CAP ARCONA Ein trauriges und fast unbekanntes Kapitel, in dem alles Grauen des 3. Reiches wie in einem Brennspiegel zusammen kommt! Das Schicksal der Arcona und der sich auf ihr gefangen gehaltenen Menschen ist eine der traurigsten und erschütternsten Episoden des 2. Weltkrieges! Aus einem Luxusliner wurde ein Totenschiff!!!
CAP ARCONA (1927 - 1945) Länge: 206,5 m Tonnage: 27.560 BRT ........ Ende 1944, der Krieg war für Deutschland längst verloren, erreichten die ersten sowjetischen Verbände Ostpreußen. Die Kriegsmarine startete nun eine in der Geschichte beispiellose Evakuierung der deutschen Ostgebiete. Bis Mai 1945 wurden sage und schreibe 2 Millionen Menschen über die Ostsee ausgefahren, nur weg von der immer näher rückenden Ostfront. Jedes zur Verfügung stehende Schiff wurde für diese Operation eingesetzt, um Flüchtlinge, Verwundete, Kranke und fliehende Soldaten zu evakuieren. In den letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945 brachte allein die Cap Arcona auf nur drei Fahrten insgesamt 26.000 Flüchtlinge von den belagerten Häfen im Osten in die relativ sicheren Westgebiete. Danach wurde das von ständigen Einsätzen und fehlender Wartung gezeichnete Schiff von der Kriegsmarine ausgemustert. Nicht mehr länger ein Kriegsschiff, kehrte die Cap Arcona nach Neustadt in die Lübecker Bucht zurück. Dort angekommen wartete jedoch bereits eine neue Aufgabe auf sie, die in einer Tragödie enden sollte. Zwischen dem 26. und 28. April 1945 wurden rund 5.000 KZ-Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg auf die Cap Arcona gebracht. Die nationalsozialistischen Machthaber, kurz vor dem endgültigen Verlust ihrer Macht, versuchten die Beweise ihrer ungeheuren Verbrechen, die in den KZ's stattgefunden haben, in letzter Sekunde zu verwischen. Zusammen mit der Cap Arcona wurden auch die Athen (ca. 2.000 Gefangene) und die Thielbek (ca. 2.800 Gefangene) mit Häftlingen beladen. Ein Ziel, das die Schiffe hätten anlaufen sollen, gab es jeoch nicht. Tatsächlich gelang es fast allen Gefangenen von der Thielbek zu fliehen und bei Neustadt und Pelzerhaken Land zu erreichen, viele von ihnen wurden aber dort von SS und Volkssturm erschossen. Kurz vor der Einnahme Lübecks verließ der Flottenverband die Lübecker Bucht, wissend, dass er aufgrund fehlenden Treibstoffes nicht weit kommen konnte. Am 3. Mai 1945, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa, wurden die Cap Arcona, die Athen und die Thielbek gegen 14.30 Uhr in den Gewässern vor Neustadt von britischen Bombern der Typhoon-Klasse entdeckt. Der Schiffsverband war das perfekte Ziel. Die Jagdbomber, die annahmen, dass sich hochrangige Nazis mittels der Schiffe absetzten wollten, griffen sofort an. Innerhalb weniger Minuten verwandelten sie die Cap Arcona in eine Feuerhölle. Getroffen von mehreren Bomben ging sie in Flammen auf. In Panik irrten die Häftlinge durch das brennende Schiff, kamen in den Flammen um oder erstickten in den von Rauch und Qualm erfüllten Gängen. Einigen schafften es, an Deck zu gelangen, doch auch hier waren sie nicht im mindesten in Sicherheit. Sie gerieten sofort unter Beschuss, und ein Sprung ins kalte Ostseewasser bedeutete ebenfalls mit ziemlicher Sicherheit den Tod. Als der Angriff eingestellt wurde, war die Cap Arcona bereits gekentert und ging unter. Mit ihr starben schätzungsweise 5.000 Menschen, nur 350 überlebten die Katastrophe. Mit den Toten der anderen beiden Schiffe kletterte die Zahl auf ungefähr 8.000. In den nächsten Tagen trieben Hunderte von Leichen an den Stränden bei Scharbeutz, Haffkrug, Neustadt und Pelzerhaken an und wurden in Sammelgräbern beerdigt. Ironischerweise marschierten am folgenden Tag britische Truppen in Neustadt ein, die die Gefangenen der Cap Arcona, der Athen und der Thielbek hätten retten können. Das Wrack der Cap Arcona, teilweise aus dem Wasser ragend, kam noch nicht ganz zur Ruhe. Nach Kriegsende setzten es britische Einheiten bei einem Übungsschießen noch einmal in Brand. 1948 wurde es dann in monatelanger Kleinarbeit zur Schrottverwertung auseinandergeschnitten. Seit 1990 gibt es in Neustadt das "Cap-Arcona-Museum", das die Geschichte dieser Katastrophe aufzeigt.
Übrigens zur "Cap Arcona" habe ich neulich in einer Doku noch einen interessanten Hinweis erfahren. Sie diente 1943 als Kulisse zum Film "Titanic", gemeinhin auch als "Nazi Titanc" bezeichnet. Nazi Titanic
Im Netzt kann man sich den ganzen Film im Stück und sw anschauen!