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  • Das Land der BlingängerDatum30.01.2015 16:29
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    3000 Bomben liegen in Berlin noch im Boden!
    Brandenburg ist nach wie vor das Bundesland mit dem höchsten Anteil munitionsbelasteter Gebiete. Ende 2013 waren nach Angaben des Innenministeriums zwölf Prozent der Landesfläche mit Blindgängern sowie Artillerie- und Infanterie-Kampfmitteln kontaminiert. Dabei sind ehemalige Militärliegenschaften wie Truppenübungsplätze nicht einbezogen. Eine seriöse Schätzung, wie viele Blindgänger landesweit noch im Boden liegen, ist laut Ministerium nicht möglich. 2013 haben Sprengmeister knapp 270 Tonnen Altmunition unschädlich gemacht. Davon mussten 15 Tonnen am Fundort gesprengt werden.
    Eine der am stärksten betroffenen Regionen zwischen Elbe und Oder ist nach wie vor Oranienburg. Laut einem Gutachten der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) aus dem Jahr 2010 wird vermutet, dass sich im Stadtgebiet noch immer bis zu 320 unentdeckte Blindgänger befinden. Grundlage der Schätzung ist die Gesamtmenge an Bomben, die von alliierten Flugzeugen im Zweiten Weltkrieg auf Oranienburg abgeworfen wurden. Insgesamt wird von 10.500 Spreng- und ungefähr 4600 Brandbomben ausgegangen. Etwa 4000 von ihnen waren mit chemischen Langzeitzündern ausgestattet. Insbesondere diese Zünderart bereitet den Experten große Sorgen. Denn auch ohne größere Einwirkungen von außen können solche Bomben unkontrolliert detonieren. Zudem verschlechtere sich der Zustand der Blindgänger zunehmend. Daher nehme die Menge der Fundmunition zu, die noch am Fundort gesprengt werden muss, so das Ministerium.

    10.000 Menschen evakuiert

    2013 wurden in Oranienburg neun Bomben entschärft, davon vier mit Langzeitzündern. Die Statistik weist seit 1991 für die Havelstadt insgesamt 177 derartige Einsätze aus. In der Landeshauptstadt Potsdam waren es seit der Wiedervereinigung 158. Zuletzt wurde kurz vor Weihnachten bei Bauarbeiten am Potsdamer Hauptbahnhof ein Fünf-Zentner-Blindgänger entdeckt. Innerhalb von acht Stunden mussten 10.000 Menschen rund um den Fundort in der Innenstadt ihre Wohnungen und Arbeitsstätten verlassen. Ein Bagger hatte die Bombe ausgegraben, angehoben und aus einem Meter Höhe fallen lassen. Explodiert ist der Blindgänger nicht. Ein Sprengmeister konnte ihn noch unschädlich machen.
    Auch die Landeshauptstadt war in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Ziel alliierter Luftangriffe. Am 14. und 15. April 1945 wurden 1700 Tonnen Bombenlast über der Stadt abgeworfen. Knapp 1600 Menschen verloren bei den Angriffen ihr Leben. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kritisierte, dass der Bund sich kaum an den Kosten für die Entschärfung beteiligt. „Wir haben in Brandenburg seit der Wende 335 Millionen Euro in die Beseitigung der Altlasten investiert und vom Bund nur 117 Millionen Euro erstattet bekommen“, sagte er. Der Bund komme bislang nur für „reichseigene“ Munition auf, die aber den weitaus kleineren Teil ausmache.

    Gemeinsame Anstrengung

    Im Bundesrat startete Brandenburg deshalb zusammen mit Niedersachsen eine Initiative, den Bund stärker in die Pflicht zu nehmen. „Deswegen hoffe ich, dass der Bund sich einsichtig zeigt und sagt, dieser Gefahr müssen wir in einer gemeinsamen Anstrengung von Bund und Ländern noch zügiger begegnen“, so Woidke. Die Mehrheit der Länder unterstützt diesen Vorstoß.
    54 Tonnen Bomben, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg sind im vergangenen Jahr in Berlin gefunden und entschärft worden. Seit Ende des Kriegs vor 70 Jahren wurden nach Polizeiangaben mehr als 1,8 Millionen Sprengkörper vernichtet. Nach Schätzungen der zuständigen Stellen beim Senat liegen aber weiterhin 3000 Blindgänger aus dem Weltkrieg im Boden der Hauptstadt – auch in der Nähe wichtiger Verkehrsknotenpunkte wie Bahnhöfen oder dem Flughafen Tegel. Genau kann das aber niemand sagen. (dpa)
    Land der Blindgänger

  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Heute mal etwas gaaanz anderes !
    In einem Buch über das alte Berlin fand ich ein hochinteressantes Bild von einem S- Bahnunfall vom 26. September 1908. Natürlich interessierte es mich auch als "alten Berliner" und ich forschte mal etwas weiter.
    Im Netz fand ich dann auf der berliner - verkehrsseite das selbe Bild und ähnlich und diesen Text dazu: "Am 26. September 1908 fuhren zwei Züge auf die Weiche 2 zu. Der eine Zug kam vom Potsdamer Platz und der andere von der Bülowstrasse und beide fuhren Richtung Möckernbrücke. Einer der Zugfahrer ignorierte das für ihn gültige Haltsignal, weil er das auf Fahrt stehende Signal des anderen Zuges für sich gültig hielt, sodass beide Züge sich auf der Weiche in die Flanke fuhren. Der erste Triebwagen des aus Richtung Bülowstrasse kommenden Zuges wurde durch den Zug aus Potsdamer Platz vom Viadukt gedrückt und stürzte rund 10 Meter in die Tiefe.....Dieser Unfall kostete 18 Menschen das Leben. Verletzt wurden 21(18) Personen. Der schuldige Zugführer wurde zu einer Haftstrafe verurteilt."
    In einem anderen Buch nun "Lokal - Termin in Altberlin", lass ich, warum der Unfallverursacher "...ignorierte das für ihn gültige Haltsignal". Es war ohnehin schlecht zu erkennen und verwirrend aufgestellt. Aber wenn man es gar nicht sieht, weil man nicht hinschaut, ist es doppelt verwirrend.
    Die Untersuchung ergab folgendes: Der Unfallverursacher, ein gewisser Karl Schreiber, hatte am Vortag sein Gehalt bekommen und anschließend etwas zu tief ins Glas geschaut. Vermutlich hatte er auch noch einen gewissen Restalkohol im Blut, als er tags darauf verspätet seinen Dienst antrat. Schlimmer war aber, dass seine Blase ihn drückte.
    Er beschloss also am nächsten Bahnhof den Zug zu verlassen und sich zu erleichtern. Natürlich wurde der Zug von einem anderen Kollegen übernommen. Nun ging das "Erleichtern" wesentlich schneller als der Zug wieder zurück kam und der Unglücksvogel beschloss, sich die Zeit mit einem Bierchen zu verkürzen.
    Damals sah man das alles noch etwas lockerer auch von Gesetzeswegen. Irgendwann kam nun der Zug und die Fahrer wechselten wieder. Ob er nun tatsächlich nur ein Bier getrunken hatte oder nicht, blieb offen. Jedenfalls begann dieses Bier, wohl in Vereinigung mit dem Restalkohol vom Vortag ihr Werk und das Rütteln und Schütteln der Bahn taten ihr übriges. Dem Mann wurde schlecht und er musste sich übergeben und das genau an der Stelle, an der das Signal hätte sehen und darauf reagieren können.
    Stattdessen erbrach er sich auf den Boden seines Führerstandes und krachte wenig später in die Seite des vorfahrtsberechtigten Zuges.
    Anschließend bekam er 21 Monate Gefängnis und die Berliner Behörden schienen auch zu erwachen. Bezugnehmend auf diesen Unfall richtete der Berliner Polizeipräsident von Stubenrauch, zu Jahresbeginn 1909 an die damals noch wenigen Autofahrer folgende Bitte: "...im eigenen Interesse tunlichst den Wagenführern den Genuß geistiger Getränke während der Fahrt und vorher zu untersagen..".
    Außerdem verbot die Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin im Februar 1909 ein "Verbot alkoholhaltiger Getränke während des Dienstes".
    Komisch, dass das auf der Seite "berliner verkehrsseite" nicht zu finden war. Ein Schelm, der was Böses dabei denkt.
    Interessant in diesem Zusammenhang; In Berlin gab es bereits im Jahre 1718 ein Alkoholverbot:"Edict wegen Abstellung des Voll- Sauffens...". Besonders Interessant daran ist, dass Trunkenheit nicht strafmildernd, sondern strafverschärfend gewertet wurde!



    Edict wegen Abstellung des Voll- Suff[

  • „Kindermord von Karlsruhe“Datum17.11.2014 14:38
    Thema von Waldi44 im Forum Allgemeines zu den Kri...

    Da wohnt man schon fast 40 Jahre in der Nähe von Karlsruhe und findet dann eher zufällig ein interessantes Detail aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Neben dem Maschinengewehr und dem Tank, war auch das Flugzeug eine ein neue Waffe und ich war doch erstaunt, als ich lass, dass mit dieser Waffe bereits 1916 auf Karlsruhe Bombenangriffe durchgeführt wurden.
    Der Einfachheit halber zitiere ich aus der Stadtwiki von Karlsruhe:

    "Der erste Luftangriff erfolgte am 15. Juni 1915, zwei Tage vor dem 200-jährigen Stadtgeburtstag, der ursprünglich mit großem Aufwand gefeiert werden sollte. Dabei kam es zu 30 Todesopfern und 58 Verletzten. Weil Flugzeuge in jener Zeit noch eine neue Technologie darstellten, waren die Menschen zunächst noch nicht auf die Gefahren von Luftangriffen vorbereitet. Auch wenn die technischen Möglichkeiten der jungen Militärfliegerei noch sehr beschränkt waren, stellten sie bereits eine tödliche Bedrohung dar. So wurden Plakate veröffentlicht, in denen mit kleinen Bildern mit jeweiligen Bildunterschriften die Bevölkerung darüber aufgeklärt wurde, wie sie sich im Falle eines Luftangriffs verhalten sollte. Auf einem Plakat von 1915 standen diese Bildunterschriften:
    Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?


    Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?

    Fort vom Fenster! Neugier ist Tod!
    Nie auf offener Straße stehen bleiben!
    Nicht hinter der Haustüre! (gemeint ist: nicht hinter Haustüren in Deckung gehen)
    Panik ist schlimmer als Fliegerangriff!
    Nie in der Mitte des Zimmers aufhalten!
    Nur einzeln hinter Pfeilern!
    Stets Deckung suchen!
    Möglichst an starken Pfeilern!
    Nachts kümmere Dich um keinen Angriff!
    Nach richtigem Verhalten! (gezeigt wird ein zum größten Teil zerstörtes Zimmer)

    Beim dem als „Kindermord von Karlsruhe“[1] in die Geschichte eingegangenen zweiten Angriff am 22. Juni 1916 waren die französischen Flieger 40 Bomben aus großer Höhe ab und bombardierten den Bereich des Ettlinger-Tor-Platzes. Es gab 120 Tote, darunter befanden sich 71 Kinder. 169 Menschen wurden verletzt. Dabei handelte es sich um einen französischen Vergeltungsangriff auf einen zuvor von deutscher Seite am 1. Juni ausgeführten Luftangriff auf das lothringische Bar-le-Duc, bei dem 64 Menschen umkamen.

