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 2. Weltkrieg
Waldi44 Offline




Beiträge: 563

17.07.2010 14:42
RE: Wer versenkte Leberecht Maass und.... Antworten

"Max Schultz"?
Ein fast unbekanntes und bis heute nicht geklärtes Kapitel deutscher See- und Luftkriegsgeschichte.
Die beiden Zerstörer "Leberecht Maass" und "Max Schultz" waren im Verband mit vier weiteren Zerstörern am 22. Januar 1940 gegen Abend zu Unternehmungen ausgelaufen.
Gleichzeitig unternahm das X.Fliegerkorps Einsätze gegen Seeziele an der englischen Ostküste. Grundsätzlich war es dem X.Fliegerkorps verboten in der Nordsee U-Boote anzugreifen, da eine sichere Unterscheidung zwischen Feindbooten und eigenen kaum möglich war.
Der Angriff auf Überwassereinheiten dagegen wurde nur eingeschränkt, wenn sich eigene Einheiten im Einsatz befanden, so wie die sechs Zerstörer!
Nur hatte das Marinegruppe West es versäumt, dem X. Fliegerkorps das Auslaufen der Schiffe mitzuteilen, während die Mitteilung des X.Fliegerkorps nicht an die Zerstörer weitergeleitet wurde.
Den Piloten des Kampfgeschwaders 26 war hingegen wohl bekannt, dass in der Gegend, die sie gerade überflogen, öfter englische U-Boote aber auch andere kleinere Überwasserschiffe gemeldet wurden. Schließlich entdeckten sie das Kielwasser der unter ihnen fahrenden Zerstörer. Im Februar ist es um 19 Uhr schon dunkel und von den Schiffen war nur deren helles Kielwasser zu erkennen. Nach mehrmaligem Überflug entschließt sich wenigstens eine der He 111 zum Angriff auf einen der Zerstörer. Es war die "Leberecht Maass".
Um 19:13 wurde auf der "Leberecht Maass" aufgrund sich nähernder Flugzeugmotorengeräusche, Fliegeralarm gegeben. Aber die Flugzeuge flogen vorerst vorbei. Dann kam eines zurück und wendete erneut um seinen Angriff zu fliegen. Nun eröffnete "Leberecht Maass" das Feuer, obwohl man sich noch immer nicht sicher war, ein Feindflugzeug über sich zu haben, sowenig wie der Pilot wusste, ob das Schiff unter ihm auch tatsächlich ein Brite war.
Um 19:42 Uhr erfolgte auf der "Leberecht Maass" eine heftige Explosion im Bereich des Vorschiffs und 19:56 Uhr eine weitere Explosion Mittschiffs, die zum Untergang führte!
Um 20:04 Uhr erfolgte auf der "Max Schultz" eine heftige Explosion, die zum sofortigen Untergang des Schiffes führte.
Es gab keine Überlebenden!
Der Zerstörer "Riedel" wirft daraufhin um 20:08 Uhr vier Wasserbomben und um 20:19 Uhr brach man wegen angenommener U- Bootgefahr die Bergung der Überlebenden ab. 578 Seeleute zahlten mit ihrem Leben!
Zur gleichen Zeit griffen Flugzeuge des X.Fliegerkorps bei Dunkelheit ein einzelnes Schiff an, dass sie nur an den Schaumstreifen und später sehr Schemenhaft erkannten.
Die Besatzungen flogen ihren ersten Einsatz....
Das Schiff eröffnete aus seinen 3,7 cm Flak das Feuer.
Bei späteren Befragungen der Zerstörerbesatzungen gab es unterschiedliche/widersprüchliche Aussagen darüber, ob man Flugzeuge gesichtet/gehört habe oder nicht. Geschossen, worauf auch immer, habe man.
Zu Beginn des Angriffs ging man von Minentreffer auf dem Zerstörer aus, dann von Torpedos. An einen Luftangriff, dazu noch eventuell von eigenen Flugzeugen dachte niemand.
Nach Kriegsende stellte sich dann heraus, dass in dem betreffenden Seegebiet am 9/10. Januar von den Briten Ankertauminen gelegt wurden. Aber, die Minen lagen zum Zeitpunkt als die Zerstörer das Gebiet passierten 3 bis 4 Fuss tiefer als ihr Tiefgang!
Dennoch besteht die Möglichkeit, dass die Zerstörer, bei Ausweichmanövern auf diese Minen liefen.
Als gesichert kann man betrachten, dass "Leberecht Maass" das Feuer auf Flugzeuge eröffnete und dass wohl mindestens eine Bombe der He111 des K.G.26 das Schiff traf.
Was dann weiter geschah ist bis heute nicht geklärt!

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