Nachthexen (russ. Ночные Ведьмы, Notschnye Wedmy) war der Spitzname des sowjetischen 588. Nachtbomberregiments, später in 46. Gardefliegerregiment umbenannt, aus dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde ursprünglich von den deutschen Truppen verwendet, später aber teilweise von den Angehörigen des Regiments übernommen. Es wurde auf Betreiben von Marina Raskowa 1941 in Engels unter der Bezeichnung Fliegergruppe Nr.122 aufgestellt. Kommandeur der nur aus Frauen bestehenden Einheit war Jewdokija Berschanskaja, Stabschef Irina Rakobolskaja, Regimentsingenieur Sofia Oserkowa und Navigationsoffizier Sofia Bursajewa. Die Pilotinnen rekrutierten sich aus Angehörigen der zivilen Luftflotte sowie Aeroklubs, die Navigatoren kamen von der OSSOAWIACHIM oder waren Hochschulabsolventen. Ab Februar 1942 begann die Formierung und das Training der Besatzungen unter der Bezeichnung 588. Fliegerregiment. Insgesamt flog das Regiment 23.672 Einsätze und warf circa 3.000 Tonnen Bomben ab. Es zerstörte oder beschädigte 17 größere Brücken, 9 Eisenbahnzüge, 26 Munitions- und Treibstofflager, 176 LKW und 86 Feuerstellungen. Durchschnittlich absolvierte jede Pilotin fast 1.000 Einsätze. Von den 29 Frauen, denen im Zweiten Weltkrieg der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen wurde, waren 23 Mitglieder der Nachthexen.
Weitere, nur aus Frauen bestehende Truppenteile waren das 586. Jagdfliegerregiment mit Tamara Kasarinowa als Befehlshaberin sowie das 587. Bomberregiment unter Führung Marina Raskowas. Nachthexen
Stalins Himmelstürmerinnen
Frauen als Kampfpilotinnen? Da zögerte selbst Stalin. Dann gab der sowjetische Diktator doch sein Okay: Ab 1942 verbreiteten fliegende "Nachthexen" Angst und Schrecken unter deutschen Soldaten - heute sind ihre waghalsigen Einsätze weitgehend vergessen.