    Bis zum Ende des Krieges wurden noch vierzehn Luftangriffe auf Karlsruhe geflogen, bei denen insgesamt 168 Menschen getötet und 344 verletzt wurden."




    Aber bereits im Oktober 1914 gab es in Baden, nördlich von Karlsruhe einen Luftalarm. Ein vermeintlich feindliches Flugzeug war auf einer Wiese zwischen Karlsdorf und Hambrücken gelandet. Schnell stellte sich aber raus, dass es ein eigenes war, dem nur das Benzin ausgegangen war. Dem selben Irrtum, so wussten die beiden Flieger zu berichten, unterlagen die örtlichen Bahnwachen, die das vermeintlich feindliche Flugzeug beschossen hatten.
    Schon komisch bei den großen Eisernen Kreuzen am Rumpf und den Tragflächen.

  • Die KriegsschuldfrageDatum07.11.2014 17:28
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Die Kriegsschuldfrage

    "Wir werden den Krieg nicht vermeiden"

    Sagte der französische Botschafter in Moskau (Seit Januar 1914) Maurice Georges Paléologue (Sohn eines nach der Rumänischen Revolution von 1848 nach Frankreich geflüchteten Abkömmling einer walachischen
    Bojarenfamilie). Der Leiter der russischen Kriegsakademie erklärte im März 1914 vor Offizieren:"...die bewaffnete Auseinandersetzung mit dem Dreibund sei unvermeidlich und werde wahrscheinlich im Sommer
    ausbrechen" und am 22. Juli erklärte die Gattin des Kommandeurs der kaiserlichen (zaristischen) Garde dem französischem Botschafter Paléologue bei einem Essen zu Ehren des französischen Staatspräsidenten
    Poincare: "Der Krieg wird noch Ende des Monats beginnen, ...von Österreich wird nichts mehr übrig bleiben,... Deutschland wird vernichtet werden". Worauf dieser mit obigem Satz antwortete.
    Bei einem Treffen mit dem französischen Botschafter in Russland, Maurice Georges Paléologue, spricht sich der französische Ministerpräsident René Viviani in Paris ausdrücklich für eine Beibehaltung der
    1913 eingeführten dreijährigen Wehrdienstzeit aus. Mit dieser anschließend dem russischen Zaren Nikolaus II. übermittelten Erklärung entspricht Viviani Forderungen des russischen Bündnispartners.
    Am 27. Juli 1914 erklärte auch der päpstliche Staatsekretär dem österreichischen Gesandten, - dass der Papst den Krieg mit Serbien wünsche....
    Als dann die Ereignisse nach dem Attentat von Sarajewo ihren Lauf nahmen, lief gerade auf deutscher Seite einiges schief.
    Als der österreichische Sondergesandte Alexander Graf von Hoyos und der österreichische Botschafter in Berlin, Ladislaus Graf Szögyény-Marich, den deutschen Standpunkt sondierten (Hoyos-Mission, 4. - 6.
    Juli 1914), sagte der Kaiser am 5. Juli die deutsche Rückendeckung auch für den Fall einer Ausweitung des Konfliktes zu ("Blankoscheck"), und der Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg bestätigte dies
    am folgenden Tag in einer Unterredung mit den Grafen Hoyos und Szögyény. Erst diese Bestätigung legitimierte die Garantierklärung an Österreich-Ungarn.
    Mit dieser Garantierklärung sollte aber nicht Österreich Ungarn zum Krieg ermuntert werden, sondern Russland davon abgehalten werden sich in dem Österreich-Ungarisch Serbischen Konflikt bewaffnet zu
    engagieren. In Berlin gedachte man eine weitere Entscheidung nach der Prüfung der serbischen Antwort auf Österreichs Forderungen zu treffen. Die Doppelmonarchie in Wien aber sah das anders und lehnte die
    Antwort aus Belgrad als "unbefriedigend" rundweg ab.
    Auch in Berlin erhielt man die serbische Antwort, aber der Kaiser weilte fernab der Hauptstadt. Auf Anraten von Bethmann Hollweg machte er vor Norwegen auf seiner Jacht Urlaub. Bethmann Hollweg verzögerte
    obendrein absichtlich die schnelle Weiterleitung der serbischen Antwort, die am 27. Juli in Berlin eingetroffen war aber erst am 28. dem Kaiser auf seiner Yacht übergeben wurde.
    Der Kaiser war mit der Antwort der Serben im Großen und Ganzen zufrieden und sah keinen Kriegsgrund mehr. Seine Depesche an seinen Kollegen in Wien wurde ebenfalls verzögert. Zweimal wurde sie verspätet
    weitergeleitet, einmal in Berlin und einmal in Wien.
    In der Zwischenzeit (teil)mobilisierten die Russen und nach der Ablehnung durch Österreich auch die Serben ihre Truppen. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich Serbien den Krieg. Also am Tag, als dem
    deutschen Kaiser auf seiner Yacht "Hohenzollern" vor Norwegen die serbische Antwort auf das Österreichische Ultimatum übergeben wurde. In Wien kannte man also noch nicht die Antwort des deutschen Kaisers,
    sonst hätte man sich vielleicht eines anderen besonnen.
    Als am 29. Juli österreichische Truppen mit der Beschießung Belgrads begonnen hatten*, ordnete der russische Zar Nikolaus II. am 30. Juli 1914 die Gesamtmobilmachung seiner Truppen an und noch am 31. Juli
    1914 schickte Wilhelm II. an den russischen Zaren ein Telegramm, in dem er ihn beschwor: "Noch kann der Friede Europas durch Dich erhalten bleiben, wenn Russland einwilligt, die militärischen Maßnahmen
    einzustellen, die Deutschland bedrohen". Das Telegramm an den "lieben Nicky" vermochte die Mobilmachung der Russen lediglich um einen Tag zu stoppen.
    Als dann der "Große Krieg" ausgebrochen war und sich nach anfänglichen vor allem deutschen Erfolgen schon bald abzeichnete, dass eine Entscheidung so schnell nicht herbeizuführen war, versuchten die
    Mittelmächte, Deutschland und Österreich-Ungarn, zu einem Verständigungsfrieden mit den Kriegsgegnern zu kommen. Ebenso unterstützte Deutschland eine Initiative des Papstes**, die in die gleiche Richtung
    ging. Alle diese Friedensbemühungen wurden von den Alliierten schroff abgelehnt.
    Spätestens nach dem Eintritt der USA in den Krieg waren alle deutschen Bemühungen zur Beendigung des Krieges von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
    Ihre aller letzte Chance eventuell zu einen Verständigungsfrieden zu gelangen hatten die Deutschen während der Michaelsoffensive versäumt, als diese noch vorwärts lief. DAS währe der Zeitpunkt gewesen,
    Friedensfühler auszustrecken und nicht erst, nachdem sie sieglos beendet werden musste und die deutschen Truppen unter der alliierten Gegenoffensive, auch unter Mitwirkung amerikanischer Truppen,
    zurückweichen mussten.
    In den meisten vergangenen Kriegen hatten die kriegführenden Mächte stets Mittel und Wege gesucht und meist gefunden***, zu einem für beide Seiten erträglichen Frieden zu kommen. Warum es im "Großen Krieg"

    nicht dazu kam, verdeutlich die Aussage des französischen Botschafters Théophile Delcassé, der schon im Oktober 1914 sagte:" Kriegsziel Frankreichs sei es, das Werk Bismarcks, das Deutsche Reich zu zerschlagen".

    * Hier scheiden sich die Geister. Die einen behaupten, diese Beschießung habe es nie gegeben und sei nur ein propagandistisches Mittel um die Russen zum Eingreifen zu bewegen, die anderen, dass die
    Beschießung stattgefunden habe.
    ** Vom Brandstifter zum Feuerwehrmann. Obwohl: man sagt ja, in jedem Feuerwehrmann steckt ein kleiner Feuerteufel ;).
    *** Nur gegen Napoleon ging man schlussendlich ebenso rigoros vor wie später gegen Deutschland. Nur die Koalitionen waren andere.

  • Die Inflation von 1923Datum06.11.2014 13:45
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Naja, so ganz stimmt die Überschrift nicht. Die Inflation als solche begann schon unmittelbar nach Kriegsende 1919. Bereits 1918 hatte die Reichsmark nur noch etwa ein Drittel des Wertes von 1913. Schon Anfang August 1914 wurde die Bindung der Reichsmark an den Goldstandart aufgehoben und damit der "Papiermark" der Weg geöffnet. Aus Gold, Silber und Bronze, wurden Eisen, Zink und Aluminium und schließlich blieb nur noch das Papier übrig.
    Zwei Probleme trugen zu Inflation und schließlich zur Hyperinflation (aha, der zweite Fehler in der Überschrift ;)) bei: 1. Der verlorene Krieg als solcher und die damit verbundene Inlandsverschuldung und zweitens die aus dem Versailler Vertrag resultierenden wahnwitzigen Reparationsforderungen der Sieger. Darüber hinaus gab es unerwartete Kosten aus den sozialen Zugeständnissen an die unruhige Arbeiterschaft, wie den Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich und eine Arbeitslosenunterstützung.
    Die Inlandsverschuldung, allein die Kriegsanleihen erbrachten (bzw kosteten) knapp 100 Milliarden Reichsmark. Diese Schulden gedachte man nach einem Sieg mit der Beute und den Reparationszahlungen der Verlierer bezahlen zu können. Daraus wurde ja bekanntlich nichts. Dafür wurden dann die Notenpressen angeschmissen, was zwangsläufig die Inflation anheizte und den Schuldenberg schmelzen ließ. Damit schwanden aber nicht nur die Schulden, sondern eben auch das Geld derjenigen, die Kriegsanleihen getätigt hatten und das war die Mehrheit aller Deutschen.
    Anfang 1919 kostete ein einfacher Fernbrief 15 Pfennige, 1921 40 Pfennige und Anfang 1922 schon 2 Mark. DAS war noch die Inflation. 1923 setzte dann die Hyperinflation ein und die Mark befand sich im freien Fall. Im Juni 1923 kostete besagter Brief schon oder noch 100 Mark, im August 1.000 und Anfang Oktober 2.000.000 Mark. Anfang November dann unglaubliche 100.000.000 Mark und Ende November, dem Höhepunkt der Hyperinflation unvorstellbare 4,2.000.000.000.000 (Billion).
    Entsprechend stand es auch um den Dollar und damit der Außenhandelsbilanz. Bei Kriegsbeginn stand der Kurs noch 1:4.2, im Mai 1919 bei 1:13.5, im Juli 1919 bei 1:16.5 im September bei 1:21 und Ende Dezember bei 1:49. Im Mai 1922 liegt der Dollarkurs dann sogar bei 1:290 und die Mark ist im Vergleich zum Vorkriegswert nur noch ein Eintausendfünfhundertstel "Wert"!
    Inzwischen kletterte der Dollarkurs immer weiter. Im August 1922 stand er bei 1:1134 und im Dezember schon auf 1:7589. Wer Dollar oder Gold oder Immobilien oder Industriewerte besaß war reich. Wer nicht nagte am Hungertuch und nicht selten reichte selbst das nicht mehr zum Überleben. 1923 stiegen die Preise Monatlich um über 50%.
    Im Januar 1923 kam Deutschland schließlich mit den Reparationszahlungen (Kohlelieferungen) in Verzug, was die Franzosen und Belgier sofort als Vorwand nutzten, um ins Ruhrgebiet einzumarschieren.
    Nazis und Kommunisten profitierten von der kritischen sozialen Lage von Millionen Menschen in Deutschland.
    Am 15. November 1923 wird schließlich die Rentenmark eingeführt. Der Horror hat endlich sein Ende gefunden. 1 Rentenpfennig entsprich ab sofort 10.000.000.000 (Milliarden)Papiermark.

