Medizinische Menschenversuche - wenn man das hört, denken die meisten Menschen, so sie historisch bewandert sind, sofort an Dr. Josef Mengele, den Todesengel von Auswitsch. Im Allgemeinen glaubt man auch, mit dem Ende des 3. Reiches und dem KZ- Wesen hätten auch die Menschenversuche aufgehört, zumal nach dem Krieg beschlossen wurde, aus den durch diese Versuche gewonnenen Erkenntnissen keinen Gebrauch zu machen. Umso erstaunter ist dann der Gutgläubige, wenn er erfährt, dass dem mitnichten so ist und dass sich ausgerechnet die Hüter der Demokratie, die Retter der Menschheit vor dem Nationalsozialismus ständig an Menschenversuchen im In- und Ausland beteiligten. Natürlich immer unter dem Mantel der Verschwiegenheit im Dunklen und Geheimen. Einer der Vorteile der Demokratie ist, dass es immer Leute gibt, die den Mantel der Verschwiegenheit lüften und Licht in das Dunkel bringen und man dann die Wahrheit in aller Öffentlichkeit sehen, hören und lesen kann - meist sehr zum Verdruss derer, die ihre schmutzigen Finger in diesen schmutzigen Spielen hatten. Im Jahre 2010 hat Susan Reverby vom Wellesley College (US-Bundesstaat Massachusetts) in einem Archiv Dokumente über Syphilisversuche entdeckt. Der damals leitende Arzt John Cutler und seine Kollegen hatten nie eine Studie über die Ergebnisse veröffentlicht. Vielleicht, weil sie fürchteten, erklären zu müssen, wie sie zu diesen Ergebnissen gekommen sind, denn zwischen 1946 und 1948 steckten sie etwa 1300 Menschen in Guatemala gezielt mit Syphilis und anderen Krankheiten an. Gleiches taten die Nazis nur wenige Jahre vorher in ihren KZ's! Die amerikanischen Ärzte waren sich damals ihres verbrecherischen Handels durchaus bewuss - schliesslich liefen in Europa noch Prozesse gegen deutsche Mediziner. Ausserdem gestanden einige der teilnehmenden Ärzte vor dem Untersuchungsausschuss, dass sie solche Versuche in den USA selbst nicht mehr hätten durchführen können und deshalb ins Ausland gehen mussten. Gefängnisinsassen, Soldaten und psychisch Kranke waren die Testpersonen. Natürlich ohne zu wissen was mit ihnen geschah und ohne ihre Einwilligung. Finanziert wurde die Arbeit von der US-Gesundheitsbehörde (NIH) unter Duldung guatemaltekische Behörden. Mindestens 83 Menschen starben während der Experimente und einige der Überlebenden haben die US-Regierung verklagt. Insgesamt wurden rund 1300 Personen infiziert, von denen aber nur 700 behandelt wurden. Bei den übrigen wurde der Krankheitsverlauf ohne Behandlung beobachtet. Nach guatelamtekischen Angaben soll es sich sogar um 2082 Versuchsopfer gehandelt haben. Ziel dieser Versuche war es, den Nutzen von Penicillin bei Geschlechtskrankheiten zu ermitteln und ähnlich wie auch die "Forschung" der meisten deutschen Mediziner in KZ's, war auch die Arbeit der US Ärzte ".... völlig sinnlos gewesen, sagte Nelson Michael vom Walter Reed Army Institute of Research." Ein weiteres schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit begin Cutler in den Jahren 1932 bis 1972 (!) John Cutler, der auch diese Experimente leitete, wirkte am Tuskegee-Experiment mit. Bei der Studie im US-Bundesstaat Alabama, die bis 1972 lief, hielten Mediziner Hunderten mit Syphilis infizierten 400 Afroamerikanern bewusst eine Behandlung vor um die Spätfolgen der Erkrankung zu erforschen. Cutler kann nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er starb 2003, ohne sich jemals für seine Vergehen entschuldigt zu haben. Dafür aber entschuldigten sich zwei US Präsidenten. 1997 entschuldigte sich Bill Clinton im Namen des amerikanischen Volkes bei den Opfern und durch eine Sammelklage erstritt die US Menschen-rechtsorganisation Schadensersatz in Höhe von neun millionen Dollar. 2010 entschuldigte sich Barack Obama, ebenfalls im Namen des amerikanischen Volkes aber anders als bei den farbigen US Bürgern floss kein Geld zur Entschädigung. Denn, obwohl Richter Reggie Walton einräumte, dass die Vorgänge ein "....zutiefst verstörendes Kapitel in unserer Geschichte..." sei, berief er sich bei seiner Ablehnung der Schadensersatzvorderungen auf das amerikanische Strafrecht. Nachdem kann nur derjenige Schadensersatz bekommen, der auf dem Boden der USA den zu beklagenden Schaden erlitten hat. Von Seiten der US Regierung hat man diesbezüglich bislang noch nichts gehört und, wie ich denke, wird man auch nichts mehr hören. Schliesslich wird man kein Exempel statuieren wollen!
