Im südlichsten Teil des Elsass, dem Sundgau, wurde bei Straßenbauarbeiten in der Nähe von Altkirch/Carspach der ehemalige sog. Kilianstollen freigelegt. Der Kilianstollen war von deutschen Soldaten unmittelbar hinter der Front als Schutzunterstand errichtet worden. Am 18. März 1918 war es hier zu einem folgenschweren Unglück gekommen, als bei einem Artilleriebeschuss ein Teil des Stollens, der bis zu 500 Soldaten Unterschlupf gewähren konnte, einstürzte und 34 Soldaten verschüttet wurden. Von 13 Soldaten konnten die Leichen später geborgen werden, 21 weitere blieben verschüttet und fanden im Kilianstollen ihr Grab. Im Jahr 2010 begannen dort die Bauarbeiten an einer Umgehungsstraße, wobei Teile von deutschen Schützengräben und Treppen freigelegt wurden. Die Bauarbeiten wurden gestoppt und ein Team von Archäologen machte sich daran, die ehemalige deutsche Stellung auszugraben. Es dauerte noch ein weiteres Jahr, bis man den Stollen komplett freigelegt hatte und die Überreste der 21 verschütteten Soldaten geborgen werden konnten. Zudem wurden freilich zahlreiche Ausrüstungsgegenstände, persönliche Habseligkeiten und Waffen gefunden, die zum Teil erstaunlich gut erhalten waren. Diese Funde sollen bald in Altkirch ausgestellt und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Stollen wurde inzwischen, nachdem die Ausgrabungsarbeiten beendet, alles genauestens dokumentiert und alle Funde geborgen waren, endgültig zugeschüttet und planiert. Es wird also kein "begehbares Denkmal" geben, wie es z. B. der Hartmannsweilerkopf darstellt.