    Inflation 1914- 1923

    Kaufkraftrechner

    Ähem, sehe eben, dass ich schon einen ähnlichen Beitrag zum Thema Hyperinflation von 1923 hatte. Dort werden aber wieder andere Beispiele und Fakten angeführt, also sind beide lesenswert! Denke ich.....

  • VersuchDatum29.10.2014 15:22
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Versuch

    Hm, bischen klein die Bilder

  • VersuchDatum26.10.2014 14:44
    Thema von Waldi44 im Forum Vorwort

    Wie man sieht, sieht man nichts ;)! Bin am Probieren......

    Ich habe eine größere Sammlung Zigarettenbilder Alben und Zigarettenbilder.
    Da sie teilweise schon recht alt sind und oftmals sich mit dem Militär beschäftigen, möchte ich mal versuchen, sie hier sinnvoll zu präsentieren.

  • RheinlandbastardDatum25.10.2014 13:32
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...
  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Schon vor dem Versailler Vertrag, also im Waffenstillstand von Compiègne vom 11. November 1918, musste die provisorische Reichsregierung einwilligen, dass Truppen der Siegermächte die linksrheinischen
    Gebiete und vier rechtsrheinische „Brückenköpfe“ mit je 30 Kilometer Radius um Köln, Koblenz, Mainz und 10 Kilometer Radius um Kehl besetzten. Ausserdem wurde das linksrheinische Gebiet sowie ein 50 km
    breiter Streifen östlich des Rheins zur entmilitarisierten Zone erklärt. Der Versailler Vertrag von 1919 wiederholte diese Bestimmungen, befristete die Anwesenheit der ausländischen Truppen aber auf 15
    Jahre, welche fünfzehn Jahre nach Inkrafttreten des Vertrags (10. Januar 1920) enden sollte.
    Die Verwaltung der besetzten Rheinlande unterstand der Interalliierten Rheinlandkommission mit Sitz beim Oberpräsidium der Rheinprovinz in Koblenz. Die Besetzung wurde zum 30. Juni 1930 vorzeitig beendet.
    Dem Versailler Vertrag entsprechend - und auch gemäß den Verträgen von Locarno, in denen das Deutsche Reich 1925 der Entmilitarisierung seines Staatsgebiets westlich einer 50 km östlich des Rheins
    gezogenen Linie freiwillig zugestimmt hatte - blieb dieses Gebiet in den Folgejahren entmilitarisierte Zone, bis es Hitler unter Bruch dieser Verträge am 7. März 1936 von der Wehrmacht besetzen ließ.
    Bewusst und unter Protest der eigenen Alliierten und anderer Staaten, stationierten die Franzosen schwarzafrikanische Kolonialsoldaten im Rheinland, wie die Turkos und die Tirailleurs sénégalais

    (Senegalneger).*
    1924**kalkulierten (deutsche) Statistiker bis zu 27 000 Mischlingskinder (andere Quellen sprechen von nur 400 bis 600), die im Reich "Rheinlandbastarde" genannt wurden.
    Ein schwedischer Pfarrer namens Liljeblad interessierte sich so sehr für das Phänomen, daß er eigens zu Studien an den Rhein reiste. Eines der Mischlingskinder, berichtete er später erstaunt, habe sogar
    "schwarze und weiße Streifen auf dem Rücken" getragen.
    Vorurteile und Rassenhaß nutzte Jahre später die Propaganda der Nazis aus. "Mulattenkinder" konnten nach Meinung des NS-Rassenforschers Hans Macco nur "durch Gewalt entstanden" sein, "oder aber die weiße
    Mutter war eine Dirne". Es bestehe daher, gutachtete Macco, "nicht die geringste moralische Verpflichtung gegenüber dieser fremdrassigen Nachkommenschaft".
    Folgerichtig wurde 1937 eine "Sonderkommission 3" beauftragt, "die unauffällige Sterilisation der Rheinlandbastarde durchzuführen". Schon zuvor waren etwa 400 Afro-Deutsche gegen ihren Willen sterilisiert
    worden. Vermutlich rührt die Zahl von "nur" 400 Mischlingskinder daher.
    Der bayrische Historiker Friedrich Hartmannsgruber entdeckte auch den Beweis, dass Hitler** persönlich die Sterilisation von 400 "Negerkindern" befahl. Es beginnt für 345 Jugendliche mit einem Termin beim
    Kölner Gesundheitsamt. Dort wartet ein Anthropologe. Wenig später werden sie noch einmal bestellt: Es sei ein Eingriff nötig. Als die Jungen und Mädchen aus der Narkose aufwachen, haben sie Schmerzen im
    Unterbauch. Man hat sie sterilisiert. "Sie waren Kinder schwarzer Franzosen", sagt Historiker Friedrich Hartmannsgruber. "Die sogenannten Rheinlandbastarde. Wie ich herausgefunden habe, gab Hitler
    persönlich den Befehl für die Zwangssterilisation." Wie viele andere Besatzungskinder zwangsoperiert wurden, ist nicht bekannt.
    Die meisten Schwarzen in Deutschland waren in dieser Zeit jedoch Kinder der deutschen Kolonisten in Afrika, die Kinder mit einheimischen Frauen hatten. Mit dem Verlust der Kolonien nach dem Ersten
    Weltkrieg – geregelt im Friedensvertrag von Versailles – kamen einige der Kolonisten mit ihren Familien nach Deutschland.

    *„Schwarze Schmach“

    "Einige der Besatzungstruppen stammten aus den Besitzungen und Kolonien Frankreichs in Afrika, wie die Turkos und die Tirailleurs sénégalais. Von deutscher Seite war bereits während des Ersten Weltkrieges
    der Einsatz schwarzafrikanischer Soldaten in Europa durch Frankreich als Affront und „Verrat an der Weißen Rasse“ angeprangert worden. Der zeitgenössische Rassismus nahm „Schwarzafrikaner“ kaum als
    Menschen wahr. Unter dem Schlagwort der „Schwarzen Schmach“ rief deshalb deren Präsenz in den Besatzungstruppen in der deutschen Öffentlichkeit eine besondere Empörung hervor. Es wurden zahlreiche Plakate,
    Karikaturen, Reden, Kolportageromane und Parlamentseingaben produziert, die ausmalten, wie schwarzafrikanische Soldaten, denen ein gesteigerter Sexualtrieb unterstellt wurde, deutsche Frauen
    vergewaltigten. Diese Kampagne, die in der Drastik der Darstellung der imaginierten sexuellen Gewalt mitunter pornographische Züge trug, lief vom Beginn der Besatzung 1919 bis zu ihrem Ende 1930, der
    Höhepunkt lag in den Jahren 1920/21: Die Satirezeitschrift Kladderadatsch veröffentlichte am 30. Mai 1920 zur Wahl des ersten Reichstags auf ihrer Titelseite eine Zeichnung, die einen braunschwarzen
    Gorilla mit französischer Uniformmütze zeigte, der eine weiße, statuenartige Frau fortschleppt. Die Bildunterschrift lautete: „Der schwarze Terror in deutschen Landen“. Ein weiteres Beispiel ist eine
    Medaillenprägung von Karl Goetz, die unter dem Titel „Die schwarze Schande“ auf der einen Seite den karikierten Kopf eines afrikanischen Soldaten, auf der anderen Seite eine an einen baumgroßen Phallus
    gefesselte (deutsche) Frau zeigt. Adolf Hitler beschrieb 1925 im zweiten Band seiner Programmschrift Mein Kampf die französische Stationierung von „Negern“ im Rheinland als eine gezielte Strategie von
    „Juden“, um durch die „dadurch zwangsläufig eintretende Bastardierung die ihnen verhaßte weiße Rasse zu zerstören, von ihrer kulturellen und politischen Höhe zu stürzen und selber zu ihren Herren
    aufzusteigen“. Bekannt ist auch Erwin Reuschs Wahlplakat für die DNVP zur Reichstagswahl 1928, das einen wulstlippigen Afrikaner in französischer Uniform zeigte, der drohend über eine Rheinlandschaft
    starrt. Die Parole: „Locarno? Wählt deutschnational!“, sollte Wähler gegen die Verständigungspolitik von Außenminister Gustav Stresemann mobilisieren."

    **"Bereits 1923 begannen Regierungsstellen mit der Erfassung der Rheinlandkinder, 1933 ordnete Hermann Göring eine Überprüfung und Erweiterung der entsprechenden Listen an. Da eine legale Sterilisierung
    der Rheinlandkinder auf der Basis des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" nicht möglich war, wurde im Frühjahr 1937 mit ihrer illegalen Sterilisierung begonnen. Koordiniert wurde die Aktion
    durch die neu gebildete "Sonderkommission 3" im Gestapo-Hauptquartier. Ihr Überfallcharakter gab den betroffenen Jugendlichen keine Chance, sich zu wehren oder juristische Schritte einzuleiten. Bei 436
    enden die in den Aktenkopien enthaltenen "laufenden Nummern" der Schwarzen Deutschen Sterilisationsopfer. Die Zahl der tatsächlich sterilisierten Schwarzen Deutschen ist allerdings weit höher anzusetzen.
    Wie die Aussagen von Zeitzeugen belegen, war die Zwangsmaßnahme weder auf die Kinder französischer Kolonialsoldaten noch auf das Jahr 1937 beschränkt."

    *** "In Mein Kampf beschrieb Adolf Hitler die französische Stationierung von „Negern“ im Rheinland als eine gezielte Strategie von „Juden“, durch die „dadurch zwangsläufig eintretende Bastardierung die
    ihnen verhaßte weiße Rasse zu zerstören, von ihrer kulturellen und politischen Höhe zu stürzen und selber zu ihren Herren aufzusteigen“. In der nationalsozialistischen Rassentheorie wurden solche
    „Mischprodukte“ als „faulige Bastardbrut“ noch negativer beurteilt als die „gesunden, wenn auch primitiven und tiefstehenden Menschenkinder“ „unvermischter“ Bevölkerung Schwarzafrikas, vor allem aber
    wurden sie als Schwächung und Gefährdung der „germanischen Rasse“ gesehen und daraus die staatliche Pflicht abgeleitet, „einer weiteren Bastardierung grundsätzlich Einhalt“ zu gebieten. Dennoch wurden
    keine amtlichen Gesetze gegen die schwarze Bevölkerung oder gegen die Kinder der „Mischabstammung“ verordnet. Jedoch wurde eine inoffizielle Gruppe, die „Kommission Nr. 3“, eingesetzt, um das „Problem der
    Rheinlandbastarde“ zu „beheben“. Organisiert von Eugen Fischer und unter Beteiligung von Fritz Lenz wurde beschlossen, diese Kinder zu sterilisieren.
    Die Umsetzung des Programms begann 1937, indem lokale Beamte angewiesen wurden, über alle „Rheinlandbastarde“ unter ihrer Verwaltung zu berichten. Insgesamt wurden etwa 400 Kinder mit erfasster
    „Mischabstammung“ zwangssterilisiert. Da diese Sterilisierungen im Unterschied zu anderen Sterilisierungsprogrammen der Nationalsozialisten keine gesetzliche Grundlage hatten, waren sie auch damals schon
    illegal."

