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  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    "Ich dachte der Flügelmann sei tot." - Die "Langen Kerls" und der König "in" Preußen.

    Gelegendlich findet man auch die Bezeichnung "Potsdamer Riesengarde".
    Zuerst einmal der Text, den man zu den "Langen Kerls" bei Wiki findet!

    "Das Regiment wurde 1675 als „Regiment Kurprinz“ mit einer Stärke von zwei Bataillonen aufgestellt, erster Chef war Kurprinz Friedrich von Brandenburg [der spätere seit 1701 König Friedrich I. und somit der erste Preußische König]. Im Jahre 1701 änderte sich die Bezeichnung in „Kronprinzenregiment“, Chef war zu diesem Zeitpunkt Kronprinz Friedrich Wilhelm [ Sohn des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III ], der spätere Soldatenkönig [ Friedrich Wilhelm I.].
    Im Jahre 1710 formierte Kronprinz Friedrich Wilhelm dieses Korps aus Angehörigen seiner Jagdgarde und mehr oder weniger freiwillig angeworbenen hochgewachsenen jungen Männern. Sie bildeten 1711 vier Kompanien. Seit 1710 lautete die Bezeichnung „Großes Leibbataillon Grenadier“.
    1713 wurde Friedrich Wilhelm I. König in Preußen[Soldatenkönig] und das Regiment erhielt die Aufwertung zur Garde. Die neue Bezeichnung des Regiments wurde: „Seiner Königlichen Majestät Regiment“ (auch „Leibregiment“ oder „Königsregiment“). Das Königsregiment (6) entstand 1717 aus der Verschmelzung des Regiments zu Fuß „Kronprinz“ mit den seit 1709 bestehenden Roten Grenadieren, wobei letzteres das I. Bataillon, ersteres das II. und III. Bataillon bildeten."

    Zwei Stellen sind dabei besonders erwähnendswert. 1. 1713 wurde Friedrich Wilhelm I. König in Preußen. Hier liegt die Betonung auf "in" und nicht "von" und 2. "...mehr oder weniger freiwillig angeworbenen ...". Hier auf das "mehr oder weniger freiwillig"!

    Soweit Wiki. Die Ergänzungen in den [ ] sind von mir nachträglich eingeschoben. WAS hat es nun mit diesem "in" Preußen auf sich?
    In diversen Erbfolgekriegen nach dem Tode Tod Karls II. [Letzter Habsburger auf dem spanischen Thron], benötigten diese dringend Bündnispartner im Krieg gegen Frankreich [Spanischer Erbfolgekrieg]. Der katholische Kaiser Leopold I. und der protestantische Kurfürst von Brandenburg schlossen am 16. Non. 1700 im Schloss Schönhausen ein Geheimbündnis [Kontrakt], in dem den Kurfürsten von Brandenburg ein schon lange gehegter Wunsch erfüllt wurde. Der Kurfürst sollte als Dank für seine militärische Hilfe im Erfolgestreit, die Königswürde erhalten. Umsonst war der "Spass" natürlich nicht: Er kostete ihm 2 Millionen Dukaten, die an Kaiser Leopold I. gingen und 600.000 Dukaten an den deutschen Klerus; der Jesuitenorden bekam 20.000 Taler für die Fürsprache am Wiener Hof. Außerdem verpflichtete sich Friedrich, sich mit 8.000 (10.000) Soldaten an dem vom Habsburgischen Kaiser geführten Spanischen Erbfolgekrieg zu beteiligen. Soldaten, die ihm dann später im Nordischen Krieg zur eigenen Landesverteidigung fehlten.
    Um nun die anderen deutschen Kurfürsten und Könige nicht zu verprellen, sollte die Königskrönung nicht innerhalb der Reichsgrenzen erfolgen und auch kein Reichsgebiet einschließen. Die Mark Brandenburg, Kurfürstliches Stammland, war Reichsgebiet. Preußen hingegen nicht!
    Die historische Landschaft Preußen, benannt nach ihren baltischen Ureinwohnern, den Prußen[Slaven], entsprach in etwa dem späteren Ostpreußen. Ursprüglich als geistlicher Ordensstaat gegründet/erobert, wurde dessen Gebiet 1466 im Zweiten Frieden von Thorn geteilt [Erster Frieden von Thorn am 1. Februar 1411 nach der Niederlage des Deutschritterordens 1410 bei Tannenberg]: in das der polnischen Krone direkt unterstehende Königliche [polnische] Preußen, das Pommerellen einschloss, und in den Restordensstaat, der die polnische Lehenshoheit anerkennen musste. Durch dessen Säkularisierung entstand 1525 das weltliche Herzogtum Preußen [Das Herzogtum Preußen war ein von 1525 bis 1701 bestehendes Staatswesen, das den östlichen, im Zuge der Reformation säkularisierten Teil des 1466 aufgeteilten Deutschordensstaates umfasste und bis 1657 ein polnisches Lehen war], das 1618 durch Erbschaft an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und somit das Jahr 1618 der Beginn der Regierung der brandenburgischen Kurfürsten im Herzogtum Preußen ist. Diese regierten nun beide Ländern, das kurfürstlichen Brandenburg und das Herzogtum und spätere (ab 1701) königlichen Preußen in Personalunion. König und Kurfürst in einer Person! Bis 1657 war das Herzogtum Preußen ein polnisches Lehen und Kurfürst Friedrich Wilhelm ein polnischer Lehensmann. Aber 1657 gelang es ihm, das Herzogtum aus der polnischen Lehensabhängigkeit lösen. Da es außerhalb der Reichsgrenzen lag, war er dort nunmehr ein souveräner Herrscher, während er als Kurfürst von Brandenburg dem Kaiser Untertan war.
    Ab 1701 fallen die Geschichte der Mark Brandenburg fortan mit der Preußens zusammen, wobei die preußischen Könige den Titel „Markgraf von Brandenburg“, auf dem ihre Kurwürde beruhte, weiterhin führten.
    Weil Friedrich I.[Soldatenkönig] sich nun aber "nur" zum König in Preußen und nicht auch von Brandenburg machen konnte, blieb es beim "in". Er konnte als Reichbürger nicht gleichzeitig Kurfürst UND König von Brandenburg sein, aber Kurfürst von Brandenburg und König in Preußen. Außerdem gehörte ihm nicht ganz Preußen. Neben dem deutschen Preußen gab es bis 1772 noch das „Königlich-Polnischen Preußen" [Hinterpommern]. Dieses kam dann durch die erste polnische Teilung ebenfalls zu Preußen und der Titel wandelte sich von "König in Preußen" zu "König von [ganz] Preußen"!
    Der Übergang zur Bezeichnung Preußen auch für die Mark Brandenburg vollzog sich allmählich ohne festen Stichtag! Berlin wurde dann statt Königsberg am 17. Januar 1709 durch das Zusammenlegen einiger umliegender Gemeinden, aus denen dann die einzelnen Stadtbezirke entstanden, amtliche Hauptstadt von Preußen.
    Nun wissen wir also warum der König von Preußen anfänglich nur "König in Preußen" und nicht "...von Preußen" war. Damit ist auch die etwas unverständliche östliche Grenzziehung des HRR erklärt, die quasi die östlichen Landesteile Preußens außen vor läßt.
    Nun kommen wir zu den schon eingangs erwähnten "Langen Kerls", die "....mehr oder weniger freiwillig angeworbenen hochgewachsenen jungen Männer." Hierbei zitiere ich aus einem alten Geschichtsbuch: "Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht", Breslau 1896, Seite 234.
    "Ein deutscher Müller ließ sich in Frankreich als Riese für Geld[Jahrmarkt oder so] sehen; bald nacher fand er sich als fünfter in der Potsdamer Riesengarde. Jeder Inländer von großem Körper fiel unzweifelhaft den Werbern in die Hände. Einen Bürgermeister holten die Werber aus dem Rathause und drei Bauernburschen aus der Kirche; einen Schiffskapitän entführten sie von seinem Schiffe und die Thürhüter aus dem Vorzimmer des Königs von Polen.[Mitunter ging die "Werbung" aber auch schief] Bei einem sehr großen Tischler bestellten die Werber einen Sarg für einen verstorbenen Flügelmann [der Riesengarde] . Als der Sarg fertig ist, behaupten die Offiziere, er sei zu klein. "Nein" erwiederte der Tischler, "der ist noch groß genug für mich!". Damit legte er sich hinein; flugs wird der Sarg geschlossen und fortgeschafft. Vor der Stadt öffnet man und findet den Tischler tot [Das war ein Qualitätssarg].
    Der König erfuhr, in Italien lebe ein außerordentlich langer Mönch. Da erbot sich ein Major, ihn herzuschaffen. Er trat in Polen zur katholischen Kirche über , reiste nach Italien und trat in das Kloster, in welchem der lange Mönch lebte. Bald befreundete er sich mit ihm und überredete ihn , mit nach Polen zu gehen um dort seine evangelischen Verwandten bekehren zu helfen. Der Abt gab seine Zustimmung, und bald war der Mönch Gardist. Seine "lieben blauen Kinder" , wie der König die Gardisten nannte, waren ihm lieb und teuer; er sorgte für sie väterlich, für sie war keine Summe zu groß.
    Als der neue Turm der Petrikirche nahe vor seiner Vollendung einstürzte, wurde die Meldung beim König mit den Worten eingeleitet, ein großes Unglück habe sich ereignet. "Was denn?" rief der König. "Der Petriturm ist eingestürzt!" - "Ach so", sagte der König gelassen "ich dachte Wunder, was es wäre, und ich glaubte der Flügelmann sei tot."

