heinz A. Richter hat sich deshalb dem Fall gewidmet. Er kommt zu überraschenden Ergebnissen, die die griechischen Politiker sicher nicht gerne hören werden: Es handele sich um „fundamental falsche Forderungen“, rein rechnerisch hätte nämlich nicht Deutschland Alt-Schulden bei Griechenland – sondern umgekehrt.

    Mysteriöser Kredit in Höhe von 476 Millionen Reichsmark

    Konkret stünden noch „eine knappe bis Dutzende Millionen Euro“ aus, berichtet die „Welt“ vom Dienstag unter Berufung auf einen Aufsatz von Richter, der in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift „Thetis“ erscheinen wird. Doch wie kommt Richter zu seinen Zahlen?
    Vor allem die Frage nach einem angeblichen Zwangskredit der Nationalsozialisten beschäftigte die öffentliche Diskussion. Dabei geht es um ein Darlehen in Höhe von 476 Millionen Reichsmark, das die Bank von Griechenland der Deutschen Reichsbank 1942 gewähren musste. Der deutsch-griechische Historiker Hagen Fleischer behauptet unter Berufung auf einen Bericht der NS-Reichsbank zu Griechenland, das Dritte Reich habe Athen damit einen „Zwangskredit“ abgepresst.

    Richter: Den Kredit gab es nie

    Richter hat sich den Bericht, der im Archiv des Auswärtigen Amtes liegt, bei einer „gründlichen Untersuchung deutscher Akten“ jetzt ebenfalls angeschaut. Und er kommt der „Welt“ zufolge zu einem ganz anderen Ergebnis als Fleischer: Diesen Kredit habe es nie gegeben. Tatsächlich handele es sich um einen „Rechnungsbetrag bezüglich der Besatzungskosten“.
    Weil Deutschland während der Besatzung zahlreiche Güter nach Griechenland exportierte und die griechische Währung gleichzeitig extrem an Wert verlor, ergebe sich sogar ein noch offener Saldo von 3000 bis 4000 Goldpfund, den Athen nicht beglichen habe.
    Selbstverständlich will das niemand ernsthaft einfordern.

    http://www.focus.de/finanzen/news/staats...ts=201602161157

  • Siecher KZ-Bewacher SommerDatum27.12.2015 13:48
    Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch



    Was war damals kurz nach dem Krieg? Wo waren sie alle, die Naziverbrecher? Die KZ-Wachen? Bis heute werden sie ja von der Justiz verfolgt und sogar als über 90 Jährige vor's Gericht gezerrt. Aber was war damals, vor 50, 60, 70 Jahren? Hier mal ein Beispiel:
    Der ehemalige SS - Hauptscharführer Gerhard Martin Sommer wird in nächster Zeit die Früchte einer jahrelangen Hartnäckigkeit ernten können. Sommer, der schwerkriegsbeschädigt ist, lebte bis vor kurzem als "Junggeselle in stationärer Behandlung" im Bayreuther Versehrtenkrankenhaus. Er bezieht eine monatliche Rente von rund 300 Mark. In diesen Tagen wartet er nun darauf, eine Ausgleichszahlung von rund 10000 Mark kassieren zu können.

    Der frühere SS-Mann Sommer ist in den letzten Tagen des Krieges schwer verwundet worden, so daß er sich noch heute nicht anders als im Rollstuhl fortbewegen kann: Das linke Bein ist bis zum Oberschenkel amputiert, sein linker Arm durch einen Gelenkbruch völlig versteift, und eine Bauchverletzung führte zu Verwachsungen und Wucherungen an den inneren Organen und zu einem Schließmuskelschaden.