  • Ärmelband GibraltarDatum18.10.2014 17:56
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Interessant, wo deutsche Soldaten doch überall gekämpft haben und ausgerechnet auch für die Engländer in Amerika und man staunt nicht schlecht, sogar auf Gibraltar. Als Erinnerung daran gab es einen Ehrennamen "Gibraltar-Bataillon“, eine eigene Fahne, eine eigene Kokarde an der Bärenfellmütze und eben das Ärmelband.
    Das Ärmelband wurde ursprünglich vom britischen König Georg III. am 14. Oktober 1783 per Verordnung an mehrere kurhannoversche Regimenter verliehen. Unter Kaiser Wilhelm II. wurde diese Auszeichnung am 24. Januar 1901 er-neuert. Betroffen davon waren das Füsilier-Regiment Nr. 73, das Infanterie-Regiment Nr. 79 sowie das Jäger-Bataillon Nr. 10.
    Das Ärmelband war das einzige Traditionsabzeichen dieser Form vor 1918 in Deutschland. Es war blau und trug in für Unteroffiziere und Mannschaften gelben, für Offiziere goldenen Großbuchstaben die Aufschrift "GIBRALTAR". Die Mannschaftsausführung war mit Stofffaden gestickt, die Offiziersausführung in Metallfadenstickerei. Es wurde am rechten unteren Ärmel getragen. Bis Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Ärmelband auch an der Felduniform getragen.
    Im Füsilier-Regiment Nr. 73* diente übrigens der Heimatdichter Hermann Löns, der sich schon 48jährig freiwillig zum Kriegsdienst meldete und auch angenommen wurde. Später gehörte auch der Schriftsteller Ernst Jünger als Leutnant diesem Regiment an. Löns konnte aber nur einen Monat Dienst tun, dann ereilte ihn das Soldatenschicksal. Nach der (angeblichen) Identifizierung der Erkennungsmarke von Löns 1934 wurden die 1933 in Loivre in einem Einzelgrab bestatteten Gebeine auf Anordnung Hitlers unverzüglich in Frankreich exhumiert und nach Deutschland überführt. Dabei war nicht sicher geklärt, ob diese sterblichen Überreste wirklich die von Hermann Löns waren.


    Gibraltar

    * Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73

  • "Five minute ships", Datum06.10.2014 12:47
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...

    Übersetzt: "Fünf Minuten Schiffe"!
    Eigentlich hat so ein Schiff, in der Regel auch ein Kriegsschiff, hat eine deutlich längere Lebenserwartung als nur 5 Minuten. Anders bei einem Schiff der "Pre-dreadnought Ära".
    Als 1906 die HMS "Dreadnough" (Fürchte nichts)in Dienst gestellt wurde, galten alle Großkampfschiffe aller Flotten als veraltet und die "Dreadnough" wurde für den Großkampfschiffbau zum Maß aller Dinge.
    Natürlich war es nicht ganz so dramatisch, wie es oft in Geschichtsbüchern geschildert wird. Die moderneren Großkampfschiffe der "Pre-dreadnought Ära" wurden nicht schlagartig zum Schrott und auch nicht die noch laufenden Neubauten von Linienschiffen aber die HMS "Dreadnough" bildete einen Meilenstein im Kriegsschiffbau.
    Schon lange vor der HMS "Dreadnough" zeichnete sich im Schiffbau eine Wende in Richtung "all big gun one caliber battleship" (alle großen Kanonen haben ein Kaliber). Das heißt aber nicht, dass es an Bord keine anderen Kaliber gab. So gab es nach wie vor kleinere Geschütze zur Nahverteidigung und Torpedoabwehr (22 davon gab es auf der HMS "Dreadnough"). Später dann auch noch Fla Geschütze.
    Schon seit 1903 tüftelte man unter Verzicht auf die mittleren Kaliber an ein "all big gun one caliber battleship" und dieser Gedanke fand schon bei einigen der neueren Linienschiffskonstruktionen (Großlinienschiff genannt)Berücksichtigung.
    Gleichzeitig mit dem Dreadnough tauchte ein weiterer neuer Schiffstyp auf, der Schlachtkreuzer. Er wurde nach dem nach dem Motto Lord Fishers gebaut: „Speed is the best protection“ (Geschwindigkeit ist der beste Schutz).
    In der Bewaffnung dem Dreadnough ähnlich oder gleich, verlieh im seine deutlich geringere Panzerung eine größere Geschwindigkeit, mit der er jedem stärkeren Gegner (einen Schlachtschiff etwa) entkommen konnte und gleichzeitig mit seiner weitragenden Artillerie jedem zwar stärkeren aber dafür langsameren Gegner (schwerer Kreuzer, weil stärker gepanzert) außerhalb dessen Reichweite beschießen und versenken konnte.
    Ach so: Wieso "Five minute ships"? Nun, weil man nach dem Auftauchen der HMS "Dreadnough" jedem Kriegsschiff der "Pre-dreadnought Ära", welches das Pech hatte einem Dreadnough im Kampf gegenüber zu stehen, theoretisch ganze fünf Minuten Überlebenszeit einräumte. Also gerade mal Zeit genug für das Manöver:"Alle Mann von Bord. Rette sich wer kann"!

  • PanzerschokoladeDatum06.10.2014 11:46
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Panzerschokolade

    DAS ist aber schon eher was für die Rubrik Satire, zeigt aber womit sich gelangweilte Beamte und Funktionäre so den ganzen Tag beschäftigen. Soll man doch die Toten im wahrsten Sinn des Wortes ruhen lassen.
    Nimmt man das Ernst, so haben die Franzosen 1940 nur verloren, weil die deutschen Soldaten gedopt waren und somit ist der Sieg der Wehrmacht über die Franzosen ungültig. Wenn das der Führer wüsste!

  • PanzerschokoladeDatum01.10.2014 17:05
    Thema von Waldi44 im Forum Spitznamen und kuriose...

    Dachte immer, die heißt so, weil sie entweder so dick oder hart wie Panzerstahl war oder eben nur für Panzerbestzungen. Naja, so kann man sich irren!
    Tatsächlich handelte es sich bei der im Landserjargon als "Panzerschokolade" bezeichneten bräunlichen (daher "Schokolade") Tablette um das Aufputschmittel Pervitin. Pervitin erhöhte die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit (auch von Panzerbesatzungen )und minderte Angstgefühle bzw erzeugte Euphoriegefühle.
    Auch Hitler nahm auf Anordnung seines Leibarztes Morell täglich Pervitin und heute firmiert die Droge in vielfacher Steigerung als "Crystal Meth". War der Führer also "bekifft" als er seine Befehle erteilte? Mitnichten!
    Dafür war die Dosierung zu gering, aber ohne ging es anscheinend auch nicht mehr.....

    Sachen gibt's:" Die Bundeswehr gibt das Mittel noch bis Anfang der 1970er Jahre an Soldaten aus und NVA-Grenzsoldaten führen es bis 1988 in ihrer Ausrüstung."




    Drogeneinnahme für das Vaterland

  • Deutsch als Amtssprache der USADatum30.09.2014 14:49
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Deutsch als Amtssprache der USA

    Sorry, wenn ich erst so spät antworte, aber soviel "Bewegung" in dem Forum bin ich nicht gewöhnt
    DAS ist im Moment wohl egal! Seine Beliebtheit ist sowieso im Keller!

  • Deutsch als Amtssprache der USADatum23.09.2014 16:03
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Deutsch als Amtssprache der USA

    Oha, Obama ein Schwob ! DAS werde ich morgen mal im Geschäft erzählen, mal sehen, wie die Schwoben darauf reagieren .
    Man sollte nicht vergessen, dass zB. der Kaiser die deutschen Schutzgebiete auch als gute Alternative zur Auswanderung nach Amerika ansah...allerdings war er da so ziemlich einsam . Außerdem gab es nach beiden Kriegen eine große Auswanderungswelle nach Amerika (USA). Da steigt der Anteil schnell.....

  • Deutsch als Amtssprache der USADatum22.09.2014 16:09
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Seit 200 Jahren hält sich hartnäckig eine Legende, die besagt, dass Deutsch um ein Haar die offizielle Landessprache der USA geworden wäre. Ein entsprechendes Gesetz soll nur an einer einzigen Stimme gescheitert sein. Der Mann, der die Wahl zugunsten von Englisch entschied, soll ausgerechnet deutscher Abstammung gewesen sein.

    So wie das Ungeheuer von Loch Ness taucht auch die so genannte Muehlenberg-Legende alle Jahre wieder auf und findet regelmäßig neue Freunde, die zu ihrer Verbreitung beitragen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn ihre Faszination wächst im gleichen Maße, wie Macht und Einfluss der USA wachsen.

    Wer war dieser Muehlenberg, und was hat es mit der Behauptung auf sich, die USA wären beinahe deutschsprachig geworden? Hat es jemals eine Abstimmung in den USA über die offizielle Landessprache gegeben? Oder gab es sie zumindest in einzelnen Bundesstaaten?

    Englisch war doch die Sprache der verhassten Kolonialherren, gegen die sich das amerikanische Volk im Unabhängigkeitskrieg erfolgreich aufgelehnt hatte. Wäre es da nicht vorstellbar, dass die jungen Vereinigten Staaten nach ihrer Gründung beschlossen, sich eine andere Sprache zu geben? Natürlich - vorstellbar ist vieles; Tatsache ist jedoch, dass eine Abstimmung über die Amtssprache der USA niemals stattgefunden hat, auch nicht auf regionaler Ebene.

    Doch wie alle Legenden hat auch diese einen wahren Kern: Am 9. Januar 1794 reichte eine Gruppe deutscher Einwanderer aus Virginia beim US-Repräsentantenhaus eine Petition ein, in der sie die Veröffentlichung von Gesetzestexten in deutscher Übersetzung forderten. Dies sollte den Einwanderern, die noch kein Englisch gelernt hatten, helfen, sich schneller mit den Gesetzen in der neuen Heimat zurechtzufinden. Doch der Antrag wurde vom Hauptausschuss des Repräsentantenhauses mit 42 zu 41 Stimmen abgelehnt. Der deutschstämmige, zweisprachige Sprecher des Repräsentantenhauses, Frederick Augustus Conrad Muehlenberg, der sich selbst bei der Abstimmung enthalten hatte, erklärte hinterher: "Je schneller die Deutschen Amerikaner werden, desto besser ist es."