  • Deutschlands erster "Seesieg" zu Lande!Datum12.10.2017 09:42
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Deutschlands erster "Seesieg" zu Lande!
    Was für ein Quatsch! Ein Seesieg zu Lande? Wie soll das gehen. Nun, das geht, indem man von Land aus eine ganze Flotte vernichtet oder doch zumindst einen bedeutenden Teil von ihr. So geschehen während des Schleswig-Holsteinischen Krieg(1848 bis 1851), beim Gefecht von Eckernförde am 5. April 1849.
    Nur zwei Tage vorher war der im Vorjahr unterbrochene Krieg (Waffenstillstand von Malmö), wieder neu ausgebrochen und die Dänen beganne mit von langer Hand vorbereiteten militärischen Operationen. Eine davon richtete sich gegen Eckernförde. Allerdings handelte es sich dabei nur um ein Ablenkungsmanöver. Ihr Hauptangriff richtete sich von Alsen kommend gegen die Schleswig-Holsteinische Division bei Flensburg. Sie sollte vor dem Eingreifen der Truppen des Deutschen Bundes vernichtet werden. Um diese Absicht zu verschleiern, führten die Dänen eine vorgetäuschte Landung bei Eckernförde durch!
    Aber auch auf deutscher Seite hat man die Zeit des Waffenstillstandes genutzt und entlang der Küste eine optische Telegrafenanlage installiert, die Eckernförde mit Rendsburg verband. Über diese Anlage nun wurde am 4. April 1849 nach Rendsburg tetegrafiert, dass eine dänische Flotte auf der Reede von Eckernförde lag und die Dänen vermutlich eine Anlandung versuchen würden.
    Die dänische Flotte stand unter dem Befehl von Kommandeur Kapitän Frederik August Paludan. Sie bestand aus 8 Schiffen. Dem 84 Kanonen Linienschiff "Christian VIII", der 48 Kanonen Fregatte "Gefion" und der mit 32 Geschützen bewaffneten Korvette "Galathea". Des weiteren aus 2 Raddampferkorvetten, der "Hekla" und der ""Geyser", mit je 8 Kanonen und drei Transportseglern für rund 250 Mann Landungstruppen. Numerisch gesehen standen hier 180 Schiffskanonen gegen nur 10 der Verteidiger (6 weitere folgten noch während des Kampfes).
    Am Morgen des 5. April zwischen 6 und 7 Uhr Morgens segelten die Dänen mit leichtem Rückenwind (Nordwind) in die Bucht von Eckernförde ein. Hier nahmen sie dann die zwei Batterien unter Feuer ihrer Breitseiten. Die Deutschen antworteten mit gezieltem Einzelfeuer ihrer Kanonen und richteten bei den Dänen schon von Anfang an großen Schaden an. Die deutschen Geschütze waren in gut gesicherten Feldstellungen untergbracht und die Kanoniere nutzten die Zeit, wenn die Dänen ihre Breitseiten nachluden, um ihrerseits ruhig zu zielen und zu schießen!
    Da die Segelschiffe vor Anker lagen, waren sie dem Wind und der Strömung weiterhin ausgesetzt und die "Gefion" zu "schwoiten" begann, also sich um ihren Anker zu drehen. Damit verlor sie die Möglichkeit gezielt auf die Landbatterien zu schießen, bot aber selber für diese ein ausgezeichnetes Ziel. Unterdesse war es bereits 10 Uhr geworen und die "Galathea" zog sich vom Ort des Geschehens zurück.
    Um 1 Uhr Mittags wurde das Gefecht unterbrochen, weil die Dänen einen Palarmentär schickten. Inzwischen war die "Christian VIII" auf Grund gelaufen und die "Gefion" hatte ihr Ruder verloren. Paludan verlangte freien Abzug und drohte andernfalls Eckernförde in Grund und Boden zu bombardieren. Vorrangegangen Abschleppversuche durch die beiden Raddampfer waren erfolglos und endeten mit deren schwerer Beschädigung und dem eiligen Rückzug.
    Um 5 Uhr Nachmittags ging das Gefecht weiter. Paludans Ultimatum war mit den Worten: " Wir sehen uns nicht veranlaßt, Ihre Schiffe zu schonen. Sollten Sie Ihre Drohung , eine offene Stadt zu beschießen, verwirklichen, so würde ein solcher Vandalismus der Fluch Dänemarks werden, dessen repräsentant Sie hier sind", abgelehnt worden.
    Nach nur 1 1/2 Stunden lief die "Christian VIII" erneut auf Grund und blieb manövrierunfähig. "Gefion" wurde kampfunfähig geschossen. Inzwischen hatte es auch schon im Schiffsinnern zu brennen begonnen. Paludan strich Flagge und Segel und gab den ohnehin sinnlos gewordenen Kampf auf!
    650 Dänen, einschließlich Kommandeur Kapitän Frederik August Paludan, konnten sich retten und gingen in Gefangenschaft. 250 Verwundete aber waren an Bord der "Christian VIII" geblieben. Sie zu holen, machten sich nun die Deutschen in Booten auf. Gerade dort angekommen, flog die "Christian VIII" in die Luft(Geschichte der Neuzeit 1848 - 1871 Band 1 Seite 292)*.
    Das Fazit: Mit nur 16 Kanonen vernichteten die Deutschen bei dem Gefecht bei Eckernförde 1 Linienschiff, schossen eine Fregatte gefechtsunfähig und erbeuteten sie und beschädigten zwei Kriegsraddampfer. 131 Dänen waren gefallen, 80 Verwundete und 943 gingen in Gefangenschaft. Dagegen standen 4 Tote und 14 Verwundete auf deutscher Seite.
    Paludan befand sich bis August 1849 in deutscher Gefangenschaft, von April bis Juli 1850 kam er nach Verhandlung vor einem dänischen Kriegsgericht in drei monatiger leichter Festungshaft. Er durfte aber nie wieder ein Schiff kommandieren.
    Natürlich wurde dieser Sieg gefeiert und entsprechend propagandistisch ausgeschlachtet. Unter Wilhelm II. wurde der "Tag von Eckernförde" zum Gedenktag obwohl er eigendlich mit der deutschen Marine als solche nichts zu tun hatte. Ehrliche Publizisten bezeichnen dieen Sieg auch eher als Glücksfall, der auf die Unfähigkeit des Kommandeur Kapitän Frederik August Paludan zurück zuführen sei! Allerdings trugen auch die Standfestigkeit der deutschen Batterien und ihrer Befehlshaber ihren Teil dazu bei!
    Einer dieser deutschen Befehlshaber, Theodor Preusser, fiel übrigens bei dem Versuch die dänischen Verwundeten von der "Christian VII." zu retten, nachdem Paludan auf seinem Befehl hin das Schiff verlassen mußte. Allein an der Nordschanze fand man nach dem Gefecht über 300 dänische "Bomben"(Olmützer Zeitung 18. Febr, 1864).
    Die "Gefion" wurde 1849 im "Gefecht von Eckernförde" erbeutet und 1852 an Preußen versteigert. https://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Gefion_(1843)



































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  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Das Wrack der SS (Steamship = Dampfschiff) Maheno liegt noch nach 80 Jahren an der Küste von Fraser Island, Australien. Fraser Island ist berühmt (berüchtig) für seine Schiffswracks. Im Laufe der Jahre sind in den Gewässern um die Insel viele Schiffe gestrandet oder untergegangen und viele Seeleute starben während der starken Stürme bei Unfällen und Havarien. Einige der Schiffe versanken im Ozean und andere sind auf der Insel gestrandet. Zwischen 1865 und 1935 wurden dreiundzwanzig Wracks in Fraser Island Gewässer verzeichnet.
    Im Jahre 1870 wurde auf Sandy Cape ein Leuchtturm errichtet, um weitere Tragödien zu verhindern, aber dieser Leuchtturm und der kleinere Leuchtturm auf Woody Island nutzten nur wenig. Die "SS Maheno" ist wohl die berühmtesten Schiffswrack auf Fraser Island. Seine rostigen Überreste liegen nun schon seit rund 80 Jahren am Strand und bilden ein Wahrzeichen und Anziehungspunkt. Aber auch sonst hat das Schiff hat eine sehr beeindruckende Geschichte.


    Die "SS Maheno" wurde in Schottland gebaut und von 1905 bis 1935 als Passagierschiff von der Union Company New Zealand in der Tasmanischen See zwischen Neuseeland und Australien eingesetzt. Sie war der erste Turbinen angetrieben Dampfer der Welt mit drei Turbinen( Höchstgeschwindigkeit von 17,5 Knoten). Sie hatte bei einer Länge von 120 Meter 5000 Tonnen und konnte 420 Passagiere befördern, der Name für dieses Schiff enstammt der Maori-Sprache (die Muttersprache von Neuseeland) und bedeutet "Insel". Die 240 Passagiere der Ersten Klasse genossenen auf ihre Reise den größten Luxus (120 Passagiere Klasse 2 und 60 Passagiere Klasse 3).
    Es gab ein Nichtraucher-Zimmer, Speisesaal und Musikzimmer mit einem Bechstein-Flügel. Auf dem Schiff kam die damals modernste Technik und die höchsten Standarts zum Einsatz. Es gab elektrische Beleuchtung im ganzen Schiff und es gab gekühlten Frachtraum und buchstäblich jede Ecke wurde mit der neuesten Sicherheitsausrüstung ausgestattet u.a. Schwefeldioxyd-Feuerlöschern. Sie machte auch häufige Touren zwischen Sydney und Vancouver.

    Im ersten Weltkrieg diente die "SS Maheno" als Lazarettschiff im Mittelmeer und im englischen Kanal, als Teil der New Zealand Division der Royal Navy. Während des Krieges hat Neuseeland auch einen weiteren Luxusliner als im Einsatz, die "SS Marama". Die Schiffe wurden mit Hilfe von der Regierung und dem öffentlichen freiwillige Spenden umgebaut und ausgerüstet. Sie waren weiß mit einem grünen Band und rote Kreuze bemalt. "SS Maheno" hatte acht Krankenzimmern und zwei OP-Säle, sowie ein Röntgen-Zimmer, Labor und sterile Zimmer. Zum medizinische Team von diesem schwimmenden Krankenhaus gehörten 5 Ärzte und 61 Assistenten aus der Army Medical Corps, eine Hebamme, 13 Krankenschwestern, Seelsorger und mehrere zivile Matrosen. Während des Gallipoli Feldzuges überführte "SS Maheno" Tausende von verwundeten Soldaten vom Anzac Cove (Landung am 25 April 1915) zu den nahe gelegenen griechischen Inseln Lemnos und Imbros.
    Die "SS Marama" begann ihren Kriegseinsatz zu Beginn der Evakuierung der Alliierten Streitkräfte von Gallipoli (18. Dez. 1915 bis 9. Jan. 1916). Später wurde sie für die an der Westfront eingesetzt, vor allem bei Schlacht an der Somme, um verwundete Soldaten aus Frankreich nach England über den Ärmelkanal zu transportieren. Eine der Hauptaufgaben dieser Lazarett -Schiffe war, durch Verwundung oder Krankheit kampfunfähig gewordene Soldaten zurück nach Neuseeland zu bringen. Am Ende des Krieges wurden die Schiffe an ihre Besitzer zurückgegeben und setzten ihr früheren Leben als Passagierschiffe fort.

