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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 506 mal aufgerufen
 Habt ihr das gewusst?
Waldi44 Offline




Beiträge: 563

03.05.2013 11:53
RE: In Spanien erbeutete Ju 52 in der Sowjetunion Antworten

Im Flugzeugforum fand ich einen Beitrag in dem es darum ging, ob während des Spanischen Bürgerkrieges eine deutsche Ju52 von den Republikanern erbeutet wurde und diese dann zu Testzwecken in die Sowjetunion transportiert wurde.
Von zwei oder drei tagen kam ein historischer Beitrag zum Thema Ju52 im Fernsehen und da wurde dies als tatsächliches Ereignis beschrieben. Die Maschine musste wohl notlanden, vielleicht aber auch absichtlich auf republikanischer Seite zur Landung gebracht. Zwischen der Sowjetunion und dem Republikanischen Spanien bestand ein Abkommen, dass Beutewaffen an die Sowjetischen Instrukteure im Land zu übergeben seien. Diese demontierten das Flugzeug und verschifften es in die Sowjetunion. Dort wurde es wieder zusammengesetzt, mit einem Roten Stern versehen und ausführlich getestet.
Besonders interessiert war man an ihren "Bombereigenschaften", da die Legion Condor die Ju52 gelegentlich als Hilfsbomber einsetzte. In dieser Aushilfsfunktion flog sie letztmalig gegen Warschau Angriffe.
Die Tester kamen1937 zu dem Ergebnis, dass sie als Bomber ungeeignet war....
Im März 1941 bekamen die Russen dann offiziell drei Ju52 und im Mai 1941 noch eine. Die noch sechs weiteren bestellten Flugzeuge wurden wegen des Kriegsbeginns mit Sowjetunion nicht mehr geliefert. Während des Krieges flogen neben diesen Maschinen noch etliche weitere Ju52 Beuteflugzeuge mit dem Roten Stern - allerdings verzichtete man sehr schnell darauf, sie im europäischen Teil der Sowjetunion einzusetzen, da sie von der eigenen Flak beschossen und den eigenen Jägern angegriffen wurden - trotz Rotem Stern!
Nach Kriegsende dann kam eine größere Stückzahl von Ju52 in die Sowjetunion, wo die "Tante Ju" noch bis in die 50er Jahre flog. Sowjetische Piloten beschrieben die Maschine als sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man sie aber einmal beherrschte, als Allrounder.

Im Grund und wenn man so alles mal in Betracht zieht, ist es erstaunlich, dass die Sowjets schon frühzeitig fast alle Waffen kannten, mit denen die Deutschen sie angreifen würden. Selbst die Panzer und diverse andere Waffen waren ihnen bekannt (und sie zeigten sich enttäuscht und ungläubig, als ihnen der Pz.III als das neueste/beste deutsche Panzermodel präsentiert wurde), während die Deutschen von den russischen Waffen zum Teil böse überrasch wurden: KW, T34, Katjuscha....

Waldi44 Offline




Beiträge: 563

16.07.2014 17:59
#2 RE: In Spanien erbeutete Ju 52 in der Sowjetunion Antworten

Diese JU 52 war nicht die Einzige in Spanien erbeutete deutsche Maschine. Daneben gab es noch eine He 111.
Dieses Flugzeug war am 17. Dez. 1937 zu einem Bombenangriff auf republikanische Stellungen bei Teruel gestartet und musste schon wenig später wegen Motorschadens notlanden. Die Besatzung geriet in Gefangenschaft und das insgesamt recht intakte Flugzeug wurde von französischen und sowjetischen Spezialisten vor Ort gründlich untersucht. Per Schiff wurde der Bomber dann in die Sowjetunion gebracht, wo er am 25. Mai 1938 eintraf.
Unter dem Codenamen "Samoljot 31" (S-31) wurde er dann nach Reparatur auch im Flugbetrieb ausgiebig getestet.
Die Testergebnisse waren wie folgt: Die Flugeigenschaften, an einem Flugzeug wohl das Wichtigste, waren durchweg ausgezeichnet und die Bedienbarkeit so gut und einfach, dass auch weniger qualifizierte Piloten den Bomber gut und sicher fliegen konnten.
Im Gegensatz dazu wurde er von den Sowjets als sehr langsam und mit nur geringer Reichweite eingeschätzt, der zudem gute und große Fluglätze benötige. Am Boden war die Maschine träge, schwerfällig und hatte ungenügende Bremsen.
Als gut hingegen betrachtete man die große verglaste Kanzel.
Beeindruckt war man von elektrisch verstellbaren Propellern und den selbstdichtenden Tanks. Beides hatten die Russen nicht oder es befand sich noch im Experimentierstadium. Die Bewaffnung (MG 15) galt als veraltet und der untere Bombenschütze verfügte aus Platzmangel über keinen Fallschirm und war bei harten Landungen extrem gefährdet.
Das Bombenzielgerät wurde umgehend nachgebaut und kam später gegen die deutschen Truppen zum Einsatz und auch für die senkrecht installierten Bombenkästen sprachen die Experten eine Empfehlung aus, sie für zukünftige Projekte zu berücksichtigen- was man auch tat.
Wie gut man das Flugzeug kannte, beweist der Umstand, dass man eine andere He 111 die auf sowjetischen Gebiet notlanden musste, lediglich Fotografierte und sie dann ohne weitere Untersuchungen wieder zurück fliegen ließ.

Quelle: Klassiker der Luftfahrt 5/14

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