    Dies führte bei den deutschen Siedlern zu einer gewissen Verbitterung, die den Nährboden für jene Legende bildete, die eine Generation später aufkam und als so genannte Mühlenberg-Legende Berühmtheit erlangte: 1828, so ging das Gerücht, habe es in Pennsylvania eine Abstimmung darüber gegeben, ob Deutsch neben Englisch zweite Amtssprache werden sollte. Der entsprechende Antrag sei mit nur einer Stimme überstimmt worden. Die entscheidende Stimme, die Deutsch verhinderte, habe ausgerechnet der deutschstämmige Parlamentssprecher Mühlenberg abgegeben.
    So lautet die Legende. Zwar machten die Deutschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen nicht unerheblichen Bevölkerungsteil im Staate Pennsylvania aus, doch war dieser nicht höher als ein Drittel. Auf die Gesamtpopulation der USA bezogen, lag der Anteil deutscher Einwanderer um 1830 gerade mal bei neun Prozent.
    Ungeachtet dessen sind zahlreiche deutsche Wörter ins amerikanische Englisch eingedrungen, und gelegentlich kommen sogar neue hinzu, wie "fahrvergnuegen" und "bremsstrahlung". Die berühmtesten "Germish"-Vokabeln betreffen deutsche und österreichische Spezialitäten; die schaurigsten stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Wichtige Impulse stammten aus den Bereichen Hundezüchtung, Philosophie und Waffentechnik. Hier finden Sie eine kleine Auswahl: Deutschenglisch

  • Operation "Tannenbaum"Datum21.09.2014 13:57
    Thema von Waldi44 im Forum Allgemeines zu den Kri...

    Am Montagvormittag des 12. August 1946, fragte der Hilfsankläger der Sowjetunion im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, Generalmajor G.A. Alexandrow, den ehemaligen Feldmarschall Erich von Manstein, der
    als Zeuge geladen war, ob ihm der Name "Jolka" etwas sage. Natürlich nicht, denn das war russisch. Aber auch mit der deutschen Übersetzung, "Tannenbaum" wußte Manstein nichts anzufangen. Alexandrow
    klärte Manstein daraufhin über das Unternehmen (auch Operation genannt) "Tannenbaum" auf:
    "Im Juli 1940 , nach dem Waffenstillstand mit Frankreich, hat General Halter, Chef des deutschen Generalstabes, den Stab der Armeegruppe von Leeb in Dijon besucht. General Halder stellte damals Leeb die
    Aufgabe, einen Plan für die Besetzung der Schweiz vorzulegen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Schweizer Widerstand leisten. Dieser Plan wurde dann dem OKH unter einem Decknamen vorgelegt.
    Wissen Sie etwas darüber?".
    Mansteins Antwort:"Nein, ich war damals kommandierender General und bin im Sommer an die Kanalküste gekommen. Von diesem Plan habe ich nichts gehört."
    Generalmajor G.A. Alexandrow ließ es dabei bewenden und widmete sich anderen Fragen.....
    Mit seiner Unwissenheit stand und steht Manstein nicht alleine. "Unternehmen Tannenbaum" ist doch recht ubekanntes Unternehmen geblieben, dass über die Planungsphase nicht hinaus kam, ähnlich wie
    "Unternehmen Felix", die Eroberung von Gibraltar oder das "Unternehmen Herkules", die gelpante Eroberung Maltas durch eine groß angelegte Luftlandeoperation wie vorher auf Kreta.
    Beiläufig bekam ich in Gesprächen, die mein Stiefvater mit "Alten Kameraden" führte mit, dass seinerzeit in Volk und Wehrmacht man wohl meinte, Hitler habe sich aus Angst vor den zu erwartenden großen
    Verlusten nicht an die Schweiz gewagt. Schließlich habe ja "jeder Schweizer sein Gewehr im Schrank", jeder Pass und jeder Tunnel war verbunkert und die Schweizer würden anders als die Österreicher
    lieber kämpfen als sich "Heim ins Reich" holen zu lassen.
    Vom deutschen Oberkommando wurde die Schweizer Armee insgesamt zwar als Kampfwillig, dem deutschen Heer aber als „voll unterlegen“ angesehen. Sowohl die Führung der Wehrmacht, als auch die einfachen
    Landser fühlten sich dem Schweizer Heer haushoch überlegen und das fand auch im deutsche Soldatenliedgut seinen Ausdruck. Man sang gelegentlich: "....Und die Schweiz das Stachelschwein, die nehmen wir
    im Rückzug ein." Allerdings hatte man dann, als der Rückzug begann, besseres zu tun als die Schweiz einzunehmen. Ganz im Gegenteil: Viele waren froh, dass es sie noch gab, die Schweiz....

    Operation Tannenbaum.

    Noch am Tag der Kapitulation Frankreichs, begann der am 20. April 1940 wieder dem Generalstab zugewiese Hauptmann Otto-Wilhelm Kurt von Menges, am 25. Juni 1940 mit der Ausarbeitung für die "Operation
    Tannenbaum". Otto-Wilhelm Kurt von Menges erarbeitete in drei Fassungen den größten Teil des Planes. Da der Plan dann doch nie ausgeführt wurde, ist es müßig ihn näher zu erläutern. Erwähnen sollte man
    aber, dass ausgerechnet die Italiener an seiner Verwirklichung mitwirken sollten.
    Die Absicht in diesen Operationsplänen bestand darin, das Schweizer Mittelland als Durchgang nach Südfrankreich zu benutzen. Italiens Pläne sahen einen Einmarsch über die Pässe Splügen und Simplon vor.
    Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 15 italienische Divisionen an der schweizerischen Südgrenze, bereit zum Angriff auf die Schweiz. Insgesamt standen um die Schweiz 300.000 bis 500.000 Deutsche und
    Italiener. Die Schweiz hatte ca. 200.000 Mann zur Verteidigung. Die deutschen Militärs schätzten, die Besetzung der Schweiz würde 3 bis 5 Tage bis zu einer Linie zwischen den Berner und Glarner Alpen in Anspruch nehmen.
    Am 12. August 1940 gab es dann den "Fall Schweiz II" mit einer konkreten Aufteilung der Schweiz zwischen Deutschland und Italien.
    Passend zur Farbe des "Tannebaumes" wurde ein Fall "Grün" erarbeitet:Der Plan wurde am 26. August 1940 vom Oberkommando der Heeresleitung (OKH) in Auftrag gegeben. Es sollte dabei ein maximaler
    schweizerischer Widerstand angenommen werden, Sargans und Saint Maurice mit Fallschirmjägern besetzt und Bern am Ende eingeschlossen werden. Der Plan wurde vom Generalstab List ausgearbeitet.
    Das OKH plante in vorauseilendem Gehorsam schon mal für den Fall, der Führer befiehlt es, "auf Vorrat". Das erklärte auch Halder und andere führende Offiziere im OKH bei ihren Vernehmungen nach
    Kriegsende+.
    Man bedenke: Am 23. Februar 1937 gab Hitler in Berlin dem Schweizer Alt-Bundesrat Schulthess das Versprechen, keinen Angriff gegen die Eidgenossenschaft durchzuführen. Allerdings wussten die Herren im
    OKH, was von den Versprechen ihres obersten Kriegsherren zu halten war: Alles nur "Versprecher"!
    In deutschfreundlichen Kreisen verbreitet sich ab August 1940 parallel zum Guisan-Mythos* der Glaube an einen Endsieg der von ihnen bewunderten Wehrmacht. Carl J. Burckhardt an der Spitze einer
    deutschfreundlichen Delegation wurde nach Berlin entsandt (am 11. August 1939 besuchte er erstmals Hitler auf dem Berghof (Obersalzberg)) , "um eine Entspannung herbeizuführen und eine Zusammenarbeit
    ('collaboration') einzurichten."
    Am 3. August 1940 wurden achsenfreundliche Offiziere verhaftet, denen die Teilnahme an einer Offiziersverschwörung vorgeworfren wurde. Alle Offiziere wurden aus Mangel an politischer Reife "wohlwollend"
    disziplinarisch bestraft.
    Vor allem in der Deutschschweiz gab es Meinungsströmungen, welche die Ideen des Nationalsozialismus anhingen. Die „Fünfte Kolonne“ in der Schweiz, aus der der Gruppenleiter der schweizer NSDAP Wilhelm
    Gustloff sich** besonders hervor tat, bis er einem tödlichen Attentat in Davos, ausgeführt durch David Frankfurter, erlag.
    Am 8.8.1940 meldete der englische Gesandte Kelly über ein Gespräch mit Bundesrat Pilet-Golaz vom 5.August 1940, dass die Schweiz auf eine Kapitulation eingestellt sei.
    Kelly:
    "[...] Der Bundespräsident hielt mir am 5.August eine lange Rede, deren kurzer Sinn war, dass eine Verteidigung der Schweiz nutzlos wäre und bloss sinnlose Zerstörungen verursachen würde. Ohne es
    ausdrücklich zu sagen, vermittelte er mir den Eindruck, er würde sich dem bewaffneten Widerstand gegen eine Invasion widersetzen."
    Am 9. 8.1940 kam zwischen Deutschland und der Schweiz ein neues Wirtschaftsabkommen zustande. Der Bundesrat stimmt darin in einem Clearing-Abkommen*** gegen deutsche Kohle- und Eisenlieferungen,
    Lieferungen von "Eisen- und Stahlwaren" bzw. Kriegsmaterial, Maschinenteile , Aluminium und Präzisionswerkzeugen zu, sowie Uhrenmaschinen unbeschränkt und Werkzeugmaschinen.
    Daraus resultierte für die Exporte von 1939 bis 1943
    -- von "Eisen- und Stahlwaren" nehmen von 5,9 auf 107,3 Millionen Franken zu
    -- der "Maschinen- und Maschinenbestandteile" von 25,3 auf 156,6 Millionen Franken
    -- der "Instrumente und Apparate" von 3,7 auf 97 Millionen Franken
    1943 wurde im Export von "kriegswichtigen Waren" an das Dritte Reich eine Spitze von 425 Millionen Franken erzielt, wogegen an die Alliierten solche "kriegswichtigen Waren" nur im Wert von 17,8
    Millionen Franken geliefert wurden.
    Keitel meinte eher abfällig:
    "Was die Schweiz militärisch macht, ist zur Zeit ganz belanglos. Man kann sie nur wirtschaftlich abdrosseln." "Abdrosseln" der Schweiz bezieht sich unter anderem auf die Erpressung mit Kohle für die
    schweizer Heizungen und die Industrie. Kohle war eine "kriegswichtigen Ware", welche die Schweiz einführen mußte und viel Auswahl in Bezug ihrer Handelspartner hatten die Schweizer nicht.

