Spätestens mit dem Ende des 2. WK ging auch eine Kriegsschiffära zu Ende, nämlich die der Schlachtschiffe. Schon vor und während des 2. WK "tobte" eine erbitterte "Schlacht" zwischen der Schlachtschifffraktion und der Flugzeugträgerfraktion. Diese "Schlacht" vollzog sich in ALLEN namhaften Marinen seiner Zeit.
Der Kriegsverlauf schließlich brachte die Niederlage der Schlachtschifffraktion, die mit dem japanischen Angriff auf PH eingeläutet wurde. Insgesamt kann man zusammenfassend behaupten, daß relativ wenige und billige Flugzeuge bei relativ geringen Kosten und unter relativ geringem Material- und Menschenverlusten, selbst die dicksten und größten Schlachschiffe ihrer Zeit beinahe mühelos versenkten.
Zu nennen wäre da (unabhängig von ihrer tatsächlichen Reihenfolge) der Stolz der deutschen Kriegsmarine, die "Bismarck". Ups, natürlich nur indirekt. Ein uralt Doppeldecker beschädigte das modernste Schlachtschiff seiner Zeit so schwer, daß es für seine Gegner zum Kanonenfutter wurde. Direkter war da schon die Versenkung des Schwesterschiffes, die Tirpitz am 12. November 1944 durch 32 Lancaster-Bomber und der berühmten „Tallboys“ Bombe.
"Auch die Force Z" wurde von Japanischen Flugzeugen versenkt. Versenkt wurde dabei eines der modernsten britischen Schlachtschiffe HMS Prince of Wales und HMS Repulse (Repulse war "nur" ein Schlachtkreuzer). Die Prince of Wales hatte zuvor an der Jagt auf die Bismarck teilgenommen. Die Japaner verloren dabei ganze 3 Flugzeuge.
Die "Yamato", Japans ganzer Stolz zur See und damals größte Schlachtschiff der Welt, schaffte es gerade einmal 10 der angreifenden amerikanischen Flugzeuge abzuschießen, ehe sie selbst in einem glühenden Feuerball exlodierte. Etwa 400 Kampfflugzeuge in mehreren Wellen von 11 Flugzeugträgern der US-amerikanischen Task Force 58 gestartet, griffen das Schiff an.
Und vergessen wir nicht den Morgen des 7. Dezember 1941, als 353 japanische Kampfflugzeuge die Luftstützpunkte und Marinebasis der USA auf der Insel Oahu angriffen. Insgesamt wurden 16 Schiffe der US-Pazifikflotte zerstört, darunter Acht Schlachtschiffe, von denen 5 gesunken sind. Mit Ausnahme der "Arizona" wurden sie aber alle gehoben und weitestgehend wieder einsatzfähig gemacht. Das gelang aber nur, weil die Japaner die Werft- und Tankanlagen nicht zerstört hatten. Die Japaner verloren bei den insgesamt zwei Angriffen 29 Flugzeuge und 65 (die auf den Kleinstubooten mit eingerechnet)Tote Japaner standen 2.403 gefallenen Amerikanern gegenüber.
Am 12. November 1940, also gut ein Jahr VOR PH führten die Briten einen spektakulären Luftangriff auf den italienischen Flottenstützpunkt Tarent durch. An diesem Tag versenkten die Briten bei zwei eigenen Flugzeugverlusten, drei italienische Schlachtschiff. Zwar wurden zwei von ihnen nach monatelangen Reparaturen wieder einsatzbereit gemacht. Aber die "Conte di Cavour" wurde vor Kriegsende nicht mehr fertiggestellt. Übrigens flog der selbe Flugzeugtyp den Torpedoangriff, der später der "Bismarck" zum Verhängnis werden sollte: Ein Torpedobomber vom Typ Fairey Swordfish.
Schließlich sei auch noch die "Roma" erwähnt. Das modernste Schiff der italienischen Marine und ihr ganzer Stolz. Ein einziges Flugzeug mit einer einzigen gelenkten "Fritzbombe", schickte es auf den Grund des Mittelmeeres, als es versuchte zu den Briten zu entkommen, nachdem Italien die Seite gewechselt hatte.
Naja, bei solch einer eher verheerenden Bilanz war klar, daß Schlachtschiffe obsolet geworden waren. Neben den Fliegern waren es U-Boote, die diesen Giganten der Meere ihr Leben schwer machten. Manchmal genügte ein einziger Torpedo und die ganze Herrlichkeit war Geschichte und mit ihr mitunter tausende von Seeleuten.
Also, aus und vorbei? Mitnichten. So wenig wie der Krieg am 8. Mai bzw am 9./12. September 1945 mit der Kapitulation Deutschlands und Japans endete, endete auch die Geschichte der Schlachtschiffe nicht so abruppt an einem Stichtag.
Der nächste Krieg in den die USA involviert waren, ließ nicht lange auf sich warten und sein Grundstein wurde mit der Teilung Koreas in zwei Besatzungszonen gelegt.
Nach dem Krieg stellte die US Navy ihre Schlachtschiffe außer Dienst. Die meisten wurden verschrotte. Nur die vier "Iowas", die zuletzt gebauten und somit modernsten Schiffe wurden der Reserveflotte zugeteilt und eingemottet.
USS Iowa (BB-61)
USS New Jersey (BB-62)
USS Missouri (BB-63)
USS New Jersey (BB-62)
USS Wisconsin (BB-64)
Die USS Iowa (BB-61)
Sie wurde 1943 in Dienst gestellt und fuhr noch im selben Jahr im Atlantischen Ozean Kriegseinsätze. Das Schlachtschiff kämpfte im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg. Für Hollywood zog sie gegen Aliens in Gefecht - "American Warships".