    Nun würde niemand dem ehemaligen SS-Führer den Rentenanspruch neiden, handelte es sich bei Sommer um einen jener SS-Männer, die während des Krieges nur ihre soldatische Pflicht erfüllten.
    SS-Mann Sommer jedoch gehört zur Gruppe derer, die nach 1945 wegen ihrer Verbrechen als Wachsoldaten in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches in aller Welt Abscheu erweckten. Dem Sommer wirft die Staatsanwaltschaft Bayreuth 67 nachgewiesene Morde und mehrere hundert schwere Körperverletzungen mit Todesfolge vor.
    Der ehemalige Buchenwald-Häftling Eugen Kogon nennt in seinem Buch "Der SS-Staat" den Hauptscharführer Sommer, der einst als Arrestaufseher gern schwarze Handschuhe trug, den "Henker von Buchenwald". "Die einfachste Todesart", schreibt Kogon, "die Sommer für einen Häftling wählte, war die, daß er dem Todeskandidaten einen Strick um den Hals legte und ihn eigenhändig am Heizkörper oder am Fensterkreuz aufhing. Viele Häftlinge wurden aber von Sommer auch einfach mit einem Dreikant-Eisen erschlagen. Ein Fall ist bekannt, wo er an beiden Schläfen des Opfers eine eiserne Klemme anlegte und sie solange zuschraubte, bis die Hirnschale durch den Druck zerquetscht wurde."
    Die auf eigene Faust im Arrestbau von Buchenwald vorgenommenen "Hinrichtungen" waren sogar der SS-Justiz zuviel geworden. SS-Untersuchungsrichter Dr. Morgen, der mit den Ermittlungen gegen den Kommandanten des Konzentrationslagers Buchenwald, Karl Koch, und dessen Frau Ilse betraut worden war, sperrte im August 1943 auch den KZ-Bewacher Sommer ein. Im Polizeigefängnis von Weimar hatte Untersuchungshäftling Sommer Muße, bis Anfang 1945 darauf zu warten, daß man ihm den Prozeß mache.
    Im Dritten Reich fand dieser Prozeß dann aber nicht mehr statt. Sommer wurde in den letzten Kriegstagen einem der letzten Aufgebote aus SS-Häftlingen zugewiesen und fuhr in einem Panzer im Raum von Eisenach gegen die Amerikaner, bis ein abtrudelndes amerikanisches Flugzeug mit seiner ganzen Bombenlast neben Sommers Panzer aufschlug und den SS-Mann Sommer schwer verletzte.
    Vier Tage Stadturlaub

    Jahrelang lebte Sommer als Kriegsbeschädigter in bayrischen Versehrtenkrankenhäusern, bis ihn 1950 die Justizbehörden ausfindig machten. Fünf Jahre lang dauerten die Ermittlungen gegen Sommer, ehe im Juli 1955 das Bayreuther Landgericht Anklage erhob. Der Prozeß mußte jedoch bald abgebrochen werden. Amtsärztliche Gutachten bescheinigten Sommer, der während des Verfahrens immer wieder in Ohnmacht fiel, seine Verhandlungs- und Haftunfähigkeit.
    Nun könnte Sommer von seinen Ärzten durch operative Eingriffe soweit hergerichtet werden, daß er verhandlungsfähig würde. Operationen sind aber nur mit Einwilligung des Patienten möglich. Der frühere KZ-Bewacher weiß indes recht gut, was ihn in einem derartigen Verfahren erwarten würde, und hat sich bisher geweigert, solche Operationen zu gestatten.
    Da Sommer gerichtlich noch nicht zu fassen war, findet sich auch rechtlich keine Handhabe, ihm seine Ausgleichszahlung von 10000 Mark vorzuenthalten.
    An dieser stattlichen Summe wird Sommer seine junge Frau partizipieren lassen können: Seit Juni dieses Jahres ist Sommer mit der Krankenschwester Bärbl Ulrich aus Bayreuth verheiratet. Die Trauung wurde in aller Stille vollzogen. Jedoch konnte es nicht verborgen bleiben, daß der sorgsam gegen die Umwelt abgeschirmte Patient vier Tage auf Stadturlaub geschickt worden war. So wurde die Frage aufgeworfen, ob ein heiratsfähiger Mann nicht auch verhandlungs- und haftfähig sein müsse. Bayreuths Oberstaatsanwalt Maier forderte aus diesem Grunde ein neues ärztliches Gutachten an.
    Der Bayreuther Amtsarzt Freundorter zeigte sich jedoch sogleich bereit, dem jungen Ehemann erneut zu bescheinigen, daß er weiterhin nicht verhandlungs- und haftfähig ist.

    Siecher KZ Bewacher

  • "Spiegelei" oder...Datum27.12.2015 13:04
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...