    Im Jahre 1935 beschlossen die Eigentümer, die "SS Maheno", nach Japan an Abwrackunternehmen nach Osaka zu verkaufen. Ein Unternehmen für Metall-Schrott (!). Die "SS Maheno" sollte durch die, ebenfalls nach Osaka verkaufte "SS-Oonah", nach Japan geschleppt werden. Aber als sie die Queensland Gewässer erreichten, etwa 50 Meilen von der Küste von Fraser Island(07.07.1935), kamen sie in einen starken Sturm (Zyklon) und die Schleppleine brach. Die "SS Maheno" und seine Besatzung von acht Mann trieb ab und entfernte sich rasch von der "SS Oonah". Die Besatzung war nicht in der Lage das Schiff zu steuern, da ihr Propeller vor der Abfahrt entfernt worden war. Die Crew auf der "SS-Oonah" konnte nicht nichts tun, denn es verschand schnell außer Sicht.. Die "SS Maheon" wurde drei Tage lang vermisst, bis man sie schließlich an einem Strand auf der Ostseite von Fraser Island an Land gestrandet fand(10.07.1935).

    Es gab es mehrere erfolglose Versuche, das Schiff wieder flott zu machen (zwecks weiterverkauf) aber alle Versuche scheiterten. Seitdem wurde das Schiff endgültig aufgegeben, und ein Großteil der ehemaligen Ozeandampfer und Lazarettschiff wurde durch Wind und Wetter zerstört und viele Teile wurden auch von Souvenierjägern mitgenommen! Während des zweiten Weltkriegs dann diente das Wrack als Zielschiff für Bomberpiloten und fiel somit endgültig der Zerstörung anheim. Die verrosteten Überreste sind heute noch sichtbar, aber ihr Betreten ist verboten, vor allem wegen der gefährlichen Zustand des Wracks. Heutzutage ist das Wrack eine ganz bedeutsame Sehenswürdigkeit und Touristenattraktion. Aber auch als Hochzeitslocation wird das Wrack der „SS Maheno“ oftmals genutzt.

    Bilder: http://www.alamy.de/stockfoto-das-wrack-...n-28692533.html

  • Der letzte Politiker mit Ritterkreuz Datum18.09.2017 11:11

    „Damals wusste keiner, was das für ein Verbrecher war.“ Ein häufig gebrauchter Satz. Heute gilt er bei vielen Zeitgenossen als "faule Ausrede". Heute unterstellt man den Altvorderen, mehr gewusst zu haben als sie hinterher zugaben. Dabei sollte man nie eines vergessen: HINTERHER ist man IMMER schlauer! Insgesamt wird die Zahl der in den Holocaust involvierten Deutschen auf rund 250.000 geschätzt von damals 70 Millionen.

  • Die Versorgung der Sowjetunion während des Krieges erfolgte auf drei Routen. Die wohl bekannteste, wenn auch nicht unbedingt wichtigste, war die über den Atlantik, durch das Nordpolarmeer bis nach Murmansk. Bekannt wurde diese Route vor allem durch die "Atlantikschlacht" der deutschen Unterseeboote. Über sie lieferten die Alliierten (vornehmlich die USA), bis Kriegsende rund 4 Millionen Tonnen Güter. Das entsprach etwa 23% aller Hilfsgüter. Obwohl sie einige Nachteile hatte, war sie in den ersten Kriegsmonaten besonders wichtig, weil die in Murmansk ausgeschifften Waffen sehr schnell (schnell war damals auch sehr relativ und witterungsabhängig), in die Kampfzonen der Front kamen (Leningrad, Moskau).
    Die zweite Route kam an der anderen Küste des rieseigen Landes an. An der Pazifikküste in Wladiwostok. Hier fuhren überwiegend sowjetische Schiffe. Über diese Route kamen ca. 8,2 Millionen Tonnen Hilfsgüter. Das waren gut 47% aller Lieferungen. Der Nachteil war, dass es anschließend tausende Kilometer über eine fast durchweg eingleisige Bahnlinie, der "Transib", bis nach Europa ging(Wladiwostok - Moskau 9.288 km). Teilweise war der Zugverkehr so dicht, dass man auf Sicht fuhr! Interessant dabei ist auch, dass Deutschlands Verbündete auch hier auf ganzer Linie versagten, da sie sich an Verträge mit der Sowjetunion gebunden fühlten, die diese dann sofort nach dem Sieg über Deutschland als ungültig erklärte. Mit ein Grund, wenn nicht sogar DER Grund, warum die Transporte mit sowjetischen Schiffen erfolgten. Die Japaner griffen sie nicht an!
    Allerdings griffen die Japaner ohnehin nur selten Handelsschiffe an. Es war schlichtweg unehrenhaft ein Handelsschiff zu versenken. Mindestens ein Zerstörer oder Kreuzer musste es sein. Ein Schlachtschiff oder gar Flugzeugträger war der Traum eines jeden japanischen U-Bootkapitäns - aber nicht so ein popliges Frachtschiff....
    Schließlich gab es da noch einen dritten Versorgungsweg, den "persischen Korridor". Über ihn kamen 25% aller Lieferungen, rund 4,1 Million Tonnen. Von Bandar-e-Shahpour am Persischen Golf über Teheran nach Bandar Pahlawi am Kaspischen Meer. Beschickt wurde diese Route mit Seetransporten über den Atlantik. Allerdings von der Westküste durch den Panamakanal - um den deutschen U-Booten auszuweichen- und dann um das "Kap der Guten Hoffnung" herum in den Persischen Golf oder den umgekehrten Weg gleich ganz durch den Pazifik.

  • Schlacht an der "Beule".Datum18.09.2017 10:19
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Ok, das ist jetzt eine etwas freie Übersetzung von "Bulge". Eigentlich spricht man bei "Bulge" eher von einer Ausbuchtung, obwohl es sich bei der „Battle of the Bulge“ eher um eine Schlacht um die Einbuchtung handelte. Gemeint ist damit die Ardennenschlacht vom 16. Dezember 1944 bis 21. Januar 1945. Eine der letzten größeren deutschen Offensiven, welche den Begriff Schlacht rechtfertigen. Es war zwar die letzte Schlacht mit solchen gewaltigen Dimensionen, aber bis zum Kriegsende bei weitem nicht die letzte Schlacht.
    Mit "Bulge" war jene Ein- /Ausbuchtung gemeint, welche drei deutsche Armeen in die alliierte Front rissen. Immerhin 60 km breit und 100 km tief. Über die Schlacht selbst wurde andernorts genug geschrieben und wer das Forum kennt, weiß, dass ich das Rad nicht in jedem Beitrag neu erfinde. Mir ging es nur um den Begriff "Battle of the Bulge"! Erinnert ein bisschen an die Schlacht um Kursk und dem Kursker Bogen(5. Juli 1943 – 23. Aug. 1943). Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Dort wollten die Deutschen eine "Bulge" ausbeulen.
    Die Deutschen mussten damals Truppen von dort abziehen, weil die Alliierten inzwischen gelandet und aus dem Landungsgebiet ausgebrochen waren und bei der Ardennenschlacht eröffneten die Russen zur Entlastung der Alliierten am 12. Januar bis 30. März 1945 ihre Weichsel- Oderoffensive. Allerdings litten beide Offensiven noch an verschiedenen anderen Mängeln, die mit zum Scheitern beider beitrugen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ardennenoffensive

  • Der Untergang der USS "Indianapolis"Datum20.08.2017 10:34

    In mehr als 5,4 Kilometern Tiefe haben Forscher im Nordpazifik das Wrack des US-Kreuzers "USS Indianapolis" entdeckt.
    Die Versenkung des Kriegsschiffes stellt für die US-Navy bis heute den schwersten Verlust auf See dar. Fast 900 Menschen wurden damals getötet – viele durch Haiangriffe – 316 Soldaten überlebten. Die "Indianapolis" sank am 30. Juli 1945 zwischen Guam und dem Golf von Leyte.
    http://www.t-online.de/nachrichten/wisse...g-entdeckt.html

    Eine englischsprachige Seite zum Thema: http://www.thevintagenews.com/2017/08/22...-below-surface/

  • Grabenbagger! Datum07.07.2017 10:49
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Halte gerade die neue "Militär & Geschichte" http://militaer-und-geschichte.de/ in der Hand und habe einen sehr interessanten kleinen Beitrag entdeckt. Interessant deswegen, weil man sich darüber eigentlich keine Gedanken gemacht hat und anscheinend die Verantwortlichen damals eher auch nicht oder erst sehr spät- zu spät! Das "Markenzeichen" des 1, Weltkrieges waren/sind die unendlichen Kilometer von Schützengräben und kaum jemand stellte sich ernsthaft die Frage, wer die eigentlich alle buddelte. Warum nicht? Nun, weil die Antwort auf der Hand liegt: die Soldaten selber!
    Aber eigentlich ist es doch erstaunlich, dass im sogenannten ersten "Krieg der Maschinen", niemand auf die Idee gekommen zu sein scheint, auch dafür eine Maschine zu konstruieren und einzusetzen! Kräne und Bagger gab es damals schon und dennoch hieß es für die Soldaten "schipp schipp hurra!", wobei sich die Begeisterung dafür wohl in sehr engen Grenzen gehalten hat. Also eher viel "schipp schipp" und wenig "Hurra"! Dennoch gab es sie, die Grabenbagger! Deutschland besaß einen und die Franzosen auch! Allerdings eher gegen Kriegsende und noch einige Prototypen. Womöglich war das Fehlen solcher Geräte aber auch auf das Fehlen geeigneter Motoren zurück zu führen.
    Die Deutschen verwendeten als Grundkonstruktion das Fahrwerk und den Motor des A7V und zum Graben eine kleine Eimerkette.

