Außer der „Wilhelm Gustloff“ wurden zwei weitere Flüchtlingsschiffe 1945 in der Ostsee versenkt. 10. Februar 1945, 0.55 Uhr. Der sowjetische U-Boot-Kommandant Alexander Marinesko nimmt in seinem Periskop ein deutsches Schiff ins Visier. Er gibt den Feuerbefehl. Zwei Torpedos treffen die Steuerbordseite. Keine 15 Minuten später ist das Schiff, das Marinesko für den kleinen Kreuzer „Emden“ hielt, in den eisigen Fluten der Ostsee versunken. Doch der spätere „Held der Sowjetunion“ hatte sich geirrt. Es handelte sich nicht um die „Emden“, sondern um das Flüchtlingsschiff „Steuben“. Tags zuvor war sie aus dem belagerten Pillau in Ostpreußen ausgelaufen – mit rund 4000 Menschen an Bord. Kaum einer von ihnen hat den Angriff überlebt.
Es war nicht der erste Abschuss Marineskos in diesen Gewässern. Zehn Tage zuvor hatte sein U-Boot „S-13“ bereits ein anderes deutsches Schiff versenkt: die „Wilhelm Gustloff“. Doch im Gegensatz zur „Gustloff“ ist die Versenkung der „Steuben“ heute kaum bekannt. Genauso wenig wie das Schicksal der „Goya“, des dritten deutschen Flüchtlingsschiffs, das in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs im April 1945 von einem russischen U-Boot versenkt wurde. Beim Untergang aller drei Schiffe, der „Wilhelm Gustloff“, der „Steuben“ und der „Goya“, kamen Schätzungen zufolge zusammen rund 20 000 Menschen ums Leben.
„Wer einen Staat schützen will, muß ihn verteidigungswürdig machen. Die Bürger leben und sterben ungern für ein Fragezeichen.“ André Malraux
So sehr "vergessen sind diese Schiffe nun auch wieder nicht. "Nacht fiel über Gotenhafen", ein Film, der 1959 unter der Regie von Frank Wisbar nach einem Tatsachenbericht der Zeitschrift Stern entstand.
Bei der "Polarfilm" gibt es eine Dokumentation sowohl zur Todesfahrt der Goya als auch zum Untergang der Steuben. Ja 45 Min und die wurden im MDR gesendet. Käuflich bei Mail Order Kaiser. Todesfahrt der Goya Tod in der Ostsee