    ...aufgrund seiner Größe und des vergleichsweise riesigen Hakenkreuzes auch als "Parteiabzeichen für Kurzsichtige" bezeichnet: Das Deutsche Kreuz. Obwohl der letztere Spitzname die Vermutung aufkommen lassen könnte, es handele sich um eine Parteiauszeichnung, so ist das Deutsche Kreuz ausschließlich eine militärische; denn "Das Deutsche Kreuz in Gold wird verliehen, für vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeit oder für vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung.". Somit war das Deutsche Gold ein reiner Kriegsorden.
    "Das Deutsche Kreuz in Silber wird verliehen für vielfache außergewöhnliche Verdienste in der militärischen Kriegführung." Des Deutsche Kreuz in Silber war somit eher ein Orden für Leistungen in der Etappe und den Stäben. Im Grunde auch ein Orden für Leute, die sonst wohl nie einen so hohen Orden bekommen hätten.
    Wie man anhand der Formulierung sehen kann, handelt es sich bei "Gold" und "Silber" um keine Stufe ein und der selben Auszeichnung, sondern um zwei verschiedene Auszeichnungen obwohl sie sich äußerlich fast ähnlich sehen.
    Das Deutsche Kreuz in Gold wurde erstmals am 18. Oktober 1941 gleich an 38 Angehörige des Heeres verliehen. Seit dem 16. Oktober 1942, konnte das Deutsche Kreuz auch an Ausländer verliehen werden, die im Besitz beider EK's waren.
    Um das "gute Stück" zu schonen und vor Verlust zu bewahren (in diesem Fall konnte er sozusagen "nachbestellt" werden)gab 5. Juni 1942 das Oberkommando der Wehrmacht bekannt, "daß der Führer das Tragen des Deutschen Kreuzes in Gold - in gestickter Form auf Stoffunterlage - genehmigt" hatte.
    Die genaue Zahl der verliehenen Orden lässt sich nur schätzen, wenn auch es in entsprechenden Publikationen diverse Zahlenangaben darüber gibt. Für das Deutsche Kreuz in Silber wird Geschätzt zwischen 900 und 2.400 Verleihungen*. Fest zustehen scheint aber, dass 82 Angehörige der SS und Polizei mit diesem Orden (Silber) ausgezeichnet wurden, von denen wiederum 70 der Waffen SS angehörten. 2 SS Männer erhielten beide Auszeichnungen, wobei nur das Deutsche Kreuz in Gold getragen wurde.
    * Diese Zahlen stammen aus DMZ Zeitgeschichte Nr. 19 und beziehen sich nur auf das Deutsche Kreuz in Silber.

    Für Angehörige des Heeres und der Waffen-SS.

    Deutsches Kreuz in Gold ca. 17.000
    Deutsches Kreuz in Silber ca. 900
    Für Angehörige des Heeres und der Waffen-SS (29. September 1941 bis 11. Mai 1945)
    Deutsches Kreuz in Gold ca. 16.876
    Für Angehörige der Kriegsmarine (bis einschließlich 30. September 1944)
    Deutsches Kreuz in Gold ca. 1.000
    Für Angehörige der Kriegsmarine (5. März 1943 bis 9. November 1944)
    Deutsches Kreuz in Silber 26

    Deutsches Kreuz

  • Thema von Waldi44 im Forum Stammtisch

    Sehr geehrter Kalif!

    Zehn Tage war ich Gast Ihres Landes. Mein Urteil: Im Grunde sind - bis auf Äußerlichkeiten - die meisten Aktionen des IS antiislamisch. Ein Gegenprogramm zum Islam. Sie sollten Ihren Staat in „Anti-Islamischer Staat – AIS“ umbenennen. Vier Beispiele von vielen: Im Islam gibt es keinen Zwang in Glaubensfragen ( 2: 256). Es gilt ein klares Verbot von Angriffskriegen ( 22: 39). Die Tötung von Zivilisten, Frauen, Kindern und alten Menschen ist verboten, die Zerstörung religiöser Stätten untersagt (22: 40).

    Sie persönlich sind ein Gegenprogramm zum Propheten. Mohammed war barmherzig, Sie sind erbarmungslos. Mohammed war ein nach vorne blickender Revolutionär. Sie sind ein rückwärts gewandter Reaktionär. Ein Reformer, ein Mann Gottes, des „Allerbarmers und Barmherzigen“, sind Sie nicht.

    Die Sure, gegen die Sie am meisten verstoßen, lautet: Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit getötet. Wenn er aber einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet (5: 32). Sie haben nie Menschenleben gerettet. Immer nur gnadenlos getötet. Sie schaden damit der gesamten muslimischen Welt. Sie sind zur Zeit der größte Feind des Islam.

    Trotzdem danke ich für Ihre Gastfreundschaft! (Obwohl mir Ihre Kämpfer in Mosul gedroht haben, nach Deutschland zu kommen und mich hier umzubringen. Ihre Sicherheitsgarantie gelte nur für den "Islamischen Staat").