  • Deutsch-Dänischer Krieg 1848-50, 1864Datum07.07.2017 10:32

    Ok, war nicht sofort ersichtlich. ;)!

  • Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    ... war nicht die Schlacht um Midway 1942, wie oft behauptet wird. Midway war die größte aller bisher stattgefundenen See- Luftschlachten, bei der eine der Seiten den Sieg über die andere errang, ohne dass sich die kämpfenden Parteien, außer deren Flugzeuge, zu Gesicht bekamen.
    Den ersten solcher Angriffe starteten die Briten mit ihrem Angriff auf das Italienische "Pearl Harbor", Tarent in der Nacht vom 11. November zum 12. November 1940. Dabei verloren die Briten eine Swordfish und die beiden Besatzungsmitglieder wurden gefangengenommen. Insgesamt hatten sie 4 Tote, zwei in Gefangenschaft geratene Soldaten und zwei Flugzeugverluste gegen immerhin 59 italienischen Toten (etwa 2403 Mann gefallen in PH) und 600 Verwundete (etwa 1178 Verwundete in PH). 1 Schlachtschiff sank, 2 wurden beschädigt, ebenso ein Schwerer Kreuzer. Insgesamt also eher moderate Verluste, vor allem im Vergleich zu PH, die sich aber auf die Moral der Italiener verheerend auswirkten. Die britischen Flugzeuge kamen vom Träger HMS "Illustrious"
    Die nächste See- Luftschlacht fand am 10. Dezember 1941 zwischen dem britischen Schlachtschiff HMS "Prince of Wales" und dem Schlachtkreuzer HMS "Repulse" und dem japanischen 22. Marine-Fliegergeschwader. Am 8. Dezember 1941 gegen 17:35 Uhr lief die Force Z ohne Luftsicherung in Richtung des Golfs von Siam aus, um die gemeldeten japanischen Truppenkonvois im Südchinesischen Meer abzufangen. Am 10. Dezember um etwa 11:00 Uhr wurden sie von den Japanern entdeckt. Nach insgesamt sieben japanischen Angriffswellen sank die "Repulse" und 45 Minuten später die "Prince of Wales". Die Briten verloren rund 840 Mann an Toten. Die Überlebenden wurden von den vier Begleitzerstörern an Bord genommen. Die Japaner griffen insgesamt mit rund 88 Flugzeugen in mehreren Wellen an, darunter 34 Torpedoflugzeuge. Sie verloren insgesamt 3 Flugzeuge und 18 Tote. 28 Maschinen wurden beschädigt. Die japanischen Flugzeuge waren aber ALLE Landgestützt.
    Die nächste größere Luftoperation gegen Kriegsschiffe fand dann im Mittelmeer im Rahmen der Operation "Merkur", der Eroberung Kretas statt. Die deutsche Luftwaffe griff in der Zeit vom 21.05 bis 01.06. 1941 die britische Marine an und erzielte dabei beträchtliche Erfolge. Drei britische Kreuzer und sechs Zerstörer wurden versenkt und vier weitere Zerstörer beschädigt. Weitere Beschädigungen erlitten Sechs Kreuzer, drei Schlachtschiffe und ein Flugzeugträger! Die deutsche Luftwaffe zerstörte und beschädigte in dieser kurzen Zeit mehr britische Kriegsschiffe, als es die ganze große italienische Flotte im ganzen Krieg schaffte! Ihre Gegner war die Luftflotte 4.
    über 2000 britische Seeleute fanden durch die Luftwaffe den Tod. Die Verluste der Luftwaffe im Kampf gegen die britischen Schiffe lassen sich so ohne weiteres nicht bestimmen, da die Flugzeuge auch gegen Landziele oder in Kombination zum Einsatz kamen.
    Die nächsten größeren Luft- Seeschlachten waren dann Pearl Harbor (insgesamt 65 tote Japaner und 29 abgeschossene Flugzeuge), Midway (98 amerik. Flugzeuge zu etwa 300 japanischen und 307 tote Amerikaner gegen 3.057 Tote Japaner) usw. Die letzte große See- Luftschlacht endete mit der Versenkung der Welt größtes Kriegsschiff, der "Yamato"! Dabei verloren die Amerikaner 10 Flugzeuge und 12 Tote (Japan etwa 3.700 Tote). Die "Yamato" verfügte zum Zeitpunkt ihrer Versenkung über folgende Luftabwehrbewaffnung:2 × 3 15,5-cm-L/60 Jahr 3, 12 × 2 12,7-cm-L/40 Typ 89 A1 und A1 Mod.3, 152 × 25-mm-L/60 Typ 96. Außerdem verfügte sie über ein Typ-21-Radar zur Erfassung von Luft- und Seezielen auf dem Hauptentfernungsmesser des Brückenturms; Reichweite 50 km und zwei Typ-13-Radaranlagen (zur Erfassung von Luftzielen) beiderseits des Hauptmastes; Reichweite 50 km dazu noch zwei Typ-22-Radaranlagen (zur Erfassung von Seezielen, also zur Luftabwehr irrelevant) beiderseits der Aufbauten; Reichweite 40 km. Also viel Abwehr aber wenig Erfolg!









    Force "Z" Kreta 21.05 bis 01.06. 1941
    Tarent Eine Swordfish wurde abgeschossen, die beiden Besatzungsmitglieder gefangengenommen.

  • Japans Flotte - Teil 1Datum13.03.2017 12:31
    Thema von Waldi44 im Forum Allgemeines zu den Kri...

