Nemmersdorf (Ostpreußen) war damals überall im Vormarschgebiet der Roten Armee und Demmin war das Nemmersdorf von Vorpommern.
In den Morgenstunden des 30.April 1945 erreichte die 1. Mech. Brig. des 1. Gardepanzerkorps der 65. Armee den Stadtrand von Demmin einer alten Hansestadt Demmin Vorpommern heute im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands gelegen. Die Brücken über die Tollense und Peene waren gesprengt, aber ansonsten war die Stadt unverteidigt und sollte, ähnlich wie Greifswald, der Roten Armee kampflos übergeben werden. Uber die Tollense wurde eine Pontonbrücke gebaut und die Russen zogen in die Stadt ein. Allerdings fielen doch einige Schüsse, abgefeuert von Fanatikern, die meinten noch kämpfen zu müssen.... In der Stadt befanden sich etwa 30.000 Menschen. Die Hälfte davon Flüchtlinge aus dem Osten. Beim durchkämmen Demmin's entdeckte man neben dem Marinedepot ein Proviant- und Ausrüstungslager und, sehr zum späteren Leidwesen der Bevölkerung, ein ebenfalls völlig intaktes(!) Alkohollager der Demminer Getreidebrennerei. Angeblich als Vergeltung für die gesprengten Brücken und den Schüssen aus dem Hinterhalt, andere behaupteten, wohl eher anlässlich der Feierlichkeiten zum 1. Mai, wurde Demmin für drei Tage der Plünderung preisgegeben. Die sich dem Trunk hingebenden Rotarmisten wurden zu wilden Tieren, die, Ehrenburgs Worten gedenkend, raubten, mordeten und "...den Rassenhochmut der germanischen Frauen" mit Gewalt brachen. Wie gross nun dieser Akt der Barbarei wirklich war, bleibt verborgen, denn neben den tatsächlichen Morden und Vergewaltigungen, brach vornehmlich unter den Frauen eine Massenhysterie aus. Auch als späte Folge der Nazigräulpropaganda..... Viele Frauen, zT. in ganzen Gruppen, oft mit ihren Kindern zusammen nahmen sich das Leben mit allem was ihnen zur Verfügung stand - Gift, dem Strick, man schnitt sich die Pulsader auf oder ertränkte zuerst seine Kinder und dann sich selbst (erinnert fast an japanische Zustände)! Am Ende waren es 900 Todesopfer, die es zu beklagen gab. Überwiegend Frauen und Kinder! Die Zahl der Vergewaltigungen wird wohl für immer im Dunkeln bleiben und wohl auch ihre Folgen.
Die Kriegsgräberführsorge hat den Opfern jener schrecklichen Tage ein eigenen Friedhof als Denk- und Mahnmal errichtet.
Ein russischer Staatsanwalt darauf angesprochen antwortete:"Die Deutschen haben unsere Frauen ja auch vergewaltigt aber unsere Soldaten liessen sie (die deutschen vergawaltigten Frauen) wenigstens danach am Leben!". Ein anderer meinte schälmich:" Es wird ihnen nicht geschadet haben" und das in heutiger Zeit! Nein, ein offizielles oder gar öffentliches Schuldgefühl dafür gibt es bis heute nicht in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
Eine logische Folge für die deutsche,wehrlose Bevölkerung bei der Verbreitung solcherr Hetzschriften :
Auszug : [...] Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte noch einen - es gibt für uns nichts Lustigeres, als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! - das bittet die alte Mutter. Töte den Deutschen! - das fleht das Kind. Töte den Deutschen! - das ruft die Heimaterde. Verfehle nicht das Ziel. Laß ihn nicht entgehen. Töte!"
Es gibt noch Hunderte weitere Hetzschriften dieser Art, in der Ehrenburg "unverblümt die Vernichtung aller in den Machtbereich der Roten Armee gelangenden Deutschen" (Zitat Bundeszentrale für politische Bildung) fordert. Vor allem im letzten Kriegsjahr und in der Zeit nach Kriegsende verfehlten die Hetzschriften ihre Wirkung in den besetzten Gebieten nicht.
1948 wurde Ehrenburg mit dem Stalin-Orden ausgezeichnet, 1952 bekam er den Internationalen Lenin-Friedenspreis. Von 1950 bis zu seinem Tod war Ehrenburg zudem Vizepräsident des Weltfriedensrates.
Keine weiteren Fragen.
