Interessant, wo deutsche Soldaten doch überall gekämpft haben und ausgerechnet auch für die Engländer in Amerika und man staunt nicht schlecht, sogar auf Gibraltar. Als Erinnerung daran gab es einen Ehrennamen "Gibraltar-Bataillon“, eine eigene Fahne, eine eigene Kokarde an der Bärenfellmütze und eben das Ärmelband. Das Ärmelband wurde ursprünglich vom britischen König Georg III. am 14. Oktober 1783 per Verordnung an mehrere kurhannoversche Regimenter verliehen. Unter Kaiser Wilhelm II. wurde diese Auszeichnung am 24. Januar 1901 er-neuert. Betroffen davon waren das Füsilier-Regiment Nr. 73, das Infanterie-Regiment Nr. 79 sowie das Jäger-Bataillon Nr. 10. Das Ärmelband war das einzige Traditionsabzeichen dieser Form vor 1918 in Deutschland. Es war blau und trug in für Unteroffiziere und Mannschaften gelben, für Offiziere goldenen Großbuchstaben die Aufschrift "GIBRALTAR". Die Mannschaftsausführung war mit Stofffaden gestickt, die Offiziersausführung in Metallfadenstickerei. Es wurde am rechten unteren Ärmel getragen. Bis Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Ärmelband auch an der Felduniform getragen. Im Füsilier-Regiment Nr. 73* diente übrigens der Heimatdichter Hermann Löns, der sich schon 48jährig freiwillig zum Kriegsdienst meldete und auch angenommen wurde. Später gehörte auch der Schriftsteller Ernst Jünger als Leutnant diesem Regiment an. Löns konnte aber nur einen Monat Dienst tun, dann ereilte ihn das Soldatenschicksal. Nach der (angeblichen) Identifizierung der Erkennungsmarke von Löns 1934 wurden die 1933 in Loivre in einem Einzelgrab bestatteten Gebeine auf Anordnung Hitlers unverzüglich in Frankreich exhumiert und nach Deutschland überführt. Dabei war nicht sicher geklärt, ob diese sterblichen Überreste wirklich die von Hermann Löns waren.