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 Spitznamen und kuriose Bezeichnungen
Waldi44 Offline




Beiträge: 563

19.09.2010 14:51
RE: Dum Dum Geschoss Antworten

Namensgeber der sogenannten Dum-Dum-Geschosse, ist die Indische Stadt Dum-Dum, in der Nähe Kalkuttas. Im Jahre 1885 wurde in der dort ansässigen Munitionsfabrik auf Wunsch des englischen Militärs eine Patrone mit Teilmantelgeschoss produziert, das die gleiche Wirkung im Ziel hervorrief, wie die selbstgefeilten Patronen der Soldaten. So wurde eine Stadt Namensgeber für Geschosse, die sich im Ziel zerlegen oder stark aufpilzten und somit eine höhere Wirkung versprachen. Bald galt diese Geschossart als inhuman, weil die Verletzungen verheerend waren.
Nach der Haager Landkriegsordnung sind für Militärmunition ausschließlich Vollmantegeschosse zugelassen. "Menschlich sein auch in Kriege", das war und ist der Sinn dieses Vertrages. Ein Vollmantegeschoss druchschlägt einen Soldaten und macht ihn damit kampfunfähig, lässt ihm aber eine minimale Chance auf Überleben.
Das Teilmantelgeschoss hat einen Tombakmantel wie ein Vollmantelgeschoss, jededoch eine offen Spitze aus Blei. Beim Eindrigen in einen Körper verformt sich das Blei und treibt den Mantel auseinander. Durch den vergößerten Querschnitt reißt das Geschoss eine größere Wundhöhle auf und erziehlt damit eine höhere Wirkung.
Die Geschosse pilzen im Köper auf und zerstören Knochen und Gewebe nachhaltig mit grauenhaften Folgen. Die zermalmten Knochen und das aufgestaute Gewebe treten in einem sich stark vergrößernden Trichter nach außen und erzeugen also höchst grausame Wunden, die nur sehr schwer und meist mit dauernder Entstellung heilen.
Solche Geschosse wurden bei französischen und englischen Gefangenen gefunden im 1. WK in grösserer und industrieell gefertigter Mengen gefunden. Mitunter fertigten sich die Soldaten solche Geschosse aber auch selbst, indem sie die Spitzen der Geschosse abfeilten....

Auf der Haager Friedenskonferenz 1899, beantragte Russland das Verbot solcher Geschosse. Der Antrag wurde gegen die Stimmen Englands und den USA angenommen. Die militärische Nutzung von solchen Geschossen ist bis heute geächtet und gilt als Kriegsverbrechen.

Dum Dum Geschoss

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