    Japan hatte zu Beginn des 2. Jahrhunderts ähnliche Probleme wie auf der anderen Seite des Globus' das Deutsche Kaiserreich. Zwar lag die Reichseinigung in Japan nach der Machtübernahme des Shôgunats und die Gründung des Bakufu (Militärherrschaft) in Edo durch Tokugawa Ieyasu ( Er nahm1603 den Titel des Shôgun an, den in den kommenden 265 Jahren nur Mitglieder des Tokugawa-Clans erhalten sollten.), anders als im Deutschen Kaiserreich (1871), schon um einige Jahrhunderte zurück, dennoch fühlte sich Japan ebenso als "zuspät" gekommen und um einen "Platz an der Sonne" kämpfend wie das Reich Wilhelm II.
    Um 1800 entstanden in Japan die ersten Manufakturen und ein Machtverlust der Shogune ging damit einher. Nachdem der US Admiral Matthew C. Perry 1853 mit seinen "Schwarzen Schiffe" (Mississippi, Plymouth, Saratoga und Susquehanna im Hafen von Uraga nahe Edo)* die Öffnung japanischer Häfen für den Außenhandel erzwungen hatte, ging es mit der Herrschaft der Shogune weiter schnell bergab. 1867 übertrug der politisch geschwächte Tokugawa Yoshinobu, er war der letzte Shogun, die Macht an Kaiser Mutsuhito, dessen Regierungszeit den Namen Meiji trug. Im Grunde bekam der Tenno nun seine politische Macht, die er schon seit Jahrhunderten verloren hatte, wieder zurück. Dieser verlegte ein Jahr darauf seinen Hof nach Edo und nannte die Stadt „Östliche Hauptstadt“, Tokio damit brach die Meiji-Periode und die Modernisierung Japans begann.
    SO gesehen also auch nicht sehr viel früher als im Deutschen Reich 1871. AUCH daher rührten die gleichen Probleme! Auch das Vorshogunat läßt sich in etwa mit der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vergleichen. Viele mehr oder weniger selbständige Lehensherren herrschten im Reich, währen der Kaiser zwar das Reichsoberhaupt war aber im Grunde nur in seinen eigenen Stamm- und Erblanden was zu Melden hatte. 1867 erhielt der Japanische Kaiser seine Macht zurück(nicht ohne Kämpfe gegen das Shogunat, die auch mit den beiderseitigen bescheidenen Seestreitkräften geführt wurden) und 1871 der Deutsche Kaiser und das Schicksal, freundlich als Modernisierung umschrieben, nahm in beiden Hemisphären seinen Lauf.
    "Modernisierung" bedeutet zur damaligen Zeit zum großen Teil Rüstung! Wilhelm II., durch seine Kindheit auf die englische Flotte fixiert, setzte verstärkt auf den Ausbau einer Hochseeflotte und betrieb auch eine Kolonialpolitik. Letzteres diente unter anderem auch als Begründung für den Flottenbau. Japan nun seinerseits, war ja ein reiner Inselstaat und um so verwunderlicher die Ereignisse einige Jahrhunderte zuvor.
    1639 wurden die letzten Spanier und Portugiesen des Landes verwiesen und nur die Holländer und die VOC (Verenigde Oostindische Compagnie, VOC) durften von der, nach außen (hohe Bretterzäune) abgeschotteten künstliche Insel Dejima / Deshima im Hafen von Nagasaki, anlanden und leben. Andere Europäer, die anderweitig nach Japan zu gelangen versuchten, mussten mit Todesstrafe oder lebenslanger Inhaftierung rechnen. Ab 1633/34 war es den Japanern verboten ihr Land zu verlassen, was ja nur per Schiff ging. Den Japanern waren nur Küstenschiffe für den Küstenhandel und der Küstenfischerei von einer Größe von 50 BRT (500 Koku) erlaubt oder anders gesagt; es gab ein Verbot für den Bau hochseetüchtiger Schiffe.
    Das warf Japan in seiner industriellen Entwicklung auf ALLEN Gebieten weit zurück. Dennoch stieg das Interesse an Japan als Absatzmarkt und Handelspartner weltweit, so daß in Fortführung dieser Tradition im 19. Jahrhunderts viele japanische Politiker eine bewusst isolationistische politische Haltung einschlugen, die 1825 in den Befehl, die Anlandung ausländischer Schiffe mit Gewalt zu verhindern, gipfelte. Dieser Befehl wurde aber 1842 wieder aufgehoben.
    Allerdings stand Japan damit nicht allein, denn im 16. Jahrhundert schränkten sowohl Japan als auch Korea (welches damals noch ein unabhängiges Königreich war, wenn auch bis 1895 unter der Vorherrschaft Chinas und wurde nach einer kurzen selbständigen Kaiserzeit, japanisches Protektorat und ab 1910 Kolonie) den Überseehandel fast gleichzeitig ein, und auch China öffnete nur den Hafen Kanton für europäische Seefahrer. Grundlos war die Furcht vor den Eurpäern nicht, wie sich noch zeigen sollte!
    Doch nun wieder zurück zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Japan wurde sich seiner Stellung in der Welt bewußt. Es war ein Inselstaat und hatte keine nenneswerte Flotte. Seine Inseln waren gebirgig und nur wenig fruchtbar und auch ohne nennenswerte große Bodenschätze. Wenn man still und bescheiden auf seinen Inseln sitzen bleiben würde, könnte man damit vielleicht auskommen. Für viel mehr reichten die landeseigenen Ressourcen aber nicht und so sollte es bis in unsere heutige Zeit bleiben (Eisen, Kohle, Erdöl sind eben keine nachwachsenden Rohstoffe). Reis (zwar ein "nachwachsender Rohstoff") beispielsweise muste teuer in Korea eingekauft und nach Japan verschifft werden um nur ein Beispiel zu nennen.
    Japan war, wollte es sich modernisieren, auf die Einfuhr von Rohstoffen wie Eisen, Kohle, Erdöl angewiesen hatte aber gleichzeitig kaum Devisen und konnte sich auch nur schwer welche beschaffen. Man wollte Expandieren und kam bei diesen Vorstellungen auf die gleichen Gedanken wir alle anderen Großmächte, einschließlich Deutschlands: Man brauchte Kolonien! Japans Nachbarn Russland und die USA machten es ihnen ja vor und auch die anderen europäischen Mächte hatten Fernost entweder kolonisiert oder in Interessensphären unter sich aufgeteilt und nun kam Japan und wollte SEINEN "Platz an der Sonne".
    Schwierig ein Land in die Moderne zu führen, das sich in vielen Bereichen seit Jahrhunderten kaum weiter entwickelt hat. Wie und womit wollte man die Inseln verlassen, wenn man außer Dshunken kaum moderne Schiffe, geschweige denn eine halbwegs moderne Marine besaß? Um es noch einmal deutlich zu machen: VOR 1633/34 hatte Japan durchaus noch eine Kriegsflotte, mit der es wechselseitig erfolgreich gegen Korea und China auch Seekrieg führte und vor 1850 gab es auch Kriegsschiffe und zwar Kriegsdshunken mit ca. 32 m Länge, 7 m Breite und 2 m Tiefgang, sowie 230 qm Segel und zwischen 30 bis 60 Ruderern, einer Höchstgeschwindigkeit von 2,5 sm und 3,5 sm je Stunde sowie 250 Mann Besatzung. So ähnlich sahen die Schiffe schon gut 300 Jahre vorher aus. Ab1853/54 begann noch unter dem Shogun in der Werft Kagoshima so etwas wie ein neuer Flottenbau. Das erste moderne Schiff nach europäischem Muster war die "Shaohei Maru". Sie war ein 27,5 m langer Dreimaster und 7,3 m breit. Sie hatte 10 Kanonen. Der 05. Okt. 1854 gilt als der Gründungstag der japanischen Marine. An diesem Tag wurde das ehemalige holländische Schiff "Soembing" (gebaut 1852) als "Kanko Maru" von den Japanern in Dienst gestellt. Es war ein als Kanonboot ausgerüsteter Segelfregatte/Raddampfer von 784 t mit 6 Kanonen und ein Geschenk von König Wilhelm III. (Holl.).
    1855 und 1857 wurde je eine Marineschule gegründet an denen holländische Lehrer unterrichteten. 1855 bestand die Flotte des Shogunats bereits aus vier raddampfern und 1860 wurde die erste Pazifiküberquärung mit einem ebenfalls in Holland gebautem Schiff, der "Kanrin Maru" (700t) vollbracht. 1863 schließlich besaß das Shogunat und verschiedene Daimyo 24 Dampf- ( aber nur 5 kleine Dampfkriegsschiffe) und 6 Segelschiffe. Alle nach europäischer Bauart gebaut.
    Ein Jahr vor der (offiziellen) Machtübernahme durch den Kaiser Mutsushito 1867, verfügte das Shogunat mit den abhängigen Daimyon schon über 42 Schiffe des Shogun und 93 Schiffe der Daimyos. Allerdings waren davon nur 30 bis 36 richtige Kriegsschiffe, von denen wiedrum eine größere Anzahl im Ausland gebaut worden war. Die Masse der Schiffe waren Hilfs- oder Transportschiffe. Die zehn größten Schiffe hatten zusammen 8.592 t und 88 Geschütze. Von dieser beachtlichen Zahl von Schiffen überstanden nur 5 den Bürgerkrieg von 1867/68.
    Nach ihrem Sieg über die Flotte des Shogun und der der Rebellen (anschließend) bestand die Kaiserliche Japanische Flotte nur noch aus 3 Kriegsschiffen und vier Transportdampfer. Diese "Flotte" wurde im Laufe des Jahres noch durch die Überstellung von den Daimyos um 10 Kriegs- und 4 Transportschiffe ergänzt.
    Ende 1872 bestand die neue Flotte aus aus 2 Gepanzerten (geschützte) Kreuzern, 4 Ungeschützen Kreuzern, und 8 Kanonenboote. Zusammen 14 Kriegsschiffe mit zusammen 10.131 t. Dazu kamen 6Tansportdampfer oder auch Hilfsschiffe mit zusammen 4.382 t.
    Im Februar 1872 wurden Marine und Heer getrennt und ein selbständiges Marineministerium begründet. Daher gilt das Jahr 1872 als Gründungsjahr der modernen japanischen Marine. Nicht zu verwechseln mit dem 05. Okt. 1854.
    1873 wurde in Japan das erste Flottenbauprogramm aufgelegt. Es umfasste 70 (!) Kriegsschiffe. Ein utopischer Plan wie fast 70 Jahre später der deutsche "Z Plan". Aus Geldmangel wurde dieses Projekt wieder schnell aufgegeben. 1875 wurde dann das erste realistishe Flottengesetz verabschiedet (Deutsches Kaiserreich erstes Flottengesetz 1898). Ebenfalls 1875 wurde von Mitsubishi eine eigene Seefahrtshochschule eröffnet, die 1885 von der japanischen Regierung übernommen wurde.
    Im April 1893 bildeten Armee und Marine spezielle Kommissionen für Proviant und Kriegsmaterial, welche die Vorbereitung von Armee und Marine für den Kriegsfall vorbereiteten und im Mai des selben Jahres wurden neue Vorschriften erlassen und die Kompetenzen zwischen Generalstab und Admiralsstab neu festgelegt. Gleichzeitig ging man daran das Bildungssystem zu reformieren und schuf 34.000 Grundschulen und zahlreiche Hochschulen und Universitäten. Ein unumgänglicher Schritt, wollte man Armee, Marine und Produktion modernisieren bzw. erst aufbauen! Aus Bauern mußten Industriearbeiter werden und aus Fischern Matrosen für die neu zu schaffende Kaiserliche Marine.
    Wie sehr es an ausgebildetem Personal fehlte und wie schnell dieses Manko aufgeholt wurde, sollen folgende Zahlen verdeutlichen: Im Jahre 1876 gab es nur 4 Japaner mit einem Seefahrtspatent als Seeoffizier gegen über 74 im japanischen Dienst stehenden Ausländern. Im Jahre 1895 verkehrte sich das Verhältnis ins Gegenteil und 835 Ausländern standen nun 4.135 Japaner gegenüber. Bei den Kapitänen führten die Ausländer noch mit 308 zu 227 Japaner. Bei den Ingeneuren sah es ähnlich aus. 196 Ausländern standen 125 Japaner gegenüber, was sich bis 1904 349 Ausländer zu 16.886 Japaner änderte. ALLE diese Angaben beziehen sich auf die Handelsmarine.
    Schon bald bildeten sich in der Regierung zwei politische Richtungen, die eher politisch orientierte Fraktion und die militärische Fraktion. Diese Spaltung blieb bis 1945 und trieb Japan nicht nur in den 2. Weltkrieg.
    Da man nun einmal Kanonenboote hatte, beschloß man diese auch einzusetzen. Man besetzte die unbewohnte Bonin Insel(Ogasawara-Inseln etwa 1000 Kilometer südöstlich der japanischen Hauptinsel Honshu) und verleibte sie sich 1873 ein. Dann unternahm man eine Strafexpedition nach Taiwan 1879 wurden, die "vertraglich" von China überschriebenen, 1.200 km südwestlich von Japan, zwischen Kyushu und Taiwan liegenden Ryukyu-Inseln an Japan angegliedert (man beachte die Entfernungen) und schließlich galt es noch die Nordgrenze zu sichern. Tatsächlich war die Nordinsel so etwas wie eine Kolonie, das Sibirien Japans gefolgt von den Kurilen und Südsachalin, dem, um beim Bild zu bleiben, Alaska Japans.
    1875 schließlich einigte man sich mit Rußland der Art, dass Südsachalin an Russland ging und die Kurilen an Japan. Ein Witz der Geschichte, denn während des russisch-japanischen Krieges von 1904 bis 1905 besetzten die Japaner den südlichen Teile der Insel (wieder). 1945 besetzte die Sowjetunion im Zuge des 2. Weltkrieges dann (auch wieder) die ganz Insel und zusätzlich die Kurilen bis zum 5. September größtenteils kampflos. Dennoch fielen über 8.000 Sowjetsoldaten.
    Mit diesem Vertragswerk wurde Japan zu einem anerkannten politisch verläßlichen Partner und England und Frankreich zogen ihre seit 1863 zum Schutz der Europäer in Yokohama stationierten 1.500 Mann ab.
    Nachdem nun die Grenzen im Norden gesichert und im Süden erweitert waren, sah man sich vor seiner "Haustür" um. Dort lagen China und das von China in Abhängigkeit stehende Korea. In Anlehnung an die gängige "Kanonenbootpolitik" jener Zeit und um eine direkte Konfrontation mit China zu vermeiden, sandte man drei Kriegsschiffe zur "Vermessung" in koreanische Gewässer, wo sie promt beschossen wurden. Daraufhin wurde zurück geschossen und Truppen gelandet. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse fanden dann 1876 "Verhandlungen" zwischen Korea und Japan statt. Auf dem ersten Blick sehen die Bedingungen nicht mal so schlecht aus, aber NUR auf dem ersten Blick. Korea wurde formal von Japan als unabhängiger Staat anerkannt, Errichtung ständiger Missionen in beiden Ländern(Hauptstädte), Errichtung verschiedener exterritorialer Konsulate in verschiedenen koreanischen (nicht japanischen) Städten und das Recht der Ansiedlung von Japanern in Korea (aber nicht umgekehrt). Japan installierte sich selbst sozusagen als Trojanisches Pferd und legte gleichzeitig Feuer an die Lunte zum Krieg mit China.
    Man sieht also, dass Japan nach Jahrhunderte der Isolation rasend schnell mit dem Aufbau seiner Flotte auch eine auf Expansion und Aggression ausgerichtete Außenpolitik zu betreiben begann! Aber auch im Innern bei den Aufständen in den Jahren 1876/77 kam die Japanische Kaiserliche Flotte erfolgreich zum Einsatz. Danach gab es in Japan 17 Jahre eine friedliche Entwicklung, in der die Japanische Gesellschaft auf ALLEN Gebieten einen gewaltigen Fortschritt erlebte, ähnlich wie Deutschland, das seinen letzten Krieg 1870/71 für lange Zeit geschlagen hatte!