„Wer einen Staat schützen will, muß ihn verteidigungswürdig machen. Die Bürger leben und sterben ungern für ein Fragezeichen.“ André Malraux
Nunja, man muss Ehrenbergs Hetzschriften im Zusammenhang mit den Greueltaten deutscher Soldaten in der Sowjetunion sehen und auch als das, was sie waren "Propagandaschriften/-aufrufe". Die Nazipropaganda war diesbezüglich etwas zurückhaltender, dafür aber die ausführenden Organe SS, Einsatzgruppen und auch Wehrmacht um so effektiver. Viele Sowjetsoldaten nahmen das geschriebene wörtlich und von ihrer obersten Führung wurden sie auch ermutigt, die deutschen zu demütigen. Zu dem "tötet, tötet" möchte ich eine passage aus einem Roman, Simonow glaube ich, erwähnen. Dort fragte ein Offizier seinen Soldaten, wieviele Deutsche er heute schon getötet habe und er antwortete, "noch keinen"! Daraufhin gingen dem Offizier folgende Gedanke durch den Kopf:" Wenn jeder Sowjetsoldat bis heute nur einen Deutschen getötet hätte, stünde man jetzt nicht da, wo man stand, vor Moskau"! Ich hoffe, verstanden worden zu sein. Übrigens distanzierte man sich schon gegen Kriegsende von seinen Aufrufen, was natürlich deren Auswirkungen nicht rückgängig machte. Vor allem aber sollte man angesichts des Holocaust/Shoa nicht vergessen, dass Ehrenburg selber Jude war und seine Aufrufe auch als Akt der Selbstverteidigung zu verstehn sein könnten. Nicht nur für's Vaterland töten auch als Rache für die ermordeten Juden. Und schlussendlich, was man JEDEM deutschen Propagandisten zugesteht, sollte man auch einem Ehrenburg nicht verweigern: Nicht alles wird so heiss gegesssen wie man es kocht. Wenn die Russen das mit dem "tötet, tötet" Auge um Auge wahr gemacht hätten, könnten wir heute wohl kaum darüber diskutieren, so schlimm das, was sie wahr gemacht haben auch gewesen sein mag!
ZitatGepostet von Waldi44 [b]Nunja, man muss Ehrenbergs Hetzschriften im Zusammenhang mit den Greueltaten deutscher Soldaten in der Sowjetunion sehen und auch als das, was sie waren "Propagandaschriften/-aufrufe". Die Nazipropaganda war diesbezüglich etwas zurückhaltender, dafür aber die ausführenden Organe SS, Einsatzgruppen und auch Wehrmacht um so effektiver.
Das es auch in der damaligen SU Opfer von Deutschen gegeben hat,wird niemand ernsthaft bezweifeln.
Allerdingssollte man bei dem Ausdruck "Greultaten deutscher Soldaten", differenzieren. Mit nichten haben die Soldaten der deutschen Wehrmacht derartig gehaust wie die Rote Armee beim Einmarsch in das deutsche Reichsgebiet.
Hier werden vielfach bewußt kriegsbedingte Handlungen ( Rückzug,verbrannte Erde etc.) als "Beweis" herangezogen.
Der Kampf gegen eine immer stärker u. brutaler werdenden Partisanenarmee wird dabei natürlich ausgeblendet.
„Wer einen Staat schützen will, muß ihn verteidigungswürdig machen. Die Bürger leben und sterben ungern für ein Fragezeichen.“ André Malraux
ZitatGepostet von Ernesto Das es auch in der damaligen SU Opfer von Deutschen gegeben hat,wird niemand ernsthaft bezweifeln. Allerdingssollte man bei dem Ausdruck "Greueltaten deutscher Soldaten", differenzieren.
Ich finde, das "...auch in der damaligen SU Opfer von Deutschen gegeben hat..." doch sehr verharmlosend angesichts von 20 millionen Toter, von denen die wenigsten während Kampfhandlungen ihr Leben verloren haben. Den Opfern und den Hinterbliebenen wird es wohl damals wie heute egal gewesen sein, ob sie oder ihre Angehörigen von der SS, der Ordnungspolizei, Ukrainern, Trawniki oder Soldaten der Wehrmacht umgebracht wurden. Für sie waren das alles Deutsch in Uniform oder deren Handlanger, für deren Tun sie natürlich auch die Deutschen verantwortlich machten und wie bitte will man die Erschiessungen der Kiewer Juden am 29. und 30. September 1941 bei der nachweislich 33 771 Juden ermordet wurden anders denn als "Greueltaten" bezeichnen?
ZitatGepostet von Ernesto Mit nichten haben die Soldaten der deutschen Wehrmacht derartig gehaust wie die Rote Armee beim Einmarsch in das deutsche Reichsgebiet. Hier werden vielfach bewußt kriegsbedingte Handlungen ( Rückzug,verbrannte Erde etc.) als "Beweis" herangezogen. Der Kampf gegen eine immer stärker u. brutaler werdenden Partisanenarmee wird dabei natürlich ausgeblendet.[/b]
Das mit dem Partisanenkrieg" mag stimmen aber da schenkten sich beide Seiten nichts. Deutscherseits wird aber gern auf diesen Partisanenkrieg verwiesen um damit eine Reihe von, na sagen wir mal, Sühnemaßnahmen, zu rechtfertigen, die von Kriegsgegnern natürlich eher als Kriegsverbrechen eingestuft werden. Von Massenerschiessungen wie sie deutscherseits in Russland stattfanden ist mir nichts bekannt, wobei man natürlich erst noch den Begriff "Masse" definieren müsste. Stattdessen gab es aber die allseits bekannten Massenvergewaltigungen....