    Sie haben mir die Gelegenheit gegeben, das Land, das Sie beherrschen, relativ frei zu besuchen. Ich hätte gerne einmal einen wirklich islamischen Staat besucht. Er hätte sich ruhig gegen westliche Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen dürfen. Dass ich am Ende nur einen anti-islamischen Staat kennenlernte, bedauere ich sehr.

    Möge Allah Sie und den IS stoppen- im Interesse des wahren Islam! Allah ist - anders als Sie - weder Angriffskrieger, noch Terrorist. Allah ist viel größer und barmherziger, als Sie sich offenbar vorstellen können.

    Ihr Jürgen Todenhöfer

    PS: Dies ist ein kurzer Auszug aus meinem langen offenen Brief an Al Baghdadi. Den größten Teil des Textes findet ihr unten. Und in meinem Buch. Er ist die abschließende Bewertung meiner Reise in den "Islamischen Staat". Zahlreiche arabische und deutsche Zeitungen haben ihn veröffentlicht.

    OFFENER BRIEF AN DEN KALIFEN DES „ISLAMISCHEN STAATS“

    Wie höflich oder distanziert darf ein solcher Brief sein? Mahatma Gandhi schrieb 1939, einen Monat vor Kriegsbeginn, „im Namen der Menschlichkeit“ an Adolf Hitler. Das Schreiben begann mit „Lieber Freund“ und endete mit „Ihr ehrlicher Freund M.K. Gandhi“. So freundlich konnte ich nicht sein. Aber unhöflich wollte ich auch nicht sein. So schrieb ich:

    Sehr geehrter Kalif Ibrahim Awwad, Abu Bakr Al Baghdadi!

    Als Erstes bedanke ich mich für die korrekte Einhaltung Ihrer Sicherheitsgarantie während unseres Aufenthalts im „Islamischen Staat“. Sie sollten häufiger freie Publizisten aus aller Welt einladen, statt Journalisten hinrichten zu lassen.

    Nach Untersuchungen dreier US-amerikanischer und einer irakischen Universität hat allein der völkerrechtswidrige Irakkrieg George W. Bushs mindestens eine halbe Million Menschen getötet. Die angesehene Organisation "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW)" geht in ihrer jüngsten Veröffentlichung sogar von 1 Million Toten aus. Ich kann jeden Araber verstehen, der sich der seit Jahrhunderten nicht endenden militärischen Interventionspolitik des Westens widersetzt. Ich bin nicht blind gegenüber dem Unrecht des Westens.

    Sie haben in Syrien und im Irak einen militärisch teilweise ungewöhnlich erfolgreichen Feldzug geführt, den niemand für möglich gehalten hätte. Obwohl auch Sie erleben werden, wie launisch das Kriegsglück ist. Die Methoden, die Ihre Organisation allerdings bei ihren kriegerischen Aktionen anwendet, sind nach den Geboten des Koran unislamisch und kontraproduktiv. Sie schaden der gesamten muslimischen Welt. Vor allem dem Islam, in dessen Namen Sie zu kämpfen vorgeben.

    Terror hat mit Islam so wenig zu tun wie Vergewaltigung mit Liebe. Sie und Ihre Kämpfer sind deshalb auch keine „Gotteskrieger“. Wenn es so etwas überhaupt gibt. Vielleicht wollen Sie das auch gar nicht sein. Der Begriff stammt ja aus der Zeit der Kreuzzüge und ist „christlich“. Ich habe den Koran mehrfach mit großem Gewinn gelesen. Den Geist der Brutalität, den Sie und Ihre Kämpfer bewusst verbreiten, habe ich darin nicht gefunden. Es sei denn, man reißt die Darstellungen der Angriffskriege der Mekkaner gegen das militärisch unterlegene Medina Mohammeds in den Jahren 623 bis 630 aus ihrem geschichtlichen Zusammenhang. Die Feinde des Islam machen das gerne.

    Die Mythen und geschichtlichen Passagen des Alten Testaments beschreiben übrigens viel blutigere Kriege als der Koran. Der jüdische Evolutionsforscher Steven Pinker nennt daher das Alte Testament ein „einzig langes Loblied der Gewalt“. Dennoch sind diese Schlachten-Beschreibungen nur für Ignoranten der Wesenskern des Alten Testaments. Das Alte Testament ist ein Buch der Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Wie der Koran.

    Der Kerngedanke des Islam, sein für die damalige Zeit revolutionärer Aufruf zu Gerechtigkeit, Gleichheit und Barmherzigkeit, scheint Ihnen leider fremd zu sein. Obwohl diese zentrale Botschaft den Koran wie ein roter Faden durchzieht.