Mitten im Frieden erschütterte am 19. April 1989 eine gigantische Explosion die USS Iowa. Das riesige Schlachtschiff wurde noch im Zweiten Weltkrieg gebaut und von US Präsident Ronald Reagan reaktiviert im Ramen der "600 Schiffeplanung". Der zweite Hauptturm mit seinen 40,6-Zentimeter-Geschützen war explodiert. 47 Matrosen starben, elf Besatzungsmitglieder, die in den unteren Etagen des riesigen Turms diest taten, überlebten die Explosion. Das Schiff konnte aus eigener Kraft seinen Heimathafen anlaufen, doch der Schaden wurde nie wieder repariert. Die USS Iowa schied aus dem Dienst aus.
Die Explosion ereignete sich bei einem Übungsschießen vor der Küste Puerto Ricos. Das Projektil im Lauf war eine Übungsgranate ohne Sprengstoff. Sie sollte mit einer Treibladung bestehend aus sechs etwa 50 Kilogramm schweren Säcken abgefeuerte werden.
Dass Schiff ging nur darum nicht unter, weil es gelang, das Magazin des Turms zu fluten, sodass die Munitionsvorräte dort nicht in Brand gerieten.
Sie liegt heute im Port of Los Angeles, Kalifornien (San Pedro) wo sie als Museumsschiff besichtigt werden kann. Die Iowa verbrachte zwischen 1943 und 1990 18 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.
USS New Jersey (BB-62)
Die USS New Jersey (BB-62) wurde am 16. September 1940 auf Kiel gelegt und am 23. Mai 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Beschießung Saipans teil, später verteidigte sie mehrere Flugzeugträger vor Okinawa. Nach kurzer Zeit in der Mothball Fleet genannten Reserveflotte beschoss die New Jersey ab 1951 die Küsten von Wŏnsan und anderer Städte in Nordkorea, wurde dann aber 1957 wieder außer Dienst gestellt. Als einziges Schlachtschiff der US-Flotte wurde sie 1968 für den Einsatz im Vietnamkrieg erneut aktiviert (Kosten 21,5 mio $), blieb aber nur rund eineinhalb Jahre in Dienst. Im Krieg selbst nahm sie nur an einer einzigen größeren Operation teil, weil zu diesem Zeitpunkt der Krieg bereits "vietnamisiert" wurde. Dort verschoss sie 5688 Projektile aus ihren Hauptgeschützen. 1969 bis 1982 verbrachte sie wiederum in der Reserve, diente danach noch vor dem Libanon, wo sie den syrischen Kommandoposten auf der Bekaa-Ebene zerstörte. Danach nahm sie an mehreren Manövern teil und wurde 1991 außer Dienst gestellt sowie 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt die New Jersey in Camden, New Jersey, wo sie besichtigt werden kann. Die New Jersey stand 21 Jahre und fünf Monate im aktiven Dienst
USS Missouri (BB-63)
Die USS Missouri (Spitzname „Mighty Mo“) wurde am 6. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 11. Juni 1944 in Dienst gestellt und nahm ab 1945 am Pazifikkrieg teil. Sie kämpfte vor Iwo Jima und beschoß die Japanische Küste. Am 2. September 1945 wurde auf der Missouri Geschichte geschrieben, als auf dem Vordeck die politischen und militärischen Vertreter Japans kapitulierten und so der Zweite Weltkrieg sein Ende fand. Ab 1950 fuhr das Schlachtschiff Einsätze im Koreakrieg und wurde danach der Reserveflotte zugeteilt. Dort verblieb es bis 1984 und wurde danach, stark modernisiert, im Zweiten Golfkrieg eingesetzt und nahm 1991 an Operation Desert Storm teil, wo sie neben den Geschützen auch Marschflugkörper abfeuerte.
Die Missouri wurde 1992 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt sie als Museumsschiff in Pearl Harbor auf Hawaii. Insgesamt befand sich die Missouri 16 Jahre und vier Monate im aktiven Dienst.
Die USS Wisconsin (BB-64)
Das Schiff wurde am 25. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 16. April 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg diente sie vor Iwo Jima und den japanischen Hauptinseln. Die erste Außerdienststellung erfolgte 1948, bereits 1951 wurde sie jedoch wieder aktiviert, um am Koreakrieg teilzunehmen. 1958 wurde sie wiederum der Reserve zugeordnet. 1988 begann die Wisconsin ihre dritte Dienstzeit, während der sie 1991 auch am Golfkrieg teilnahm. Neben den Geschützen feuerte sie auch 24 Marschflugkörper auf den Irak ab. 1991 wurde sie außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen, 1998 jedoch wieder hinzugefügt. Bis 2006 gehörte die Wisconsin zur Reserveflotte und liegt im Nauticus National Maritime Center in Norfolk, Virginia, wo ihre Wetterdecks besichtigt werden können. Allerdings ist sie durch einen Brand, dessen Schäden bis heute nicht behoben wurden, quasi lahm gelegt. Das Schiff verbrachte 13 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.
Im März 2006 wurden die vier Iowas vermutlich endgültig aus dem Schiffsregister gestrichen.
In den 60 Jahren gab es diverse Pläne, die Schiffe zu Lenkwaffenträger und/oder Hubschrauberträger umzubauen. Bei allen Plänen wären die beiden vorderen Geschütztürme erhalten geblieben. Es blieb aber bei den Plänen.