ZitatGepostet von Waldi44 Ich finde, das "...auch in der damaligen SU Opfer von Deutschen gegeben hat..." doch sehr verharmlosend angesichts von 20 millionen Toter, von denen die wenigsten während Kampfhandlungen ihr Leben verloren haben.
Wobei man nicht übersehen darf, wie die Rote Armee selber seine eigenen Soldaten sinnlos und in Massen geopfert hat, auf Befehl ihres Befehlshabers ( Stalin . 2Menschen ß Von dem dreck haben wir genug." Diese Toten machen auch einen beträchtlichen Teil der Opferzahlen aus und dürfen bei einer sachlichen Betrachtung nicht unter den Tisch fallen.Aber wer fragt heute schon danach, wo Väterchen Stalin doch Mütterchen Russland gerettet hat.
ZitatGepostet von Waldi44 Den Opfern und den Hinterbliebenen wird es wohl damals wie heute egal gewesen sein, ob sie oder ihre Angehörigen von der SS, der Ordnungspolizei, Ukrainern, Trawniki oder Soldaten der Wehrmacht umgebracht wurden. Für sie waren das alles Deutsch in Uniform oder deren Handlanger, für deren Tun sie natürlich auch die Deutschen verantwortlich machten und wie bitte will man die Erschiessungen der Kiewer Juden am 29. und 30. September 1941 bei der nachweislich 33 771 Juden ermordet wurden anders denn als "Greueltaten" bezeichnen?
Das sind ebenso Greultaten wie das Massaker von Katyn.
Trotzdem gibt es für das viehische Verhalten und den Exzessen an der deutschen Zivilbevölkerung keine Entschuldigung, Menschenrechte sind nicht teilbar.
Und was die Rolle der deutschen Wehrmacht angeht, sie wurde nachweislich nicht als "verbrecherische Organisation" auf den Nürnbegern Prozessen eingestuft und das aus gutem Grund. Auch wenn man natürrlich heute aus gewissen Kreisen bemüht ist, hier eine andere Sichtweise zu vermitteln.
„Wer einen Staat schützen will, muß ihn verteidigungswürdig machen. Die Bürger leben und sterben ungern für ein Fragezeichen.“ André Malraux
Fangen wir hinten an: Katyn war natürlich ein Massaker und ein Kriegsverbrechen erster Kajüte und da liessen sich wohl noch ettliche finden. Aber Katyn war Katyn und Babyn Jar eben Babyn Jar. So wie Menschenrechte unteilbar sind, sollte Schuld auch unaufrechenbar sein. Tja und was den Versuch anbelangt die Wehrmacht (heute) schlecht zu machen, so stellt sich die Frage ob man nach dem Krieg, als noch viele Zeitzeugen und Verantwortliche lebten, die ihr Tun rechtfertigen mussten und/oder wollten vieles schöngereden wurde. Wo zB. Offiziere in hohen und höchsten Stellen plötzlich nie etwas vom Kommissarbefehl gehört, geschweige denn ihn ausgeführt haben wollten. Wo sich für jede Erschiessung ein Grund und eine Erklärung fand wie absurd sie auch gewesen sein mögen. Man selbst fand für alles und jedes eine Erklärung und wenn Verbrechen begangen wurden, dann immer nur von den anderen. Ich renne da immer wieder gegen Wände, dabei will ich nichts und niemanden schlecht machen oder schlecht reden, sondern einfach nur bei der historischen Wahrheit bleiben und die Dinge beim richtigen Namen nennen! Natürlich hatte die Rote Armee viele viele unnötige Opfer zu bringen, weil Stalin unsinnige Befehle gab und blindwütige Kommissare diese ausführten und auch nicht davor zurückschreckte ihre eigenen Leute gnadenlos zu erschiessen. Aber im Gegensatz zu Hitler lernte Stalin und schon bald führten wieder seine Generäle die Armee, die er zT. sogar aus den Gulag's holte, in die er sie wenige Jahre vorher gebracht hatte. Er gab zwar die Direktiven, deren Ausführung aber überliess er den Fachleuten, während Hitler bis runter zur Battalionsebene sich in die militärischen Kompetenzen einmischte. Hier aber beginnen wir deutlich zu weit vom eigentlichen Thema abzuweichen......