Unternehmen "Vengeance" und ein Ritterkreuz für Yamamoto. Ja, auch dem großen japanischen Admiral und Flottenschef Isoruka Yamamoto wurde die Ehre zuteil ein deutsches Ritterkreuz für heldenhafte Taten verliehen zu bekommen. Hitler persönlich verlieh dem Admiral diese Auszeichnung, das Ritterkreuz des eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern. Allerdings erst Posthum am 27. Mai 1943, nachdem sein Leben schon am 18. April im Feuerhagel amerikanischer P-38 "Lightnings" Jäger ein jähes Ende gefunden hatte. Wie war das möglich, was war geschehen? Nun, genau genommen nahm das Schicksal schon im Mai 1940 seinen verhängnisvollen Lauf. Einen verhängnisvollen Lauf, für Yamamoto und das kriegführende Japan. Im Sturm der Beringsee sank ein japanischer Robbenfänger. Es gab keine Überlebenden, aber die im Meer treibende Leiche des Kapitäns des Robbenfängers. Drei Tage später barg ein norwegischer Walfänger die Leiche. Bei dem Toten fand man ein kleines Notizbuch mit japanischen Schriftzeichen, mit denen niemand etwas anfangen konnte. Dennoch beschloß der Norweger, das Büchlein aufzuheben um es dann acht Tage später dem Kapitän eines amerikanischen Wachbootes zu übergeben. Der erkannte (oder erahnte zumindest) sofort deren Bedeutung und leitete den Fund nach Dutch Harbor weiter. Das Büchlein wurde sofort an den Geheimdienst der Marine weitergeleitet, wo man voller Erstaunen und Freude feststellte, dass man den Funk Codeschlüssel der Kaiserlichen Japanischen Marine in den Händen hielt. Marineminister Frank Knox mass diesem Fund der Bedeutung einer zusätzlichen amerikanischen Schlachtflotte bei. Natürlich fragt man sich, wieso der Japaner ein so wichtiges Dokument durch die stürmische Beringsee spazieren fuhr. Aber das war damals öfter so, dass japanische Kapitäne, wenn sie in für die japanische Marine interessanten Gewässern kreuzten und die Beringsee war so ein Gewässer, ihre Beobachtungen direkt an die japanische Marine sandten und zur Verschlüsselung eben den geheimen Marinecode benutzten. An dieser Stelle sei angemerkt, dass der amerikanische Gehimdienst das japanische Ultimatum schneller übersetzen konnten als der japanische Botschafter und der amerikanische Präsident Wilson schon vor der Überreichung des offiziellen Ultimatums, wahrscheinlich darüber unterrichtet war. Wahrscheinlich! Pearl Harbor hingegen nicht. Dort traf die Warnung erst während des Angriffs an...... Pearl Harbor übrigens, war Yamamotos Meisterstück wohingegen die Schlacht um Midway, deren Planung ebenfalls von ihm stammte, das genaue Gegenstück dazu war. In beiden Fällen setzte der Glücksspieler Yamamoto auf "alles oder nichts" und wie im richtigen Spiel, gewann er haushoch um beim nächsten mal ebenfalls haushoch zu verlieren. Die Schlacht von Midway ging verloren, weil die Amerikaner eben den japanischen Marinecode schon seit langem geknackt hatten und entsprechende Gegenmaßnahmen zu Yamamotos Angriffsplänen einleiten konnten. Für die Amerikaner blieb Yamamoto der gefährlichste japanische Gegner und er war als Planer von Pearl Harbor gleichzeitig DIE Hassfigur. Da bot sich plötzlich für die Amerikaner eine einmalige Chance diesen gefährlichen Hassgegner anzugreifen und zu töten. Am Morgen des 17. April 1943 setzte das Flaggschiff Yamamotos, die "Yamato" einen verschlüsselten Funkspruch ab, der um 06:36 Uhr in Dutch Harbor aufgefangen wurde: 28/43253 54178932 72918367. Da man den Code hatte, war der Zahlensalat schnell entschlüsselt und lag schon um 11 Uhr auf dem Schreibtisch des amerikanischen Marinesekretärs Frank Knox, der die Chance die sich den Amerikanern da bot schnell erkannte und seinen Befehl sofort per Funk nach Henderson Field auf Guadalcanar sandte. Der entschlüsselte Code enthielt die Reiseroute Yamamotos und der sieben ihn begleitenden hohen Offiziere, die sich per Flugzeug auf eine Inspektionsreise begaben. Von Rabaul aus besuchten sie verschiedene Inseln und Stützpunkte. Knox erleilte der Squadron 339 den Befehl mit P-38 "Lightning" aufzusteigen und im Laufe des Vormittages des 18. April Yamamotos Flugzeug abzuschießen. Eine Eigenschaft Yamamotos kam den Amerikanern dabei zu Hilfe; seine pedantische Pünktlichkeit. So konnte man fast auf die Minute berechnenm wo das tödliche Rendezvous stattfinden würde. Kein langes suchen, kein warten. Der Admiral war pünktlich zur Stelle. Um 9:30 Uhr erreichten die sechszehn P-38 (ausgerüstet mit Zusatztanks) die Südspitze von Bougainville, gingen drei Minuten später auf Höhe und tatsächlich nur 12 Minuten später tauchte das Flugzeug des Admirals mit seinen drei Begleitjägern auf. Insgesamt waren es 2 Mitsubishi G4M mit je drei, also sechs "Zero" Begleitjägern. Vier der japanischen Begleitjäger wurden abgeschossen, sowie beide Mitsubishi G4M. Die, in welcher der Admiral Yamamoto saß, stürzte in den Dshungel, die in der Admiral Ugaki saß, hingegen stürzte ins Meer und Admiral Ugaki überlebte den Absturz. Die Amerikaner verloren zwei P-38 durch Abschuss und sechs Jäger wurden beschädigt. Am 5. Juni 1943 erhielt Yamamoto ein Staatsbegräbnis.