Die Schlacht auf der Doggerbank 24. Januar 1915 Doggerbank, große, flache Sandbank in der zentralen Nordsee zwischen England im Westen und Dänemark im Osten. Sie ist durchschnittlich etwa 65 Kilometer (stellenweise bis zu 100 Kilometer) breit und fast 300 Kilometer lang. Die Wassertiefe im Bereich der Doggerbank beträgt allgemein weniger als 37 Meter, vor der englischen Küste sogar nur etwas über 15 Meter. Seit Jahrhunderten wird die Sandbank als wichtiges Fischfanggebiet genutzt; vor allem Kabeljau, Schollen und Heringe werden hier gefangen. Während der letzten Eiszeit bildete die Doggerbank den südlichen Rand der Nordsee, die Mündung des Rheines lag damals an ihrer Westseite. Mitte Januar 1915 mussten Teile der Hochseeflotte zu Übungen in die westliche Ostsee geschickt werden, gleichzeitig waren für einige Schiffe Instandsetzungsarbeiten erforderlich. Um diesen Zustand vorübergehender Schwäche der Bereitschaft zur See zu verschleiern, beabsichtigte der Chef der Hochseeflotte Admiral von Ingenohl einen Vorstoß der Schlachtenkreuzergruppe gegen die Doggerbank, der eine offensive Tätigkeit der deutschen Streitkräfte vortäuschen sollte. Am 23. Januar 1915 erhielt der Befehlshaber der deutschen Aufklärungsschiffe, Vizeadmiral Hipper, den Befehl, mit der 1. und 2. Aufklärungsgruppe gegen die Doggerbank vorzustoßen und sie von feindlichen Streitkräften zu säubern. Das Unternehmen war so angelegt, dass ein Zusammentreffen mit schweren englischen Streitkräften nicht zu erwarten war; es konnte dies auch nicht in der Absicht der Leitung liegen, da in diesen Tagen das 3., das modernste deutsche Geschwader sich zu Übungen in der Ostsee aufhielt. So standen zur Unterstützung der Aufklärungsgruppe nur das 1. und das aus veralteten Linienschiffen bestehende 2. Geschwader zur Verfügung. Der Befehlshaber der Aufklärungsschiffe sollte in der Nacht auslaufen, so dass er bei Hellwerden am 24. Januar einen bestimmten Punkt auf der Doggerbank erreicht hatte, sollte dann kehrtmachen und wieder nach Wilhelmshaven zurückkehren. Nach Einbruch der Dunkelheit verließen die deutschen Aufklärungsstreitkräfte die Schillig-Reede und traten den Vormarsch nach Westen an. Was die Deutschen nicht ahnten, die Briten wußten um ihr kommen und bereiteten eine gigantische Falle vor: Während also die deutsche Kreuzergruppe unter allen Vorsichtsmaßnahmen die Nordsee nach Westen kreuzte, zogen sich weit überlegene britische Streitkräfte von dorther gegen sie zusammen. Von Scapa Flow lief die große Flotte 19 Linienschiffe stark, von Firth of Forth das I. Schlachtenkreuzergeschwader, 5 Schlachtenkreuzer, und das III. Schlachtenkreuzergeschwader, 7 ältere Linienschiffe stark und von Harwich 3 leichte Kreuzer mit etwa 20 Zerstörern aus. Die 8 deutschen Kreuzer fuhren also gradewegs in die Falle..... .....und erlitten eine eindeutige Niederlage!
Die Schlacht auf der Doggerbank macht vorläufig Überfälle auf englische Küstenstädte und Truppenlandungen in England unmöglich. Nach dem 24.01.1915 hielt es die englische Führung nicht mehr für nötig, Truppen in demselben Umfang wie bisher in der Heimat zurückzuhalten. Vier Tage nach dem Gefecht wurde der endgültige Endschluss zum Angriff auf die Dardanellen/Türkei gefasst. Marineminister Churchill wollte einen makellosen Sieg vorweisen. Er verhinderte deshalb eine Untersuchung jener Mängel, die während des Kampfes auf britischer Seite aufgetreten waren. Die Folge: Während der Schlacht vor dem Skagerrak 1916 explodierten drei britische Schlachtkreuzer infolge von Kartuschenbränden und rissen 3 300 Matrosen mit in die Tiefe.
