Neben der "Titanic" kennen manche noch die "Wilhelm Gustloff" aber die wenigsten die "Goya".
Der Untergang der GOYA
Mit der ,,Arche Noah" in den Tod.
Nicht der Untergang der ,,Titanic" war die größte Schiffskatastrophe, sondern die Versenkung der ,,Goya".
Als auf der Jagd nach dem "BIauen Band" am 14. April 1912 die ,,Titanic" auf einen Eisberg lief und mit 1400 Menschen sank, wurde dies zur ,,größten Schiffskatastrophe der Welt". Doch es gab eine noch weitaus größere: Am 16. April 1945 sank der Flüchtlingsfrachter ,,Goya", von zwei russischen Torpedos getroffen, auf der Höhe von Stolpmünde binnen sieben Minuten. Von den 7200 Flüchtlingen und Verwundeten an Bord konnten nur 172 gerettet werden....
Gegen 19 Uhr ist ein kleiner Geleitzug vor Hela zusammengestellt. Er besteht aus der ,,Goya", dem Dampfer ,,Kronenfels" und dem Hochseeschlepper ,,Ägier". Gesichert werden die drei Flüchtlingsschiffe von den Minensuchbooten ,,M 256" und ,,M 328". Die Marschgeschwindigkeit der Gruppe beträgt elf Seemeilen; man muss sich nach dem Dampfer ,,Kronenfels" richten, dessen Maschinen nicht mehr hergeben.
Auf dem Oberdeck der ,,Goya" stehen rund 1000 Menschen. Sie haben unter Deck keinen Platz mehr gefunden, sind aber froh, überhaupt noch einen ,,Stehplatz" zu haben. Zehn Minuten vor Mitternacht, erkundigt sich der kopfverletzte Kapitän Plünnecke, nach dem Standort des Schiffes. Die Antwort weckt böse Erinnerungen. In diesem Seegebiet wurde am 30. Januar 1945 die ,,Gustloff" torpediert und am 9. Februar, von dem gleichen sowjetischen U-Boot, die ,,Steuben".
Seit Stunden wartet dieses russische U-Boot ,,L 3" auf das Geleit, das am frühen Abend Hela verlassen hat. Fünf Minuten vor zwölf befiehlt der Kommandant, Kapitän VIadimir Konovalow: ,,Feuer"...! Sekunden später zerreißen zwei Torpedos den Schiffsleib der "Goya" und schicken das Schiff mit seinen 7200 Menschen in den Tod. Nur sieben Minuten dauert der Untergang. Auf der tödlich getroffenen "Goya" ist jedes Licht erloschen. Für Sekunden herrscht Entsetzen. Panik bricht aus.
Die schnell stärker werdende Schlagseite des Schiffes verhindert jedes Rettungsmanöver. Kaum ein Boot kommt ordnungsgemäß zu Wasser. Die Kommandos gehen im Geschrei der Menschen unter. Wer an Oberdeck ist, findet gerade noch Zeit über Bord zu springen. Für die Tausende in den fensterlosen Laderäumen unten im Schiff aber gibt es keine Rettung. Auf dem Minensuchboot ,,M 256" trägt der Wachoffizier in das Tagebuch ein: "Goya" sinkt um 0.02 Uhr, dem 17. April 1945, auf Breite 55 Grad, 13,5 Minuten Nord, Länge 18 Grad, 20 Minuten Ost. Wassertiefe 76 Meter. Mit der Rettung Schiffbrüchiger wurde begonnen. Hinter diesen dürren Worten. die in keinem deutschen Wehrmachtsbericht steht, von keiner Zeitung gedruckt und von keinem Rundfunksender ausgestrahlt werden, verbirgt sich größte Schiffskatastrophe der Welt.
Für die Schiffbrüchigen der ,,Goya" ist der Kampf um das Überleben noch nicht zu Ende. Im eiskalten Wasser droht ihnen Tod durch Ertrinken und Erfrieren. Die Besatzungsmitglieder der Minensuchboote "M 256" und ,,M 328", des Dampfers "Kronenfels" und des Hochseeschleppers ,,Ägier" retten was zu retten ist. Stunde um Stunde wird die See abgesucht. Lebende und Tote, unter ihnen auch der Kapitän, werden aus dem Wasser gezogen, von den Flößen geborgen, aus den Kuttern geholt.
Bei der Insel Rügen erhalten die Rettungsschiffe Anweisung, was mit den 172 Überlebenden geschehen soll: die wenigen Besatzungsmitglieder kommen an Bord der "Ägier", die Kurs auf Warnemünde nimmt. Die Kriegsmarineangehörigen fahren mit den beiden Minensuchbooten nach Swinemünde, die Verwundeten und Flüchtlinge steigen auf den Dampfer "Kronenfels" um, der Kurs auf Kopenhagen nimmt
Am Vormittag des 17. April l treffen weitere Schiffe an der ,,Unfallstelle Goya" ein, setzen Boote und Kutter aus, suchen die See nach letzten Überlebenden ab. Sie finden niemanden mehr.
Soweit dieser Bericht.
Alle Zahlen der Opfer auf den Flüchlingsschiffen:
30.01. 1945 - "Wilhelm Gustloff" Angaben reichen von 5000 bis 10000 Toten (meist Frauen und Kinder aus Ostpreußen)
10.02. 1945 - "General von Steuben" ca. 2700 Tote
10.04. 1945 - "Neuwerk" ca. 710 Tote
11.04. 1945 - "Posen" und "Moltke" mit ca. 1000 Toten
13.04. 1945 - "Karlsruhe" mit ca. 850 Toten
16.04. 1945 - "Goya" mit ca. 6500 Toten
03.05. 1945 - "Musketier" mit ca. 800 Toten
Unbekannt ist die Zahl von Flüchtlingen und KZ-Häftlingen auf den Schiffen:
"Deutschland",
"Cap Arkona",
"Vega"
"Bolkoberg"
Diese sind durch britische Luftangriffe am 03. Mai 1945 versenkt worden. Die Fahrgastschiffe konnten je nach Fahrt bis zu 10 000 Menschen aufnehmen.
Über die "Cap Arcona" habe ich ja schon berichtet!
http://www.deutsche-schutzgebiete.de/lusitania.htm
http://people.freenet.de/helmut.ramm/hopa14c.htm
http://home.worldonline.de/home/seamanstory/1945flucht.htm