    Die Schweizer Armee im Zweiten Weltkrieg

    Die Schweiz berief sich während des Zweiten Weltkrieges auf ihre bewaffnete Neutralität und ordnete die allgemeine Mobilmachung am 2. September 1939 an. Die Grenztruppen waren schon am 29. August
    aufgeboten worde.
    Im Heer fehlten sowohl Panzerabwehrmittel als auch weitgehend eigene Kampfpanzer. Die rückständige Motorisierung der Armee 1939 erschwerte Verschiebungen. Eine so statische Armee hätte im Mittelland
    einem hochgerüsteten Gegner wie Deutschland nicht viel entgegenzusetzen gehabt. Angesichts der Blitzkriegsiege erkannte das auch die Armeeführung.
    Allerdings sah man den Ereignissen nicht tatenlos zu. Kurz vor dem Krieg kaufte die Armee in letzter Minute in Deutschland noch 80 hochmoderne Messerschmittjäger. In eigenen Fabriken wurden zudem
    Jagdbomber und Aufklärer sowie französische Morane-Saulnier-Jäger in Lizenzproduktion hergestellt.
    Darüber hinaus stützte sich die Verteidigung der Schweiz auf "Maginoko" ("Mag-i-no-ko"). Die schweizer Soldaten waren an der Limmatstellung, der sogenannten "schweizer Maginotlinie" im Winter 1939/40 zu
    Festungsbauten verpflichtet. Die Soldaten an den Festungsbauten tauften die schweizerische "Maginot-Linie" in "Mag-i-no-ko"-Linie um: "Mag i nüme choo" ("mag ich nicht mehr kommen").
    Die Schweizer Armee war im Zweiten Weltkrieg im Rahmen des Neutralitätsschutzes in Luftkämpfe verwickelt****. So kam es 1940 während des Frankreichfeldzugs häufig zu Überflügen deutscher Kampfflugzeuge.
    Bei drei eigenen Verlusten schossen die Schweizer elf deutsche Maschinen ab, worauf Hermann Göring, Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, sehr verärgert reagierte. Der Schweizer Regierung wurden
    Sanktionen und massive Vergeltung angedroht. Darauf liess General Guisan bis zum Oktober 1943 Luftkämpfe grundsätzlich verbieten.
    Während des Krieges wurden 6.501 Grenzverletzungen gezählt, wobei 198 ausländische Flugzeuge in der Schweiz landeten. Weiter gab es auf dem Gebiet der Schweiz 56 Abstürze von ausländischen Flugzeugen.
    Die Schweizer Flugwaffe verlor in direkten Luftkämpfen vier Piloten und Besatzungsmitglieder
    "Irrtümliche" fiehlen alliierte Bomben auf Örlikon - Am 18.Mai 1943 fiehlen wieder "irrlümlich" britische Bomben auf Örlikon. Sie sollten eine Warnung an die Schweizer sein, ihre wirtschaftlichen
    (Kriegsmateriallieferungen an das Reich ) Beziehungen zum 3. Reich nicht übermäßig auszudenen. Bundesrat Pilet-Golaz bezeichnete im Namen des Bundesrats den britischen Bombenabwurf vom 18.Mai als:"[...]
    nicht absichtlich [...] .(denn) Absichtlich abgeworfene Bomben würden selbstverständlich für die Schweiz eine Kriegserklärung bedeuten."
    Die schweizer Politik und General Guisan lassen nun die Installation von Flugabwehr für die Industrieanlagen planen, mit Unterstützung des deutschen Staatssekretärs Weizsäcker und des Gesandten Köcher
    die für den direkten Objektschutz plädieren, was von Guisan aber wegen der direkten Bedrohung der Bevölkerung durch alliierte Bombenangriffe abgelehnt wird.
    Ab 1943 gelingt es den Alliierten die Brennerlinie zu bombardieren. Dadurch gewannen Gotthard und Simplon weiter an Bedeutung für den Transitverkehr. Die schweizer Armee hatte Befehl, die deutschen
    Güter und die Tunnels vor Sabotageakten zu schützen und befolgt diese Befehle auch noch bis Kriegsende.
    Im Sommer 1943 fliegt auf, dass deutsche Agenten das gesamte Reduit (Das Reduit ist ein verstärkter Verteidigungsbau, der zum Rückzug für die Besatzung diente, falls der vorgelagerte Verteidigungswall
    vom Feind überwunden wurde) der schweizer Alpen ausspioniert hatten. Ab Mitte 1943 kam dann die deutsche Spionage gegen die Schweiz entgültig zum Erliegen. Am 1.Juli 1943 zeigten die alliierten
    "irrtümlichen Bombenabwürfe" Wirkung und erste Beschränkungen im Exporthandel mit dem Reich traten in Kraft.

    Wirtschaftliche Verflechtungen

    Die Schweiz wurde nach der Besetzung der Benelux-Länder zur gesamteuropäischen Spionage-Drehscheibe. Ausserdem produzierte die schweizer Industrie absolut hochwertige Waffenteile, ohne die manches in
    der Wehrmacht nicht funktioniert hätte, zB die 20 mm Flak von Örlikon-Bührle, ein Exportschlager für das Deutsche Reich.
    Im Jahr 1941 soll Hitler von der Schweiz einen Kredit von einer Milliarde Schweizer Franken für den Russland-Feldzug erhalten haben.
    Die Schweiz wurde zur Krediterteilung in Höhe von 150 Millionen Franken an das Reich verpflichtet, so dass sich die deutschen Einkäufer quasi auswählen konnten, was die Schweiz für das Reich produzieren
    sollte. Die Schweiz bleibt unter den Neutralen für Hitler-Deutschland der verlässlichste Wirtschaftspartner bis fast zum Kriegsende. Die Clearing-Forderungen (Das Clearing ist ein Begriff für den
    Prozess der Auf- und Verrechnung gegenseitiger Forderungen und Verbindlichkeiten) wurden gegenüber den Finanzdollars bevorteilt, denn der Dollar wurde restrektiv bewirtschaftet, während der Waren- und
    Finanzverkehr mit der Achse liberal ausgestaltet waren. Aus Furcht einer Dollarschwemme wurde der Export von Uhrenteilen beschränkt, die Überschwemmung mit deutschen Gold und Raubgold wird großzügig.
    Nach Kriegsende beschuldigten die Siegermächte die Schweiz der Kooperation mit den Nationalsozialisten, denn u. a. wurden ca. 75 % der seitens Deutschlands für Einkäufe im neutralen Ausland
    erforderlichen Devisen durch Goldtransaktionen der Reichsbank über das Schweizer Bankensystem abgewickelt.
    Diese gingen meistens an Portugal für wichtige Kriegsressourcen. Der Ankauf von Gold war für die Schweiz ihrerseits wichtig, um die Landesversorgung zu sichern und um die Inflation gering zu halten.
    Dazu verkauften die Alliierten der Schweizer Nationalbank noch eine deutlich grössere Menge Gold als die Achsenmächte. Ein grosser Teil des deutschen Goldes war jedoch illegales Raubgold aus den
    deutschen Kriegszügen, insbesondere aus der Belgischen Nationalbank und der niederländischen Zentralbank, oder war gemäss Bergier-Kommission den Holocaust-Opfern abgenommen worden. Ersteres war der
    Leitung der Schweizer Nationalbank spätestens seit 1942 bekannt, letzteres jedoch nicht.
    Auf den Weltmeeren kreuzte eine stattliche Flotte von Handelsschiffen schweizerischer Reedereien, um Rohstoffe nach Europa zu bringen und diese z. B. vom Hafen Genua per Bahn in die Schweiz zu
    transportieren. Im Gegenzug liess die Regierung deutsche Güterzüge auf der Nord-Süd-Achse durch den Gotthard zwischen Italien und Deutschland verkehren.

    Juden und andere Emigranten

    Mit den Juden und Emigranten aus Deutschland und den von Deutschland besetzten Ländern hatte die Schweiz auch noch seine Probleme, mit denen sie aber nicht so großzügig umging wie mit dem Nazigold.
    Die Konferenz von Évian im Juli 1938 brachte keine Lösung für das Problem weswegen die Schweiz auf der Konferenz für die dauerhafte Aufnahme eines bestimmten Kontingents von Flüchtlingen sich nicht
    bereit erklärte und darauf bestand, lediglich ein Transitland zu sein und zu bleiben, weshalb nur Emigranten in die Schweiz einreisen durften, die glaubhaft machen konnten, baldmöglichst weiterreisen zu
    wollen und auch zu können (finanziel).
    Während des Zweiten Weltkrieges beherbergte die Schweiz – bei einer Gesamtbevölkerung von weniger als vier Millionen Einwohner – über kürzerer oder längerer Zeit insgesamt knapp 300.000 Schutzsuchende.
    Darunter fallen jedoch so unterschiedliche Kategorien wie internierte Militärpersonen (104.000), temporär aufgenommene Grenzflüchtlinge (67.000), Kinder auf Erholungsurlaub (60.000), Zivilflüchtlinge
    (51.000, von denen 21.300 jüdischer Abstammung waren), Emigranten (10.000) und politische Flüchtlinge (250). Der sogenannte „Ludwig-Bericht“ von 1957 geht von 10.000 Abgewiesenen aus, die Bergier-
    Kommission schätzt die Zahl der abgewiesenen Flüchtlinge auf 20.000. Der weltweit bekannte Schweizer Theologe Karl Barth ging davon aus, dass die Schweiz „an die 100.000 Flüchtlinge" abgewiesen habe.

    + Ebenfalls ohne Auftrag und Befehl Hitlers ließ Halder fast zeitgleich im Generalstab Planungen für den Angriff auf die Sowjetunion ausarbeiten und am 05. Dez. 1940 Hitler vorlegen. Am 18. Dez. wurde
    daraus der "Fall Barbarossa". Man beachte dabei: Am 24. August 1939 unterzeichnete Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und der sowjetischen Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten
    Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit Josef Stalins und des deutschen Botschafters Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, einen auf zehn Jahre befristeten Freundschafts- und Nichtangriffsvertrag mit
    geheimen Zusatzprotokoll.

    * "Am 25. Juli 1940 versammelte General Guisan die Armeespitze auf der Rütliwiese. Der Rütli-Rapport begründete den Guisan-Mythos und prägte das Selbstbild der Schweiz.
    Guisan skizzierte die drei Elemente der neuen Landesverteidigung: die Grenzverteidigung, den Verzögerungskampf in Jura und Mittelland und die Verteidigung des Alpenraums — was im Kern der Rückzug des
    grössten Teils der Feldarmee ins Alpenréduit war.
    Aber auch Guisan, das Vorbild des Widerstands, hatte durchaus Sympathien für Mussolini gehegt und sich mehrfach für Beschwichtigungsmassnahmen gegenüber den Achsenmächten ausgesprochen."

    ** Gruppenleiters Schweiz der NSDAP Gustloff. Gustloff war an seinem 41. Geburtstag, dem Jahrestag der „Machtergreifung“, in Berlin gewesen. Nach seiner Rückkehr, am 4. Februar 1936, erschoss ihn der
    jugoslawische Medizinstudent David Frankfurter, Sohn eines Rabbiners, mit vier Schüssen aus einem Revolver in Gustloffs Wohnung in Davos.Die nationalsozialistische Propaganda erhob Gustloff zum
    „Blutzeugen der Bewegung“ und ließ seinen Sarg per Sonderzug ins Reich bringen.

    *** Verrechnungsabkommen. Vertragliche Vereinbarung zwischen Staaten, die aus dem gegenseitigen Grenzen überschreitenden Handels- und Dienstleistungsverkehr resultierenden Forderungen und
    Verbindlichkeiten durch Aufrechnung über z. B. bei den Zentralbanken geführte Verrechnungskonten zu verrechnen (zu saldieren) und nur die sich zu Gunsten bzw. zu Lasten der Partner jeweils ergebenden
    Salden auszugleichen, ggf. diese auch begrenzt zu kreditieren (Swing). International haben bilaterale Clearing-Abkommen an Bedeutung verloren, da multilaterale Verrechnungssysteme dominieren.

    **** Anders als andere "neutrale Staaten" wie die Niederlande und Belgien.

  • Die KriegsschuldfrageDatum18.09.2014 15:09
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Die Kriegsschuldfrage

    Ergänzend möchte ich noch anfügen: Oft wird die heimliche und dann offizielle Mobilisierung der russischen Armee als gerechtfertigter Kriegsgrund angegeben. Meine Meinung dazu ist aber, dass eine Mobilisierung die letzte Vorstufe zum Krieg ist, aber eben die "Vorstufe", wenn auch Vorletzte. Die letzte Stufe aber ist die Kriegserklärung selbst und die erging von den Mittelmächten an Serbien und Russland zuerst.
    Im Westen hatte der Kaiser wegen des Schlieffenplans einige Bedenken. England, das war gewiss, würde die Verletzung der belgischen Neutralität nicht tatenlos dulden. Aber als der Kaiser seinen Generalstabschef Moltke jr. nach einer Alternative befragte, musste dieser zugeben, dass es keine gab.
    Enttäuscht antwortete Wilhelm II.:"Ihr Vater hätte mir eine andere Antwort gegeben".

