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 Ostfeldzug
Waldi44 Offline




Beiträge: 563

11.03.2017 11:18
Es begann mit 30 Bombern! Antworten

Wer an den 22. Juni 1941 denkt, sieht meist tausende voran stürmende deutsche Panzer, tausende schießende Artillerie Geschütze, Millionen anstürmender Soldaten und einen von deutschen Flugzeugen verdunkelten Himmel vor sich! Theoretisch richtig aber was die Luftwaffe anging, praktisch falsch! Am frühen Morgen des 22. Juni um 4 Uhr MESZ (Mittel Europäischer Sommer Zeit) überreichte der deutsche Botschafter, Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, dem sowjetischen Außenminister Wjatscheslaw Molotow in Moskau ein „Memorandum“, das Faktisch einer Kriegserklärung gleich kam und die Schuld dafür der Sowjetunion zuschob.
Diese Memorandum erfolgte aber erst, nachdem schon Stunden vorher deutsche Bomber die Grenzen des sowjetischen Luftraumes überflogen hatten und genau um 3:15 Uhr die ersten Bomben auf die grenznahen sowjetischen Flugplätze abgeworfen wurden! Der Überflug blieb natürlich nicht unbemerkt und wurde bis nach Moskau gemeldet. Gemeldet wurden auch die vielen Erkundungsflüge in den Tagen vorher und gemeldet wurde der genaue Angriffstermin auch durch Überläufer. Doch Stalin blieb dabei: Nicht provozieren lassen!
Um 5:30 Uhr erfuhr die deutsche Öffentlichkeit offiziell vom deutschen Angriff, der bereits um 3:00 Uhr begonnen hatte.
Wie schon erwähnt fanden die ersten Bombardierungen schon um 3:15 Uhr statt, also 15 Minuten nach dem offiziellen Angriffstermin. So schnell war damals kein Flugzeug, auch kein deutsches.
Geplant war ursprünglich, dass der Angriff der Luftwaffe gleichzeitig mit dem der Artillerie beginnen sollte. Da war es aber noch zu dunkel, denn die Flugzeuge hätten deutlich vor dem Beginn des Artillerieschlages starten und sich formieren müssen. Das lehnte Kesselring, Oberbefehlshaber der Luftflotte 2, ab. Nun gab es ein Problem: Griffen Heer und Luftwaffe gleichzeitig an, konnte man selbst die grenznahen Flugplätze der Sowjets nicht rechtzeitig erreichen, um deren Luftwaffe, wie geplant, auszuschalten. Um sich aber für einen früheren Angriffstermin überhaupt formieren zu können, war es noch zu dunkel. Es fehlten eben noch die technischen Voraussetzungen dafür.
Es musste ein Kompromiss her.
Der Kompromiss bestand nun darin, dass ganze 30 Bomber , He111, Ju88 und Do17 Z zum Angriff auf sowjetische Flugplätze aufstiegen. Jeweils 3 Bomber griffen insgesamt 10 Flugplätze zwischen Bialystok und Lemberg (Lwow) an. Nicht viel mag man meinen aber sie fanden ideale Bedingungen vor!
Statt die von Polen 1939 eroberten Ostgebiete (für die Sowjetunion Westgebiete) als Pufferzone gegen Deutschland zu benutzen, schob man die Rote Armee und die Rote Luftwaffe in eben diese Gebiete vor. Für die Präventionsvertreter ein klarer Beweis für die aggressiven Absichten der Sowjets. Das Problem, vor allem für die Luftwaffe bestand nun darin, dass man mit dem Bau größerer befestigter Flugplätze nicht nach kam aber die Flugzeuge irgendwo unterbringen musste. Also tat man dies auf den wenigen schon fertigen Plätzen und dort standen sie dann zu hunderten Flügelspitze an Flügelspitze, während ihre Piloten schliefen oder im Urlaub waren. Der 22. Juni 1941 war ein Sonntag......
2 Kg Splitterbomben vom TypSD2 ( 0,225 Kg Sprengstoff) fielen in die dichten Reihen der Flugzeuge und zerfetzten sie und ihre Treibstofftanks, die infolge dessen in Brand gerieten. Anschließend vervollständigten die Bomber mit ihren Bordwaffen das Zerstörungswerk! Als sie sich auf dem Rückweg befanden, begann das Unternehmen "Barbarossa" offiziell und rund 500 Horizontalbomber, 270 Sturzkampfbomber und 480 Jäger griffen die Sowjetischen Bodentruppen und die meist noch immer auf ihren Flugplätzen stehende Rote Luftwaffe an. Ihnen gegenüber standen im wahrsten Sinne des Wortes in den westlichen Militärbezirken rund 7.500 sowjetische Flugzeuge der unterschiedlichsten Muster und weitere 4.500 bis 5.000 in den anderen. Die Deutschen hatten aber neben dem Überraschungsmoment auch die moderneren und kampfstärkeren Flugzeuge und, wie die ganze Rote Armee, so befand sich die Luftwaffe ebenfalls in einem Umgliederungsprozeß, der eben erst begonnen hat. Auch die modernen, den deutschen Flugzeugen ebenbürtigen russischen Flugzeuge waren in nur geringer Stückzahl verfügbar, wie bei den Bodentruppen der T-34 oder IS.

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