Die Dicke Bertha (auch „Dicke Berta“) war ein Geschütz, das zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde und dort zu den bekanntesten Waffen zählte.
Es handelte sich um einen 42-cm-Mörser, der vom Rüstungskonzern Krupp entwickelt und gebaut wurde. Er sollte zur Bekämpfung von Festungsanlagen dienen. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich jedoch, dass die modernsten und stärksten Festungsbauwerke aus Stahlbeton den 42-cm-Granaten standhielten, während ältere Konstruktionen durchschlagen wurden. Bei diesen handelte es sich oft noch um Erd- und/oder Ziegelbauten und unarmierte Betonbauten oder einer Kombination aus allem. Der erste Entwurf zu diesem Geschütz wurde im September 1911 von Krupp eingereicht. Nach umfassenden Entwurfarbeiten wurde im Juli 1912 bestellt.
Das Geschütz war aufgrund seiner Größe sehr populär. Über den Ursprung des Namens liegen keine Unterlagen vor, es ist aber zu vermuten, dass er aus dem Buchstabier-Alphabet (Bertha für den Buchstaben B) stammt (vgl. ähnliche „Namensgeschütze“). Eine häufig angenommene Beziehung zu Bertha Krupp ist nicht zweifelsfrei nachweisbar aber sehr populär.
Kosten Das Geschütz kostete 1 Million Mark und war für 2000 Schuss ausgelegt. Jeder Schuss kostete etwa 1500 Mark (1000 Mark Munition + 500 Mark Abschreibung + sonstige Kosten). 2.000 Schuss bedeutet, dass danach zumindest das Rohr ausgewechselt werden musste.
Eine "Dicke Berta" überlebte den 1. WK und kam im 2.WK nochmals zu einem ehrenhaften und einen unehrenhaften Einsatz. Am 07. Juni 1942 nahm sie den Beschuss des Forts von Sewastopol auf. Am 16. Juni, nach 188 Schuss (was ungefähr 225 Tonnen entsprach), hörte ihr Einsatz dort auf.
Beim Aufstand im Warschauer Ghetto soll sie das letzte mal eingesetzt worden sein. Ihr anschliesender Verbleib ist unbekannt, höchstwahrscheinlich wurde sie von den Truppen gesprengt bevor sie der Roten Armee in die Hände fallen konnte.