    Kein Wort taucht im Koran als Beschreibung Gottes häufiger auf als das Wort Barmherzigkeit. 113 der 114 Suren des Koran beginnen mit dem Satz „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“. Von nichts ist Ihre Kriegsführung allerdings weiter entfernt als von Barmherzigkeit. Sie führen Ihre Feldzüge zur Ausdehnung des „Islamischen Staats“ in der Tradition der unchristlichen Gewaltorgien des Mittelalters sowie der Horden Dschingis Khans und Pol Pots. Sie planen außerdem ganz konkret die größte „religiöse Säuberungsaktion“ der Geschichte, die Tötung von Hunderten Millionen „Ungläubigen und Abtrünnigen“. Immer wieder frage ich mich, wo das im Islam geschrieben steht.

    1. Im Islam gibt es keinen Zwang in Glaubensfragen (Sure 2 Vers, 256). Sie aber lassen Menschen bestialisch ermorden, nur weil sie Schiiten, Alawiten, Jesiden oder demokratiefreundliche Sunniten sind. Es sei denn, sie konvertieren freiwillig zu Ihrer gnadenlosen Ideologie. Das heißt vor ihrer Eroberung. Religiöse Toleranz war über Jahrhunderte eine der meist gerühmten Tugenden islamischer Herrscher. Wo, sehr geehrter Kalif, ist Ihre Toleranz?

    2. Im Islam gibt es ein klares Verbot von Angriffskriegen (z. B. in Sure 22, Vers 39). Der Prophet hat nie Angriffskriege geführt. Er wurde immer nur angegriffen – von den militärisch weit überlegenen, andersgläubigen Mekkanern. Sie allerdings, Herr Kalif, überfallen hemmungslos ganze Regionen, Städte und Dörfer, die Ihnen nichts getan haben.

    3. Im Islam ist die Tötung von Zivilisten, Frauen, Kindern und alten Menschen verboten. An mehreren Stellen des Koran wird das unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Ihre Anhänger aber richten unschuldige Menschen auf widerlichste Art und Weise hin. Ja, sie vergewaltigen Frauen, eine Abscheulichkeit, die der Koran aufs schärfste verurteilt. (Sure 24, Vers 33). Das soll islamisch sein?

    4. Im Islam ist die Zerstörung religiöser Stätten untersagt (Sure 22, Vers 40). Sie aber lassen Kirchen, Synagogen, schiitische, ja sogar sunnitische Moscheen zerstören und schänden. Auch das ist vollkommen antiislamisch.

    Die Liste Ihrer fast demonstrativen Verstöße gegen den Koran ließe sich beliebig verlängern. Im Grunde ist bis auf Äußerlichkeiten alles, was Sie tun, antiislamisch, ein Gegenprogramm zum Islam.

    Ich bin Christ. Meine Religion kennt durch das Johannes-Evangelium die Figur des „Anti-Christen“. Durch Ihre Taten und Ihre Existenz lerne ich, dass es offenbar auch die Figur des „Anti-Muslims“ gibt. Dass dieser Anti-Muslim sich „Kalif des Islamischen Staats“ nennen würde, haben selbst die gelehrtesten Köpfe des Islam nicht vorausgesehen. Sie ahnten nicht, dass jemand die islamische Geschichte und die islamische Religion so grenzenlos verhöhnen könnte. Eigentlich müssten Sie Ihre eroberten Gebiete in „Anti-Islamischer Staat – AIS“, umbenennen.

    Was Sie sagen und tun ist nicht nur ein Gegenprogramm zum Islam, sondern auch zum Wirken des Propheten. Mohammed war barmherzig, Sie sind erbarmungslos. Mohammed war ein nach vorne blickender Revolutionär. Sie sind ein rückwärts gewandter Reaktionär. Zu unterstellen, dass Mohammed, einer der dynamischsten Reformer der Geschichte, 1400 Jahre nach seinem Tod noch immer nach den Sitten und Bräuchen des Altertums leben würde, ist absurd. Große Revolutionäre pflegen sich nicht 1400 Jahre auf ihren Erfolgen auszuruhen. Sie, Abu Bakr Al Baghdadi, mögen ein beachtlicher Feldherr sein. Ein Reformer, ein Mann Gottes, des „Allerbarmers und Barmherzigen“, sind Sie nicht.

