Nach der italienischen Kapitulation und dem Seitenwechsel wurden rund 600 000 Italienische Militärinternierte (IMIs) in Lager im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten verbracht (verschleppt, deportiert, inhaftiert, verwahrt) und zur Zwangsarbeit gezwungen; allein in Berlin waren es über 30 000 die überwiegend in der Rüstungsindustrie arbeiteten. In der Hierarchie der Gefangenen rangierten sie mit an unterster Stelle, galten sie doch als Verräter, denen man auch noch Stalingrad und andere Niederlagen anhing. Die Lebensbedingungen in den Barackenlagern waren denkbar schlecht: Hunger, Zwangsarbeit, Krankheiten, Schikanen der Wachen und Bombenangriffe kosteten Zehntausenden, schätzungsweise 45.000, das Leben. Der Status eines "IMI" war eine Sonderform und ging auf einen Befehl Hitlers zurück und unterschied sich von dem des Kriegsgefangenen unter anderem dadurch, dass sie auch der Kontrolle durch das Rote Kreuz entzogen wurden. Die IMI's hatten weder Status noch Rechte eines Kriegsgefangenen, so diese überhaupt gewährt wurden. Den meisten aber stand es frei, soweit sie nicht als politisch unzuverlässig eingestuft worden waren, sich zur Wehrmacht oder zur neuen Italienischen Wehrmacht der Republik von Salo zu melden. 180.000 von ihnen taten das. Auf Betreiben Mussolinis wurde der Status im Sommer 44 in ein "normales" ziviles Arbeitsverhältnis mit Auflagen umgewandelt - so durften sie zB. Deutschland nicht verlassen. Nach dem Krieg erhielten Italienische Militärinternierte keine Wiedergutmachung, weder von Deutschland noch von Italien, da sie nun plötzlich als Kriegsgefangene galten und das, obwohl zum Zeitpunkt ihrer Internierung zwischen Italien und Deutschland kein Kriegszustand bestand und Deutschland auf Befehl Hitlers, ihnen ausdrücklich den Status eines Kriegsgefangenen NICHT zuerkannte.