Torpedos gelten sowieso eher als hinterhältige Waffe. Meist von U-Booten abgefeuert oder auch von T- und S- Booten, schleichen sie sich kaum erkennbar an ihr Opfer ran und richten beträchtlichen Schaden an bis hin zur völligen Zerstörung. Gelegentlich konnte das avisierte Ziel aber den Torpedos ausweichen und den vorbeiziehenden Luftblasen der Torpedobahn den "Stinkefinger" zeigen. Deshalb arbeitete man an Torpedos, die zB keine verräterische Luftblasenbahn mehr zogen oder solchen, die dem Geräusch der Schiffschraube folgten. Letztere nannte man "Zaunkönig". So innovativ sie waren, so unberechenbar waren sie auch für denjenigen, der sie abfeuerte. Ich meine, ein oder zwei eigene U-Boot gingen auf Kosten solcher Irrläufer, die auf das Schraubengeräusch des eigenen Bootes reagierten verloren. Wer nun aber meint, normale Torpedos seien zumindest diesbezüglich für den Anwender ungefährlich, irrt sich. Ich habe da einen kleinen Bericht über die "Emden" der Kriegsmarine gelesen. Die wurde nämlich und das weiß kaum jemand auch torpediert und zwar von sich selbst. Beim Torpedoschießen in der Danziger Bucht im Frühjahr 1943. Nach dem Abfeuern eines scharfen Torpedos bemerkte man(n), daß die Geradeaussteuerung versagte. Trotz sofort eingeleiteter Ausweichmanöver, traf der Irrläufer die "Emden" im Unterwasserbereich des Vorschiffs. Der Wassereinbruch konnte von den Pumpen bewältigt werden. Das schiff aber mußte zur Reparatur ins Danziger Schwimmdock, was sie nach der Reparatur beinahe nicht mehr hätte verlassen können. Niedrigwasser und ablandige Winde erforderten eine Leichterung und Schlepper, sowie ein "Schiffsschaukeln", daß die Besatzung durch einen ständigen Wechsel von einer Bordseite auf die andere bewerkstelligte.