    Viele Terrororganisationen vor dem IS haben gegen den Islam verstoßen und ihn als Maske für unislamische Taten missbraucht. Auch manch verblendeter Herrscher und Religionsgelehrter hat sich diese große Religion zurechtgebogen. In der Geschichte des Christentums hat es vergleichbare Fälle gegeben. Viele teuflische Taten wurden im Namen des Christentums begangen. Auch Sie, Herr Al Baghdadi, predigen in Wirklichkeit nicht den Islam, sondern Ihre Privatreligion und Ihre Privat-Shariah.

    Ihre Anhänger verweisen darauf, dass George W. Bush erheblich mehr Menschen umgebracht habe als Sie. In einem völkerrechtswidrigen Krieg sogar. Das dürfte zurzeit noch stimmen, zumindest wenn Ihr Vormarsch nicht bald gestoppt wird. Ich habe mehrfach gefordert, dass sich die Verantwortlichen des Irakkriegs vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssten. Auch Bush und Blair.

    Doch Sie unterscheiden sich von Bush vor allem in 4 Punkten:

    1. Der damalige US-Präsident, der schwerste Kriegsverbrechen begangen hat, hat sich der Folterungen und Demütigungen in Abu Ghraib, Guantanamo oder Bagram wenigstens nicht öffentlich gerühmt und gebrüstet. Auch nicht der von GI's außerhalb von Kampfhandlungen begangenen schändlichen Morde und Vergewaltigungen. Er hat diese beschämenden Taten nicht zum Mittelpunkt seines Programms erhoben. Auch nicht zum Mittelpunkt des Christentums. Sieht man von einigen rhetorischen Entgleisungen zu Beginn des Krieges ab, als er sich auf einen „Kreuzzug“ begeben wollte und sich zeitweise für Jesaja hielt.

    2. Er hat nie wie Sie absichtlich, gezielt, genussvoll inszeniert und zelebriert, unschuldige Zivilisten ermordet. Journalisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen usw.

    3. Er hat nie eine religiöse „Säuberung“ geplant wie Sie, der Sie die Auslöschung aller nicht abrahamitischen Religionen anstreben. Eine Auslöschung, bei der viele hundert Millionen Menschen sterben müssten. Sie planen den größten Völkermord aller Zeiten, der alles in den Schatten stellt, was die Menschheit bisher erlitten hat. Sie missbrauchen dafür den Namen des Islam! Das ist Gotteslästerung.

    4. Gleichzeitig haben Sie offiziell die Sklaverei wieder eingeführt, die die Menschheit in mühsamen Kämpfen inzwischen überwunden hatte. Sie existierte einst in allen Kulturen. Doch alle haben diese Herabstufung von Menschen zur Ware, zu Wesen zwischen Mensch und Tier, längst beschämt abgeschafft. Die Juden, die Christen, die muslimische Welt. Auch wenn heimlich noch immer viele Menschen in krimineller Weise als Sklaven und Leibeigene behandelt werden. Mohammed hatte, anders als Sie, immer nach Wegen gesucht, wie er Sklaven zu vollberechtigten Bürgern machen konnte. So machte er Belal, einen schwarzen Ex-Sklaven, zum ersten Gebetsrufer des Islam.

    Sie richten Menschen öffentlich hin, um deren Heimatländer zu militärischen Gegenschlägen zu provozieren. Durch die wieder vor allem Muslime sterben werden. Sie wollen Krieg. So wie Bin Laden die USA durch 9/11 in die afghanische Kriegsfalle lockte. Ist das islamisch?

    Ich kannte den amerikanischen Journalisten James Foley aus den revolutionären Tagen von Bengasi persönlich. Er war ein liebenswerter, in sich gekehrter Kollege. Wenige Tage, nachdem ich mit Freunden in einen militärischen Hinterhalt Gaddafis geraten war, war er von dessen Leuten festgenommen worden. Der an Brutalität schwer zu übertreffende Gaddafi hat ihn tausendmal besser behandelt als Ihre brutalen Kämpfer.

    (Anmerkung: Hier folgt ein Appell an die ausländischen Kämpfer des IS, über den ich in den nächsten Tagen berichten werde).

    In Gaza fragte ich während des Krieges im Sommer 2014 einen Palästinenser, der fast alles verloren hatte, was er vom IS halte. Er schaute mich fassungslos an und fragte: „Müssen wir jetzt auch noch dafür den Kopf hinhalten.“

    Sehr geehrter Kalif Ibrahim, ich wünsche Ihnen, dass sich die verfeindeten Parteien im Irak und in Syrien endlich einigen und dadurch Ihren militärischen Aktionen den Nährboden entziehen. Möge Allah Sie stoppen!

