Da wohnt man schon fast 40 Jahre in der Nähe von Karlsruhe und findet dann eher zufällig ein interessantes Detail aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Neben dem Maschinengewehr und dem Tank, war auch das Flugzeug eine ein neue Waffe und ich war doch erstaunt, als ich lass, dass mit dieser Waffe bereits 1916 auf Karlsruhe Bombenangriffe durchgeführt wurden. Der Einfachheit halber zitiere ich aus der Stadtwiki von Karlsruhe:
"Der erste Luftangriff erfolgte am 15. Juni 1915, zwei Tage vor dem 200-jährigen Stadtgeburtstag, der ursprünglich mit großem Aufwand gefeiert werden sollte. Dabei kam es zu 30 Todesopfern und 58 Verletzten. Weil Flugzeuge in jener Zeit noch eine neue Technologie darstellten, waren die Menschen zunächst noch nicht auf die Gefahren von Luftangriffen vorbereitet. Auch wenn die technischen Möglichkeiten der jungen Militärfliegerei noch sehr beschränkt waren, stellten sie bereits eine tödliche Bedrohung dar. So wurden Plakate veröffentlicht, in denen mit kleinen Bildern mit jeweiligen Bildunterschriften die Bevölkerung darüber aufgeklärt wurde, wie sie sich im Falle eines Luftangriffs verhalten sollte. Auf einem Plakat von 1915 standen diese Bildunterschriften: Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?
Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?
Fort vom Fenster! Neugier ist Tod! Nie auf offener Straße stehen bleiben! Nicht hinter der Haustüre! (gemeint ist: nicht hinter Haustüren in Deckung gehen) Panik ist schlimmer als Fliegerangriff! Nie in der Mitte des Zimmers aufhalten! Nur einzeln hinter Pfeilern! Stets Deckung suchen! Möglichst an starken Pfeilern! Nachts kümmere Dich um keinen Angriff! Nach richtigem Verhalten! (gezeigt wird ein zum größten Teil zerstörtes Zimmer)
Beim dem als „Kindermord von Karlsruhe“[1] in die Geschichte eingegangenen zweiten Angriff am 22. Juni 1916 waren die französischen Flieger 40 Bomben aus großer Höhe ab und bombardierten den Bereich des Ettlinger-Tor-Platzes. Es gab 120 Tote, darunter befanden sich 71 Kinder. 169 Menschen wurden verletzt. Dabei handelte es sich um einen französischen Vergeltungsangriff auf einen zuvor von deutscher Seite am 1. Juni ausgeführten Luftangriff auf das lothringische Bar-le-Duc, bei dem 64 Menschen umkamen.
Bis zum Ende des Krieges wurden noch vierzehn Luftangriffe auf Karlsruhe geflogen, bei denen insgesamt 168 Menschen getötet und 344 verletzt wurden."
Aber bereits im Oktober 1914 gab es in Baden, nördlich von Karlsruhe einen Luftalarm. Ein vermeintlich feindliches Flugzeug war auf einer Wiese zwischen Karlsdorf und Hambrücken gelandet. Schnell stellte sich aber raus, dass es ein eigenes war, dem nur das Benzin ausgegangen war. Dem selben Irrtum, so wussten die beiden Flieger zu berichten, unterlagen die örtlichen Bahnwachen, die das vermeintlich feindliche Flugzeug beschossen hatten. Schon komisch bei den großen Eisernen Kreuzen am Rumpf und den Tragflächen.