Der Erste Weltkrieg gilt als der erste moderne Krieg der Neuzeit. Obwohl sich Historiker darüber durchaus nicht einig sind. Fakt jedenfalls ist, dass währen dieses Krieges alt und neu miteinander und nebeneinander und gegeneinander kämpften. Typisch dafür ist das Nachrichtenwesen. Neben Feldtelefonen, Funkgeräten und Meldegängern kamen auch noch tierische Kuriere zum Einsatz. Hunde und besonders Tauben sind da zu erwähnen, die sogar in den neuen Tanks (Panzerwagen) mitgeführt wurden und wie Menschen, wurden auch diese für ihre Leistungen fürs jeweilige Vaterland ausgezeichnet.
Cher Ami († 1919) war(ob männlich oder weiblich ist nicht überliefert) die berühmteste Brieftaube des United States Army Signal Corps in Frankreich zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Sie zählt neben G.I. Joe G.I. Joe zu den berühmtesten Brieftauben der Welt. Der Name Cher Ami stammt aus dem Französischen und bedeutet lieber, teurer Freund. Diese Phrase ist ein typischer Beginn eines französischen Briefes. Cher Ami wurde von der US-amerikanischen Armee in der Nähe der französischen Stadt Verdun eingesetzt. Sie transportierte insgesamt zwölf wichtige Nachrichten. In ihrer letzten Mission wurde die Brieftaube an der Brust durch einen Schuss schwer verletzt. Trotzdem schaffte es Cher Ami ihre Nachricht zu überbringen. Diese Nachricht stammte von Major Charles Whittlesey der 77. Infanterie Division (The lost Bataillon). Diese Division verlor im Zuge der Kampfhandlungen der Meuse-Argonne-Offensive die Verbindung mit der restlichen US-amerikanischen Armee. Sie ware ohne Verpflegung hinter den feindlichen Linien eingeschlossen und lag unter schwerem Artilleriebeschuss durch eigene Truppen. Dank der Nachricht von Cher Ami konnten 194 Soldaten gerettet werden.
Auf Grund des Einsatzes von Cher Ami wurde ihr feierlich die französische Kriegsauszeichnung Croix de Guerre verliehen. Im Jahre 1919 verstarb sie schließlich an ihren Wunden. Nach ihrem Tod erhielt die Brieftaube noch weitere Ehrungen, wie die Aufnahme in die Racing Pigeon Hall of Fame und 2009 wurde sie zum "Ritter der Ehrenlegion". Naja, die spinnen eben die Gallier ;)! Cher Ami wurde später präpariert und ist heute gemeinsam mit dem Hund Sergeant Stubby Stubby im National Museum of American History des Smithsonian Museums ausgestellt.
Ps: Drauf gekommen, bei wiki mal nachzusehen kam ich durch einen Artikel in der Zeitschrift "Postfrisch", einem Philatelie Journal. Dort ging es um das Motiv der Taube auf Postkarten.