Nun ist ja eigentlich jedwedes Kriegsgerät in irgendeiner Form eine Art "Witwenmacher" - dirkt oder indirekt. Kurios wird es aber, wenn so ein Gerät im tiefsten Frieden eine Witwe nach der anderen hervorbringt. Gemeint ist mit dem makaberen Spitznamen "Witwenmacher" der F-104 Starfighter. Nun, Sterne werden seine Piloten wohl oft genug vor Augen gesehen haben, wenn der Name "Starfighter" auch etwas anderes suggerieren sollte und hoch, sozusagen den Sternen nahe kam er mit immerhin 2 bis 2,2 Mach Geschwindigkeit und einer Anfangs-Steiggeschwindigkeit von 244 m/s sowie einer Dienstgipfelhöhe von 15. 240 m auch(mit Raketenzusatz schaffte er es als NF- 104A sogar bis auf 36 km). Allerdings ging es oft mindestens ebenso schnell wieder erdwärts, aber dann eher ungewollt. Die Leistungsparameter des Flugzeuges waren schon recht beachtlich und Ende der 50er Jahre hielt der Starfighter weltweit gleich drei Best- bzw Höchstleistungen: In Steigrate, Flughöhe und Fluggeschwindigkeit war er unschlagbar. Allerdings war er ein ausgesprochenes schönwetter Jagdflugzeug und ein ausgezeichneter (schönwetter) Höhenjäger. Die Bundeswehr beschaffte sich 916 Maschinen, von denen 292 ihr reguleres Dienstende nicht erreichten und auch 116 deutsche Piloten erlebten das ihrige nicht. Damit stand die Bundesluftwaffe aber nicht alleine da: Italien verlor von ihren 360 Flugzeugen gar 137. Bemerkenswerterweise verloren die Spanier von ihren, stückzahlmässig zugegebenermassen eher mickrigen Fliegern, insgesamt 21 Stück, keinen einzigen. Sie flogen allerdings auch den "puren" Starfigter. Der Starfighter kam nur in wenigen bewaffneten Konflikten zum Einsatz und das ausser in Vietnam ausschliesslich unter nicht amerikanischem Befehl. Seine Aufgabe bestand im Kalten Krieg in der nuklearen Abschreckung. Deshalb wurde aus dem super (schönwetter) Abfangjäger der (witwenmachende) Jagdbomber. Die Italiener waren 2004 dann die letzten, die sich von diesem Flugzeugtyp verabschiedeten.