    Dem wahren Islam und den 1,6 Milliarden gemäßigten Muslimen aber wünsche ich viel Erfolg. Der tolerante Islam gehört nicht nur zu Deutschland, sondern auch zur Kultur unserer Welt.

    Als Anlage füge ich zehn Passagen aus dem Koran bei, die dieses große Buch in meinen Augen besser charakterisieren als alles, was Sie in den letzten Jahren gesagt und getan haben. Sie sollten wenigstens einmal einen Blick darauf werfen, bevor die Geschichte über Sie hinweggeht.

    Zehn Kernaussagen des Koran, die Sie nicht zu kennen scheinen:

    1. Streitet nicht mit dem Volk der Schrift. Es sei denn auf beste Art und Weise. Sprecht: „Wir glauben an das, was zu uns und zu euch herab gesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist Einer." 29:46.

    2. Wir glauben an Gott und an das, was uns und was Moses und Jesus gegeben wurde. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied. 2:136. Es gibt keinen Zwang im Glauben. 2:256. Willst du die Menschen zwingen, Gläubige zu werden? 10:99.

    3. Wenn Gott gewollt hätte, hätte er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch jedoch auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern. Zu Gott werdet ihr alle zurückkehren. Dann wird er euch kundtun, worüber ihr uneins wart. 5: 48. Diejenigen, die glauben – Muslime, Juden, Christen und Sabäer – werden ihren Lohn von Gott erhalten. 2:62.

    4. Ihr sollt glauben und gute Werke tun! 25:70. Gott gebietet, gerecht zu handeln und uneigennützig Gutes zu tun. Er verbietet, was schändlich, abscheulich und gewalttätig ist. 16:90.

    5. Wehrt das Böse durch das Gute ab! 13:22. Wetteifert miteinander in guten Werken. 2:148. Gott liebt diejenigen, die Gutes tun. 2:195. Seid gut zu den Eltern, den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem Nachbar! Gott liebt nicht die Geizigen. 4:36. Was euch an Dingen gegeben wurde, ist nur für eine zeitweilige Nutznießung während eures irdischen Lebens. 28:60. Dem, der eine gute Tat vollbringt, soll sie zehnfach vergolten werden. Derjenige, der eine böse Tat verübt, soll nur das Gleiche als Lohn erhalten. 6:160.

    6. Diener Gottes sind diejenigen, die sanftmütig auf der Erde schreiten. Wenn Unwissende sie ansprechen, sprechen sie friedlich zu ihnen. 25:63. Dämpfe deine Stimme. Die widerwärtigste der Stimmen ist die Stimme des Esels. 31:19.

    7. Wer Gutes tut, tut es für seine eigene Seele. Wer Unrecht begeht, begeht es gegen sich selbst. 45:15.

    8. Richtet auf Erden kein Unheil an. 2:60. Stiftet Frieden zwischen den Menschen. 2:224.

    9. Die Vergeltung für eine Übeltat soll ein Übel gleichen Ausmaßes sein. Wer aber vergibt, ruht sicher bei Gott. 42:40. Versöhnung ist gut. 4:128.

    10. Und hier die Sure, gegen die Sie sich am meisten versündigt haben: Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit getötet. Und wenn jemand einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet. 5: 32. Ihr sollt niemanden töten, dessen Leben Gott unverletzlich gemacht hat. 6:151.

    Danach lohnt es sich zu leben. Aber nicht nach Ihrer gnadenlosen anti-islamischen Ideologie.

    Nochmals danke für Ihre Gastfreundschaft! Und dass Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, das Land, das Sie beherrschen, relativ frei zu besuchen. Ich hätte gerne einmal einen wirklich islamischen Staat besucht. Er hätte sich ruhig gegen westliche Ungerechtigkeiten und Anmaßungen zur Wehr setzen können. Dass ich am Ende nur einen anti-islamischen Staat kennenlernte, bedauere ich sehr.

    Hochachtungsvoll

    Ihr Jürgen Todenhöfer

  • Thema von Waldi44 im Forum Allgemeines zu den Kri...