    * Die Flagge von Perrys Flaggschiff war bei der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg an den Aufbauten des Schlachtschiffes USS Missouri angebracht, auf dem die Kapitulation am 2. September 1945 unterzeichnet wurde. Perrys Tochter Caroline war mit dem deutsch-amerikanischen Bankier, Repräsentant der Rothschilds und Politiker August Belmont verheiratet. (Wiki)

  • Die Japaner im Mittelmeer.Datum11.03.2017 12:03
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Die Kaiserlich Japanische Kriegsmarine im Mittelmeer 1917-19
    Im April 1917 trafen acht Zerstörer der Kaba-Klasse der Kaiserlich Japanischen Marine in Malta ein, um Schiffen der Ententemächte Geleitschutz gegen deutsche und österreichisch-ungarische U-Boote zu geben. Insgesamt kamen 14 Zerstörer und drei Kreuzer im Rahmen des 2. Sonder-Geschwaders zum Einsatz und fuhren 348 Sicherungsfahrten für insgesamt 788 Schiffe, darunter besonders viele Truppentransporter. Sie meldeten dabei 36 Angriffe auf U-Boote der Mittelmächte. Es gab auch Verluste: der Zerstörer „Sakaki“(810 ts) wurde 11. 06.1917 vor Kreta von dem k.u.k. U-Boot U-27 torpediert. Das Vorschiff brach ab, 59 von 92 Mann der Besatzung fielen; in Malta steht ein Denkmal für sie. Das Schiff selbst konnte gerettet und repariert werden. Nach dem Krieg wurden als Kriegsbeute sieben deutsche Beute-Boote 1919 vom 2. Sondergeschwader nach Japan überführt und wie üblich "auseinander genommen" und studiert. Die daraus gewonennen Erkenntnisse waren für den japanischen U-Bootbau nach dem Ersten Weltkrieg richtungsweisend.

  • 150 Jahre "Jammerbock"Datum11.03.2017 11:35
    Thema von Waldi44 im Forum Habt ihr das gewusst?

    Eine bei Soldaten aller Armeen und aller Zeiten beliebte Verballhornung ihres Truppenstandortes. Hier Jüterbock. 1860 erblickte der Schieß- und Übungsplatz für Preußens Militär, das "Licht der Welt". Rund 150 Jahre bestand der Schießplatz und Truppenübungs- und Versuchsplatz Jüterbog. Die dazugehörige Garnison war unter verschiedenen Flaggen eine der bedeutendsten in Deutschland. Der traditionsreiche Heeresstandort mit seiner Artillerieschule, ab 1909 fanden auf ihm Schießversuche mit dem 42-cm-Mörser "Dicke Berta" statt, war ab 1935 gleichzeitig zu einem ebenso großen Übungsplatz der Luftwaffe geworden. Seit dem Abzug der letzten sowjetischen Truppen 1994 und dem Desinteresse der Bundeswehr am Standort hat dieser Teil der Geschichte offensichtlich seinen Abschluß gefunden.

  • Es begann mit 30 Bombern!Datum11.03.2017 11:18
    Thema von Waldi44 im Forum Ostfeldzug

    Wer an den 22. Juni 1941 denkt, sieht meist tausende voran stürmende deutsche Panzer, tausende schießende Artillerie Geschütze, Millionen anstürmender Soldaten und einen von deutschen Flugzeugen verdunkelten Himmel vor sich! Theoretisch richtig aber was die Luftwaffe anging, praktisch falsch! Am frühen Morgen des 22. Juni um 4 Uhr MESZ (Mittel Europäischer Sommer Zeit) überreichte der deutsche Botschafter, Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, dem sowjetischen Außenminister Wjatscheslaw Molotow in Moskau ein „Memorandum“, das Faktisch einer Kriegserklärung gleich kam und die Schuld dafür der Sowjetunion zuschob.
    Diese Memorandum erfolgte aber erst, nachdem schon Stunden vorher deutsche Bomber die Grenzen des sowjetischen Luftraumes überflogen hatten und genau um 3:15 Uhr die ersten Bomben auf die grenznahen sowjetischen Flugplätze abgeworfen wurden! Der Überflug blieb natürlich nicht unbemerkt und wurde bis nach Moskau gemeldet. Gemeldet wurden auch die vielen Erkundungsflüge in den Tagen vorher und gemeldet wurde der genaue Angriffstermin auch durch Überläufer. Doch Stalin blieb dabei: Nicht provozieren lassen!
    Um 5:30 Uhr erfuhr die deutsche Öffentlichkeit offiziell vom deutschen Angriff, der bereits um 3:00 Uhr begonnen hatte.
    Wie schon erwähnt fanden die ersten Bombardierungen schon um 3:15 Uhr statt, also 15 Minuten nach dem offiziellen Angriffstermin. So schnell war damals kein Flugzeug, auch kein deutsches.
    Geplant war ursprünglich, dass der Angriff der Luftwaffe gleichzeitig mit dem der Artillerie beginnen sollte. Da war es aber noch zu dunkel, denn die Flugzeuge hätten deutlich vor dem Beginn des Artillerieschlages starten und sich formieren müssen. Das lehnte Kesselring, Oberbefehlshaber der Luftflotte 2, ab. Nun gab es ein Problem: Griffen Heer und Luftwaffe gleichzeitig an, konnte man selbst die grenznahen Flugplätze der Sowjets nicht rechtzeitig erreichen, um deren Luftwaffe, wie geplant, auszuschalten. Um sich aber für einen früheren Angriffstermin überhaupt formieren zu können, war es noch zu dunkel. Es fehlten eben noch die technischen Voraussetzungen dafür.
    Es musste ein Kompromiss her.
    Der Kompromiss bestand nun darin, dass ganze 30 Bomber , He111, Ju88 und Do17 Z zum Angriff auf sowjetische Flugplätze aufstiegen. Jeweils 3 Bomber griffen insgesamt 10 Flugplätze zwischen Bialystok und Lemberg (Lwow) an. Nicht viel mag man meinen aber sie fanden ideale Bedingungen vor!
    Statt die von Polen 1939 eroberten Ostgebiete (für die Sowjetunion Westgebiete) als Pufferzone gegen Deutschland zu benutzen, schob man die Rote Armee und die Rote Luftwaffe in eben diese Gebiete vor. Für die Präventionsvertreter ein klarer Beweis für die aggressiven Absichten der Sowjets. Das Problem, vor allem für die Luftwaffe bestand nun darin, dass man mit dem Bau größerer befestigter Flugplätze nicht nach kam aber die Flugzeuge irgendwo unterbringen musste. Also tat man dies auf den wenigen schon fertigen Plätzen und dort standen sie dann zu hunderten Flügelspitze an Flügelspitze, während ihre Piloten schliefen oder im Urlaub waren. Der 22. Juni 1941 war ein Sonntag......
    2 Kg Splitterbomben vom TypSD2 ( 0,225 Kg Sprengstoff) fielen in die dichten Reihen der Flugzeuge und zerfetzten sie und ihre Treibstofftanks, die infolge dessen in Brand gerieten. Anschließend vervollständigten die Bomber mit ihren Bordwaffen das Zerstörungswerk! Als sie sich auf dem Rückweg befanden, begann das Unternehmen "Barbarossa" offiziell und rund 500 Horizontalbomber, 270 Sturzkampfbomber und 480 Jäger griffen die Sowjetischen Bodentruppen und die meist noch immer auf ihren Flugplätzen stehende Rote Luftwaffe an. Ihnen gegenüber standen im wahrsten Sinne des Wortes in den westlichen Militärbezirken rund 7.500 sowjetische Flugzeuge der unterschiedlichsten Muster und weitere 4.500 bis 5.000 in den anderen. Die Deutschen hatten aber neben dem Überraschungsmoment auch die moderneren und kampfstärkeren Flugzeuge und, wie die ganze Rote Armee, so befand sich die Luftwaffe ebenfalls in einem Umgliederungsprozeß, der eben erst begonnen hat. Auch die modernen, den deutschen Flugzeugen ebenbürtigen russischen Flugzeuge waren in nur geringer Stückzahl verfügbar, wie bei den Bodentruppen der T-34 oder IS.

