Aprilscherz in Septemberausgabe? Wäre das die Aprilausgabe, hätte ich an einen Aprilscherz gedacht. Was ich in "Zeitgeschichte" Nr.53 las, hab ich bis dato noch nie gelesen oder gehört. Das gegen Kriegsende besonders großer Rohstoffmangel herrschte ist nun wirklich nichts neues und auch nicht, daß daraus besondere Sparsamkeit erwuchs. Aber was ich da las hätte ich nie für Möglich und eher eine Schnapsidee gehalten. Bisher galt: Eine Patrone, ein Geschoß! Aber Ende 1944 kam man auf die Idee, eine Patrone - zwei Geschosse. Nach einigen Versuchen entstand tatsächlich ein solches Geschoß. Es bestand als erste Patrone aus dem 7,62 x 57 mm Geschoß (schweres Spitzgeschoß sS1) und darunter ein 7,62 x 33 (Maschinenkarabiner Mkb). Alle gängigen deutschen Waffen konnten diese Kaliber verschießen, einschließlich dem Mg42. Das neue Doppelgeschoß wog 28,85 g, die alte 27,20 g. Es war zwar insgesamt etwas schwerer aber allein an der Hülse sparte man 10,25 g an Material und 3,45 g Pulver bei zwei Patronen oder jeweils die Hälfte bei einer (Zahlen aus dem Beitrag entnommen). Zwar ging noch eine Bestellung von 15.000 Patronen raus und sollten in der Finower Industrie GmbH hergestellt werden. Ob sie wirklich produziert wurden und gar zum Einsatz kamen, ist nicht übermittelt. Im Wehrmachtsforum fand ich einen Beitrag dazu, der aber etwas andere Zahlen benutzt. Da steht auch, daß es ähnliche versuche schon während des 1. WK gegeben haben soll. Wußte ich auch nicht! https://www.wehrmacht-forum.de/index.php...nen-im-versuch/