    Als Deutschland am 1. August 1914 in den Krieg zog gab es im ganzen Heer keine Gebirgstruppen, was um so erstaunlicher ist, als dass es im Süden des Landes sogar ein Hochgebirge gibt. Vermutlich ging man einfach davon aus, keine Gebirgstruppen zu benötigen. Der Verbündete Österreich- Ungarn hatte welche seit 1906 die "Landesschützen" (vormals Tiroler Schützen) und mit Italien, welches seit 1872 ebenfalls über Gebirgstruppen (Truppe alpine) verfügte, war man auch verbündet. Aber auch der Erzfeind, die Franzosen, verfügten mit den "Chasseurs alpins" über Gebirgstruppen. Die allerdings hoffte man per "Sichelschnitt" schnell auf dem flachen Land besiegen zu können(an die Vogesen mit immerhin Höhen von über 1.400 Meter dachte man nicht). Eine dringende Notwendigkeit für eine solche Truppe schien also damals nicht zu bestehen.
    Als man dann bei den Kämpfen in den Vogesen gegen die "Truppe alpines" der Franzosen sehr alt aussah (Kampf im Winter war ja ohnehin nicht eingeplant, da man ja spätestens zu Weihnachten siegreich wieder zuhause sein wollte), schuf man deutscherseits eine Truppe, die wenigstens im Schnee halbwegs vernünftig Operieren konnte, die sogenannten "Schneeschuh-Bataillone". Diese Truppe bestand aus zwei preußischen und zwei bayrischen Bataillonen und einer württembergischen Kompanie.
    Aber schon zu Beginn des Jahres 1915 zeichnete sich eine außenpolitische und somit auch militärische Veränderung ab. Nachdem Italien sofort nach Kriegsbeginn seine Neutralität erklärt hatte, bekamen nun, bestärkt durch die Versprechungen der Entente und der Aktivität der Irredentisten, die Kräfte Aufwind, die in den Krieg auf Seiten der Entente eingreifen wollten. Der sich zuspitzenden Lage trug Falkenhayn und die OHL durch die forcierte Aufstellung eine Gebirgskorps Rechnung.
    Die Hälfte der Truppe sollte aus Bayern bestehe, der Rest aus Soldaten der anderen deutschen Länder und Provinzen und aus zwei verstärkten Brigaden zu je zwei Regimentern bestehen. Die Schneeschuh-Bataillone wurden zum Jägerregiment Nr.3 zusammengefasst. Obwohl das Korps personell nie die Korpsstärke erreichte, verfügte es über alles, was ein Korp noch so ausmachte: Schwere Artillerie, Trains, Fernsprecheinheiten, Pionierkompanien, Maschinengewehrabteilungen, Minenwerferabteilungen und eine Zeitlang sogar eine eigene Fliegergruppe.
    Als am 23. Mai 1915 die Italiener den Österreichern den Krieg erklärten, war das Korps zwar einsatzbereit aber für den Gebirgseinsatz nur ungenügend ausgebildet. Dafür aber verhältnismäßig gut und modern ausgerüstet. Sein Befehlshaber war der bayrische Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen. Im unterstanden vom Mai bis Oktober rund 26.000 Mann mit 300 Pkw, 190 Lkw, 70 Motorädern sowie einige andere Kraftfahrzeuge und 9.500 Pferde.
    Da die Italiener nicht bzw kaum angriffen und es den Deutschen selbst verboten war anzugreifen, verlief das Leben der Soldaten weitestgehend ruhig und angenehm. Die meisten Ausfälle gab es durch Unfälle....Die geschätzten Verluste für diesen Zeitraum betrugen 5 Offiziere und 79 Unteroffiziere und Mannschaften. Dieser erste militärische Einsatz des Korps bezeichnet man auch als "Einsatz in Tirol"(Dolomiten).
    Doch bald war es mit der Beschaulichkeit vorbei. Als die österreichischen "Landesschützen" vom Balkan zurück kamen und die deutschen Stellungen übernahmen, zog das Gebirgskorps erst nach Serbien und landete dann Ende Mai in der Blutmühle von Verdun. Unsinniger konnte man diese Männer kaum verheizen. 90% von ihnen blieben Tod oder verwundet vor Verdun.
    nach der Auffrischung ging es zu Einsätzen nach Rumänien und dann wieder zurück an die Italienfront, wo das Alpenkorps dann an der 12. Isonzoschlacht teilnahm.

  • Todt Front zur Splitterabwehr Datum12.11.2015 15:27
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...



  • PittiplatschDatum11.11.2015 16:33
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...

    Der PT-76 (russisch ПТ-76, плавающий танк, Plawajuschtschi Tank oder Objekt 740), ist ein leichter Schwimmpanzer, der 1952 in der Sowjetarmee eingeführt wurde; Lizenz- bzw. Nachbauten erfolgten in China und der Tschechoslowakei. Der PT-76 wurde an über 25 Länder geliefert und überwiegend in Aufklärungseinheiten eingesetzt. Er gehörte auch zur Erstausstattung der NVA der DDR.


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