  • Die Magniotlinie - Four à ChauxDatum09.01.2017 16:13
    Thema von Waldi44 im Forum Westfeldzug

    Im Frühjahr des Jahres 2016 besuchte ich eine Teilabschnitt der Maginotlinie nahe dem Städchen Lembach. Da ich mich nicht mit der Vorgeschichte dieses Werkes beschäftigt hatte, nahm ich an, es handle sich dabei einfach um ein beliebiges Stück besagter Verteidigungslinie. Erst währen der Führung dämmerte es mir, dass dieses Stück Anlage ein besonderes Stück war.
    Nicht weil hier besonders schwere oder spektakuläre Kämpfe ausgetragen wurden oder dieses Werk "Four à Chaux" (Kurz: FAC bezeichnet) irgendwelche baulichen Besonderheiten aufzuweisen hatte. Im Grunde glich es den anderen eher kleineren Werken der Maginotlinie. Die Besonderheit bestand in der von den Deutschen für dieses Werk vorgesehenen Verwendung.
    Doch kommen wir erst mal zum Werk selber. Es ist ein kleiner Teil der großen Maginotlinie, die von der Schweiz bis an den Kanal reichte und in einer gewissen Weise auch seine Fortsetsetzung in den belgischen Forts von Namur und Liege fand. Der Abschnitt gegen Belgien ist nur relativ leicht befestigt, Feldstellungen und Bunkeranlagen OHNE Artillerie.
    Die Abschnitte gegen Luxemburg und Deutschland hingegen sind schwerbefestigte Bunkeranlagen bestückt mit Artillerie aller Kaliber. "Four à Chaux" liegt genau betrachtet fast genau in der Mitte der rund 750 km langen Maginotlinie, auf einem 270 m Hohen Berg zwischen der Sauer und dem Schmelzbach und hat eine Gesamtausdehnung von 650 m. Das Werk Infanteriewerk Lembach schließt es in 1,5 km Entfernung nach Nordwesten ab. Ihm schließt sich der Festungsabschnitt "Vogesen" an.
    Allgemein wird in den Geschichtsbüchern über die Kämpfe an der Magniotline kaum berichtet und meist finden sie noch nicht einmal eine Erwähnung. Lapidar heißt es da immer, die Magniotlinie wurde umgangen. Das stimmt so allerdings nur zum Teil. Es fanden durchaus Kämpfe um diese Linie statt und sie wurde an verschiedenen Stellen auch von deutschen Truppen durchbrochen und auch um Lembach wurde gekämpft.
    1938 wurde das Artilleriewerk ("Four à Chaux" ) mit Truppen des „165e régiment d'infanterie de forteresse“ (165. Festungsinfanterieregiment) und des „168e régiment d'artillerie à pied“ (168. Fußartillerieregiment) belegt. Die friedensmäßigen Kasernen lagen außerhalb der Bunkeranlagen.
    Das Werk bei Lembach unterscheidet sich von den großen Anlagen der Magniotlinie im Grunde nur durch Details, die eben seiner geringen Größe geschuldet sind. Es gab keine Feldbahn im eigentlichen Sinne, sondern nur verschiedene Waggons, die mittels Rampen, Gegengewichten und Muskelkraft auf Gleisen bewegt wurden. Lediglich am Munitionseingang gab es einen elekrisch betriebenen Schrägaufzug. Alles andere aber war vorhanden, vom Gasfilter bis zum OP Raum - aber eben alles ein zwei Nummern kleiner.
    Der "drole du guerre" endete für Lembach und dem Werk "Four à Chaux" am 18. Januar 1940. An diesem Tag schlagen im Werk "Four à Chaux" 80 deutsche Granaten in und um den Kampfstand 2 (75mm Kanone) ein und am 17. März erfolgt ein Gasalarm. Angeblich sollen Gasgranaten (Senfgas) auf Gefechtsstand 6 eingeschlagen sein*. Vom 12. bis 13. Mai und dann noch einmal am 20 Mai greift der Gefechtsstand 2 in die Kämpfe in der Umgebung zugunsten der "Zwischenraumtruppen" ein.
    Zwischen dm 15. und 17. Juni beginnt die deutsche Aufklärung gegen das Werk "Four à Chaux" und Lembach und die Kampfstände 12, 13 und 14 greifen aktiv in die Kämpfe ein. Hierbei geht es lediglich um den Schutz der "Zwischenraumtruppen". Das sind die französischen Truppen, vor und zwischen den Panzerwerken, die ein Umgehen dieser verhindern bzw die Werke gegen direkte Infanterieangriffe schützen sollen. Inzwischen bringen aber auch die Deutschen schwere Artillerie in Stellung.
    Am 19. Juni begann der Angriff der 215. Infanterie-Division auf die Maginot-Linie bei Lembach-Wörth mit der Unterstützung von 30 Stuka auf das gesamte "Four à Chaux" und später 27 auch auf das Infanteriewerk Lembach. Anders als die schwere deutsche Artillerie, erlangten die Stukas Treffer auf dem Werk. Gefechtsstand 6 und 2 werden beschädigt. Flak der Umgebung und der Zwischenraumtruppen nahmen die Flugzeuge unter Beschuß. Die Werke selber verfügen über keinerlei Luftabwehr.
    Außerdem fällt die telefonische Verbindung zu den "Zwischenraumtruppen" aus, so dass die Artillerie vom "Four à Chaux" keine Feuerunterstützung mehr geben konnte. Den Truppen der 215. deutschen Infanteriedivision gelang der Durchbruch durch die ohnehin nur mäßig befstigten französischen Stellungen zwischen Bitsch und Hagenau.
    Immerhin gelang es dem 135 mm Geschütz aus Gefechtsstand 1 (mal ließt man ein, dann wieder zwei Geschütze), eine deutsch 75 mm Batterie, die bei Gries, nordwestlich von Lembach stand und den Gefrechtsstand 5 beschoß, zu vernichten. Auch die deutche Infanterie und einige Häuser in Lembach nahmen einigen Schaden durch die französischen Geschütze.
    Das Artilleriewerk "Four à Chaux" schoß seine letzten Granaten am 24. Juni 1940 gegen 17:00 Uhr ab, aber erst am 1. Juli, also sechs Tage nach dem Waffenstillstand, ergab sich die Besatzung des "Four à Chaux" befehlsgemäß.
    Die Verluste bei den Kämpfen um das Werk "Four à Chaux" und Lembach waren verhältnismäßig gering. Die 215. ID verlor insgesamt 31 Tote und 100 Verwundete und die französischen Verteidiger 15 Tote und 1460 Mann die in die Gefangenschaft gingen.
    Tja und damit befanden sich die ganze Anlage, weitestgehend in Takt, in deutschen Händen. Im Grunde aber war sie für Deutschland militärisch unbrauchbar. Ihre ganze Verteidigungsstruktur war nach Osten ausgerichtet. Nach Westen, also nach hinten war sie nur bedingt und auch nur zur Selbstverteidigung geeignt mit Mg -Stellungen
    und Beobachtungskuppeln versehen. Außerdem hatte man aus den Kämpfen um Verdun gelernt und die Bunkeranlagen so gebaut, dass ihre Panzerungen nach hinten deutlich geringer waren als nach vorne. Der Grund liegt auf der Hand; Sollten die Anlagen in Feindeshand gefallen sein und man sie zurück erobern mußte, sollte es leichter gehen als seinerzeit bei der Rückeroberung vom "Fort Douaumont", wo die Franzosen quasi gegen ihre eigenen Befestigungen lange vergeblich anrannten, da das Fort rundum gleichermaßen befestigt war.
    Doch die Deutschen fanden auch für dieses Gemäuer eine Verwendung. ALLES brauchbare wurde ausgebaut und anderswohin gebracht. Die Geschütztürme allerdings beließ man wo sie waren. Ihr Ausbau wäre zu umständlich gewesen und man hätte auch zu dieser Zeit nicht gewußt, wohin mit ihnen.
    Merkwürdigerweise lief das Unternehemn, das nun begann unter dem Decknamen "Taifun". Man erinnert sich; der Angriff auf Moskau trug den selben Namen "Operation Taifun"! Dazu wurden deutsche Pioniertruppen in die Kasernen einquartiert. Die Versuche begannen allerdings erst 1942.
    Der Sinn der nun beginnenden Versuche bestand darin, eine neue Methode zu entwickeln, solche Panzerwerke schnell und effektiv zu bekämpfen und zu zerstören. Das wollte man durch Einführen von Gas in die Panzerwerke erreichen, welches sich im Werk ausbreiten sollte um dann gezündet zu werden. Die Befestigung sollte als von innen heraus gesprengt werden bzw, die Beatzung durch den entstehenden Überdruck, bis zu 40 atü getötet werden. Schotte und Verbindungstüren würden ebenfalls zerstört oder aufgesprengt werden.
    Als Gas diente Äthylen (Ethylen), das in Verbindung mit dem Luftsauerstoff eine hochexplosiver Verbindung eingeht und entsprechend explodiert, wenn es, wie geplant elektisch gezündet wird. Dazu mußte man es natürlich erst in die Bunkeranlage einführen. Das sollte durch Löcher geschehen, die zuvor von Stoßtrupps in eine der Panzerkuppeln gesprengt wurden. Immerhin betrug die Dicke der Panzerkuppeln bis zu 30 cm und das war kein Dosenblech. Außerdem mußte der innere Überdruck überwunden werden, der im Innern gegen Gasangriffe von außen erzeugt wurde.
    Wie immer bei solchen Versuchen, wenn Neuland betreten wurde, mußte man durch Versuchen und Fehler (trial and error = Versuch und Irrtum) lernen. Der erste Versuch erwieß sich als voller Erfolg aber zu "voll"! SO hatte man sich nicht ganz gedacht. Die damals angerichteten Zerstörungen war immens und auch später irreparabel. Der 70 t schwere Turm vom Gefechtsstand 1 flog durch die Luft und landete einige Meter neben seinem ursprünglichen Platz. In der Folgezeit wurden dann weitere Versuche mit unterschiedlichen Gasmengen durchgeführt, was auch den unterschiedlichen Zerstörungsgrad des Werkes erklärt.
    Nach dem 2. Weltkrieg begann das 2. Leben von "Four à Chaux". Das französische Militär gedachte "Four à Chaux" wieder in Betrieb zu nehemen. Diesmal sollte es nicht die Deutschen abwehren, mit denen man bald schon im Rahmen der NATO verbündet war, sondern die Rote Armee, den ehemaligen Verbündeten. Zwischen 1951 und 1953 ließ die französische Armee das Werk bis auf Block 1 wieder instand setzen. Die militärische Nutzung der Anlage gingen bis zum Jahr 1967.
    Nicht alles wurde wieder hergestellt. Block 1 (Gefechtsstand der 135 mm Kanone(n) und einige andere Teile) bleiben für Touristen unzugänglich. Zum Teil wurden sogar Originalteile aus anderen Festungswerken der Maginotlinie verwendet zum Teil neue Gerätschaften. Im Grundegenommen eine Schnappsidee aber für historisch interessierte Zeitgenossen ein Glücksfall, denn dadurch kann man ein gut erhaltenes Stück Zeitgeschichte noch heute besichtigen.