  • SM U15Datum25.08.2014 15:50
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Nachdem ich nun etliche "Letzte" präsentiert habe, auch mal einen Ersten. Aber es ist nicht immer positiv Erster zu sein ;)!
    Am 6. August 1914 lief SM (Seiner Majestät) U 15*, zusammen mit neun anderen U-Booten, unter Kapitänleutnant Richard Pohle, von Helgoland zu seiner ersten Feindfahrt gegen Großbritannien aus. Zwei Tage später, am 8. August, sichtete es die britischen Schlachtschiffe HMS Ajax, HMS Monarch und HMS Orion. Sein Torpedo verfehlte die Monarch. Das war die erste Kampfhandlung eines deutschen U-Bootes im Ersten Weltkrieg. Am nächsten Morgen, den 9. August wurde U 15 bei Fair Isle vom Leichten Kreuzer HMS Birmingham im Nebel überrascht. Es lag gestoppt und vermutlich war man wegen des lauten Hämmerns im Innern des Bootes, welches auf Reparaturarbeiten hindeutete, auf das Boot aufmerksam geworden. Gleichzeitig verhinderten diese Arbeitsgeräusche, dass man rechtzeitig auf die Birmingham aufmerksam wurde. Anscheinend aber hatte man auch die Wache an Deck vernachlässigt. Wohl wegen des Nebels.... Als der Kreuzer bemerkt wurde, war es schon zu spät. Die Birmingham eröffnete das Feuer auf das Boot, das sofort zu tauchen begann. Aber bevor U 15 tauchen konnte, wurde es von der Birmingham gerammt und ging mit der gesamten Besatzung in den "Keller"!
    Damit war U 15 das erste deutsche U-Boot, das im Ersten Weltkrieg verloren ging.



    *U15 wurde am 23. Februar 1909 in Auftrag gegeben und in der Kaiserlichen Werft Danzig auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 18. September 1911, die Auslieferung am 7. Juli 1912.

    Technische Daten

    U-Boot-Typ: Zweihüllen-Hochsee-Boot
    U-Boot-Klasse: U 13 bis U 15
    Verdrängung: 540 Tonnen (über Wasser)
    635 Tonnen (unter Wasser)
    Länge: 57,88 m
    Breite: 6,00 m
    max. Tauchtiefe: 50 m
    Antrieb: Petroleummotoren 2 x 350 PS 2x250 PS
    E-Maschinen 2 x 550 PS
    Bewaffnung 2 Bugrohre/2 Heckrohre/ 6 Torpedos
    1 x 10,5 cm (Artillerie)
    Besatzung: 4 Offiziere, 35 Mannschaften
    Geschwindigkeit: 14,8 Knoten (über Wasser) 10,7 Knoten (unter Wasser)
    Einsätze: 1 Feindfahrt
    Erfolge: keine

    ....U15....

  • Drei Mal Scapa FlowDatum17.08.2014 17:28
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Bei der Nennung den Namens Scapa Flowfallen dem historisch bewanderten Zeitgenossen meist drei Fakten ein: Sitz der englischen Home Fleet, Internierungs- und Selbstversenkungsort der deutschen
    Hochseeflotte und Günther Prien mit U47, dem "Stier von Scapa Flow". Wer nun etwas mehr in die Geschichte vordringt, stößt noch auf zwei weitere deutsche U-Bootmänner, die sich an der Herausforderung
    "Scapa Flow" mehr oder weniger erfolgreich versucht hatten.
    Da war am 22./23 November 1914 Kaleu Heinz von Hennig mit SM U18. Im Fahrwasser eines Frachters gelang durch den Hoxa Sund in die Bucht von Scapa Flow einzudringen. Allerdings fand er sie leer vor, die
    Briten den Stützpunkt nur einen Tag zuvor geräumt hatten. Auf dem Rückweg wurde sein Boot von einem Bewcher (wohl ein Minenleger) entdeckt und mehrfach gerammt. Henning befahl die Selbstversenkung und
    ging anschließend mit der gesamten Besatzung in britische Gefangenschaft. Am 14. August 1915 gelang ihm gemeinsam mit zwei Kameraden die Flucht, er verpasste aber den Treffpunkt mit dem U-Boot, das ihn
    nach Deutschland zurückbringen sollte. Kurze Zeit später wurde er wieder gefasst und blieb bis Januar 1918 in Gefangenschaft, anschließend bis Dezember 1918 in den Niederlanden interniert.
    Der nächste der sich an Scapa Flow versuchte, war Oblt. z. S. Hans-Joachim Emsmann. Am 18. Oktober 1918 versuchte er mit SMS UB 116 und einer freiwilligen Offiziersbesatzung, in Scapa Flow einzudringen.
    Doch war der Hoxa Sound, den zuvor schon Henning erfolgreich durchquert hatte nicht wie erwartet frei von Netzen und Minen. Unterwasserhorchgeräte orteten die Schraubengeräusche des deutschen U-Boots
    und gegen 23:30 Uhr sichteten schließlich auch Suchscheinwerfer sein Sehrohr. Eine ferngezündete Minensperre zerstörte SMS UB 116.
    Vielleicht hätte Emsmann einen anderen Weg nehmen sollen, nicht den südlichen. Schließlich waren die Briten ja durch Hennings Raids vorgewarnt. Prien nahm später seinen Weg durch den Kirk Sund, die
    östliche Durfahrt nach Scapa Flow.
    Militärhistorisch besonders interessan ist Emsmann Einsatz weniger wegen seinem misslungenen Angriff auf die Flotte in Scapa Flow, sondern weil dieser Angriff im Rahmen der letzten geplanten Schlacht
    der deutschen Hochseeflotte gegen die Briten stattfand. Während aber die Hochseeflotte nicht mehr zur Schlachts auslief, fiehlen Emsmann und seine Männer. Ihr Auftrag war es gewesen, die englische
    Schlachtflotte zu schwächen um die Siegeschance der deutschen Hochseeflotte zu erhöhen. Wieviele Boote dafür im Einsatz waren und ob es nur freiwillige Offiziere oder generell Freiwillige aller Chargen
    war, weiß ich nicht.
    Der Angriff Priens ist eigentlich schon genug geschildert worden und muß es deshalb hier nicht noch mal. Aber eines sei noch erwähnt: Prien sprach in seinem Bericht von zwei Schlachschiffen, die beide
    Torpediert wurden. Das nördliche erhielt immerhin einen Torpedotreffer, das südliche, die HMS "Royal Oak" 3. Der Untergang der HMS "Royal Oak" wurde am 14 Oktober von der BBC bestätigt. Wen oder was nun
    der erste Torpedo getroffen hatte bleibt bis heute ein Rätsel. Bis zum heutigen Tag geben sich die Briten dazu typisch britisch bedeckt. Vier Schiffe kamen/kommen in Frage: HMS "Pegasus", HMS "Hood",
    HMS "Iron Duke" und das Flugzeugmutterschiff HMS "Pegasus".
    Das "Verschwinden" Priens um den 7. März 1941 konnte bis heute nicht genau geklärt werden. Der Zerstörer HMS "Wolverine" und das U-Boot HMS "U A" (sagt mir aber nichts, stammt aus "Clausewitz 8/2014)
    kommen als Sieger über Prien und U47 in Frage.
    Aus eigenem Hörensagen kenne ich aber noch eine andere Vermutung, die damals hinter vorgehaltener Hand zum Verschwinden dieses öffentlichen Helden geäußert wurde: Er und seine gesamte Besatzung sein in
    ein KZ gebracht und dort ermordet werden. Warum? Keine Ahnung- das wusste auch mein Stiefvater nicht von dem diese Vermutung stammte.

  • Hunnen über LondonDatum13.08.2014 15:37
    Thema von Waldi44 im Forum Westfront

