Charles Fryatt, seines Zeichens britischer Dampferkapitän wurde am 27. Juli 1916, nach einem deutschen Gerichtsurteil, als Franktireur (jemanden, der, ohne als Angehöriger einer Streitmacht kenntlich zu sein, sich an Kampfhandlungen beteiligt) des Meeres in Bruges, Belgien, hingerichtet. Ein Name und ein Ereignis, dass kaum bekannt sein dürfte, damals aber einigen Staub aufwirbelte. Charles Fryatt hatte als Kapitän des Great Eastern Railway steamship "Brussels" ein deutsches U-Boot (U-33) angegriffen, indem er versuchte es zu rammen. Vorausgegangen war ein allgemeiner Befehl der britischen Admiralität im Notfall eben dies zu versuchen. Das deutsche U- Boot floh und Fryatt erhielt für seine mutige Tat einen Orden und vom Schiffseigner eine wertvolle Golduhr als Auszeichnung. Besagter Zwischenfall ereignete sich am 28. März 1915 Am 23. June 1916 wurde das Schiff von Charles Fryatt dann von deutschen Zertörern und Torbedobooten vor Zeebrügge gestoppt und festgesetzt. Er und seine Besatzung kam nach erst nach Berlin in ein Gefangenenlager und Fryatt später zur Hinrichtung nach Belgien. Das Kriegsgerichtsurteil wurde vom Kaiser selbst bestätigt.
War das Urteil gerechtfertigt oder war es, wie das Ausland behauptete Mord? U-33 war aufgetaucht und forderte nach den Regeln des Kreuzerkrieges die Besatzung auf das Schiff zu verlassen. Man liess keinen Zweifel am weiteren Vorgehen. Die "Brussels" war ein Zivilschiff und Fryatt Zivilist. Somit war er kein Kämpfer. Dennoch griff er das U- Boot überraschend an, also hinterhältig, wie es ihm auch zur Last gelegt wurde mildert wurde hingegen Churchills Befehl sich zu verteidigen gewertet, den die Deutschen im Februar 1915 auf dem britischen Frachter "Ben Cruachan" (Ben-Linien) als Kopie gefunden hatten. Worin aber bestand diese "Milderung"? Allerdings stellt sich die Frage ob U-33 nicht zu leichfertig gehandelt hatte oder nichts von besagtem Befehl wusste?
Nach dem Friedensschluss wurde sein Leichnam nach England überführt und dort feierlich beigesetzt. Er bekam auch ein Denkmal in der Liverpool Straße in London.
Naja, die Frage ist wohl so einfach nicht zu beantworten. Schliesslich handelte der deutsche U- Bootkapitän nach Priesenordnung und Fryatt hätte sich dem fügen müssen- so das Gestz oder "die Spielregeln"! Aber kann man sein Verhalte nicht verstehen, zumal es durch seine Regierung gedeckt, ja sogar erwartet wurde? Dass er vor ein Kriegsgericht und zum Tode verurteilt wurde ist wohl wieder ein kleines Mosaiksteinchen im Bild des "hässlichen Deutschen"!