    Four à Chaux (auf Deutsch: Kalkofen. Benannt nach einer sich in der Nähe befindlichen Kalkbrennerei)
    Typ: Artilleriewerk (mit beigefügten Infanteriewerken für die Zwischenraumtruppen. In der Regel sogenannte Blockhäuser))
    Festungsabschnitt: Vosges
    Besatzung: 580 Mann des 165. RIF u. 168. RAP ( „165e régiment d'infanterie de forteresse“ (165. Festungsinfanterieregiment) und des „168e régiment d'artillerie à pied“ (168. Fußartillerieregiment) davon 24 Offiziere und 79 Unteroffiziere.
    Kommandant: Major Exbrayat

    Aufbau

    Eingänge: 1 × für Mannschaften (ebenerdig)
    1 × für Munition (Schrägstollen, aufwärts)
    Kampfblöcke: 3 × Artilleriebunker, 2 × Infanteriebunker, 1 × Infanteriekasematte
    Stromversorgung: 4 × Sulzeraggregate mit je 160 PS

    Munition und Bewaffnung

    Die Munitionsanlieferung erfolgte über Feldbahn oder LKW. Im Inneren wurden die Loren von Hand geschoben, außer am Munitionseingang selber. Dort gab es einen elektrisch betriebenen Schrägaufzug (siehe oben). Die Anlage war für einen Munitionsverbrauch von ca. 40 t pro Großkampftag ausgelegt.
    Munitionslager: Nur ein Nebenmunitionslager bei den Kampfblöcken (Kampfständen).
    Block 1: 1 × 13,5-cm-Turm (Haubitze mit einer Reichweite von 6.500 m und einer Feuerrate von 6 Schuß pro Minute.)
    2 × GFM-Glocken
    Block 2: 1 × 7,5-cm-Turm Mod.32. (Reichweite 9.500 m bei einer Feuerrate von 12 bis 14 Schuß pro Minute.)
    1 × GFM-Glocke
    1 × JM-Glocken
    Block 3: 1 × 8,1-cm-Turm (Typ: Granatwerfer. Reichweite 3.500 m mit 18 Schuß pro Minute)
    1 × GFM-Glocke
    1 × LG-Glocke
    Block 4: 1 × GFM-Glocke
    1 × VDP-Glocke
    2 × JM-Glocken
    Block 5: 1 × MG-Turm
    1 × GFM-Glocke
    Block 6: 1 × 4,7-cm-PAK/JM
    1 × JM, 1 × GFM-Glocke
    1 × JM-Glocke, 1 × VDP-Glocke
    Munitionseingang: 1 × 4,7-cm-PAK/JM
    1 × GFM-Glocke
    Mannschaftseingang: 1 × 4,7-cm-PAK/JM
    2 × GFM-Glocken

    Die GFM-Kuppeln

    Eine oder sogar zwei GFM-Kuppeln überragen alle Blöcke. Die Kuppeln, aus 30 cm starkem Spezialstahl gegossen, sind tief im Beton verankert. Ihr Gewicht beträgt 26 Tonnen.
    Sie haben mehrere Schiessscharten, wodurch direktes Feuer mit Schnellfeuergewehren oder indirektes Feuer mit Granatwerfern möglich ist. Mittels eines Periskopes dienen diese Öffnungen auch der Beobachtung.
    Es ist leicht möglich, beide Waffen sowie das Beobachtungsgerät auszuwechseln und in der Schiessscharte zu befestigen. Ein Periskop, das kleinere Vergrösserungs-
    möglichkeiten besitzt, kann durch eine kleine obere Öffnung ausgefahren werden.
    Einige dieser Kuppeln slnd speziell zur Artillerie-Beobachtung angepasst worden.
    An Stelle des Periskop befindet sich dort dann eine Fernglas-Einrichtung.

    Epilog

    Da der Besuch in dem "Four à Chaux" nicht geplant war, gab es hinterher einige Fragen, die sich aber erst beim Schreiben dieses Beitrages stellten. Das heißt, solche Besuch sollte man vielleicht doch beser VORHER planen. Aber egal, der Besuch hat sich gelohnt. Letztendlich aber war ich froh, dieses Werk wieder verlassen zu können und das nach nur einer halben Stunde. Wenn man sich dann vorstellt, dass die Soldaten wochenlang oder gar noch länger dort verbringen sollten, läuft es einem noch heute kalt den Rücken runter.
    Zwar versicherte der "Führer". dass es sich um für damalige Verhältnisse um ein modern eingerichtetes Werk gehandelt habe aber dennoch...Die ganze Zeit über kam man sich wie in einer Tropfsteinhöhle vor. Es plätscherte überall und man stelle sich mal vor, wenn 580 Männer mit all ihren Ausdünstungen (trotz Belüftung) dort wochenlang leben sollten. Der Gedanke an das Innere eine U-Bootes liegt da nicht so fern. In der ganzen Bukeranlage gibt es ein leichtes Gefälle und auf dem Boden befinden sich Wasserrinnen, in denen tatsächlich ständig Wasser abfließt!
    Wie auf diesen, gab es für 3 Mann auch nur ein Bett. Einer schlief, einer hatte Bereitschaft und einer saß im Gefechtsstand. 24 Mann teilten sich in 3 Etragen ebensoviele Betten. Na, dann Gute Nacht!
    Wasser gab es, außer von den Wänden, aus einem eigenen artesischen Brunnen, der 6.000 l Wasser je Stunde lieferte. Apropos Wasser: Ein Wasserhahn für 12 Mann, eine Dusche für 100 Mann und ein "türkisches Klo" für 40 Mann.

  • Das Walterboot im ersten "Einsatz".Datum06.01.2017 10:45
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Das Walterboot im ersten "Einsatz".

    Viele der neuen deutschen Waffen entstanden als Antwort auf die neuen Waffen der Alliierten. Andere "Wunderwaffen" waren zu Kriegsbeginn zurückgestellt worden, da man Waffen brauchte, die sofort oder doch in kurzer Zeit einsetzbar waren. Erst gegen Kriegsende wurden dann die alten Pläne sozusagen wieder aus der Schublade geholt. Schlussendlich waren es dann die Sieger, die von diesen neuen Technologien profitierten.
    Aus diesem Grund gibt es viele Hobbyforscher, die den Alliierten Raub an deutscher Technologie vorwerfen und ernsthaft denken oder sogar behaupten, ohne die Me262 oder die A4 gäbe es noch heute keine Düsenjäger oder Raumfahrt! Natürlich kann man solche Meinungen nicht erst nehmen, aber sie existieren!

  • Deutsch-Dänischer Krieg 1848-50, 1864Datum06.01.2017 10:39

    Hallo Thor,
    schön, dass du in dem Forum schreibst. Tut ja außer mir so gut wie niemand. Aber es ist doch eher wenig sinnvoll, Beiträge aus anderen Foren zu kopieren und hier zu posten. ICH jedenfalls versuche in meinen Beiträge Gesichtspunkte oder Episoden historischer Ereignisse zu beschreiben, die anderswo anders, nicht oder weniger vollständig zu finden sind. Bevor ich mich an die Arbeit für einen neuen Beitrag mache, eruieren ich, was andere dazu schon verfasst haben. Finde ich, es sei gut und genug, verzichte ich meinerseits auf einen Beitrag.
    Das ist auch der Grund dafür, warum ich nicht so häufig Beiträge veröffentliche, denn ein guter Beitrag von durchschnittlicher Länge bedarf schon einiger Recherchen und viel Zeit! Dennoch danke ich dir für dein Engagement und, da noch nicht geschehen, wünsche ich dir ein gesundes und gutes Jahr 2017!

  • Drei Mal Scapa FlowDatum29.12.2016 14:23
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Drei Mal Scapa Flow

    Das Gerücht von seiner Verhaftung hielt sich aber hartnäckig bis einige Jahrzehnte nach Kriegsende!

  • Langsdorffs grosser FehlerDatum29.12.2016 14:19
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Langsdorffs grosser Fehler

    Langsdorff war eine Persönlichkeit, die man heute als einen Offizier und Gentleman bezeichnen würde. Allein der Umgang mit seinen Gefangenen spricht Bände. Langsdorff hatte das Glück, den Krieg und seine Gräuel nicht miterleben zu müssen, ebensowenig die nationalsozialistischen Verbrechen. Aus seiner Sicht hatte er seine Pflicht gegenüber seiner Besatzung, dem Schiff, Deutschland und dem Führer erfüllt, auch wenn letzterer es anders sah.
    In der Tradition eines Seeoffiziers war es für ihn auch eine Pflicht, den Untergang seines Schiffes nicht lange zu überleben, zumal er wohl für sich auch keine Zukunft mehr sah. Andere Offiziere von Heer und Marine sahen das später anders und verheizten skrupellos ihre Leute um sich dann selbst in Gefangenschaft zu begeben!

  • Alfred "J"odlDatum29.12.2016 14:06
    Foren-Beitrag von Waldi44 im Thema Alfred "J"odl

    Aha, ein neuer Mann und einer der auch was schreibt! Tja, "reuelos" waren damals viele und von vielen wurde Reue auch nicht verlangt. Reuelos rückten sie bis in die höchsten Militär- Geheimdienst- und Regierungskreise auf.

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