Tja, die USA gehören zu den grössten Steinewerfern und mit Fingern auf andere Zeigern. Dabei hätten gerade sie mehr als genug damit zu tun, vor ihrer eigenen Tür zu kehren bevor sie auf die Fehler und Verfehlungen anderer verweisen und es ist ja nicht so, dass da irgendein Dr. Frankenstein oder Dr. Mabuse auf eigene Rechnung "herumdoktort", sondern oft mit staatlicher Billigung oder sogar auf staatlicher Veranlassung. Ein Dr. Mengele ist in Deutschland schon lange Geschichte, ein Dr. John Cutler nur die Spitze eines Eisberges namens "Menschenrechtsverletzungen durch die USA". Interssant ist ja auch, wie sich die zuständigen US Behörden eventuellen Schadensersatzforderungen entziehen. Im Ausland begangene Verbrechen von US Bürgern an Bürgern anderer Staaten zählen nicht - ein Freibrief!
ZitatGepostet von Waldi44 Interssant ist ja auch, wie sich die zuständigen US Behörden eventuellen Schadensersatzforderungen entziehen. Im Ausland begangene Verbrechen von US Bürgern an Bürgern anderer Staaten zählen nicht - ein Freibrief!
ist bei uns doch ähnlich, oder? Diesen holländischen SS-Mann, der vor ein, zwei Wochen gestorben ist, haben wir nicht mal innerhalb der EU ausgeliefert, weil er die deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Und der war nur durch Führerbefehl Deutscher.
Prinzipiell halte ich es für absolut richtig, eigene Staatsangehörige nicht auszuliefern. Stell dir einen afghanischen Auslieferungsantrag wg. Totenschändung (BW-Soldaten posieren mit Totenschädeln) vor, dann wird dir klar, daß das schlicht nicht geht. Die dummen Jungs würden in einem afghanischen Knast verrotten. Oder der BW-Major, der die Tanklaster angreifen liess: womöglich Todesstrafe, auf jeden Fall ein Prozess fernab rechtsstaatlicher Sicherheit. Völlig wurscht, was die verbrochen haben, man kann sie auf keinen Fall ausliefern. Die Welt ist ungerecht, wie ich meinen Kindern jeden Tag predige, aber solange der Westen noch oben in der Nahrungskette steht ....
Das ist wohl schon richtig so. In solchen Fällen muss die Justiz des betreffenden Landes zuständig werden und handeln oder so vorhanden, ein internationales Gericht urteilen. Letzteren entziehen die USA aber auch ihre Anerkennung. Mit einer simplen Entschuldigung bei den einen und einer solchen plus Entschädigung sollte es aber nicht bleiben. Man kann auch nachträglich Verbrecher aburteilen, wenn ihre Verbrechen erst nach ihrem Ableben bekannt werden sollten- zumindest glaube ich das.