    Zu Kriegsbeginn verfügte Deutschland über 6 (unterschiedliche Quellen = unterschiedliche Zahlen) Zeppelin Luftschiffe (Z4-9), 1 Schütte Lanz Luftschiff (SL2), beim Luftschiffbataillon 2 ein so genanntes
    Militär Luftschiff (M4), ein Parseval Luftschiff (PIV) sowie 3 Zeppelin Luftschiffe der Deutschen Luftschiffarts AG (Delag), (Viktoria Luise), Hansa und Sachsen. Allerdings kam nur die "Sachsen" für
    militärische Einsätzte zur Verwendung. 4 dieser Schiffe kamen in den Westen, drei in den Osten und zwei befanden sich bei Kriegsausbruch noch in der Abnahme.
    Insgesamt wurden für Heer und Marine des Kaiserreichs zwischen 1914 und 1918 123 Luftschiffe in Dienst gestellt. Davon stammten 101 aus den Zeppelin-Werken. Schätzungsweise hatten die Zeppeline über
    5.000 Einsätze geflogen.
    Da aber schon gut ein Jahr vor Kriegsbeginn die Frage der Bauart der Luftschiffe zugunsten der Starrluftschiffe (Zeppeline) gefallen war und man seitens der deutschen Heeresleitung und auch des Kaisers
    den Zeppelinen eine große Bedeutung für den Kriegseinsatz zusprach, wurde schon frühzeitig eine größere Zahl von Starrluftschiffen für den militärischen Einsatz geordert. Dennoch dauerte es noch 9
    Monate, ehe tatsächlich der Stand erreicht wurde, wie man ihn schon zu Kriegsbeginn angestrebt hatte.
    Am 23. Sept. schließlich 1916 befanden sich 12 deutsche Kriegsluftschiffe auf einer Feindfahrt nach England. Durch den normalen Funkverkehr erfuhr der britische Marinenachrichtendienst in der Whitehall
    Room 40 von dem bevorstehenden Luftangriff. Da die Deutschen kurz vorher ihren Signalcode äderten, den die Briten erbeutet hatten, konnte man nur mutmaßen, wann und wo genau mit welchen Kräften der
    Angriff stattfinden sollte. Jedenfalls hatte man genug Information um einen allgemeinen Luftalarm auszulösen.
    Bereits am 31. Mai 1915 griff das Heeresluftschiff "LZ 38" unter dem Kommando von Major Erich Linnarz kurz nach Sonnenaufgang die britische Hauptstadt an und warf einige Bomben ab.
    Tatsächlich gab es schon damals eine aktive Luftverteidigung. Sie bestand swowohl aus Jagtflugzeugen, als auch Geschütz- und Scheinwerferbatterien- entlang der Küste und den Ballungsgebieten. Darüber
    hinaus galt in ganz Großbritannien ein striktes Verdunkelungsgebot. Bis zu diesem Zeitpunkt waren den Bombenangriffen der Zeppeline 413 Menschen zum Opfer gefallen. 113 davon allein in London. Da die
    Bomben wahl- und weitestgehend auch ziellos abgeworfen wurden, galten die Luftschiffer bei den Briten als "Hunnen", "Barbaren" und "Kindermörder".
    Drei der größten und modernsten Luftschiffe waren für einen Angriff auf London vorgesehen.
    L 31 Einsatzbereich:Marine Volumen:55.200 m³ Erstfahrt:12.7.1916
    L 32 Einsatzbereich:Marine Volumen:55.200 m³ Erstfahrt:08.8.1916
    L 33 Einsatzbereich:Marine Volumen:55.200 m³ Erstfahrt:30.8.1916
    Die Besatzungen dieser Luftschiffe rekrutierte sich aus freiwilligen der Marine. Schließlich hadelte es sich ja, im Gegenstz zu den Heeres Luftschiffen, um Marine Luftschiffe. Die für den Angriff auf
    London vorgesehenen Luftschiffe fuhren (Luftschiffe fahren im "Luftmeer" ähnlich wie Seeschiffe im Wassermeer), in 1.700 Meter Höhe und mit einer Geschwindigkeit von 80 Km/h. Die Höhe erbrachten 19 mit
    Wasserstoff gefüllte Gaszellen. Diese reichten aus um 70 Tonnen in die Luft zu heben. Das 198 Meter lange im Durchmesser 23,9 Meter messende Luftschiff wog 40 Tonnen, so daß eine Nutzlast von 25- 30 (je
    nach Temperatur und Luftdruck) Tonnen blieb. 20 Mann a 79 Kg , 6,6 Tonnen Benzin in 30 Alutanks. 600 Liter Schmieröl, 450 Kg Waffen und Munition und schließlich noch 10 Tonnen Ballastwasser mußten von
    der Bombenzuladung abgezogen werden.
    Der Bombenschacht dieser Schiffe befand sich mittschiffs. In ihm lagen pro Schiff: vier 6 Zentner (zus. 300 Kg) Bomben, 40 Sprengbomben a 58 Kg und 60 Brandbomben zu je 11 Kg und die 6,6 Tonnen Benzin
    reichten für 21 Stunden Fahrt.
    Über Belgien fahrend erreichten die Luftschiffe in der Abenddämmerung die Kanalküste. Nach Einbruch der Dunkelheit trennen sich die Schiffe und jedes nimmt für sich Kurs West.
    L33 unter Kapitänleutnant der Reserve Alois Böcker nahm direkten Kurs auf London. Schon an der Themsemündung wird sein Luftschiff von feindlichen Zerstörern beschossen. Dann überfährt er die schweren
    Geschützbatterien östlich von London. Um die auf Sicht feuernden Gegner zu blenden, wirft er zwei mal an Fallschirmen schwebende Magnesiumfackeln ab und läßt Ballast ab. Obwohl er danach auf über 3.900
    Meter Höhe stieg, verstummte das feindliche Feuer nicht.
    Dann entschließt er sich, seine Bomben abzuwerfen. Wo genau wußte er nicht. Er wußte nur, dass er sich irgendwo über Osten Londons befand. Er traf mit seinen Bomben unter anderem ein Holz- und ein
    Öllager. Beide brannten lichterloh. Aber auch um das Luftschiff wurde es taghell. 30 Scheinwerfer und mehr hielten das Luftschiff in ihren Lichtkegeln fest. Die Gaszellen wurden von den Splittern der
    Nahtreffer förmlich durchsiebt ohne aber in Brand zu geraten. Eigentlich ein Unding aber so war es eben....
    Danach wurde das angeschlagene Luftschiff noch von britischen Flugzeugen mit 76mm Leuchspuhrmunition und Sprengpatronen beschossen. Die Benzintaks wurden getroffen und liefen aus. Die MG Schützen des
    Zeppelin ihrerseits wagten es nicht zurück zu schießen. Die Angst die Benzindämpfe und das allgegenwertige Gas zu entzünden war zu gross.
    Wie durch ein Wunder überlebten alle das Inferno und L33 konnte den Ort des Geschehens verlassen. Aber aus dem einstmals stolzen Luftschiff war ein tödlich angeschlagenes Wrack geworden, dass schnell an
    Höhe verlor und innerhalb von nur vier Minuten um 900 Meter sank.
    Alles was nicht niet- und nagelfest war flog über Bord. Ein ähnliches Verhalten wie auf einem sinkenden Wasserschiff. Dem Segelmacher(!) und seinen Gehilfen gelingt es nicht die vielen Löcher in den
    Gaszellen zu stopfen. Um 1:30 wird der letzte Funkspruch abgesetzt ehe auch das Funkgerät über Bord fliegt. Um es kurz zu machen, das Luftschiff "strandete" und die 22 köpfige Beatzung überlebte und
    setze dann die Reste von L33 eigenhändig in Brand.
    Die Hoffnung die Küste zu erreichen und vielleicht per Boot über die Nordsee die deutsche Küste, zerschlug sich schnell und endete in einem britischen Kriegsgefangenenlager.
    Nun waren es noch zwei...
    Diese beiden Zeppeline hatten einen westsüdwestliche Kurs eingeschlagen. Um 10:45 Uhr erreichten sie Dungeness Point, eine Landspitze mit Kiesstrand im Gebiet der Romney Marsh in Kent, Südengland. Von dort
    steuerten sie London an. L31, das Führungsschiff der kleinen Gruppe wurde von dem erfahrenen (3 Dienstjahre bei den Luftschiffen, vormals Torpedobootskommandant.) Kapitänleutnant Heinrich Mathy (Geboren
    4. April 1883 in Mannheim) befehligt.
    Dieser hatte mit der Bombardierung Londons schon einige Erfahrung sammeln können. Bei seinem ersten Angriff auf London blieb es zwar nur bei dem Versuch, schlechtes Wetter zwang ihn zur Umkehr. Am 8.
    September 1915, fuhr er mit L13, einen neuerlichen Angriff gegen London und verursachte durch eine von ihm ausgelöste Feuersbrunst im Stadtzentrum großen Schaden von etwa 500.000 Pfund (10 Millionen
    Goldmark). Außerdem fanden 22 Zivilisten und 1 Pilot eines Anfangjägers den Tod. Dutzende weitere Menschen wurden mehr oder weniger schwer verletzt, sowie zwei der berühmten Londoner Doppeldeckerbusse
    zerstört.
    In der Nacht vom 24./25. August 1916, attackierte er wieder mit L31 London. L31 wurde bei der Landung nach diesem Einsatz beschädigt und mußte repariert werden.
    All diese Angriffe führten bei ihm zu der Auffassung, die Luftverteidigung südlich von London sei der schwächste Punkt dieser Verteidigung. Daher näherten sich beide Schiffe von Süden her der englischen
    Hauptstadt.
    Die Außentemperaturen, für die Tragfähigkeit und somit auch Flughöhe eines Zeppelins von großer Wichtigkeit, betrug in der Flughöhe von L31, 3.300 Meter, 4 Grad Celsiuns. Um größere Flughöhe zu
    erreichen war es zu warm und man sah sich gezwungen den Zeppelin zu leichtern. Zwei Benzintaks gingen von Bord und vier der 60Kg Bomben wurden auf den Leuchtturm von Dungeness abgeworfen, den sie jedoch
    verfehlten. Auch einige MG's nebst Munition gingen über Bord. L31 war unterdessen vermutlich wegen Motorenprobleme schon weit zurück geblieben, währen L31 unverzagt gen London fuhr...denn wir faaaahren,
    denn wir faaahren, denn wir fahren gegen Engeland.... ach nee, das war dann wohl etwas später ;)!
    L31 folgt einer der Haupteisenbahnlinien, die wie die Fäden eines Spinnenetzes alle auf London zu liefen. Darüber hinaus konnte er auch schon die von L33 entfachten Brände in der Stadt erkennen. 0:20
    Uhr befindet sich L31 über Croydon. Croydon liegt im Süden von London und ist der bevölkerungsreichste aller Stadtbezirke und war/ist ein wichtiges Industriegebiet für die Metallbearbeitung (heute auch
    Automobilbau). Die meisten der Bomben fallen in die Arbeiterwohnviertel südlich der Themse.
    Nachdem die vier Tonnen Bomben das Schiff verlassen hatten, stieg es auf 4.000 Meter und mit der Höchstgeschwindigkeit von 104 Km/h fuhr L31 nach Norden. Bodennebel verdeckte ihn vor den dortigen
    schweren Luftabwehrgeschützen. Bei Great Yarmouth erreichte er mit seinem Schiff um 02:15 die Küste und somit die offene See. Sein Mut und sein können fanden in den Akten der Home Forces seinen
    Niederschlag aber auch die Wut darüber, dass er so schadlos entkommen war......
    Nun war es nur noch einer....
    Das Ende von L32 kam schnell. Werner Peterson, Kommandant von L32 hatte hiner Mathy etwa eine Stunde Verspätung. Man vermutete wegen Motorschaden. Irgendwie war er auch vom Kurs abgekommen und erreichte
    die Themse etwas 12 zwölf Meilen östlich von London. Die durch die vorherigen Angriffe gewarnte Luftabwehr hatte L32 sofort im Visier ihrer Scheinwerfer und Flakgechütze. Vermutlich waren die
    Jagdflugzeuge ohnehin schon oder noch im Luftraum über London. Anders als L33 fing L32 sofort Feuer. Zwar konnte man noch seine Bomben ziellos abwerfen aber das Schicksal des Luftschiffes und seiner
    Beatzung war besiegelt.
    Kometengleich mit feurigem Schweif stürtzte der Zeppelin aus 3.900 Meter Höhe ab. Bei Little Burstead, Essex, nordöstlich von London krachte das glühende Wrack zu Boden. Die Überreste von 21
    Besatzungsmitgliedern fand man in den zertrümmerten Überresten der Gondeln. Nur die Leiche von Leutnant z.See Karl Brodrück fand man weiter entfernt vom Wrack. Er war lieber in den sicheren Tod
    gesprungen, als lebendig zu verbrennen. Die Besatzung wurde zunächst in Burstead begraben, bis ihre sterblichen Überreste umgebettet wurden. Zusammen mit den Besatzungen von SL11, L31 und L48, fanden
    sie auf dem Friedhof Cannock Chase in den 1960er Jahren ihre letzte Ruhestätte.
    Aber auch dem vermeintlichen Glückspilz Mathy ereilte nur wenige Wochen nach seinem Sieg das Schicksal. Am 1. Oktober 1916 kommandierte Mathy L31 auf seiner letzte Mission - ein Bombenangriff auf
    London. Während dieses Angriffs wurde sein Luftschiff von 2nd Lieutenant Wulfstan Tempest (Royal Flying Corps) in einem BE2c Flugzeug angegriffen. Er landete einige Treffer. Diese entzündeten das Gas im
    Luftschiff, das in Flammen, wie L32 am Hadley Wood, in der Nähe von Potters Bar (nördlich von London), zu Boden ging. Auch Mathy soll aus dem brennenden Schiff gesprungen sein. Sicher hatte er sich
    schon lanmge vorher über genau diesen Moment gedanken gemacht, denn:"...Unsere Nerven sind durch Misshandlung ruiniert. Wenn jemand sagen sollte, dass er nicht durch Visionen von brennenden Luftschiffe
    verfolgt wurde, dann wäre er ein Aufschneider."

    Quellen
    Deutsche Marineluftschiffe 1912-1918, Douglas H. Robinson
    Unsere Luftstreitkräfte 1914-1918, Vaterländischer Verlag 1930, Berlin

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