"SMS Blücher im Endkampf"
SMS BLÜCHER: 792 Gefallene. Schwer getroffen kenterte SMS Blücher und sankt kurze Zeit später . 260 Mann wurden von englischen Schiffen . gerettet, 792 Beatzungsmitglieder fanden den Tod
SMS SEYDLITZ: 165 Gefallene. Ein folgenschwerer Treffer auf SMS Seydlitz, setzte 2 von 5 schweren Geschützen außer Gefecht und tötete 165 Mann.
SMS KOLBERG: 2 Gefallene gleich zu Beginn der Schlacht durch Treffer, die auf dem Schiff selbst kaum Schaden Anrichteten. Gesamt: 959 Gefallene deutsche Seeleute und 14 Gefallene Briten. Die angegebene Zahl von 954 Gefallenen auf deutscher Seite stimmt nicht mit den Verlustzahlen der einzelnen Schiffe überein. Möglich, daß später an Ihren Verwundungen verstorbene Seeleute nicht miteinbezogen wurden. SMS Blücher gesunken Deutsche Kriegsschiffe: Die 1. Aufklärungsgruppe bestehend aus den Großen Kreuzern: SMS Seydlitz als Flaggschiff Hippers mit Kommandant Kapitän zur See von Egidy SMS Derfflinger mit Kommandant Kapitän zur See von Reuter SMS Moltke mit Kommandant Kapitän zur See von Levetzow SMS Blücher mit Fregattenkapitän Erdmann Die 2. Aufklärungsgruppe bestehend aus den Kleinen Kreuzern: SMS Graudenz mit Fregattenkapitän Püllen und SMS Stralsund mit Kapitän zur See Harder, 3 sm vor der 1. Aufklärungsgruppe stehen als Vorhut SMS Rostock Flaggschiff des 1. Führers der Torpedoboote, Kapitän zur See Hartog und Steuerbord SMS Kolberg mit Kapitän zur See Wiedenmann, als Seitendeckung Backbord Es fehlten also von jeder Aufklärungsgruppe eine Einheit, der Schlachtenkreuzer "Von der Tann" und der Kleine Kreuzer Straburg, die beide, wie schon, erwähnt, wichtige Instandsetzungsarbeiten halber in der Werft lagen. Jedem dieser 4 Kreuzer ist eine Halbflottille von 5 Torpedobooten beigegeben (manche Quellen berichten von 18 Torpedobooten); es sind die beiden Halbflottillen der V. Flottille von Chef Korvettenkapitän von der Knesebeck, sowie die 15. Halbflottille unter Korvettenkapitän Weißenborn und die 18. Halbflottille unter Kapitän Tillessen. Englische Kriegsschiffe nach britischen Quellen:
I. Schlachtgeschwader HMS Lion (Vizeadmiral Beatty) HMS Princess Royal HMS Tiger
II. Schlachtgeschwader HMS New Zealand (Rear-Admiral Moore) HMS Indomitable
I. Leichte Kreuzer Geschwader
HMS Southampton (Commodore Goodenough) HMS Birmingham HMS Nottingham HMS Lowestoft Harwich Zerstörer:
HMS Arethusa (Commodore Tyrrwhit). Beigefügte Zerstörer (spätere zehnte Zerstörerflottille)
HMS Meteor (Commander Meade) HMS Mastiff HMS Mentor HMS Miranda HMS Milne HMS Minos HMS Morris. Erste Zerstörerflottille
HMS Aurora (Captain Nicholson) HMS Acheron HMS Ariel HMS Attack HMS Defender HMS Druid HMS Forester HMS Goshawk HMS Hornet HMS Hydra HMS Jackall HMS Lapwing HMS Phoenix HMS Sandfly HMS Tigress
Dritte Zerstörerflottille
HMS Undaunted (Captain St. George) HMS Laertes HMS Landrail HMS Lark HMS Laurel HMS Lawford HMS Legion HMS Liberty HMS Lookout HMS Louis HMS Lucifer HMS Lydia HMS Lysander